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Jahre später wie gab es für euch einen Neuanfang?

S
Hallo,

nun melde ich mich doch nochmal traurig zurück. Habe mitbekommen, dass mein Ex und seine Frau bald ihr erstes Kind bekommen. Seitdem fühle ich mich so ausgekotzt und kraftlos wie zu schlimmsten Liebeskummer-Zeiten. Verstehe auch nicht warum, schließlich will ich ihn ja wirklich nicht mehr zurück, so wie er jetzt ist. Und alles andere liegt in der Vergangenheit. Aber irgendwie tut der Vergleich zu meinem Leben so weh. Ich bin immer noch allein, mit keiner Aussicht auf Änderung, habe keine Aussicht auf Familie. Und er hat in den letzten Jahren einfach mal geschmeidig nicht nur seine Partnerin gewechselt und sich verheiratet, sondern auch noch eine Familie gegründet. Als er sich von mir getrennt hat, hatte ich wegen des gemeinsamen Kinderwunsches die Pille abgesetzt. Naja, weiß auch nicht, ich fühle mich einfach sehr einsam und weiß nicht, wie ich das noch ändern soll. Sich einem neuen Mann öffnen hat bislang einfach nicht geklappt, weil ich Angst vor einem erneuten Verlust habe - und auch, weil es keine Kandidaten für mich gab. Wann soll sich das denn noch ändern? Bin jetzt 36. Was, wenn ich mittlerweile zu alt für eine neue Partnerschaft und die Familiengründung bin? Hab auch noch so eine schlimme Reportage gesehen, da meinte ein Wissenschaftler, dass Männer ab 36 Jahren sich nur noch für jüngere Frauen interessieren. Dann hätte ich die Zeit der Trauer und nach mir Schauen wohl doch lieber in die Partnersuche investiert. Und alleine, wenn ich das schreibe, denke ich selber, was für ein Schwachsinn, was gibt es wichtigeres für eine Partnerschaft, als mit sich vorher im Reinen zu sein. Aber wer ist das denn schon? Ich bin es immer noch nicht. Mein Ex hat definitiv nicht an sich gearbeitet und ist jetzt garantiert glücklicher als ich. Und ich bin allein.

Ach mann. Alles doof .

10.02.2021 13:30 • x 2 #61


Heffalump
Zitat von stillsad:
Ich bin es immer noch nicht. Und ich bin allein.

Du neidest ihm, was dir nicht möglich ist, weil
Zitat von stillsad:
weil ich Angst vor einem erneuten Verlust habe

Von daher, ohne Verlust als Möglichkeit anzunehmen - wird sich das erhoffte Glück aber nicht einstellen.

Wie sagte es Dorie zu Malin, als dieser Nemo vor allem und jedem beschützen wollte - dann erlebt er (-Nemo-) doch nie was.
Weder Gutes noch schlechtes.
Zitat von stillsad:
Bin jetzt 36. Was, wenn ich mittlerweile zu alt für eine neue Partnerschaft und die Familiengründung bin?


Mach dir doch darüber nicht so einen Kopf, du bist auf dem Kontinent, wo Medizin auch Schwangere kompetent begleitet, die schon Ü40 sind.

10.02.2021 13:41 • x 2 #62


A


Jahre später wie gab es für euch einen Neuanfang?

x 3


S
Zitat von stillsad:
Hallo, nun melde ich mich doch nochmal traurig zurück. Habe mitbekommen, dass mein Ex und seine Frau bald ihr erstes Kind bekommen. Seitdem fühle ich mich so ausgekotzt und kraftlos wie zu schlimmsten Liebeskummer-Zeiten. Verstehe auch nicht warum, schließlich will ich ihn ja wirklich nicht ...


Liebe @stillsad !

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Exen oft besser dastehen als man selbst, mindestens fühlt es sich so an. Das ist im Grunde normal.

Nach meiner Scheidung war das im Prinzip nicht sehr unähnlich, nur dass meine Ex nie ein Kind wollte und meines Wissens nach auch nicht in die Welt gesetzt hat. Familienplanungen sind heutzutage eh ein sehr fragiles Konstrukt, dadurch das es keine Abhängigkeiten bei den Frauen von den Männern mehr gibt, können sie sich auch künstlich befruchten lassen, wenns unbedingt gewünscht wird und dann hat Frau ihr Kind. Die Emanzipation hat da den Damen vieles ermöglicht, weit mehr als den Männern. Du hättest von daher die Möglichkeit, hier etwas zu tun.

