Hallo zusammen,
Ich habe schon viel im Forum und im Internet allgemein gelesen, konnte aber bisher nichts richtig hilfreiches finden. ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen!
Kurzer Hintergrund: wir waren als Teenager (mit 15-18 Jahren) knapp 3 Jahre zusammen, erster Kuss, erster S. und eine wirklich wunderbare Zeit zusammen (Traumpaar im Freundeskreis). Er hat Schluss gemacht, weil er von einer Mitschülerin angeflirtet wurde, geschmeichelt war und dann wissen wollte wie es denn mit jemand anderem sei. Ich habe damals enorm und lange unter der für mich völlig unerwarteten und unverständlichen Trennung gelitten. Einige Wochen/Monate später fing er an zu bereuen, dass er mit mir Schluss gemacht hatte. Mit seiner Neuen lief es schrecklich. Er gestand mir, dass er immer davon ausgegangen war, dass wir später wieder zusammen kommen würden, denn Zukunft sähe er nur mit mir. Obwohl es damals eine schreckliche Zeit für mich war und ich noch Gefühle für ihn hatte, kam das für mich nicht in Frage. Das Risiko nochmal so verletzt zu werden, wollte ich nicht eingehen und ich hätte ihm nie wieder zu 100% vertrauen können. Irgendwann konnte ich aber meinen Frieden damit schließen und nach vorne schauen. Ich sehe das Ganze inzwischen als eine wunderschöne erste Jugendliebe und ich bin ihm längst nicht mehr böse. Seit über 11 Jahren habe ich den absoluten Traummann an meiner Seite und bin überglücklich.
Wir hatten in all den Jahren so gut wie keinen Kontakt, hin und wieder mal eine SMS zB zum Geburtstag/Neujahr (manchmal Jahrelang gar keinen Kontakt). In all der Zeit hat er (ohne dass ich es wusste) wohl die wildesten Pläne geschmiedet mich zurück zu gewinnen (aber keinen in die Tat umgesetzt). In den ersten 2-3 Jahren nach der Trennung rief er mich immer wieder mal an und war total traurig und bereute sehr, dass er mich verlassen hatte. Inzwischen sind 16 Jahre seit der Trennung vergangen und er ist verheiratet. Kurz vor seiner Hochzeit suchte er wieder Kontakt zu mir und sagte, dass er den gleichen Fehler wie mit mir nicht nochmal mit seiner jetzigen Partnerin machen möchte. Er wolle nie wieder einem Menschen so weh tun (er weiß anscheinend noch jedes Detail dieses schrecklichen Schluss-machens, ich habe die Details längst vergessen). Darum bliebe er bei ihr, obwohl er sich nicht sicher sei, ob sie die Richtige sei. Ich tat das als Panikreaktion vor der Hochzeit ab. Vor kurzem schrieb er mir eine Nachricht, völlig verzweifelt. Er würde mich immer noch lieben und es vergehe kein einziger Tag, an dem er nicht an mich denkt und er verfluche und hasse sich täglich dafür, damals so dumm gewesen zu sein und mit mir Schluss gemacht zu haben, obwohl wir doch einfach eine perfekte Beziehung hatten. Er fragte ob es mir auch so ginge und sogar, ob ich eine Chance für eine gemeinsame Zukunft sehen würde. Ich fiel aus allen Wolken, sehe da absolut keine Chance und ich liebe ihn auch nicht. Ich kenne ihn ja gar nicht mehr und habe ihm auch gesagt, dass selbst wenn er damals nicht Schluss gemacht hätte, wir vermutlich nicht mehr zusammen wären, weil wir uns in ganz unterschiedliche Richtungen entwickelt haben. Er ist ein lieber Mensch und es tut mir wirklich leid, dass er so zerrissen und voller Selbstzweifel ist. Noch mehr tut mir alleredings seine Frau leid (auch wenn ich sie nicht persönlich kenne) und ich hoffe wirklich, dass sie nie von seinen Gefühlen erfährt. Vor Kurzem haben er und ich telefoniert (haben wir seit zig Jahren nicht mehr) und er hat mir wieder gesagt, dass ich die große und einzige Liebe für ihn sei, dass ich eine Wahnsinns-Frau sei, er immer für mich da sein wird etc. Sein Lebensweg hat sich objektiv super entwickelt, toller Job, liebende Frau an seiner Seite, ein Haus - nächster Schritt wären Kinder, was er aber auf keinen Fall will, da er immer noch so an mir hängt. Er sagt auch, dass er seine Frau liebt und so viel Glück mit ihr hat. Aber irgendwie scheint die Liebe zu mir auf einem Parallelstrang weiter zu laufen und seine jetzige Liebe hätte nie das Gefühl erreicht, was wir einmal hatten. Er weiß, dass es keinen Weg zurück gibt, bereut aber den größten Fehler seines Lebens (mit mir Schluss gemacht zu haben) so sehr. Ich habe ihm nie Hoffnungen gemacht, dass aus uns wieder ein Paar wird, damals nicht und heute erst recht nicht und er sagt auch immer wieder, dass er das verstanden habe.
Ich weiß jetzt nicht so recht, was ich machen soll (Nebeninfo: mit meinem Partner rede ich offen über das Ganze). Die Situation wühlt mich sehr auf. Er ist ein toller Mensch, ich mag ihn und ich wünsche ihm nur das Beste, aber das bin defintiv nicht ich. Ich weiß nicht, ob ihm eine Aussprache helfen könnte, darüber hinweg zu kommen. Wobei ja er damals Schluss gemacht hat, daher weiß ich auch nicht so recht, wie eine Aussprache aussehen könnte. Keinen Kontakt zu haben hat ja in den letzten 16 Jahren offensichtlich nicht geholfen!? Er kann leider mit keinem außer mir darüber reden, Freunde/Familie würden es nicht verstehen. Ich würde ihm gerne helfen, dass er mich nicht mehr so idealisiert, aber ich weiß nicht wie. rationale Argumente scheinen nicht zu helfen. Ich habe mit ihm telefoniert und versucht ihn etwas auf den Boden der Tatsachen zu holen. Am Telefon schien das vielversprechend. Einen Tag später kam wieder eine Flirt-/Liebes-Sms. Auch möchte er mich gerne treffen. Ich hätte damit auch kein Problem, habe aber gesagt, dass es aus meiner Sicht nur Sinn macht, wenn er seine Gefühle für mich loswerden will, nicht um diese erst recht anzufachen.
. wie würdet ihr damit umgehen? Hat jemand vielleicht schon etwas ähnliches erlebt (aus meiner oder seiner Sicht)?
16.04.2019 05:59 •
#1