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Ist Trennung gleich Aufgeben?

E
Liebes Forum, ich hader schon seit längerem mit meiner Beziehung.
Immer wieder denke ich daran, mich zu trennen.
Mein Mann und ich haben kaum noch Gemeinsamkeiten, keine gemeinsamen Freunde, keine Hobbies.
Was wir ganz gut können ist noch gemeinsam Filme gucken oder gelegentlich mal einen Ausflug mit unserem Sohn machen.
Es gibt auch zwischendurch immer mal wieder einzelne Momente, in denen so etwas wie Zuwendung auftaucht, wenn er mir einen Tee mit ins Wohnzimmer bringt oder ich sein Lieblingsessen mache, um ihm eine Freude zu machen.
Der Großteil des Alltags ist aber geprägt durch schweigen, Distanz und Getrenntsein.

Ich habe viel gelesen.
Überall lese ich immer wieder, dass schwere Krisen weiterhelfen können und sich auch Paare, die jahrelang nicht mehr geredet haben/keinen S. mehr hatten irgendwie wiedergefunden haben.
Das ermutigt mich manchmal, noch zu bleiben und abzuwarten und nochmal was anderes zu versuchen.
Manchmal entmutigt es mich aber auch. Dann denke ich, es sei eben meine Schuld, dass die Beziehung so schlecht ist und ich müsste mich nur mehr anstrengen und mich einfach entscheiden, ihn wieder zu lieben und zu begehren und dann wäre alles ganz einfach.

Es scheint mir egoistisch und gemein, mich zu trennen, vielleicht auch zu früh.
Andererseits verspüre ich tatsächlich nur noch etwas wie Zuneigung für meinen Mann. Mal mehr mal weniger.

Kennt hier jemand dieses Problem?

10.11.2019 15:41 • x 1 #1


A
Manchmal ist es kein Aufgeben, in einer Beziehung, die keine mehr ist, zu bleiben - sondern man gibt auf, wenn man sich nicht trennt, und zwar sich selbst. Das Leben ist zu kurz, um es mit halbgaren Beziehungen zu verplempern. Und man entscheidet sich nicht, jemand zu lieben. Man liebt, oder man liebt nicht. Sonst würden wir uns alle einfach den Reichsten aussuchen und gut ist.

10.11.2019 15:49 • x 1 #2


A


Ist Trennung gleich Aufgeben?

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P
Hm, scheint zwischen Euch eher wie Bruder und Schwester zu laufen vom Verhältnis her. Das ist leider, wenn man nichts tut, oft auch das Ende.

Zwischen Bruder und Schwester da normal natürlich Alles fehlt was Beziehung mit Fremden ausmacht, die körperliche Anziehung, Begehren, Leidenschaft usw.

Eher dann nur wie Familie, Liebe zwar auf gewisse Weise und Gewohnheit/Vertrauen diesbezüglich aber mehr auch nicht.

Hm aber wenn Du Dir dessen bewusst bist, warum nun auf die Apokalypse warten anstatt einfach zu reden, ihn zu fragen wie es ihm geht in der Situation oder zu sagen was Du vermisst, wie Du denkst und fühlst etc.

Dazu braucht es keinen Supergau, böse Dinge und Eskalation sinnlos wo man mehr zerstört als zu retten und schlicht nur die Verlustangst triggert.

Gefühle kann man anders beleben als durch Schmerz. Schmerz ist auch ein Gefühl aber kein Gutes.

Und Aufgeben ist es nur wenn man einfach zu faul und bequem oder zu gleichgültig ist statt offen und ehrlich zu reden, zu arbeiten an sich oder sich eben notfalls auch anständig zu trennen.

Und ehrlich gesagt, verschiesse hier nicht sinnlos Dein Pulver, wir können Eure Beziehung nicht retten. Das könnt nur Ihr.

Sage ihm das was Du uns gesagt hast damit er damit arbeiten kann und das würde Euch auch stärken da er alleine schon durch Dein Engagement merkt das er/Ihr nicht egal seid.

10.11.2019 15:57 • x 1 #3


Simone79
Zitat von Eloise:
ich hader schon seit längerem mit meiner Beziehung.
Immer wieder denke ich daran, mic


Also ich kenn die Gegenseite. Wurde vor 6 von meinem NM verlassen. Wir haben Zwei Kinder.... Ich dachte es sei alles OK. Aber er ist schon Jahre nicht mehr zufrieden gewesen. Es sei alles gut ( Familie, Ausflüge, Urlaub,). Aber ihm fehlt die Tiefe Liebe zu mir. Jetzt hat er den Schritt gemacht sich zu trennen weil ihm das was er hat nicht mehr erreicht um weiterzumachen. Ich fühle mich etwas vera... Denn seit längerem Gesetz hadert er, so wie du auch... Ich glaube wenn es wirklich so ist, dass du deinen Mann nicht mehr liebst und schon lange das Gefühl hast es ist nicht das richtige, solltest du für dich eine Entscheidung treffen.
Was müsste sich ändern, das du dich in deiner Beziehung wohl fühlst? Ist das überhaupt möglich? Nur durch abwarten werden die Gefühle wohl eher nicht zurück kommen.