Was neue Partnerschaften betrifft, nun, was bringen die denn (ein)? Meistens eine Menge Ärger, oft nur Streit und Zank und das nennen dann Menschen glücklich? Die Zeit des Glücks ist marginal sehr überschaubar, das weißt Du bestimmt selbst. Nach der ersten Verliebtheit brechen die ersten Konflikte auf und dann geht der Wahnsinn erst richtig los. Dann müssen Kompromisse her, oft in Bereichen, wo man selbst dieses gar nicht will. Das macht man soundso viele Male und dann explodiert die Bombe mit vernichtender Wirkung.

Dazu: Auf Krampf klappt eh nicht viel, mach bitte nicht den weiblichen Kardinalsfehler und meine, bloß weil Du Dich der 40 näherst, musst Du unbedingt eine Familie gründen. Wenn Du unbedingt ein Kind möchtest, siehe oben. Das bleibt Dir dann mit Sicherheit in mindestens kleiner Form zeitlebens erhalten, ein Partner dagegen kann kommen und gehen. Mit Unruhe und Ungeduld wird das auch nichts, andererseits ewig verarbeiten bringt auch nichts, da ist es vielleicht besser, auch mal den Mist runterzuschlucken und weiterzugehen. Verarbeiten bringt m E nur etwas, wenn man in einer Partnerschaft verweilen will, nicht, wenn man bereits auseinander ist. Wozu dann noch ewig verarbeiten? Wenn es Dich fertig gemacht hat, okay, aber das muss ja auch irgendwann mal durch sein, das Thema, nicht wahr? Man kann sich da genauso verzetteln wie beim ewig mühsamen suchen und selektieren.

Ich lebe seit ca. 20 Jahren komplett alleine und möchte nicht einen Tag missen, ich möchte auch keine neue oder überhaupt noch eine Partnerschaft eingehen. Das hat persönliche Gründe und die sind auch legitimiert. Ich fühle mich rundum wohl, kann tun und lassen, was ich will, wann und wie ich will. Können das Menschen in Partnerschaften sagen? Eher nein, außer, sie würden in wilden bzw offenen Partnerschaften leben, diese Formen wären für mich auch die einzig akzeptablen Partnerschaften, weil man so als Individuum immer noch eine gewisse Eigenständigkeit und Freiheit bewahrt und außerdem, wie mir nach 20 Jahren Affärenerfahrungen gezeigt haben, jeder Mensch eine Affäre beginnen kann, Exklusivität ist ein lachhafter Fremdkörper, eine fromme Wunschvorstellung, die meistens doch irgendwann gebrochen wird. Dann lieber gleich alles offen und frei, dann tuts auch nicht weh und man teilt sich halt alles, hat aber auch seinen eigenen Teil. In allen Belangen.

Das wird wohl auch die Zukunft sein, Männer haben bei der Emanzipation vor allem einen Nachteil: Sie können selbst keine Kinder kriegen und sind daher, wenn sie Kinder möchten, in der Regel auf eine Partnerin angewiesen. Adoptionen und Pflegschaften mal außen vor gelassen, die sich bestimmt auch nicht immer und regelmäßig realisieren lassen. Als Ausgleich werden Männer eher dazu tendieren, viele Liebschaften zu haben, um Defizite auf dem vorgenannten Bereich zu kompensieren, denn auf 6 will auch kein Mann verzichten und den meisten Männern, könnte ich mir vorstellen, ist 6 wichtiger als eine schädliche Familiengründung. Bei mir jedenfalls schon.

Wie Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten mit vielen Vakanzen und Unberechenbarkeiten. Die einzige Möglichkeit, nichts zu erreichen ist schlicht nichts zu machen. Ich bin sehr viel daheim, nicht erst und/oder nur wegen Corona. Da passiert auch natürlich nichts, da bin ich sicher und genauso will ichs haben.

Also, komm hoch mit den Hintern, wenn Du was willst oder verharre in langer Untätigkeit, bis es wirklich zu spät ist. Du musst nicht gleich sofort den Nonplusultrapartner haben, aber der Weg ebnet den Nebel und bringt Dich ans Ziel. Wo auch immer dieses liegen wird.

Viel Glück wünsche ich Dir.

10.02.2021 14:06 • x 1 #63


S
Hallo ihr beiden,

vielen Dank für Euren Trost.

Zitat von Heffalump:
Wie sagte es Dorie zu Malin, als dieser Nemo vor allem und jedem beschützen wollte - dann erlebt er (-Nemo-) doch nie was.
Weder Gutes noch schlechtes.

Ja, das stimmt. Ich habe hart an mir gearbeitet und war in der Hinsicht wie ich dachte schon auf einem guten Weg. Deshalb bin ich selbst so erschüttert, wie schlecht es mir auf einmal wieder geht und ich nur noch schwarz sehe.

