Ist Treue / Untreue normal?

@Chrome

Danke für dieses sehr reflektierte Posting.

Wie oft habe ich schon was zu dem Thema geschrieben Normalität ist erstens nur ein Richtwert den irgendjemand sich mal ausgedacht hat . Wir sind alle grundverschieden. Treue ist für jeden Menschen wichtig und keiner möchte hintergangen oder betrogen werden selsbt die Menschen die in einer offenen Beziehung stecken oder das so ausleben , legen den kompletten Wert auf Ehrlichkeit. Warum und wieso jemand untreu ist oder wird , hängt von vielen Faktoren ab und kann man so garnicht pauschalisieren aber um die Frage nochmal zu beantworten ! Ja untreue ist normal , normal im den Sinne weil keiner davor geschützt ist und es keine Garantie gibt das man nicht betrogen wird .Man kann im Leben nur zu sich selbst ehrlich sein und durch die ganzen Medien usw wird es uns verdammt leicht gemacht fremd zugehen und heutzutage interessiert es kaum jemanden ob der andere Part in einer beziehung ist oder 5 kinder hat usw das ist alles mittlerweile egal ob älter oder jünger usw . So bitte kein hate ich sehe untreu als Normalität an weil es immer und jede sek passieren kann und keiner davor geschützt Ist . Man kann nur selber treu sein aber ein anderer Mensch ist nicht Steuerbar .

Zitat von Chrome:

Zumindest die eigenen Muster sollte man erkennen, denn es kann kein Zufall sein immer wieder betrogen zu werden.

Wenn ich hier so quer lese, sind es fast immer die gleichen Dynamiken.
1. Immer derselbe Kreislauf
Erst Affäre und Abenteuer, Aufregung, das Sxuelle. Dann verliebt man sich, dann Leiden, weil Konzept der Affäre beruht auf Unsicherheit und Unverbindlichkeit. Da man aber zu lange im Gift-Kreislauf steckt, findet man keinen Ausweg mehr: Wir sind regelrecht süchtig geworden. Dreiecke/Vierecke sind immer zum Scheitern verurteilt.

2. Man glaubt, das Gras auf der anderen Seite des Zauns ist grüner.
Ist es nicht.

3. Man sucht sich Menschen aus, die dazu tendieren, fremd zu gehen.
Oft ist es einfach Typsache und eine Charakterfrage. Viele lassen sich hier auf Menschen ein, die im Grunde vom ersten Date an eine Red Flag nach der anderen hissen. Aber anstatt das ernst zu nehmen, beschwichtigt man.

4. Man sucht sich (unbewusst) eine Konstellation aus, bei der man sich selber nicht festlegen muss, weil man selbst Angst hat vor Beziehung, Verbindlichkeit und Festlegen.

5. Man macht sich anfällig für untreue Menschen, wenn man selber unsicher ist und unzufrieden und nicht fähig, sich selbst zu lieben und zu erfüllen.

Zitat von Marcell:

Man kann nur selber treu sein aber ein anderer Mensch ist nicht Steuerbar .

Sxuelle Unverbindlichkeit grinst dir im Grunde an jeder Ecke dreist in die Fresse. Warum? Sx macht Geldmaschinerie, und es ist ein Lifestyle geworden, siehe Onlfans und Konsorten. Fremdgehen und Affären werden aber auch bagatellisiert: Das macht es ja so gefährlich.

Das Problem ist, dass unsere Gesellschaft es nicht mehr gewohnt ist, auch mal Probleme auszuhalten, weniger konfliktfähig geworden ist. Jeder scheint sofort alles, hier, jetzt haben zu wollen. Klappt was nicht oder es ergeben sich Probleme: Zack, wiedersehen, ich hau ab, ich mach Schluss. Die Menschen verlernen Paardynamik.

Dann sucht man in seiner eigenen Leere im Außen wild nach Bestätigung und Anerkennung. Und wundert sich dann, wenn man sich von einem anderen, der einem gefälligst Lob und Anerkennung bieten soll, emotional abhängig gemacht hat.

