Ist Treue / Untreue normal?

Zitat von Masterslave:

Perfide Schuldumkehrung in die Opferrolle durch Manipulation.

Emphatisch? Wo nochmal genau?
Das kann auch einfach Unsicherheit und fehlende Selbstliebe sein. Nicht sofort die Schubladen öffnen, wie es einem gefällt.

Zitat von sadMonkey:

Und ganz wichtig: wenn das eigene Gefühl einem sagt der andere geht Fremd, dann stimmt das meist und man sollte darauf hören.

Also jeder eifersüchtige Mensch hat meist Recht mit seinem Gefühl? Sicher?

Zitat von Mira:

Also jeder eifersüchtige Mensch hat meist Recht mit seinem Gefühl? Sicher?

Dachte ich eben auch gerade...

Zitat von Mira:

Emphatisch? Wo nochmal genau? Das kann auch einfach Unsicherheit und fehlende Selbstliebe sein. Nicht sofort die Schubladen öffnen, wie es einem gefällt. Also jeder eifersüchtige Mensch hat meist Recht mit seinem Gefühl? Sicher?

Das kann auch einfach Unsicherheit und fehlende Selbstliebe sein.

Dann sind wir uns doch einig (;

Zitat von Mira:

Emphatisch? Wo nochmal genau? Das kann auch einfach Unsicherheit und fehlende Selbstliebe sein. Nicht sofort die Schubladen öffnen, wie es einem gefällt. Also jeder eifersüchtige Mensch hat meist Recht mit seinem Gefühl? Sicher?

Also jeder eifersüchtige Mensch hat meist Recht mit seinem Gefühl? Sicher?

Ein eifersüchtiger Mensch hat in aller erster Linie ein Problem mit sich selbst- das sagt er doch!

Zitat von Tin_:

Dachte ich eben auch gerade...

Besser du denkst nicht- dann erschließt sich für dich eventuell auch dein Problem.

Zitat von Mira:

Also jeder eifersüchtige Mensch hat meist Recht mit seinem Gefühl? Sicher?

Im Gegenteil! Mein Beitrag war ironisch gemeint und spielt darauf an, dass in meiner persönlichen Wahrnehmung hier im Forum häufiger der (sinngemäße) Satz als Weisheit zu lesen ist: Höre auf dein Gefühl, wenn du denkst XY.

Also sehr häufig ist besonders in meiner Wahrnehmung die Äußerung Wenn du das Gefühl hast dein/e Partner/in geht fremd dann höre darauf, dann stimmt es meist.

@Mira ich würde mir daher wünschen, dass du in den zahlreichen Themen und Beiträgen in denen diese Weisheiten als pauschale ernsthafte Aussage getätigt werden, auch mal die Leute fragst ob das so eine sinnvolle und logische Aussage ist

Zitat von tesa:

Weil man einander ein Versprechen gegeben hat. Weil man eine Vereinbarung getroffen hat. Weil man Loyalität erhofft. Weil man Werte hat.

Ich habe das erst kürzlich geschrieben: Gibt man sich tatsächlich, also ganz real und ausdrücklich, ein solches diesbezügliches Versprechen? Trifft man tatsächlich eine Vereinbarung?
Das habe zumindest ich noch nie erlebt. Sondern vielmehr setzt man doch unausgesprochen voraus, erwartet, erhofft, baut auf die Tradition.
Das wäre dann aber etwas anderes als ein explizites Versprechen. (Wobei man, mit einiger Lebenserfahrung, ja auch weiß, was Versprechen wert sind. Die werden heute gemacht und sind morgen vergessen. Kann man also getrost, sobald man eines zu hören bekommt, gleich kübeln.)

Zitat von tesa:

Ich stelle mir grade die Frage, ob das ein Zeichen des sich mehr oder sich weniger einlassen ist!?

Soll heißen: wenn ich mich nicht wirklich auf den Partner einlasse, so ist mir auch egal, ob er fremdgeht oder nicht. Es tangiert mich nur am Rande.

Je mehr ich mich aber einlasse, desto härter trifft es mich.

Zumindest in meinem Fall kann ich Dir Deine Frage beantworten: Ich habe mich noch in jede ernsthafte Beziehung und Liebe eingelassen, und das wirklich tief. Mir sind, nebenbei gesagt, alle Halbheiten und Oberflächlichkeiten fremd und zuwider, egal, worum es geht.
Nur habe ich von Liebe und Beziehung offenbar gerade das umgekehrte Verständnis als Du. Für mich geht es dabei nicht um eine Aneignung, eine Besitzergreifung, eine Lebensbeschlagnahmung. Ich nehme, anders gesagt, eben aus der Liebe heraus nicht gefangen, sondern lasse alle Freiheit (alles andere hielte ich auch für sinnlos und den Aufbau einer Lebenslüge). Und liebt man, tief, wie Du meinst - ist es nicht gerade dann oberster Wunsch, den Partner, die Partnerin glücklich zu wissen? Lebensfroh, erfüllt, vergnügt, einer unbekannten Vollendung zustrebend, in vollen Zügen atmend und lebend?
Jedenfalls würde mir eines ganz sicher nicht einfallen: Einen Pflock in meine Weide einzuschlagen und ein lebendiges Wesen daran anzubinden und es solcherart quasi zu meiner Beute zu machen.