Zitat von Heffalump:
Mach dir doch darüber nicht so einen Kopf, du bist auf dem Kontinent, wo Medizin auch Schwangere kompetent begleitet, die schon Ü40 sind.

Ich habe mir nach all den Schicksalsschlägen geschworen, dass das, was in meiner Macht zu verändern und positiv zu beeinflussen steht, ich auch anpacke. Das Traurigsein hebe ich mir dann für die Sachen auf, die ich nicht beeinflussen kann. Deshalb habe ich mich vor einem Jahr zu Social Freezing entschieden und auch erfolgreich durchgezogen. Bedeutet zwar nicht zwingend, dass ich mir dadurch auch meinen Traum einer Familie erfüllen kann, aber es ist immerhin eine Option mehr und lässt mich nicht ganz im Opfermodus verharren. Obs sinnvoll ist, keine Ahnung, aber hat immerhin ein bisschen Druck rausgenommen. An der Trauer über die Verluste in meinem Leben ändert es aber irgendwie nichts.

Zitat von Schlurfi2020:
Also, komm hoch mit den Hintern, wenn Du was willst oder verharre in langer Untätigkeit, bis es wirklich zu spät ist.

Ich habe mich jetzt auch schon mit einigen Männern von Tinder verabredet, weil auch hier will ich mich nicht beschweren, wenn ich nichts tue. Aber es war bislang einfach niemand für mich dabei. Denn ich habe ich einfach durch die Erlebnisse in meinem Leben (nicht nur die Trennung) ein bisschen die Leichtigkeit verloren. Bei mir müsste schon erst Vertrauen aufgebaut werden, damit ich mich öffnen kann. Vorher klappt das nicht. Aber darauf hatten die Männer bislang keine Lust. Bzw. ist das auch unfair. Einer hatte schon Lust auf mehr, aber da hat es aufgrund einer anderen Sache nicht gepasst. Ja, und jetzt fühle ich mich halt wie im Stillstand, die weiß und will, dass sie lockerer ist und sich öffnet, aber es einfach nicht schafft und längst Vergangenem nachhängt. Corona hilft da natürlich auch nicht. Bin einfach viel zu sehr allein.

10.02.2021 17:24 • x 1 #64


S
Zitat von stillsad:
Ich habe mich jetzt auch schon mit einigen Männern von Tinder verabredet, weil auch hier will ich mich nicht beschweren, wenn ich nichts tue. Aber es war bislang einfach niemand für mich dabei. Denn ich habe ich einfach durch die Erlebnisse in meinem Leben (nicht nur die Trennung) ein bisschen die Leichtigkeit verloren. Bei mir müsste schon erst Vertrauen aufgebaut werden, damit ich mich öffnen kann. Vorher klappt das nicht. Aber darauf hatten die Männer bislang keine Lust. Bzw. ist das auch unfair. Einer hatte schon Lust auf mehr, aber da hat es aufgrund einer anderen Sache nicht gepasst. Ja, und jetzt fühle ich mich halt wie im Stillstand, die weiß und will, dass sie lockerer ist und sich öffnet, aber es einfach nicht schafft und längst Vergangenem nachhängt. Corona hilft da natürlich auch nicht. Bin einfach viel zu sehr allein.


Tinder .. nun ja, von dieser Seite wissen ja viele zu berichten, wofür sie gut ist und wofür nicht. Bei ernst gemeinter ehrlicher Partnerschaftssuche werden Menschen dort eher selten fündig. Aber na ja, was bleibt noch bei Corona? Nicht viel...

Warum empfindest Du es als Belastung, viel alleine zu sein? Nutze die Zeit doch für Dich, nur für Dich. Sei versichert, sobald tatsächlich wieder ein Mann im Fokus steht und der irgendwann lästig wird, wirst Du diese Zeit des Alleinseins vielleicht herbeisehnen. Anscheinend bin ich wohl ein Unikat, alle wollen jemanden. Alle können nicht alleine sein. Holladiewaldfee, was habt ihr denn bloß als Kinder gemacht, wenn ihr mal alleine wart?

