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Ist Trennung eine Lösung,wenn man nicht verzeihen kann?

S
Zitat von Ella5365:
Das Problem liegt nur bei Dir!

Hier nochmal: Hint!

09.03.2024 02:18 • x 2 #61


B
Zitat von Dienstag:
Mein Mann weiß, wie sehr er mich am Anfang verletzt hat und nie aufgehört um mich zu kämpfen und alles wieder gut zu machen.

Tja. Da würde ich mal hinschauen. Dein Schmerz von vor 23 Jahren immer mal wieder aufgerollt, lässt deinen Mann ordentlich am Tropf hängen. Für mich klingt das nach übelster Manipulation.
Zitat von Dienstag:
Ich habe wirklich alles versucht, um die Vergangenheit zu vergessen und zu verzeihen. Ich war bereits bei mehreren Psychologen. Alles hat bis jetzt leider nichts geholfen.

Was erhoffst du dir von einem Laienforum, wenn dir Profis schon nicht helfen konnten. Die einzige Frage ist, willst du in deinem tiefen Inneren Hilfe oder ist der Vorteil deines Problems nicht viel hilfreicher für dein Leben.
Zitat von Dienstag:
Mein Mann zeigt schon echte Reue und hat mich sehr oft um Verzeihung gebeten.

Ja, da hängt er im Spinnennetz von Schuld und Sühne noch immer nach 23 Jahren und zappelt in den undurchdringlich gewachsenen Fäden.

Für mich klingt das schaurig manipulativ und ungesund. Wenn ihr damit glücklich seid auf eure Art, gut für euch.

09.03.2024 09:51 • x 7 #62


A


Ist Trennung eine Lösung,wenn man nicht verzeihen kann?

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AjnosXX
Ich kann Dich schon verstehen. Im Prinzip ist es ja gleich wie eine Affäre. Er hatte wahrscheinlich auch 6 mit seiner Damaligen Partnerin, er wollte Dich mal so 7 M. testen.
Wenn Du ihn nicht abgelehnt hättest wärt Ihr vermutlich nicht mehr zusammen. Aber so musste er immer sehr um Dich kämpfen und er hat Dir überdurchschnittlich viel Interesse entgegengebracht, was in einer normalen Beziehung irgendwann abebbt. Es funktioniert nach dem selben Prinzip wie alle Toxischen Beziehungen, dieses wechseln Bad der Gefühlte. Die Frage ist kann man diese Beziehung noch auf einen gesundes Level bringen? Wünsche Dir viel Glück

12.03.2024 00:57 • #63


B
Puh, zu sagen dass man nicht verzeihen kann, bedeutet, dass man komplett in der Vergangenheit hängt und nicht loslässt.
Ich denke hier ist der eigentliche Punkt. Das andere ist Drama, welches sich daraus ergibt.
Und dann gibt es die Phase, wo man vergisst, dass da mal etwas war und genießt die Gegenwart.

Zum einen ich kann nicht ist grundfalsch. Wir sind keine Instinkt gesteuerten Zombies, sondern besitzen einen Willen. Der Satz lautet: ich will nicht
Das ist absolut dein Willen und es gilt zu eruieren, warum das so ist.
Auf dem ersten Blick fühle ich, dass du macht ausübst. Dadurch, dass du deinen Mann am Nasenring durch die Manege laufen lässt, stellst du dich über ihn.
Hier gilt es darüber nachzudenken und endlich zuzulassen, dass er dich liebt.
Das ist deine Entscheidung.
Das andere ist das Verzeihen im allgemeinen.
Verzeihen ist ein Prozess der mit einer Entscheidung beginnt. Ich entscheide, dass die Tat keine Rolle mehr spielen soll.

Das Gefühl am Ende ist ein Gefühl von Freiheit. Vielleicht ein Analogon: ein Mensch schuldet die Geld und kann es dir nicht zurück zahlen. Nun hast du zwei Optionen. Du kannst ihn pfänden lassen - klappt nicht weil kein Geld da. Du kannst böse Briefe schreiben. Du kannst russisch Inkasso schicken.
Aber all das bedeutet Arbeit und Ärger.
Wenn du aber beschließt x. auf das Geld, letztlich kann ich auch ohne diese Summe leben, dann entlässt du deinem Schuldner die Schuld. Die Zeit, einen bösen Brief zu schreiben, nutzt du für einen Spaziergang in der Frühlingssonne.
Das ist in etwa das Gefühl von Verzeihung.

13.03.2024 07:02 • #64


S
Ob der TE das überhaupt noch liest?! Witzigerweise war Dienstag zuletzt am Samstag online. Muhaha.