Zitat von tesa:

Das kann man nur indem man eine Beziehung ganz ausschließt

Es gäbe allerdings noch eine Möglichkeit: Eine Beziehung mit einem tatsächlich vollkommen asexuellen Partner. Wird zwar nicht so leicht zu finden sein, aber die Möglichkeit besteht durchaus (Tendenz deutlich steigend, wie ich den Eindruck habe). Die Frage ist nur: Ist man dann selber damit zufrieden?

Zitat von tesa:

Danke, das Statement hat mich sehr zum Lachen gebracht!

Na immerhin!
Das freut mich!
Und ich werde bei nächster Gelegenheit einmal eine solche Publikumsbeschimpfung veranstalten nach Art Handkes. Alles muss man sich ja sogar als friedfertiger Mensch nicht bieten lassen! Wird von diesem herumhockenden öhrchengespitzten Publikum in schweißtreibende emotionale Zustände gebracht oder gar an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Das ist eine ernsthafte Grenzüberschreitung, der man entschieden entgegentreten muss mit allen Klauen und Krallen, die man nur hat.

Zitat von Mira:

in vollem Einklang mit Natur und Wirklichkeit stehend

Das gefällt mir. Das gefällt mir sogar ganz wunderbar!

Zitat von Wurstmopped:

Ich hatte mal ne Partnerin, die konnte es nicht glauben, annehmen, dass ich sie so liebe wie sie ist. Es ging dann irgendwann in die Brüche, weil sie ihrem alten Muster folgte und einen Mann bevorzugte, der sie auf Zehenspitzen stellte und sie für die Liebe erst einmal etwas leisten müsste.

Wenn Du nur einer solchen Frau beziehungsmäßig begegnet bist, hattest Du ja sogar noch verdammtes Glück.
Dieses Phänomen kommt nämlich, bei beiden Geschlechtern, häufiger vor als man gemeinhin denkt. (Nur ist es dem Mann halt weitaus mehr wurscht als der Frau.)
Im Grunde gar nicht glauben zu können, dass man tief und aufrichtig um seiner selbst willen geliebt wird (wie es sich zumeist schon in der Kindheit eingeprägt hat), halte ich überhaupt für den häufigsten ursächlichen Trennungsgrund. Denn dann wird ja im Lauf der Zeit mit zielsicherem Instinkt allerhand inszeniert, dass dieses eingeseelte und sesshafte Nicht-geliebt-Werden immer wieder bestätigt. Gewissermaßen eine negative Selbstbestätigung. Und dagegen kommt natürlich gar keine Liebe an.

Zitat von whynot60:

Ich habe das erst kürzlich geschrieben: Gibt man sich tatsächlich, also ganz real und ausdrücklich, ein solches diesbezügliches Versprechen? Trifft man tatsächlich eine Vereinbarung? Das habe zumindest ich noch nie erlebt. Sondern vielmehr setzt man doch unausgesprochen voraus, erwartet, erhofft, baut auf die ...

Da ist sie.
Die Weisheit- wohl unbewusst doch weise.

Gratuliere dir whynot60 wenn du das was du schreibst lebst

Zitat von paulaner:

Ja, du. Aber...ist halt individuell.

Genau wie Du.

Zitat von Felica:

Genau wie Du.

Geschüttelt bitte

Danke

Ich glaube, nachdem ich selbst das Thema im Kopf nochmal durchgekaut habe, dass Treue weder normal noch unnormal ist (bezogen auf den Titel). Sie ist vor allen eines: menschlich und somit fehlbar.

Sie ist eine Entscheidung, genauso wie die Untreue. Grundlagen der Entscheidung - in meinen Augen viele Faktoren.

Man kann ewig darüber sinnieren. Ähnlich wie mit verschiedensten Wesens-/Verhaltenszügen liegt ein Teil wohl in der Erziehung begründet, ein weiterer über die restliche Sozialisation und das Umfeld. Und dann habe ich bestimmt noch 20 weitere begründet.

Dinge sind wie sie sind. So war es immer und so wird es immer sein.

Zitat von sadMonkey:

Höre auf dein Gefühl, wenn du denkst XY.

Einer der (in meinen Augen) unsäglichsten Aussagen/Mantras hier.

Zitat von sadMonkey:

ich würde mir daher wünschen, dass du in den zahlreichen Themen und Beiträgen in denen diese Weisheiten als pauschale ernsthafte Aussage getätigt werden, auch mal die Leute fragst ob das so eine sinnvolle und logische Aussage ist

Och, die Mira ist schon groß und zu lange dabei um das nicht richtig einordnen zu können

Zitat von sadMonkey:

ich würde mir daher wünschen, dass du in den zahlreichen Themen und Beiträgen in denen diese Weisheiten als pauschale ernsthafte Aussage getätigt werden, auch mal die Leute fragst ob das so eine sinnvolle und logische Aussage ist

Zitat von Mira:

Also jeder eifersüchtige Mensch hat meist Recht mit seinem Gefühl? Sicher?

Merkste selber oder?

Sonst kleiner Tipp von mir: ironische Beiträge auch als solches kennzeichnen. Dann klappt’s auch mit der schriftlichen Kommunikation.

Ich bin streng christlich erzogen worden. S. vor der Ehe war verboten. Meine Eltern waren sich immer treu und sehr liebevoll miteinander verbunden.

Ich hatte 2 Affären mit verheirateten Männern, die sich beide von ihren Ehefrauen trennten.

Und ich war auch schonmal untreu.

Am Vorbild meiner Eltern kann’s jedenfalls nicht gelegen haben. Aber vielleicht an meiner religiösen Erziehung (Zeugen Jehovas), deren Auswirkungen ich mich erst mit Anfang 30 entziehen konnte.