Ist Treue / Untreue normal?

01.02.2023 00:22 • x 8 #1

Ich bin Single, mein Forengrund längst Geschichte und ich schaue immer wieder mal vorbei, was es so Neues gibt.

Wenn ich dann hier so die Geschichten lese, dann bin ich immer wieder froh, Single zu sein. Denn an die Schmerzen, den Liebeskummer, die Verzweiflung und den Zorn kann ich mich gut erinnern.

Ich bin damit aufgewachsen, dass Männer Frauen betrügen. Quasi ein Naturgesetz. Mein Vater, mein Stiefvater und einer meiner ersten Freunde als ich 20 war. Als das passierte meinte Mutter, ich solle mich daran gewöhnen, das wird mir im Laufe meines Lebens immer wieder mal passieren. Leider hatte sie recht.

Irgendwann wurde ich selbst zur Affärenfrau, weil ich nicht mehr die Betrogene sein wollte. Ist zwar auch nicht lustig, aber besser als hintergangen, belogen, betrogen und für dumm verkauft werden. Und nach 10 oder 20 Jahren vor einem Scherbenhaufen zu stehen. Womöglich noch mit kleinen Kindern, einem Haufen Schulden und einem Haus aus dem auszuziehen man sich finanziell nicht leisten kann.

Jetzt würden mich mehrere Dinge interessieren.

Kommen alle Verheirateten aus glücklichen Kindheiten? Woher nehmt ihr das Vertrauen, dass der Partner ewig zu Euch steht?

Von den Affärenfrauen würde ich gerne wissen, ob die Väter treu waren.

01.02.2023 00:35 • x 3 #2

ich war mal AF, nie wieder! Mein Vater hatte auch ein großes Herz, so nenne ich es mal.

x 3

Ist Treue / Untreue normal?

01.02.2023 00:40 • x 12 #3

Interessantes Thema, ich antworte mal

Mein Vater ging fremd, meine Mutter nie.

Ich hatte aber trotzdem eine super schöne Kindheit.

Ich würde nie auf die Idee kommen, meinen Mann zu betrügen, er gibt mir alles, was ich brauche.

Vertrauen gebe ich, jedoch nur 1x .

01.02.2023 00:46 • x 7 #4

Ich glaube, dass man das nicht pauschalisieren kann.

Meine Ehe meiner Eltern war schon immer kaputt und er ging dann auch irgendwann eigene Wege. Denke eher zur Erleichterung meiner Mutter.

Ich selbst war nur mal kurz unwissentlich AF. War 18 Jahre meinem Mann treu und auch allen anderen.
Ich kann nicht garantieren, dass ich ewig zu meinem Partner stehe (= mich nicht trenne), aber was ich garantieren kann ist, dass ich offen und ehrlich rede bevor etwas passieren sollte.

01.02.2023 00:47 • x 2 #5

Man sagt ja, dass wir die Muster des gleichgeschlechtlichen Elternteils übernehmen.

Zitat von tina1955:
Mein Vater ging fremd, meine Mutter nie.

Daher wundert mich nicht, dass Du nicht untreu bist.

aber hattest Du nie Zweifel, dass Dir passiert, was Deiner Mutter passiert ist?

01.02.2023 00:57 • x 6 #6

Zitat von tesa:
Man sagt ja, dass wir die Muster des gleichgeschlechtlichen Elternteils übernehmen. Daher wundert mich nicht, dass Du nicht untreu bist. aber ...

Lt Muster vom gleichgeschlechtlichen Elternteil, ist es ja meine Mutter, die nie fremd ging.
Ich hatte in meiner ersten Ehe immer Angst, betrogen zu werden, habe es jedoch nie gezeigt. Nach 30 Jahren wurde mein Mann mit seiner Affäre erwischt, Trennung folgte meinerseits umgehend. ( seine Eltern waren beide treu bis zum Tode.)

Kurz danach dem nächsten Mann wieder Vertrauen geschenkt, bis jetzt toi, toi, toi .... ist in gut 12 Jahren Ehe nichts passiert. ( meines Wissens nach)

01.02.2023 00:58 • x 7 #7

@tesa deine Mutter hat dir doch ihren Glaubenssatz erfolgreich vermittelt

01.02.2023 01:00 • x 14 #8

Zitat von tesa:
Kommen alle Verheirateten aus glücklichen Kindheiten? Woher nehmt ihr das Vertrauen, dass der Partner ewig zu Euch steht?