Diese Partnerschaftssucht - die macht ja anscheinend richtig krank und ist ansteckend, was? Ich bin wohl schon zu alt für solche Sachen, aber ich war auch schon mit Mitte 30 eher der Einzelgänger. Ich sehe soviel Negatives und Schlechtes bei Partnerschaften, dass ich kaum noch positive Attribute dafür greifen kann. Zeit und permanenter Wandel haben die Welt und die Menschen ganz schön verändert, nicht nur zum Positiven. Der Egoismus hat die Oberhand gewonnen, heutzutage werden viele Beziehungen geschlossen mit dem Hintergedanken, sie solange laufen zu lassen, bis was besseres kommt. Und das ist oft nur eine Frage von Zeit, wann das passiert. Ob das Neue allerdings besser ist - lasse ich dahingestellt.

Vergangenem nachhängen - damit habe ich mich auch arrangiert, meine besten Beziehungen waren 6-Abenteuer mit AFs, davor meine Sandkastenliebe - bis ich Idiot auf die Idee kam, diese zu ehelichen. Ab da gings bergab. Du siehst, auch die Vergangenheit bietet nicht nur märchenhafte Erinnerungen, manchmal sind es Alpträume, die mal wahr geworden und Gott sei Dank vorbei sind!

Heiraten - never ever!

Es gibt doch diesen Song: Try and try, try and try - till you succeed then. Was anderes wird Dir nicht übrig bleiben - oder eben wie ich umsatteln auf Solotour durchs Leben. Sooo schlimm ist das weiß Gott nicht - wenn erstmal leidenschaftliche Gefühle, der Drang nach Nähe und Kuscheln und Küssen etc flöten gegangen sind, ist das ein Selbstläufer. Dann machst Du vielleicht eine andere, neue und evtl besser Entwicklung durch. Keine Frau dieser Welt kann mir noch etwas bieten, was ich nicht alleine erreichen, bekommen und oder werden kann.

Wozu also der Stress einer Beziehung, wenn es auch alleine geht und das sogar besser als mit Nebendarstellerin und etwaigen Anhang?

Du schaffst das schon, was immer Du erreichen willst. Du musst dafür kämpfen und manchmal auch leiden, das gehört zum Leben dazu.

10.02.2021 20:14 • x 1 #65


alleswirdbesser
Zitat von Schlurfi2020:
Liebe @stillsad ! Es ist nicht ungewöhnlich, dass Exen oft besser dastehen als man selbst, mindestens fühlt es sich so an. Das ist im Grunde normal. Nach meiner Scheidung war das im Prinzip nicht sehr unähnlich, nur dass meine Ex nie ein Kind wollte und ...

Deine Einstellung hätte ich gerne. Ich bin sehr weit davon entfernt. Bis zum Punkt mit Affären und offenen Beziehung. Das wäre nicht meins. Aber ein erfülltes Leben ohne Partner wäre schon schön. Ich liebe leider die Zweisamkeit und habe Angst das nie wieder erleben zu dürfen. Affären und ONS interessieren mich dagegen nicht. Affären sowieso, ich würde nicht den Mann einer anderen Frau haben wollen.

10.02.2021 21:29 • x 2 #66


S
Hallo,

Danke für eure Beiträge.
Zitat von Schlurfi2020:
Warum empfindest Du es als Belastung, viel alleine zu sein? Nutze die Zeit doch für Dich, nur für Dich.

Ich habe jetzt vier Jahre die Zeit maximal intensiv für mich genutzt und habe kein Problem mit dem Alleinsein. Aber ich bin nunmal ein sozialer Mensch und es ist ja auch wissenschaftlich bewiesen, dass Körperberührungen für die menschliche Psyche total wichtig sind. Von der Kraft, die man aus einer Beziehung ziehen kann mal ganz abgesehen. Deshalb wünsche ich mir eine neue Liebe, ohne darauf fixiert zu sein. Ansonsten hätte ich bestimmt schon viel eher einen "Lückenbüßer" finden können. Das will ich aber nicht, ich sehne mich nach einer wahren Verbundenheit. Ich fürchte nur, dass das nicht oft passiert. Da bin ich einfach ein bisschen mutlos aktuell. Corona verstärkt das natürlich. Einmal das einsam fühlen. Andererseits die Fixierung auf Tinder und Co, weil gerade nichts anderes geht. Und wenn dann der Ex einem das vermeintliche Gegenbeispiel vorlebt, ist das einfach hart.

10.02.2021 22:18 • x 1 #67


ImKreis
Ich kann nachvollziehen, dass man denkt, Ex ist besser dran oder glücklicher. Auch jetzt, fast ein Jahr nach der Trennung kommen ab und zu die Gedanken, Ex sei die Gewinnerin und ich der Verlierer, weil sie sich in ein vermeintlich besseres und glücklicheres Leben abgesetzt hat. Und mich einfach so zurückgelassen hat. Dann muss sie ja die Gewinnerin sein.

