Ist Treue / Untreue normal?

@Tin_

Du ignorierst mich aber nicht in meinem Thread ? *Ungläubig schau*

Zitat von Tin_:

Es wurden ganz andere Bedürfnisse befriedigt als das Körperliche. S. war eher eine Konsequenz daraus.

Das ist interessant!
Warum hast Du Dich nicht einfach getrennt?

Zitat von tesa:

Das ist interessant!
Warum hast Du Dich nicht einfach getrennt?

Es gab so einige Gründe, die das nicht zugelassen und es mir (auch noch aus heutiger Sicht) unmöglich gemacht haben.
Der wichtigste: massive psychische Probleme der Frau, inkl. Selbstverletzendem Verhalten und Suizidgefährdung.

Zitat von Tin_:

Hast du mal eine Affäre geführt?

Nein nur als Sohn und als Freund miterlebt.
Beide Affären haben genau an dem Punkt geendet, als es um Verbindlichkeit ging:
Meine Mutter ist krank geworden, was der Affärenpartner dann doch eher als uninteressant auffasste (und sie verließ).
Ein (damaliger) Freund hat seine Affäre (vergebene Frau) verlassen, als sie ihren Freund verlassen wollte (und ein latenter Kinderwunsch im Raum stand).
Ist also nur mein Eindruck als Beobachter, korrigiere mich, falls ich falsch liege.

Zitat von Alduin:

Nein nur als Sohn und als Freund miterlebt. Beide Affären haben genau an dem Punkt geendet, als es um Verbindlichkeit ging: Meine Mutter ist krank geworden, was der Affärenpartner dann doch eher als uninteressant auffasste (und sie verließ). Ein (damaliger) Freund hat seine Affäre (vergebene Frau) verlassen, als ...

Wenn ich hier so die Stories lese, kann ich dich wohl nicht wirklich Korrigieren. Für mich war es vielmehr eine wirkliche Partnerschaft neben meiner Haupt- bzw. offiziellen Partnerschaft. Wie gesagt, S. war eine logische Konsequenz. Sie war das was ich damals brauchte und vollumfänglich wollte. Und ja, ich würde von tiefer Liebe sprechen.

@Masterslave

Ich nehme an du hast dich mit Erich Fromms Werken beschäftigt?!

Weißt du, ich war mal in ähnlichen Denk- Fahrwassern unterwegs. Obwohl- bei dir erscheint es mir eher wie ein Vermeidungsziel. Also du willst durch das Vorbauen die Enttäuschung und Verletzung vermeiden. Falls ich das richtig rausgelesen habe.
Aber zurück zu Fromm. Die Haltung die dargestellt wird ist ohne Frage eine sehr Entwickelte.
Ich kann nur sagen, ich hatte mal den Überflieger zu denken, dass ich schon soweit sei. Zumindest etwas. Was soll ich sagen, der Fall war tief. Ich hatte eine (oder mehrere?) alte Wunden übersehen, auf die ich dann doch ziemlich hart aufmerksam gemacht wurde.

Das lösen von allem Ego. Es kann sehr destruktiv sein solange man nicht komplett erleuchtet ist. Aber wer ist das schon?! Mein Therapeut kennt viele spirituelle „Gurus“ persönlich, aber keinen von dem er das behaupten kann.

Das Ego ist eine gesunde Sache, solange sie nicht zum Schaden eines anderen beiträgt.

Zitat von Hola15:

bei dir erscheint es mir eher wie ein Vermeidungsziel.

Das dachte ich auch! Sehr gute Formulierung!

Zitat von Tin_:

Wenn ich hier so die Stories lese, kann ich dich wohl nicht wirklich Korrigieren. Für mich war es vielmehr eine wirkliche Partnerschaft neben meiner Haupt- bzw. offiziellen Partnerschaft. Wie gesagt, S. war eine logische Konsequenz. Sie war das was ich damals brauchte und vollumfänglich wollte. Und ja, ich würde von tiefer Liebe sprechen.

