Zitat von tobi2017: Ich arbeite nun an meinem inneren Kind. Möchte meine Glaubenssätze: ich bin nicht genug, ich bin nicht Liebenswürdig loslassen.
Meinen ständigen inneren Kritiker im Kopf abschalten.
Natürlich unter einer Trennung leidet immer das Selbstwertgefühl, das ist mir klar.
Ich möchte nun nicht mehr so stark an meiner Leistungsfähigkeit (körperlich) arbeiten, sondern an meiner Persönlichkeit wachsen.
Du bist ja schon auf einem guten Weg. Das Stichwort ist das innere Kind, das in jedem von uns steckt. Bei manchen Menschen ist das innere Kind ein wenig verkümmert, es ist kleinmütig und ängstlich und glaubt nicht an sich. Warum? Auch das wurde oft schon anerzogen. Wer als Kind schon erfährt dass er nicht so ist wie er sein sollte, der verinnerlicht Selbstzweifel, die Außenstehende oft gar nicht bemerken, weil der Mensch sie erfolgreich maskiert. Durch selbstbewusstes Auftreten, durch einen vermeintlich tollen Partner, der sozial passend ist, ein Eigenheim, ein dickes Auto, einen tollen Körper, Erfolg im Beruf, viele (meist oberflächliche) Kontakte. Der Mensch schafft sich seine Fassade die nach außen gut aussieht.
Aber innerlich wohnt das kleine Kind, das sich nicht traut, das sehr kleinmütig und bescheiden ist und das vor allem nicht beachtet wird.
Jeder befasst sich mit vielen Dingen. Exzessiver Sport, kosmetische Behandlungen, Schönheits-OPs, Arbeit usw. Natürlich lässt sich nicht jeder operieren, aber das sind eben Auswüchse dessen, dass der Mensch sich nicht annehmen kann wie er ist.
Da wird der Körper gestählt und die Seele verkümmert, weil sie nicht gesehen wird. Wer mag sich schon mit diesem inneren Kind abgeben, das doch völlig erfolglos ist. Aber gerade, weil es ein Teil von uns allen ist, braucht es Beachtung und Pflege - viel Pflege.
Man muss eine Beziehung herstellen, nachempfinden wie es sich fühlt und dann stärken. Das geht auch wenn man sich von der alten Lebensführung verabschieden will. Das muss kein radikaler Bruch sein aber man muss das innere Kind sozusagen mitnehmen und auch mal sagen: Ja, ich weiß, Du bist sehr traurig über all das was passiert ist. Und die Geschichte mit dem oder der Ex. setzt noch eins drauf. Aber wir kriegen das schon hin, wir beide. Wir werden wieder glücklicher werden und wieder lachen.
Selbstgefühl kommt nicht von ungefähr und oft fehlt es schon durch die Erziehung. Das Kind ist zu wenig es selbst, es wird gesteuert. Du musst, du darfst, du darfst nicht, tu dies, tu jenes nicht, das ist gut und das ist schlecht - durch diese Schule geht jeder. Manche aber ein wenig zu viel. Dann verliert schon das Kind die Beziehung zu sich und dem Erwachsenen geht es noch schlechter. Und dann kommen dann eben die ganzen Ausweichmanöver denen man nachgeht. Arbeit, noch mehr Arbeit, Geld, Sport, Erfolg usw.
Das ist alles nicht schlimm, aber wenn es eben nur Kompensationen sind, ist es nicht gut.
Ich war fast 50 Jahre alt bis ich merkte, dass ich mein ganzes Leben daran geglaubt habe, dass ich im Grunde genommen nicht gut genug bin. Nicht hübsch genug, nicht intelligent genug, nicht selbstbewusst genug. Andere, ja die stehen auf der Sonnenseite, aber ich.
Auf meiner Schulter saßen permanent meine inneren bösen Kobolde, die sich einen Spaß daraus machten mich nieder zu machen.
Ha, Du träumst von einer Beziehung. Ja klar, aber wer sollte Dich schon wollen? Dann probierst Du es wieder und fällst wieder auf die Schnauze. Immer wieder probierst Du es und landest immer bei den Falschen. Entweder die wollen Dich nicht oder Du willst sie nicht.
