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Ist nach 14 Jahren die Luft raus ?

T
Zitat von schlaflos2023:
Ich habe mich getraut und soeben die erste Therapeutin angeschrieben.
Je mehr ich hier preisgegeben habe, desto deutlicher sind mir einige Dinge wie Schuppen vor die Augen gefallen.

Super! Klasse! Weiter so!
Mit der Einstellung wirst du die Dinge schnell durchdringen können... umsetzen... sei da besonders liebevoll und gut zu dir! Selbst wenn man es noch so gut verstanden hat... es klappt oft nicht auf Anhieb, man fällt zurück, hat Rückschläge.
Aber es wird immer besser!
Und die Dinge ändern sich dann auch!

09.06.2023 12:33 • x 3 #76


R
Zitat von thegirlnextdoor:
Das muss dann aber schon auch intrinstisch motiviert sein, sonst wird das nichts werden.

Ich frage mich immer, ob das wirklich möglich ist den Ernst der Lage zu verstehen solange der Partner nicht wirklich geht. @schlaflos2023 , versteh mich nicht falsch. Ich will nicht sagen, dass das hoffnungslos ist. Nur wenn jemand so lethargisch ist, kann er dann wirklich verstehen wo Dein Problem liegt? Beispiel Wäsche: ich würde ja irgendwann einfach sagen, dann wasch doch Deinen Kram alleine. Damit hätte ich das Ziel erreicht, dass er versteht, dass das Aufwand ist, dass Das sein muss und dass ich nicht mehr bereit bin das ohne andere 'Gegenleistung', wie Spülmaschine einräumen z.B., hinzunehmen. Und dann macht er das. Aber nicht weil er Dein Problem versteht, sondern weil er was zum anziehen braucht. Und die Zuneigung würde das auch nicht erhöhen. Also mein Vorgehen würde mich entlasten, aber die Beziehung belasten. Und dann würde ich vielleicht nachgeben und die Lethargie würde irgenwann wieder kommen. Oder ich würde nicht nachgeben und dann wäre das ein unterschwelliger Machtkampf.

Deshalb habe ich äußersten Respekt vor der Aufgabe die da vor Dir liegt. Das Problem das ich dabei sehe ist, dass Du eigentlich gefühlt am Absprung bist. Und wenn es schonmal soweit ist, reicht dann die Liebe um das jetzt Jahre durchzuhalten? Unterstützung wird hier sicher sinnvoll sein, denn das wird eine lange Durststrecke. Ich will Dich auch nicht desillusionieren, nur ein wenig Realismus reinbringen, wie auch @thegirlnextdoor. Aber Du bist stark und es ist noch alles drin. Alles Liebe für Dich.

09.06.2023 12:55 • x 6 #77


A


Ist nach 14 Jahren die Luft raus ?

x 3


T
Zitat von rosenherz:
Und dann macht er das. Aber nicht weil er Dein Problem versteht, sondern weil er was zum anziehen braucht. Und die Zuneigung würde das auch nicht erhöhen.

Vollkommen richtig, und sehr wichtiger Punkt.

Das kann sich alles nur - langfristig - bessern, wenn er auch gewillt ist zu begreifen worum es eigentlich geht und sich zu entwickeln.
Ist nach so langer Zeit natürlich nicht einfach, und das kann und muss er natürlich selbst für sich entscheiden.

Was die Zuneigung betrifft.... das stimmt so schon.
Wobei man eins auch nicht außer Acht lassen darf - sobald @schlaflos2023 nicht mehr als Mama auftritt sondern wieder als Partnerin, wird sie sicherlich auf einer anderen Ebene auch wieder attraktiver. Und es kehrt etwas Respekt zurück.
Ganz so aussichtslos sehe ich es daher nicht, vor Allem weil ich einiges davon ja selbst auch durch habe (mit meinem Mann) und schon sehe, dass man Dinge verändern kann.

Aber, es ist wie du sagst - Kommunikation ist wichtig/entscheidend.
Nicht einfach nur machen.
Der Prozess müsste schon auch begriffen und verstanden werden.

Hier müsste der Mann halt auch einsehen, dass sein Verhalten ihn am Ende nicht weiter bringt.
Wenn @schlaflos2023 sich von ihm trennt, muss er sich auch selbst um alles kümmern.

Es sei denn er findet wieder eine so gutmütige Frau. Das kann ihm aber keiner garantieren.
Trotzdem ist es natürlich am Ende seine Entscheidung.
Sollte aber natürlich klar kommuniziert werden, dass er die irgendwann, irgendwo auch treffen müssen wird - d.h. ob er den Weg mitgehen möchte oder nicht.
Oder anders: ob es ein gemeinsamer Weg werden oder bleiben soll.

09.06.2023 13:03 • x 4 #78


S
@rosenherz
Ich will ehrlich sein. Ich weiß nicht, ob wir das schaffen werden.
Ich weiß nicht, ob er an sich arbeiten will und ich weiß nicht ob der letzte Funken Liebe dafür ausreicht.
Versuchen will ich es trotzdem.
Das kalte Wasser wird ja nicht wärmer, wenn man später springt oder so.