Mag bei jedem unterschiedlich sein, vielleicht reden wir auch aneinander vorbei.
Unverbindlichkeit und Liebe schließen sich ja auch nicht aus.
Meine Grundaussage ist ja auch nur, dass eine Affäre immer dann gegen eine Beziehung/Partnerschaft gewinnt, solange keine Verbindlichkeiten im Spiel sind. Sobald aber eben Dinge im Spiel sind, die ein Mindestmaß an Verbindlichkeit erfordern gewinnt wieder die Partnerschaft. Oder um meinen damaligen Freund und jetzigen Bekannten zu zitieren: Deine Affäre ist nicht unbedingt die, mit der du auch eine Beziehung führen willst.
Das hat auch, meiner Ansicht nach, wenig bis gar nichts mit Gefühlen zu tun, sondern eher mit Sachgründen.

Zitat von Alduin:

Unverbindlichkeit und Liebe schließen sich ja auch nicht aus.

Das ist übrigens ein sehr interessanter Punkt zu dem ich mal eine gewagte These in den Raum werfe:
Liebe und Verbindlichkeit schließen sich in meinen Augen zu großen Teilen aus - Partnerschaft ist Verbindlichkeit und die muss nicht zwangsläufig mit Liebe zu tun haben.

Zitat von Alduin:

Meine Grundaussage ist ja auch nur, dass eine Affäre immer dann gegen eine Beziehung/Partnerschaft gewinnt, solange keine Verbindlichkeiten im Spiel sind.

Und das habe ich ganz anderes erlebt/erfahren. Ehrlicherweise muss ich aber auch dazu sagen: Was davon war Realität und was Idealisierung? Sehr verschwommen das Ganze.

Zitat von Alduin:

obald aber eben Dinge im Spiel sind, die ein Mindestmaß an Verbindlichkeit erfordern gewinnt wieder die Partnerschaft.

Sehr interessante These!

Zitat von Tin_:

Liebe und Verbindlichkeit schließen sich in meinen Augen zu großen Teilen aus - Partnerschaft ist Verbindlichkeit und die muss nicht zwangsläufig mit Liebe zu tun haben.

Uff sehr gewagte These. Mag für dich persönlich zutreffen, für mich trifft das zu 100% nicht zu.

Zitat von Hola15:

@Masterslave Ich nehme an du hast dich mit Erich Fromms Werken beschäftigt?! Weißt du, ich war mal in ähnlichen Denk- Fahrwassern unterwegs. Obwohl- bei dir erscheint es mir eher wie ein Vermeidungsziel. Also du willst durch das Vorbauen die Enttäuschung und Verletzung vermeiden. Falls ich das richtig rausgelesen ...

Danke fürs Sehen!

Ich möchte gerne darauf eingehen und ein paar Rückfragen stellen, das wäre alles OT.
Wenn das für dich @tesa ok wäre schreibe ich gerne etwas dazu...

@Masterslave

Ist ok!

Zitat von Alduin:

Uff sehr gewagte These. Mag für dich persönlich zutreffen, für mich trifft das zu 100% nicht zu.

Change my Mind ;P
Liebe ist ein Geschenk heisst es doch so schön. Geschenke verpflichten nicht... Worin siehst du Verpflichtungen?

ich finde es super, dass @Tin_ die untreue mal weg von der reinen S. geholt hat! ich habe meinen exmann auch jahrelang betrogen, aber das war auch eher eine zweitbeziehung in einer ganz eigenen welt, als ein reines S.! und selbst in zeiten, in denen wir das S. gelassen haben und uns um unsere ehepartner kümmern wollten, empfand ich meine untreue als viel schwerwiegender, als hätte ich mal ein wenig fremd-gev*oegelt.

Zitat von Tin_:

Warum eigentlich? Es ist doch nur S..

...wenn es das nur wäre. S. bindet und verbindet. Keine Ahnung wie Menschen ihren S. erleben, es hat aber immer etwas einzigartiges und exclusives.
Und ohne Gefühl macht es nicht wirklich Spass.
Viele Menschen können sich nicht vorstellen, dass man dieses Gefühl und die Leidenschaft parallel ausleben kann.
Und man letztendlich nicht das erlebt bekommt, etwas vorenthalten wird, was mein Partner mit jemandem anders auslebt.