Man kann selbst versuchen, einfach treu zu bleiben. Das geht so:

1. Ich lasse mich einfach nicht auf Dreiecke und Lügengebilde ein. Fertig. Und ich halte mich von verführbaren Situationen fern. Fertig. Fremdgehen und Affären sind eine Entscheidung.
2. Wenn ich merke, ich bin verführbar, versuche ich erstmal, mich wieder selbst glücklich und zufrieden zu kriegen und schaue auf mein Leben - unabhängig von anderen Menschen. Man kann auch Nein sagen.
3. Ich reiß mich zusammen und begreife, dass ich mit ein bischen Sx mein Familienleben komplett aufs Spiel setze. Und für was? Für heimliche Klischeestunden am Kamin? Die leider irgendwann - wir lesen das hier immer und immer wieder - auch ausgelatscht sind?
4. Ich fokussiere mich darauf, dass eine echte Nähe mit einem Menschen, bestehend aus Verbindlichkeit und wirklicher Freundschaft wertvoller ist als ein schneller Kick.

Zitat von tesa:

Wieso trotzdem?

Deswegen:

Zitat von MissLilly:

Es ist egal wie groß die Auswahl ist, wenn nicht das passende dabei ist

Zitat von tesa:

Du bist so attraktiv und das ist wahrscheinlich zu einem großen Teil der Grund, warum Du ihn hast. Männer schmücken sich gerne mit Trophäen. Auto, Uhr, schöne Frau.

Jo, aber auf genau solche oberflächlichen Männer, die obendrein auch noch Ansprüche stellen, denen sie selbst nicht gerecht werden, stehe ich halt eben nicht.
Und genau deswegen, hat es auch gedauert bis ich einem Mann kennengelernt habe, dem nicht nur mein äusseres Erscheinungsbild wichtig war.

Zitat von tesa:

Se* kann man an jeder Hausecke haben*. Das höre ich oft und das stimmt auch sicher aber genau die Typen interessieren mich nicht.

Wenn es nur um S. geht ...Was genau stört dich an den ungebundenen Typen, die zumindest dafür zur Verfügung stehen würden? Ist es deren Optik?

Zitat von tesa:

Das Auge ist auf Blind gestellt. Denn - ich kann weder die Frau noch die Kinder retten. Ein Ars***Loch bleibt ein solches. Und wenn es nicht ich bin, ist es eine andere.

Dieses Denken habe ich mir allerdings erst angewöhnt, nachdem ich zum zweiten Mal betrogen wurde.

Keine Sorge ...denn dadurch, dass DU dich NICHT auf solche Männer einlässt, rettest du weder Frau noch Kind. Und was andere Damen machen oder nicht machen, wäre mir persönlich vollkommen egal!
Es geht viel eher darum ein solches A-Loch nicht auch noch dafür zu beglücken oder zu belohnen, dafür das er eines ist:-) Vor allem aber frage ich mich, inwiefern dir diese Männer tatsächlich Freude und Glück bereiten, in dem Wissen, dass sie emotional total verkrüppelt sind?
Es sei denn ein solcher Mann pusht deinen Selbstwert, auch wenn mir persönlich schleierhaft ist, wie das bei einem solchen Mann gehen sollte ?!
Kannst du das vielleicht näher erklären?

Zitat von tesa:

Dieses Denken habe ich mir allerdings erst angewöhnt, nachdem ich zum zweiten Mal betrogen wurde.

Auch wenn keiner meiner bisherigen Beziehungspartner eine Affäre hatte, so haben sie mich jedoch ausnahmslos alle betrogen! Zu keiner Zeit ist mir dabei je in den Sinn gekommen, es ihnen jetzt gleichzutun bzw nachzumachen.
Nicht etwa aus moralischen Gründen, sondern weil ich grundsätzlich mein persönliches Verhalten nicht vom Verhalten anderer abhängig mache. Das gilt positiv wie negativ.
Unabhängig von meiner eigenen Erfahrung diesbezüglich frage ich mich, ob du dich mit deiner Entscheidung jetzt insgesamt besser fühlst?

