Ist nach 14 Jahren die Luft raus ?

Zitat von thegirlnextdoor:

Nichts schützt besser vor Ausbeutung oder davor in Rollen gedrängt zu werden, in denen man nicht sein will, als Grenzen zu setzen und auf deren Einhaltung zu bestehen.

Man macht zu viel mit. Lässt sich weich klopfen. Ausnutzen. Ist gutmütig, übernimmt für den Anderen. Man selbst muss zeigen: so geht es nicht, das mache ich nicht mehr.

Ist richtig!

Zitat von Wollie:

mach ihm unverständlich klar, dass er durch sein Verhalten bald alleine wohnen darf. Ohne Mutti

Die Ansage ist gut und richtig.

Was dann folgen muss - und dafür möchte ich sensibilisieren, weil die TE sagt, dass sie das Thema noch nie zuvor auf dem Schirm hatte - sind tausend kleine Konsequenzen im Alltag.

Das ist das Schwierige.

Einmal reden und eine Ansage machen ist nicht das Problem.

Aber dem anderen im Alltag zu zeigen so geht es nicht weiter an tausend Stellen wo sich alles eingeschliffen und eingespielt hat... das ist das Schwierige.

Man kennt sich ja schließlich und der Andere ist es gewohnt, eine gutmütige Partnerin zu haben, die alles mitmacht und auffängt.

Selbst wenn er die Ansage kapiert (sie hat ihm ja schon welche gemacht) wird es an ihr sein, ihr Verhalten im Alltag in unzähligen kleinen Dingen zu verändern und ihm zu zeigen, dass es nun sehr wohl Grenzen gibt und er selbst aktiv werden muss.

@MULTIVERSUM So hat jeder andere Prioritäten. Und Klischees. Die ungepflegte, faule Schnarchnase, die zu bequem ist, mich zu betrügen, ist in meinem Ranking genau so wenig begehrenswert, wie der Globalplayer, der mich betrügt.

Zitat von schlaflos2023:

Meine Prioritäten haben sich mit all dem, was passiert ist, verschoben.

Ja, das ist glaube ich normal. Du bist vermutlich von der unendlichen Lebensleichtigkeit der 20er Jahre ganz schön hart auf dem Betonboden aufgeprallt. So liest sich dein Eingangspost für mich.

Zitat von schlaflos2023:

Jetzt gilt es zu schauen, wie ich ihm das unmissverständlich klar mache, dass unsere Beziehung bald Schiffbruch erleidet, wenn wir (!) das Steuer nicht rumreissen.

Glaubst du, nach all den erfolglosen Diskussionen, das alleine zu schaffen? Da dreht ihr doch eher wieder die 99. Runde des ewig gleichen Austauschs von Emotionen und (Schein)Argumenten. Die einzige Diskussionen, die du tatsächlich sinnvoll mit ihm führen solltest, ist die, eine geeignete Eheberatung zu finden. Alles andere wird euch nicht weiter bringen. Dazu seid ihr zu weit auseinander, fürchte ich.

Zitat von schlaflos2023:

Jetzt heißt es tief durchatmen und noch einmal aushalten.

Ui, spannend. Kannst du für dich beantworten, warum du das aushalten musst? Denn hier blühst du voll in deiner Muttchenrolle auf.

Zitat von schlaflos2023:

m übrigen ist er gerade aufgestanden.35 Minuten bevor er zur Arbeit los muss. Er weiß ja von dieser Unterhaltung nichts.
Keine 5 Minuten die Augen offen, nichtmal im Bad gewesen, aber das Handygame läuft...

Sein B., wenn er ungewaschen und ungepflegt bei seinem Arbeitgeber aufschlägt. Du bist nicht seine Erziehungsberechtigte. Schau da auch bei dir mal genau hin.

Zitat von schlaflos2023:

Ich hoffe, dass ich den Blick auf meinen Mann wieder ändern kann. Ich denke, dafür muss aber einiges passieren und er wirklich aus dem Quark kommen.