13.03.2024 17:22 • x 1 #65


Y
Stefanie Stahl nennt es mit etwas identifiziert sein, wenn man zu sehr an einem Glaubenssatz festhängt. Das scheint mir hier sehr zu passen. Die Frage, die du aufdröseln solltest, ist, was das für ein Glaubenssatz bei dir ist.

Es tut mir leid für dich, dass du das mit mehreren Therapeuten noch nicht konntest!
Gib trotzdem nicht auf!

Irgendwas an der Tatsache, dass du eine Affäre warst, hat dich so sehr getriggert, dass du es nach so vielen Jahren nicht aufdröseln konntest. Du identifizierst dich mit dem, was es scheinbar über dich aussagt. Weil es da einen tiefen Glaubenssatz in dir anstößt. Zum Beispiel kein guter Mensch zu sein, wenn du nicht moralisch richtig handelst. Und dann auch nicht liebenswert sein zu können.

Du wurdest durch die Lüge deines Mannes dazu gezwungen, eine Rolle einzunehmen, die dir nicht gehört und die du in der Tiefe so vehement ablehnst, dass sich nach 23 Jahren immer noch alles gegen sie streubt.

Wenn sich jetzt dein Mann entschuldigt und du ihm verzeihst, dann fühlt sich das wahrscheinlich so an, als würdest du diese Rolle annehmen. Als würdest du akzeptieren, dass du eine Person bist, die du gleichzeitig von deinen unbewussten Glaubenssätzen her gelernt hast komplett abzulehnen.

Untreue=böse=nicht liebenswert.

Das ist das, was irgendwo auf deiner Festplatte irgendwann mal festgelegt wurde.

Dein Mann hat dich nicht nur belogen, er hat dich auch nicht gesehen. Er hat nicht verstanden, wer du bist. Nämlich jemand, mit bestimmten moralischen Werten.

Er und du zwingen dich seit Jahren dazu, außerhalb deiner Komfortzone zu sein. Eine Person zu imitieren, die dir aber nicht entspricht.

Du spielst eine Rolle und deine Seele wehrt sich dagegen.

Jetzt liebt dich dein Mann aber offensichtlich. Und ihr seid grundsätzlich ein gutes Paar. Und die Rolle, die dir passender erscheint, nämlich die moralische, die ist dir auch nur aufgrund deiner falschen Glaubenssätze zueigen.

Und da musst und kannst du ran.

Spüre, was genau dir weh tut, wenn du an dich als eine Frau, die eine Ehe zerstört hat, denkst. Spüre, was es in dir antriggert. Diese ganz tiefen Gefühle, die nichts mit dem was du als Erwachsene getan hast zu tun haben, sondern die da drunter liegen und aus der Kindheit kommen. Das Gefühl funktionieren zu müssen um geliebt zu werden. Das Gefühl angepasst sein zu müssen. Das Gefühl nur wertvoll zu sein, wenn du funktionierst. Das Gefühl wertlos und ungeliebt zu sein, wenn du Fehler machst.

Dieser Prozess hat nichts mit deinem Mann und seinen Entschuldigungen und Taten zu tun. Denn du bist es, der du verzeihen musst. Du bist es, die hinsehen muss, welche Rolle ihr in der Kindheit zugeschrieben wurde, von der sie jetzt seit Jahren abgewichen ist und was sie sich nicht verzeihen kann.

Und dann darfst du aufarbeiten, wer du bist und wer du eigentlich sein willst und dich von all diesen Rollen lösen.

Und im hier und jetzt glücklich sein. Auch wenn du mal einen Fehler gemacht hast. Wissentlich oder unwissentlich. Was der Seele und den Glaubenssätze ja leider piepegal ist. Denn denen kannst du nicht mit Logik kommen.

13.03.2024 19:11 • #66


darkenrahl
Zitat von Dienstag:
Ich wollte einfach nur einige Meinungen oder ähnliche Erfahrungen, um mich zu sammeln. Bis jetzt habe ich mich nicht getraut mit Freunden darüber zu sprechen, weil ich mich dafür schäme, eine Affäre gewesen zu sein. Von meiner Seite kennt niemand diese Geschichte.

Liebe TE, ich habe jetzt nur deinen Eingangspost gelesen.
Aber ich denke, die Antworten auf deine Fragen kannst nur du dir geben.
Denn nur du weisst die Gründe, warum ihr immer noch zusammen seid. So viele gemeinsame Jahre erleben immer Höhen und Tiefen die man zusammen gemeistert hat. Die Summe davon haben das Jetzt entschieden, wenn du das nicht weiter mittragen möchtest, sprich mit ihm oder trenne dich.
Wenn dich das, was vor vielen Jahren war immer noch stört, dann... besprich das mit deinem Mann, denn nur dadurch bekommst du deine Antworten, wir, ich wenigstens kann dir nicht helfen.

13.03.2024 19:44 • #67




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