Anfangs habe ich noch über Bekannte gehört, dass sie erzählt, wie glücklich sie jetzt ist und warum der Neue besser zu ihr passt.

Seit einem halben Jahr habe ich keinerlei Kontakt und nichts mehr gehört. Meine Gedanken wie es ihr wohl geht, beruhen also rein auf Spekulation und den überlieferten Worten von ihr. Aber zunächst einmal müssen diese Worte gar nicht ganz stimmen, sie können auch eine Rechtfertigung für sie vor ihren Freundinnen gewesen sein. Und auch wenn ich davon ausgehe dass sie am Anfang teilweise gestimmt haben, so muss das nach so einer langen Zeit gar nicht mehr zu sein. Natürlich könnte es so sein. Es könnte aber auch ganz anders sein. Die Gedanken sind also sinnlos, weil man gar nichts weiß und nur grübelt und spekuliert. Und jedes Wort das gesagt wurde stimmt ohnehin nur an dem Tag an dem es gesagt wurde. Am Tag darauf kann alles anders sein.

Ob dein Ex nun wirklich das bessere Leben hat, weißt du nicht. Selbst wenn alle das behaupten und er selbst dir das sagt. Und spätestens wenn das Kind da ist wird es Reibungspunkte geben. Selbstverständlich werden sie glücklich sein, ein Kind zu haben. Aber in den meisten Fällen sind Eltern dann Mama und Papa und kein leidenschaftliches Paar mehr. Auch wenn du gerne selbst Mutter sein möchtest, so kannst du dir doch vor Augen halten dass Elternschaft nicht nur Vorteile hat. Und dass dein Ex-Freund nicht nur ein Gewinner ist oder besser dasteht, wenn er irgendwann Vater ist. Sicherlich wird er sich teilweise nach der Zeit als Single oder nach der Zeit ohne Kind sehnen. Er wird also auch Zweifel und unglückliche Momente haben. Das mag kein großer Trost für dich sein, aber niemand, selbst derjenige der in ein vermeintlich überglückliches Leben verschwindet ist ständig überglücklich.

11.02.2021 07:48 • x 2 #68


S
Mmh, aber das Problem liegt ja nicht bei ihm, sondern bei mir. Mir fehlt ja was im Leben. Ob er jetzt der glücklichste Mensch der Erde ist, bezweifel ich seit Herbst (s. vorheriger Post). Klar, vielleicht hat er die 30 Kilo zugenommen, weil er so angekommen ist, aber ich bleib da bei meinem Gefühl: da passt was nicht. Aber ist auch absolut irrelevant. Es geht mir um mich. Ich bin allein. Das ist der Schmerz, den ich täglich spüre. Und bevor nochmal jemand sagt, sei froh, dass du niemanden hast, mit Partner oder Familie gibt es auch stress. Jaaa. Aber ihr wisst gar nicht, wie sehr ich das vermisse. Bei mir ist da nur ein riesiges loch, das keiner nachvollziehen kann. Ich habe eine Freundin, die zu Anfang von Corona zu mir meinte, sei doch froh, dass deine Familie schon tot ist und du keinen freund hast, musst du dir schonmal nicht so sorgen machen wie ich. Eigentlich hätte ich sie in dem Moment anschreien sollen. Stattdessen war ich nur fassungslos und hab mich danach nicht getraut etwas zu sagen, aus Angst, sie sonst auch noch zu verlieren. Und das nach drei Jahren Therapie. Das ist das Dilemma, mit dem ich kämpfe.

11.02.2021 08:25 • #69


ImKreis
Das mit der Einsamkeit kann ich gut nachvollziehen. Auch wenn mir alle gesagt haben bleib erstmal alleine und finde zu dir selbst, ich habe mir dennoch wieder eine neue Partnerin gesucht. Allerdings habe ich meine Erwartungen einfach herunter geschraubt. Die Liebe fürs Leben suche ich nicht mehr. Bei dir klingt das so, als du gleich die Liebe deines Lebens, den Vater deiner Kinder und den Partner für immer finden möchtest. Ich denke, solange du so traurig bist, wird das nicht gehen. Vielleicht solltest du doch einmal über eine Singlebörse jemanden kennenlernen den du ganz gerne magst.

Eine tiefe Verbundenheit kann auch einfach mit der Zeit entstehen. Zuerst aber einfach mit der Erwartung herangehen, im Jetzt jemand zu haben, wo es halbwegs passt.

Viele werden sagen nein, man muss erst ganz zu sich finden. Aber ich sehe das anders. Vielleicht weil ich die Illusion, jemanden für immer zu finden, aufgegeben habe. Oder zumindest momentan auf Eis gelegt habe.