Er aus dem Quark, du aus der Muttchenrolle. Ihr habt beide Arbeit vor euch

Zitat von schlaflos2023:

Im übrigen ist er gerade aufgestanden.35 Minuten bevor er zur Arbeit los muss. Er weiß ja von dieser Unterhaltung nichts.
Keine 5 Minuten die Augen offen, nichtmal im Bad gewesen, aber das Handygame läuft...

Tja, da läuft dann vielleicht auch etwas Grundlegendes schief.
War er schon immer so?
Das hört sich an wie Onlinesucht. Dann müsste er vielleicht zur Suchtberatung?

@Brightness2
Ich muss es aushalten, weil ich nicht unüberlegt drauf lospoltern möchte.
Weil es sonst wieder in dem Mutti meckert weil ich zu viel am Handy bin-Modus endet.

Und da will ich ja raus.
Ich weiß, dass ich an mir arbeiten muss. Ich versuche das alles gerade gedanklich für mich zu sortieren. Und in ein paar Stunden verändert sich ja nicht das gesamte Verhalten eines Menschen, welches sich über Jahre gefestigt hat. Seid also bitte etwas nachsichtig mit mir.
Ich will ja, muss aber auch selbst erstmal klarkommen mit all dem und in die Umsetzung kommen.

@schlaflos2023 du wirst viel Zeit brauchen. Geduld ist gefragt und richtig.

Um aus der Mutterrolle zu kommen musst du erstmal bei dir selbst ankommen.
Bei deinen Bedürfnissen, Vorstellungen und Wünschen.
Die du dann immer und immer wieder kommunizieren musst.

Beratung wäre wirklich gut. Es ist hier von außen auch kaum möglich zu beurteilen, an welchen Stellen es wirklich hängt und warum dein Mutterinstinkt so anspringt/warum dieser Erwachsene Mann deine Grenzen so massiv übertreten darf. Das hat alles Gründe und Ursachen, die gilt es zu ergründen. Damit du da nachhaltig raus kommst.

Zitat von schlaflos2023:

Seid also bitte etwas nachsichtig mit mir.

Nicht nötig, du bist doch selbst schon mega reflektiert Das Schöne an diesem anonymen Forum ist, du kannst für dich mitnehmen, was du brauchst. Was nicht passt oder zu früh ist, kannst du einfach weg schieben. Für dich. User, die zu penetrant oder nicht hilfreich sind, kannst du sogar ignorieren. Im Moment sind aber glaube ich alle auf dich und dein Thema super fokussiert.

Zitat von schlaflos2023:

Ich muss es aushalten, weil ich nicht unüberlegt drauf lospoltern möchte.
Weil es sonst wieder in dem Mutti meckert weil ich zu viel am Handy bin-Modus endet.

Was hilft dir beim Aushalten? Tür zu machen, dass du es nicht mitbekommst? Eine Runde durch den Park spazieren, bis er weg ist? Irgendetwas, was dich aus der Beobachterposition rausnimmt.

Gibt ja auch Leute, die nicht so auf Beratung von außen stehen. Aber Du bist taff genug, um das im Zweifel auch selbst in die Gänge zu bringen @schlaflos2023 -mit dem Haus hast Du das ja schon durchgezogen ohne wenn und aber.-In dieser Gangart musst Du dann wahrscheinlich fortfahren.

Zitat von Brightness2:

Eine Runde durch den Park spazieren,

Hilft immer!

Zitat von schlaflos2023:

Ich weiß, dass ich an mir arbeiten muss. Ich versuche das alles gerade gedanklich für mich zu sortieren. ...

Natürlich gehören zu Veränderungen immer 2 Personen, aber in allererster Linie ist ER derjenige der dringend an sich arbeiten muss. Und bevor er das macht, muss er wohl erstmal kapieren, daß der Baum schon lichterloh brennt.

@Brightness2
Tatsächlich Atmen. Tief ein und ausatmen.
Und sich immer wieder selbst sagen, Nein, nicht jetzt und nicht so. Das wolltest du so nicht haben.

@thegirlnextdoor
Ich glaube zu wissen, an was das liegt. Ich denke, meine Kindheit ist nicht unschuldig.
Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich noch ein Kind war. Mama war alleinerziehend mit 3 Kindern, einen Vater gab es nie wirklich.
Vielleicht auch besser so. Der Alk war sein bester Freund und die Gewaltausbrüche danach ebenfalls.