Zitat von Hansl:

Aber es gibt eben Frauen, die respektieren, mögen, wollen und lieben Männer. Wollen nicht alleine leben, lieben die Gemeinschaft.

Ich glaube schon, dass man einen guten Mix braucht aus eigener Unabhängigkeit bzw. der Fähigkeit dazu und einem warmen und freudigen Gedanken an eine Beziehung und einen Mann. Ich selbst merke in meiner Ehe immer wieder, wie anders mein Mann an viele Dinge herangeht - und wie sehr das auch mich ergänzt irgendwie.

Für mich ist unser jahrelanges Miteinander auch einfach schützenswert.
Weil mein Mann auch zugleich mein tiefster und bester Freund ist.

Zitat von Wurstmopped:

Letzen habe ich mich mit einer guten Freundin unterhalten, die kurz vor einem Betrug stand.
Sie hatte auf mehrere Partys immer wieder mit den gleichen Mann geflirtet und meinte zu mir, ... zwischen uns, da ist etwas magisches....

Magisch, Seelenverwandter, sowas noch nie erlebt etc. pp. sind klare Anzeichen für reine Biochemie. Man schwurbelt eben.

Zitat von Chrome:

Es gibt Menschen die passen bei allem super zusammen, nur im Bett passt es nicht und anstatt darüber zu reden, Lösungen zu finden, verstecken sie sich lieber und unterdrücken ihre eigenen Bedürfnisse, bis diese irgendwann überhand nehmen und ausbrechen.

Das ist mit alles zu sehr auf das S. ausgerichtet.

Mein Mann hatte eine Affäre.

Mit einer Frau, die genau in dem Teil mein Gegenteil war, der so gar nichts mit S. zu tun hatte.
Sie war kinderlos und ordnungsliebend.

Dennoch hatte er mit ihr S.. Über Jahre.

Aber nicht, weil er bei ihr etwas auslebte, was er bei mir nicht hätte haben können.

Zitat von BlueWoman45:

3. Man sucht sich Menschen aus, die dazu tendieren, fremd zu gehen.
Oft ist es einfach Typsache und eine Charakterfrage. Viele lassen sich hier auf Menschen ein, die im Grunde vom ersten Date an eine Red Flag nach der anderen hissen. Aber anstatt das ernst zu nehmen, beschwichtigt man.

Ich erlaube mir mal eine Gegenfrage:

Woran genau erkennt man denn Menschen die NICHT dazu tendieren fremdzugehen ?

Zitat von Wurstmopped:

Nur wenn es juckt, dann juckt es und wenn der Partner wenig bis keine S. Anziehungskraft mehr besitzt, dann wiederstehen die Menschen 2 oder 3 Mal, aber beim 4 ten Mal wird es dann ausgelebt.
Ich denke das ist die Realität, schau dich um.

Natürlich ist das die Realität. Aber eben oft auch nach 20 Jahren Ehe, Kinder, Haus. Oft im Rahmen einer Midlife Crisis. Daher find ich das ja so irre: Da verbringt man mit einem Menschen ein halbes Leben, Kinder, Haus, geht durch alle möglichen Schicksalsschläge - und setzt das dann aufs Spiel wegen einer Affäre.

Das ist crazy.

Zitat von MissLilly:

Ich erlaube mir mal eine Gegenfrage: Woran genau erkennt man denn Menschen die NICHT dazu tendieren fremdzugehen ?

Meines Erachtens ist niemand davor gefeit.
Aber du kannst wenigstens versuchen, dir einen Menschen an die Seite zu stellen, der vom Charakter her möglichst auf treu eingestellt ist. Auch solche Aspekte, wie war sein oder ihr Elternhaus, was bekam er/sie vorgelebt, wie ist seine/ihre Haltung generell dazu, gab es in seiner/ihrer Vergangenheit schon mal Fremdgehen etc.? Wer einmal fremd geht, wird vermutlich wieder fremd gehen, da ist schon etwas Wahres dran.

Oft spürt man es tief drinnen.

@BlueWoman45 Du kannst Dich glücklich schätzen, den einen richtigen für Dich gefunden zu haben, dieses Glück erfährt leider nicht jede/r!