Und dann schau Dich mal auf der Arbeit an. Wie die anderen agieren, wie sie erfolgreich sind und nicht so leicht verzagen! Die trauen sich was, aber Du?Hähä, Du bist halt einfach untauglich. Glaub's uns endlich? Du bist nie gut genug.
Und damit musste irgendwann Schluss sein. Ich stellte mir mit diesen Gedanken ja ständig selbst ein Bein. Ich vertrieb die Kobolde und sagte, ihr gebt jetzt mal Ruhe und haltet die Klappe. Euch werde ich schon zeigen, wer hier das Sagen hat. Jetzt komm ich mal dran, jetzt kümmere ich mich um mich. Ich rede mir gut zu, ich darf mich auch mal loben, ich bin keineswegs schlechter als Andere.
Und je öfter ich sie vertrieb, desto mehr blieben sie weg. Ich sagte, geht in euren Schrank, Schlüssel umgedreht und gut. Da könnt ihr maulen, ich aber will gut leben und ich darf und will gut zu mir sein.
Und je öfter ich so dachte, desto besser wurde es. Irgendwann stellte ich fast irritiert weg, dass ich mich tatsächlich mochte, dass ich mich wohl in meiner Haut fühlte und vor allem, dass ich das alles geschafft hatte - für mich und für keinen anderen.
Eine Therapie habe ich nie gemacht und spürte auch kein Bedürfnis danach. Ich dachte mir, ich weiß eigentlich eh schon verdammt viel und bin vielleicht zu schlau für manche Therapeuten. Das ist sicher ein Trugschluss. Eine Zeitlang hatte ich es erwogen aber es dann doch nicht weiter verfolgt. Es ging auch so.
Ich war allerdings zweimal bei einem Therapeuten zu einem Beratungsgespräch und da kam etliches ans Licht. Der Therapeut fragte mich nach den familären Hintergründen, nach der Beziehung zur Mutter (schwierig), zum Vater (von mir vergöttert) und der Ex. über den ich eigentlich reden wollte, war auf einmal völlig unwichtig. Es ging allein um mich, um meine Blessuren, mein inneres Kind. Und er Ex? Spielte der eine Rolle? Nein, eigentlich nicht, aber er war doch wichtig gewesen. Denn erst durch ihn stellte ich einen Bezug zu mir her, durch ihn merkte ich wie ich wirklich war und tickte. Er hat mir einen großen Dienst erwiesen ohne dass er das weiß. Ist aber nicht wichtig für mich, wir haben keinen Kontakt und ich weiß nichts mehr über ihn. Ist mir auch egal, wie er lebt. Denn es gibt einen Menschen der wichtiger ist und das bin ich selbst. Wenn es mir gut geht, geht es auch meinem Umfeld gut.
Ich streite nicht (worüber denn auch? Die Zahnpastatube? Geschenkt! Ist mir einfach egal. Oder über herumliegende Tempos meines Mannes.
JIst mir auch egal, dann hebe ich sie halt auf oder sage ihm, er soll sie nicht rumliegen lassen. Das ist weitgehend erfolglos, aber im Grund genommen kann ich über derlei Dinge nur lachen. Jeder hat seine Eigenarten die man nicht versteht. Warum habe ich Freude daran, die soundsovielte Bluse zu kaufen obwohl schon mehr als genug im Schrank hängen? Warum schleppe ich wieder ein Duschbad an. Darüber lacht Dein mein Mann und zieht es ins Lächerliche. Klar, diese schöne blaue Flasche kann man nicht stehen lassen! Dann lachen wir oft beide.
Ja, auch das ist Kompensation, aber warum nicht, wenn es Wohlgefinden schafft? Sei wie Du bist, tu niemandem weh und lass den anderen sein wie er ist.
Alles andere ist Zeit- und Energieverschwendung. Diese ewigen Kleinkriege, die manche zelebrieren, sind mir unbegreiflich. Da hast Du und da hast du nicht und immer tust Du oder tust nicht! Nie tust Du dies oder jenes, sondern was anderes! Und damals, da hast Du! Das vergesse ich Dir nie!