11.02.2021 08:45 • x 1 #70


DieFrau
Zitat von stillsad:
Ich selbst würde mich als hoffnungsloser Fall


Wenn du sagst, dass du ein hoffnungsloser Fall bist, alles ausprobiert hast, Gefühle hast, an ihn hängst, dann wirst du dich nicht anders fühlen.

Loslassen ist dein Thema. Mein Schalter muss nicht dein sein, aber für den Anfang sag dir selbst jeden Tag:
-warum war er in meinem Leben, welche Lektion steht dahinter
-warum genau lasse ich nicht los? Angst vor Zukunft, Angst vor Alleinsein, schlechtes Gewissen wegen Ex, Leben in Vergangenheit?
-hast du neue Menschen kennengelernt?
-wenn du ihn liebst, wirklich liebst, dann wünsche ihm alles gute für sein leben.
-bist du christlich oder spirituell, bete/meditiere zu diesem Thema und stelle dir vor du lässt los.

Und zwar monatelang bis es vorbeigeht.

Meine Trennung liegt vor 1,5 j und er war alles schlimme was einer Frau passieren kann, und ab und zu denke ich an ihn. Das ist normaö. An einen anderen ex dachte ich jahrelang trotz neuer Beziehung, er hatte 6j lang keine Bez wegen mir. Es passiert allen, aber es geht vorwärts.

11.02.2021 08:52 • x 1 #71


Heffalump
Zitat von stillsad:
sondern bei mir. Mir fehlt ja was im Leben.

schau, du könntest statt zu tindern, auch hier im Forum oder in einem anderem Forum Kontakte pflegen, nicht um den Mann fürs Leben zu finden. Sondern, Freunde die dich begleiten.

Hier kommt man durchaus mit sehr lieben Menschen in Kontakt - und denen musst du nicht lange deinen Weg erläutern.

11.02.2021 09:11 • x 3 #72


S
Zitat von stillsad:
Ich habe jetzt vier Jahre die Zeit maximal intensiv für mich genutzt und habe kein Problem mit dem Alleinsein. Aber ich bin nunmal ein sozialer Mensch und es ist ja auch wissenschaftlich bewiesen, dass Körperberührungen für die menschliche Psyche total wichtig sind. Von der Kraft, die man aus einer Beziehung ziehen kann mal ganz abgesehen. Deshalb wünsche ich mir eine neue Liebe, ohne darauf fixiert zu sein. Ansonsten hätte ich bestimmt schon viel eher einen Lückenbüßer finden können. Das will ich aber nicht, ich sehne mich nach einer wahren Verbundenheit. Ich fürchte nur, dass das nicht oft passiert. Da bin ich einfach ein bisschen mutlos aktuell. Corona verstärkt das natürlich. Einmal das einsam fühlen. Andererseits die Fixierung auf Tinder und Co, weil gerade nichts anderes geht. Und wenn dann der Ex einem das vermeintliche Gegenbeispiel vorlebt, ist das einfach hart.


Liebe @stillsad !

Jede/r Next ist ein/e Lückenbüßer/in, egal wann, wer, wo, wie. Denn es ist doch so, dass diese Person nur deshalb in einem bzw Deinem Leben wäre, weil Du nicht alleine sein möchtest. Liebe, Zuneigung,6 - das sind alles nette Beiwerte, nicht mehr. Meine AFs über die letzten 20 Jahre haben mir auch nur eine Lücke gefüllt und die war schlicht, primitiv und einfach: Ich wollte nur 6 und nichts mehr.

Es gab keine Gefühlsdusseleien, kein Verliebtheitsgefühl, keine Verbundenheit. Das beruhte auf Gegenseitigkeit und wenn mal eine aus der Reihe tanzte, wurde sie schlicht abserviert. Weil sie der Vereinbarung widersprach.

Ich halte von Liebe zu nur einem Partner bzw Partnerin absolut gar nichts, weil jede Frau, wie auch jeder Mann, die von einen auf den anderen Moment die Aufkündigung der Partnerschaft aussprechen kann. Affären sehe ich da noch nicht mal als ein Problem, weil sie im Grunde nur die niederen Bedürfnisse eines Menschen erfüllen, die er oder sie in der regulären Partnerschaft leider nicht erhalten. Bei meiner Exfrau war das auch so und ganz ehrlich, lieber würde ich mit zig Frauen unter einem Dach zusammenleben, wo ich weiß, die vög...t noch mit Hugo, Egon und sonst wen nebenbei und gerne, aber sie ist ehrlich zu sich und mich, ihren Bedürfnissen und wie sie damit bei sich und mir umgeht.