Was ich aber weiß, dass ICH so nicht weiter machen kann und will.
Dass ICH an MIR arbeiten muss und will.
Ein zweites Mal komme ich bestimmt nicht so knapp an einem Burnout vorbei. Ich habe von meinem Körper sehr deutlich gezeigt bekommen, dass ich was falsch mache im Leben und ein weiteres Mal stehe ich das wahrscheinlich nicht durch. Also muss ich handeln, bevor ich erneut an diesen Punkt komme.

Ich habe alles was einfach war, über Board geworfen. Weitere Weiterbildung, Haus, Krempel, usw.. Hat auch kurzzeitige Entlastung gebracht und war gut so.
Jetzt zeigt sich, dass da noch mehr Ballast ist, der vom Schiff muss, damit ich wieder auf Kurs komme.

Also entweder Kopf in den Sand stecken oder das Problem angehen.
Aufgeben kann ich notfalls immer noch, wenn es nicht klappt.

09.06.2023 13:07 • x 6 #79


T
Zitat von schlaflos2023:
Aufgeben kann ich notfalls immer noch, wenn es nicht klappt.

Das wird nicht nötig sein, es wird mit der Einstellung klappen.

Aber bitte sei gut zu dir selbst. Sei geduldig mit dir. (Man ist mit anderen meist viel geduldiger als mit sich selbst), gestehe dir zu, dass es zwischendurch kleine Rückschritte geben könnte - umso weiter geht es dann wieder nach vorne!
Nur nicht entmutigen lassen.

Du wirst das schaffen!
Auf Dauer mit oder ohne die Beziehung, so wie es zu deinem/eurem Besten ist!

09.06.2023 13:43 • x 3 #80


M
Zitat von schlaflos2023:
Das kalte Wasser wird ja nicht wärmer, wenn man später springt oder so.



Vermutlich nicht!

09.06.2023 13:44 • x 1 #81


D
Liebe @schlaflos2023,

du lebst bist heute unterbewusst dein Programm aus der Kindheit weiter: Retten, Verantwortung übernehmen, funktionieren, organisieren, zusammenhalten, aushalten.

Dein Vater war A.lkoholiker und aggressiv. Dein Mann liest sich spiel- oder zumindest Handys.üchtig und bequem + respektlos (=zum Teil fast passiv aggressiv).

Ja, es ist Zeit den unsichtbaren dicken Rucksack aus der Kindheit abzulegen und die echte Schlaflos lebendig leben zu lassen. Frei atmen zu lassen.

Kopf in den Sand bringt nichts, dein Körper schickt dir durch Krankheit schon länger die Hinweise, dass etwas nicht stimmt. Dass die kleine Schlaflos raus will und raus muss aus ihrem Kindheits-Korsett. Frei sein, freier sein. Echt sein. Identität und Individualität (aus)leben. Endlich gesehen, anerkannt und wertgeschätzt zu werden.

Eine gute Therapeutin wird dich dabei sicher begleiten können.

Um deinen Mann geht es (bald) gar nicht so sehr. Er lebt die Rolle deines Vaters. Unterbewusst kennst du dieses Verhalten aus der Kindheit so gut und es gibt/gab dir bis vor kurzem, trotz aller Mühen und Bemühungen, Sicherheit, Vertrautheit.

Aber jetzt oder sehr bald geht um DICH. Du bist jung genug, um noch einmal ganz anders durchstarten zu können. Die wirklich Schlaflos (er)leben und ausleben.

Liebe Schlaflos, ich wünsche dir von ganze, Herzen ganz viel Freude, Freiheit, Neugierde, Lebendigkeit und Leichtigkeit bei deinem neuen, gesunden Lebensweg.

09.06.2023 15:12 • x 5 #82


Cagy
Hallo schlaflos,
beim Lesen Deiner Geschichte habe ich viel von eigenen,erlebten Situationen wiedergefunden.
Mein Exmann hatte sich auch dahingehend verändert das er mir eher wie ein 3 Kind als ein Partner vorkam.
An mir blieb zur Organisation des häuslichen Alltags samt Umzug und Renovierung des gekauften Hauses (Handwerker organisieren, sämtliche Geldgeschäfte etc.) wirklich ALLES hängen während er auf jede Bitte um Hilfe und Unterstützung mit : ja gleich...oder besser..mach ich morgen...reagierte.
Wirklich gemacht hat er nichts.
Wenn ich mich beklagte das ich nicht ALLES alleine machen kann meinte er oft : dann lass es doch einfach.
Also wäscht, kocht und putzt dann keiner mehr ?..
Ich bin damals auch schier verzweifelt und meine Lust auf S. mit ihm lag bei minus 10. Tagelang nicht rasieren und Jogginghosen auch zum pennen kenne ich auch.
Wir sind geschieden ( nach 19 Jahren Ehe) weil er sich letztendlich eine Affaire mit einer Kollegin gesucht hat.
Was er in einem der wenigen Gespräche mal zu dem Ganzen sagte war , das er sich mit mir in seiner Persönlichkeit erstickt gefühlt hätte weil IMMER nur ALLES nach meinem WILLEN gegangen sei und er sich immer kleiner und minderwertiger gefühlt hätte.
Eigentlich sei die ganze *Familie- und Kindersache* und das *Haus kaufen auf dem Land* ja MEINE Idee gewesen etc.
Ich bin aus allen Wolken gefallen.
Ich habe mich völlig ausgenutzt und ungeliebt gefühlt und er minderwertig, dominiert und nicht geachtet. So kann man aneinander vorbei leben.
Jahre später hatte ich nochmal eine Beziehung die nach kurzer Zeit ähnlich wurde und die ich nach 1 Jahr beendete.
Ich habe viel darüber nachgedacht ob ich so *unerträglich* bin (auch wenn ich alles nur gut meine) und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich in einigen Situationen nicht mehr bereit war auf die Signale des Partners zu achten weil ich einfach von der Richtigkeit meines Handelns überzeugt war.
Irgendwann hörte ich hin aber nicht mehr zu.
Ich lebte nur noch in *meiner Wahrheit*...
Vielleicht überlegst Du ein wenig mal in diese Richtung..
Alles Gute Dir.