Ich komme aus ziemlich ätzenden Familienverhältnissen und nun gehe ich straight auf die 50 zu und ich kann behaupten, dass ich niemals betrogen habe. Ich hatte nie eine Affäre, hatte auch nie was mit jemanden, der in einer festen Partnerschaft lebt. Das denke ich zumindest.

Ich persönlich betrachte Ehebruch nicht als Betrug am Partner, sondern Betrug an einem selbst. Wenn ich eine monogame Beziehung eingehe, will ich auch eine monogame Beziehung leben.
Ich sehe eher, dass etliche Leute gar nicht monogam leben wollen, aber das vorspielen müssen, weil sie sonst gar keinen Partner finden würden.

01.02.2023 01:01 • x 2 #9

Zitat von tesa:
Ich bin damit aufgewachsen, dass Männer Frauen betrügen. Quasi ein Naturgesetz.

Und im gleichen Umfang umgekehrt.
Somit scheint dies normal sein.
Was aber nicht jeden Menschen betreffen muß.
Mich betrifft es zum Beispiel nicht.
Was ich aber niemanden beweisen muß.

01.02.2023 01:05 • #10

Zitat von Sorgild:
ch sehe eher, dass etliche Leute gar nicht monogam leben wollen, aber das vorspielen müssen, weil sie sonst gar keinen Partner finden würden.

Wozu brauchen sie denn Partner, wenn sie alleine glücklicher wären?

Ich verstehe ja eigentlich nicht, warum man den Partner (m/w) betrügt.

Und ja, da geb ich dir recht. Mit dem Betrug an sich selbst. Ich könnte nicht mehr in den Spiegel sehen.

01.02.2023 01:08 • x 8 #11

Ich kann mir vorstellen, dass es da einen Zusammenhang gibt, aber ich glaube andere Faktoren sind auch nicht zu verachten.
Generell die moralische Reife, die Fähigkeit zur Empathie, zur Verantwortungsübernahme und allgemein die Erkenntnis, dass mir Sachen nicht einfach so passieren, sondern das sie oft Ergebnis meines Mind-Sets sind bzw. ich Gestalter meines Lebens.

Dann kommen noch die Feigen und/ oder Harmoniebedürftigen dazu, die denken den anderen schonen zu wollen vor Wahrheiten, aber im Grunde nur sich selbst schonen oder Angst vor Konflikten haben.

Die, die nicht allein sein können und die, die es zur Aufwertung ihres Egos brauchen.

Das alles und noch viel mehr mischt sich bunt. Bei denen die mal „ausrutschen“ vielleicht weniger, bei den chronischen eher mehr.

Denke da spielt die Erziehung generell viel mehr mit rein, als nur die Rollenmodelle. Die Versuchung ist ja im Prinzip immer gegeben (bei Männern mehr als bei Frauen denke ich), es kommt nur darauf an was man dann daraus macht.

01.02.2023 01:09 • x 2 #12

@tesa wer sagt, dass sie alleine glücklicher wären?
Männer ohne gutes Männervorbild oder schwachen Vater, sind oft untreu.
Und Vatertöchter auch.
Kann man aber dran wachsen und arbeiten.
Hat bei mir jedenfalls geklappt.

01.02.2023 01:13 • #13

Zitat von Lebensfreude:
wer sagt, dass sie alleine glücklicher wären?

Das nehme ich an, denn dann könnten sie viele Frauen haben.

Das deckt sich ja auch mit dem, was in unserer Gesellschaft abgeht. Bei der Jugend hört man nur mehr von Freundschaft+.

Zitat von Lebensfreude:
Und Vatertöchter auch.

Was sind denn Vatertöchter?

01.02.2023 01:14 • x 6 #14

Zitat von tesa:
Wozu brauchen sie denn Partner, wenn sie alleine glücklicher wären? Ich verstehe ja eigentlich nicht, warum man den Partner (m/w) betrügt. Und ja, da geb ich dir recht. Mit dem Betrug an sich selbst. Ich könnte nicht mehr in den Spiegel sehen.

Weil du in einer Beziehung nun mal regelmäßig kostenlosen S. bekommst. Ansonsten müsstet du dafür viel Geld bezahlen. Und eine Beziehung ist zunächst wie bei Mutti wohnen, nur mit S.. Bequemlichkeit steht da an erster Stelle.

01.02.2023 01:16 • x 1 #15

@Sorgild

Wahnsinn
Wer will sowas?

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