Nein danke, zu anstrengend und völlig nutzlos, denn der Andere erfährt dadurch dass er nicht in Ordnung ist.
Ist der Andere in Ordnung? Nicht alle, es gibt nun mal auch böse Menschen. Aber im Grund genommen wollen sie doch alle dasselbe. Ein wenig Liebe, ein wenig Zuspruch, ein wenig Toleranz, ein wenig Akzeptanz. Ohne das ständige Hinterfragen. Warum bist Du so und nicht so? Warum gehst Du auf Abstand und lässt mich hier allein sitzen? Warum rufst Du nicht an? Warum bist Du am Telefon kurz angebunden wo ich doch dringend reden will? Warum sagst Du zu mir, es ist schwierig und dass Du nicht weißt ob es das Richtige ist mit uns? Warum ziehst Du mich in Zweifel? Bin ich nicht gut genug, nicht aufmerksam genug, nicht nachsichtig genug?
Wenn Du all diese Fragen einfach nicht stellst, kannst Du Dich entspannen. Sein wie Du bist. Die Frau mag Dich oder halt nicht. Oder der Mann mag Dich oder halt nicht. Er ist interessiert oder er ist es nicht.
Schmälert das meinen Wert, macht mich das schlechter? Nein, nicht mehr. Früher schon, da war ich voller Fragen, meist angespannt und ich war nicht ehrlich. Spielte eine Rolle, die mich überforderte, tat als fände ich mich toll und tat es doch nicht. Jetzt nicht mehr, ist mir zu anstrengend. Das traue ich mir zu, jenes nicht. Ich muss nicht alles können.
Verabschiede Dich vom Wollen, vom Meinen, dass Du so und so sein musst, damit Du ankommst. Was helfen Dir tolle Muskeln, wenn Du nicht bei Dir bist und innerlich zerrissen?
Du brauchst nur eines: dass Du an Dich glaubst und Dich gut findest wie Du bist. Ob mit Waschbrettbauch oder ohne, ob mit dem Designer-T-Shirt oder ohne, ob mit Studium oder ohne. Du bist in Ordnung. Du bist ein netter Typ und das meine ich ehrlich. Aber Du bist unentspannt, zu wenig bei dir und zu viel bei der Frau, die jetzt mit dem anderen geht.
Wie die Beziehung ist wirst Du nicht erfahren, denn Du kannst nicht hineinschauen. Vielleicht gut, vielleicht aber auch gar nicht gut. Für dich aber unerheblich. Du hast doch Dich, Du bist doch wer. Glaub endlich daran dass Du wertvoll bist und Du kannst Dich von so vielen schädlichen Gedanken verabschieden.
Warum mag sie mich nicht? Sie mag Dich, aber halt nicht genug. Der Andere passt vielleicht besser oder sie bildet es sich halt ein.
Möchtest Du eine Stressbeziehung mit einem Menschen, der Dich mal kalt stellt und dann wieder Nähe herstellt? Der mal so und morgen ganz anders ist? Der Dich im Ungewissen lässt und schon von Anfang an von ihren Problemen erzählt, damit Du gleich weißt, dass es nicht einfach werden wird? Der sich mit Dir verabredet, was Dich glücklich macht und dann wieder abtaucht, was Dich ängstlich und verzagt macht?
Möchtest du eine Beziehung mit einem Menschen der sich selbst nicht mag?
Nein, eigentlich nicht. Also ist es gut dass sie weg ist und Dich nicht mehr quält. Ist doch so, oder nicht? Die aktiven Typen tun dem anderen immer weh, weil sie immer an so empfindsame Seelen geraten. Das tun sie nicht aus böser Absicht, denn sie sind ja permanent mit sich beschäftigt. Heute geht es mir so, aber morgen ganz anders. Heute fühle ich mal wieder den Wunsch nach Nähe, nach Kontakt, aber morgen will ich wieder meine Ruhe haben.
Und das alles wird auf Deinem Rücken ausgetragen, weil Du eine stabile Beziehung und gleichbleibende Wärme möchtest, aber nicht kriegst. Weil Du so unsicher bist und immer Angst hast, nicht gut genug für sie zu sein, wirst Du innerlich angespannt und stehst unter Stress, denn Du zermarterst Dir Dein Hirn was sie möchte und wie Du sein sollst, damit Du ihr taugst.