Glaubst Du und/oder jemand anders hier, dass ein neuer Partner oder eine neue Partnerin die Jungfrau Maria persönlich ist? Heute haben doch schon sehr minderjährige junge Menschen 6 miteinander, da ist doch sonnenklar, dass eine Affäre oder eine außerpartnerschaftliche (Ver-)Liebung irgendwann wie auch fremdverlieben und fremdgehen (was im Prinzip für mich dasselbe ist) passieren muss. Wo ist dann die ach so schöne Verbundenheit hin?

Weißt Du, ich habe liebe ein dutzend Freundinnen a la Fplus als eine vermeintliche Partnerin, die Dir jeden Tag das Leben zur Hölle machen kann und Dich irgendwann doch verlässt für einen anderen Menschen. Was habe ich dann davon? Nichts. Denn wenn ich in eine Partnerschaft mit der Exklusivität gehe mit nur einer Frau, dann erwarte ich da knallharte Fakten und Bedingungen - beiderseits. Meine Exfrau hat da versagt, ich auch, also fixe Partnerschaften sind ad acta gelegt. Sie haben in der heutigen Zeit ausgedient und wer dem hinterhertrauert, wäre vermutlich besser beraten, sich eine Zeitmaschine zu bauen und die Vergangenheit zu korrigieren.

Ich kann aus Beziehungen auch keine Kraftschöpfung sehen, eher das genaue Gegenteil - Kräfteerschöpfung bzw Kräftezerren. Wie oft lesen wir das hier, dass sich ein Part aufreibt und der andere nur nutzt und zum Dank dann geht? Wozu das alles?

Die Exen, dabei beziehe ich mich auf jene, die die Verlasser sind, nicht die Verlassenen, sind immer die moralischen Sieger und meistens auch im Leben die Sieger gegenüber den Menschen, den sie verraten und verlassen haben. Gerade bei Ehepartnern/innen. Denn alleine die Tatsache, dass sie den Schneid hatten, das durchzuziehen, hat sie gewinnen lassen. Meine Ex war also damals auch eine Gewinnerin, ich der Loser. Neben dem Verrat der Affäre (wobei ich das toleriert habe, ich hätte eine offene Partnerschaft durchgezogen, meine Ex wollte dieses aber nicht bzw es war dafür zu spät, früher, vor der Affäre, hätte sie es mit mir durchgezogen) ist man danach wirtschaftlich und sozial gebeutelt und am Tiefpunkt, siehe bei Dir. Da wieder herauszukommen erfordert nicht nur endlose Therapiesitzungen, Reflektieren und Jammern. Rumjammern tun wir so schon, Reflektieren bringt nur Schmerzen an die Oberfläche und bei Therapien verdienen sich nur die Therapeuten eine goldene Nase, denn sie nehmen einen nicht an die Hand, um zu therapieren (nur das wäre eine wirksame Therapie), sondern sie labern einen entweder dicht oder hören nur zu und geben Lebensweisheiten von sich, die schon unsere Vorfahren draufhatten, also Klugschnack vom Feinsten, garniert mit saftigen Rechnungen, die man dann zahlen darf. Wofür? Um wieder Pein und Spott und Verdruss zu fühlen.

Diesen Wahnsinn kann man ja endlos weitermachen, wenn einem daran gelegen ist, in Kummer und Selbstmitleid zu versinken. Man hat halt schlicht versagt, wäre doch die einfachste für sich selbst festzulegende Erkenntnis und dann gehts gleich weiter. Wozu aufhalten mit rumjammern? Man wird kein besserer Mensch vom Reflektieren, man kann sich selbst nur verbessern, wenn man lebt und vorangeht und Niederlagen einkalkuliert, Rückschläge wird es immer geben, Verrat, Hinterrückattacken, neue Lieben, besserer 6 - das Leben ist doch genau darauf aufgebaut, alles muss und wird sich immer verändern und verbessern und wer nicht mitkommt, der geht unter.

Auch der tolle 6 bei den Affären hat mich zwar schön befriedigt, über Jahre, aber für meine Psyche haben die genauso wenig eine Rolle gespielt wie etwaige Reue, ich würde einer Frau beim Betrug an ihren Partner mithelfen oder so. Ich wurde ja auch einst betrogen und ich habe die Systematik dahinter verstanden. Es geht nicht darum, einen Menschen zu hintergehen, sondern sich Bedürfnisse, die nicht erfüllt werde bzw worden sind zu holen. Dazu reichen eben nicht immer P.-Filme oder Gummipuppen, sondern das muss schon ein realer Mensch in die Hand nehmen. So war es bei mir, ich konnte mich 20 Jahre ausleben, gab den Weibern das, was sie nicht hatten und von ihren angeblich so tollen regulären Partnern nicht bekamen - eine win-win-Situation für beide Seiten. Also bitte niemand erzähle mir mehr, Affären seien nur schlecht und gegen einen Menschen gerichtet. Es ist nichts anderes als die Konsequenz aus einer verkorksten Partnerschaft. Punkt.