09.06.2023 15:48 • x 6 #83


aequum
Zitat von schlaflos2023:
Ich will ehrlich sein. Ich weiß nicht, ob wir das schaffen werden.

Aus meiner Sicht hast Du bereits schon abgeschlossen.
Er hat doch, wenn Du ehrlich bist, keine Chance mehr.

09.06.2023 16:31 • x 3 #84


Islantilla
@aequum
Denke ich nicht. 50% zu 50% würde ich eher sagen.
Und wenn es nicht klappt, weil ER nicht kapiert um was es geht, kann sie immer noch aufgeben.

09.06.2023 16:45 • x 2 #85


aequum
Zitat von Islantilla:
Denke ich nicht. 50% zu 50% würde ich eher sagen.

Sorry, ich bin zwar Optimist aber das was die TE schreibt und wie sie es formuliert (Wortwahl) hat sie schon längst abgeschlossen.
Er weiß es nur noch nicht.

09.06.2023 16:53 • x 4 #86


Islantilla
@aequum
Ok, wenn du meinst.
Dann lass ich mich mal überraschen, ob es wirklich so ist.

09.06.2023 16:58 • x 2 #87


T
@Cagy auch bei dir... Grenzen wären das Zauberwort. Nicht nonstop den anderen Kritisieren - deutlich machen, wo die eigenen Grenzen sind - im Positiven wie im Negativen... dem anderen die Chance geben sich daran auszurichten und auch die Grenzen des Anderen wahren.

Wenn das nicht geschieht, kommt es immer zu Rollenverschiebungen (einer wird zur Mama, zum Diktator, der andere zum unmündigen Kind, whatever) - es ist so ungünstig.

Leider sind das schon erlernte Muster und Verhaltensweisen... es kommt nicht von ungefähr, dass einer oder zwei in so völlig verfahrenen Situationen enden.

Natürlich sollte man bei sich selbst hinschauen - aber man sollte nach dem richtigen schauen.

Bei der TE liegt es absolut nicht daran, dass sie unausstehlich wäre, und das war bei dir ganz sicher auch nicht so,@Cagy !

Nur, wenn man keine Grenzen setzt und darüber immer verzweifelter wird und dann in Muster und Rollen verfällt, die die Beziehung immer ungleicher werden lassen... dann mag es für den Anderen so rüberkommen.

Das ist ja das Traurige. Derjenige, der den Part der schimpfenden Mama einnimmt, will das ja gar nicht wirklich. Weiß sich aber offenbar in der Situation nicht anders zu helfen.

Da muss man ansetzen. Genau da.

09.06.2023 17:00 • x 2 #88


T
Zitat von aequum:
Sorry, ich bin zwar Optimist aber das was die TE schreibt und wie sie es formuliert (Wortwahl) hat sie schon längst abgeschlossen.
Er weiß es nur noch nicht.

Das glaube ich nicht.
Ich denke nur dass sie bisher einfach gar nicht wusste wo und wie sie überhaupt ansetzen soll - hat sie ja selbst geschrieben.
Da ist ja klar, dass man hoffnungslos wird.

Die Hoffnung könnte zurückkehren, wenn der erste Schritt in die richtige Richtung getan ist.
Ich habe auch gar nicht den Eindruck, dass sie gar keine Hoffnung mehr hat.
Schwierig wird es sicher werden - und ob es lohnt müssen beide gemeinsam für sich entscheiden.

09.06.2023 17:02 • x 2 #89


aequum
Zitat von Islantilla:
@aequum Ok, wenn du meinst. Dann lass ich mich mal überraschen, ob es wirklich so ist.

Hier ist offensichtlich ihre Verwandlung nach der großen OP das Ausschlaggebene.

Das was die TE schreibt und wie sie es empfindet ist für mich ausschlaggebend.

Sie ist jetzt eine andere, speziell ihrer Persönlichkeit betreffend.
Deshalb eine andere Empfindung, auch ihm gegenüber.

Das kann natürlich passieren... ist nur unschön für die Partnerschaft.

09.06.2023 17:05 • x 4 #90


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