Soll ich nun anrufen oder lieber nicht. Ich weiß ja nicht so recht, ob sie jetzt gerade offen ist und mit mir reden will. Dann rufe ich lieber doch nicht an und hoffe, dass sie anruft oder wenigstens einen blöden Smiley schickt. Verdammtes Handy, nichts, nur Schweigen! Was tut sie, was macht sie, denkst sie an mich, bin ich ihr überhaupt wichtig, ich der kleine Tobi mit den tollen Muskeln? Nein, sie mag micht nicht, ich nicht wichtig.
Wenn sie dann doch mal anruft, dann bist Du ganz aufgeregt, ja und überschwänglich. Sie denkt ja doch an mich! Ich bin ja doch wichtig? Sie will sich verabreden, oh Mann, wie toll! Das Warten hat ein Ende!
Und kurze Zeit später? Äh, wie soll ich sein, was sollen wir machen damit es ihr ja gefällt? Bin ich auch nett und lustig genug, charmant?. Nö, eigentlich nicht. Ach Mensch, ich bin ja nur der kleine Tobi den eigentlich niemand so richtig mag.
Und das alles nur, weil Du als Kind das Gefühl hattest, dass Du nur der arme kleine Tobi bist, der einfach nicht gut genug ist. Das ist das innere Kind, das jammert und trauert, weil Du nicht an es glauben willst. Und weil Du nicht lieb zu ihm bist.
Wenn Du das mit Hilfe desTheraeuten hinkriegst, dann wirst Du ein besseres Leben führen als jetzt. Du wirst anders da stehen, sicherer und Du wirst Dich Deiner bewusst sein. Du bist nicht der kleine Tobi, der nicht genug ist, Du bist der Tobi, der völlig in Ordnung ist.
Weißt Du, was dann passiert? Du ziehst andere Menschen an. Diejenigen dich Dich vorher nicht gesehen haben, schauen Dich an. Weil Du Du bist und weil Du weißt, dass Du in Ordnung bist wie Du bist.
Und die Frau, die Du letzthin kennengelernt hast und die Dir gleich beim ersten Treffen von ihren ach so einzigartigen Problemen erzählt hat, die interessiert Dich dann nicht mehr. Was brauchst Du eine Frau mit Problemen? Du willst eine Frau, die Dich liebt und sonst nichts und die Dich akzeptiert, ob mit Waschbrett- oder Waschbärbauch. Und die nicht heute warm ist und morgen kalt und bei der Du nicht überlegen musst, ob ein Anruf jetzt gerade Recht käme.
Ganz ehrich, sei gut zu Dir und Du wirst ganz anders dastehen weil Du Dich dann endlich wohl fühlst mit Dir.
Das ist ein weiter Weg, viel Arbeit, auch Rückschläge, aber das ist der Weg, den Du für Dich gehst und sonst für niemanden.
Bleib dran und lerne positiv von Dir zu denken. Dann wird alles gut. Denk an Dich, denn Du bist das Wichtigste für Dich. Denk nicht an sie, sie ist nicht wichtig. Naja, so ganz unwichtig ist sie natürlich nicht, denn sie hat Dir ja gezeigt, wo Deine Schwachstellen sind, oder nicht?
Bindungsängstler sind Chamäleons. Sie können in einer Beziehung mal die aktive Rolle einnehmen, in einer anderen in die passive rutschen. Beides ist einfach nur Sch...
Auch wenn Bindungsängste nicht leicht heilbar sind, so kann man doch damit leben und irgendwann auch eine Beziehung führen die man aushält. Es wird nicht ganz einfach, aber wenn man weiß, dass diese Gedanken oder jene nur wieder mal von den Bindungsängsten kommen, die sich mal wieder wichtig machen müssen, dann kann man damit leben.
Aber der Schlüssel zum Erfolg ist immer ein stabiles Selbstwertgefühl und Empathie. Der andere mag nicht im Regen stehen gelassen werden ( wie sie es tat) und man selbst ja auch nicht. Empathie hast Du sicher, aber viel zu wenig für Dich selbst.