Als mir das damals klar wurde, habe ich meine Einstellung zu vielem und mein Leben radikal geändert. Ich habe nie wieder einen Menschen zu nahe in mein Revier gelassen, geschweige als dauerhafte Partnerin in meine vier Wände. Da hat nur einer das Sagen und das bin ich selbst. Wenn sich Menschen einreden, gerade jetzt bei Corona, sie bräuchten soziale Kontakte, ja warum haben sie die vorher nicht so sehr gepflegt, dass auch Abstand diesen nicht komplett zusammenbrechen lassen? Ich habe Freunde und Freundinnen, mit denen ich regelmäßig telefoniere. Gesehen habe ich manche seit Jahren nicht! Und?

Wenn erforderlich und möglich und nötig sind sie da. Momentan ist es aber eben nicht möglich. Darum unterstütze ich die Aussage von @Heffalump , suche Dir soziale Kontakte in Form von Freundschaften, mach mal ONS o.ä. wenn möglich, genieße das Leben und vor allem - genieße Deine Autonomie, alleine zu leben und entscheiden zu dürfen und zu können, wann und wie Du willst.

Kein potentieller Partner wird jemals Dein Leben so bereichern, wie Du Dir das wünscht oder zig andere Menschen in diesen Foren hier. Wir werden alleine geboren und man ist gut beraten, auch alleine im Leben zurecht zu kommen. Das bloße Zusammensein mit einem Menschen garantiert Dir keine Liebe oder Zufriedenheit, aber es garantiert Dir irgendwann mit dieser Person Probleme zu bekommen. Möchtest Du das? Also ich auf keinen Fall. Ich kümmere mich lieber um meine eigenen Angelegenheiten als mich noch mit den Ärgernissen anderer Menschen befassen zu dürfen/müssen.

Es klingt vielleicht sehr egoistisch - das ist es auch. Aber ein gesunder Egoismus, ohne andere Menschen zu schaden.

Lebe Dein Leben nach Deinen Vorstellungen und suche nicht die Nadel im Heuhaufen. Du verschwendest Lebenszeit und Kraft. Beides kommt nicht wieder.

Ich bin mit Mitte 50 jetzt an einem Punkt angekommen, wo ich tiefe Zufriedenheit und Selbstsicherheit verspüre. Klar habe auch ich mit den leidlichen Problemen unserer Zeit zu tun, aber ich werde mich nie wieder unter das Joch eines Schicksalsschlages begeben - schon gar nicht durch eine Frau.

Versuche einfach zu leben. Was kommen soll, wird kommen. Was nicht, das nicht.

11.02.2021 09:53 • #73


Heffalump
Zitat von Schlurfi2020:
Es klingt vielleicht sehr egoistisch - das ist es auch. Aber ein gesunder Egoismus, ohne andere Menschen zu schaden.

Lebe Dein Leben nach Deinen Vorstellungen und suche nicht die Nadel im Heuhaufen. Du verschwendest Lebenszeit und Kraft. Beides kommt nicht wieder.

Wie Recht du hast.
Zitat von Schlurfi2020:
Kein potentieller Partner wird jemals Dein Leben so bereichern, wie Du Dir das wünscht oder zig andere Menschen in diesen Foren hier. Wir werden alleine geboren und man ist gut beraten, auch alleine im Leben zurecht zu kommen. Das bloße Zusammensein mit einem Menschen garantiert Dir keine Liebe oder Zufriedenheit, aber es garantiert Dir irgendwann mit dieser Person Probleme zu bekommen.

Der, der kommen soll, kommt auch - aber nicht wir bestimmen die Zeit wann dieser kommt.
Und wir bestimmen auch nicht zwingend - wann dieser uns wieder verlässt.

Und man sollte den Zeitraum dazwischen mit allen Sinnen genießen, man weiß nie wann es vorüber ist

11.02.2021 10:05 • x 1 #74


S
Zitat von Heffalump:
Und man sollte den Zeitraum dazwischen mit allen Sinnen genießen, man weiß nie wann es vorüber ist

Genau das!

11.02.2021 10:10 • #75


A


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