10.11.2019 16:01 • x 2 #4


E
Begehren? Nein, schon lange nicht mehr. Zwischen uns herrscht seit 2,5 Jahren Funkstille und auch davor waren lange Pausen dazwischen.
Mein Mann sagt, es ist ihm grade nicht wichtig und es ist für ihn kein Thema.
Bei mir sieht das genau so aus. Ich würde gerne mal in den Arm genommen werden, aber mehr kann ich mir gerade auch nicht vorstellen und dazu zwingen wenn es sich komisch anfühlt, möchte ich mich nicht...
weiß aber nicht, ob sich dann nicht doch eventuell wieder die entsprechenden Gefühle einstellen würden.
Ach so. Funkstille heißt: vollständig. Also auch kein Küssen oder Hand halten.

Arbeiten? Ja, also wir haben geredet. Er ist einigermasen zufrieden so wie es ist, ich solle aber netter zu ihm sein und ihn netter behandeln und weniger meckern.
Er wollte mir mehr helfen und wir wollten auch wieder mehr miteinander Unternehmen aber solche Pläne haben bisher immer nur ein paar Wochen gehalten und dann schleift sich wieder alles runter wie vorher. Wir bringen beide nicht die nötige Energie auf um das aufrecht zu erhalten.

Bei einer Beratungsstelle waren wir mal. Die Frau da fragte, ob ich meinen Mann noch Liebe, sie könne nur uns helfen, wenn da noch eine gefühlsbasis wäre.
Das konnten aber weder mein Mann noch ich so recht beantworten. Wir mögen uns ganz gerne, hier und da sind da auch ein paar ganz warme Gefühle (aber reicht das?).
Ich liebe dich - habe ich seit sicher 2 Jahren nicht mehr gehört oder selbst gesagt.

Vielleicht ist das auch normal und ich erwarte zu viel oder so, weil dass man sich später mehr mag und aneinander gewöhnt ist ja normal.
Wir sind seit 15 Jahren zusammen und seit 12 verheiratet. Unser Sohn ist 6, er kam spät, weil ich berufliche Schwierigkeiten hatte die ich erst lösen wollte und es danach fast 2 Jahre gedauert hat, bis es geklappt hat.

Ich kann selber gar nicht sagen, ob ich die Energie aufbringen möchte nochmal alles in diese Beziehung zu investieren. Das fühlt sich gleichzeitig aber ganz schlecht und falsch an, das zu sagen oder zuzugeben.
Einerseits habe ich angst das in 4 Jahren dann doch wieder alles so ist wie vorher. Ja es kann auch klappen, dann wäre ich wieder in einer glücklicheren Beziehung...vielleicht. Denn an vielen Dingen wird sich so ja nun nichts ändern, also zum Beispiel das er ganz schnell sich überfordert fühlt und ganz viel Zeit alleine braucht und ich da ganz anders bin.
Müsste ich eigentlich akzeptieren können, weil er ja mein Mann ist und ich ihn geheiratet habe und doch wird das immer schwieriger mit den Jahren und nicht leichter.

Überall kann man lesen, dass man sich entscheiden muss und dass es normal ist, das sich Beziehungen so entwickeln und dass man das ändern kann.
Vielleicht fühle ich mich auch deswegen so mies, weil das eben ein aufgeben wäre dann und ich ihn doch so lassen muss, wie er ist.

10.11.2019 17:10 • #5


L
Ich kann dich gut verstehen. Bin erst seit anderthalb Jahren mit meinem Partner zusammen und eigentlich müsste ich echt glücklich sein, weil er endlich mal ein lieber Kerl ist und doch stören mich auf einmal so viele Kleinigkeiten und ich weiß nicht wo die Gefühle hin sind.
Nur sind wir erst vor einem halben Jahr zusammen gezogen und er hat seine alte Heimat/Job für mich aufgegeben... und ich weiß nicht ob ich aus Liebe oder Schuldgefühlen bleibe und hat es überhaupt Sinn...kommen die Gefühle, die Begierde und die Leidenschaft jemals zurück oder soll es das jetzt gewesen sein.

23.11.2019 13:52 • #6




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