Ich musste schon sehr früh Zuhause Verantwortung übernehmen und habe als Kind die Rolle eines Erwachsenen einnehmen müssen um Mama zu unterstützen.
Finanzen regeln, kochen, putzen, um die Geschwister kümmern während sie arbeiten war...

Ich denke, sie hat das nie mit böser Absicht getan (ich hoffe es zumindest) und immer versucht, ihr bestes zu geben, aber am Ende habe ich ihre Überforderung und ihre eigene Unfähigkeit abgefedert. Ein Muster, welches sich hier klar wiederholt, wie ich finde.

Eine Therapie dahingehend wäre vielleicht tatsächlich gar nicht verkehrt.

Warum allerdings genau DIESER Mann das mit mir machen kann/darf weiß ich nicht.
Die Exfreunde davor habe ich bei der kleinsten Verfehlung zum Teufel gejagt. Okay ich war auch noch sehr jung damals, da waren das eher Kurzzeitbeziehungen.

Zitat von schlaflos2023:

Warum allerdings genau DIESER Mann das mit mir machen kann/darf weiß ich nicht.

Mann? Klingt eher nach einem Kinderersatz. Oder ein Abbild Deiner Geschwister? Whatever.

Hör auf die Auswirkungen zu bekämpfen und fang an die Ursache anzugehen, bevor Du noch den Rest Deines Gemütes zerstörst.

Schnapp Dir ne Büffelflinte, gib ihm nen Warnschuss in seinen Hintern und schleif seinen Kadaver zur Suchtberatung für Spielsüchtige. Dein Kerlchen hat ne Ausgeprägte Spielsucht die behandelt werden muss. Wenn Du nicht handelst, wirst Du Dir bald nen Psychodoc suchen können. An einem Blackout bist Du ja schon vorbeigeschlittert, der nächste erwischt Dich ganz sicher, wenn das so mit ihm weitergeht.

Kurzes Update:
Ich habe mich getraut und soeben die erste Therapeutin angeschrieben.
Je mehr ich hier preisgegeben habe, desto deutlicher sind mir einige Dinge wie Schuppen vor die Augen gefallen.
Diese Therapeutin bietet Einzel- und auch Familientherapie an. Ich denke, dass man da ggf. kombinieren kann, zu erforderlichen Zeit.
Tausend Dank nochmal an euch alle! Für lesen, Zeit nehmen und das stellen der richtigen Fragen ! Das hat mich denke ich deutlich weiter gebracht.

@schlaflos2023 du bist super reflektiert und absolut auf der richtigen Spur!

Zitat von schlaflos2023:

Warum allerdings genau DIESER Mann das mit mir machen kann/darf weiß ich nicht.

Weil dieser Mann genau die richtigen Rädchen triggert.
Von meinem Mann habe ich mir auch Dinge gefallen lassen/Dinge mitgemacht (sehr ähnlich wie du, wobei weniger auf finanzielles und Haushalt bezogen), die ich mir von anderen Leuten nie hatte und hätte gefallen lassen.
Aber - mein Mann ist halt anders... sonst wäre er ja auch nicht mein Mann
Man sucht sich schon was man kennt.
Bei mir ganz ähnlich wie bei dir Ursprung in der Kindheit - auch ich durfte keine Grenzen setzen... Mutter alleinerziehend usw. usf.

Wie du das jetzt versuchst, gedanklich aufzuschlüsseln ist genau richtig.
Und ganz wichtig - genau wie du es machst: kein Groll, der nützt ja nun nichts mehr, hinschauen... sehen... versuchen zu verstehen... und gedanklich umzubauen.
Eine Therapie kann dabei wirklich unheimlich helfen.

Zitat von Frie:

Natürlich gehören zu Veränderungen immer 2 Personen, aber in allererster Linie ist ER derjenige der dringend an sich arbeiten muss. Und bevor er das macht, muss er wohl erstmal kapieren, daß der Baum schon lichterloh brennt.

Das ist einerseits richtig und andererseits ein Trugschluss.
Natürlich müsste er sich verändern.
Aber: das kann nur er selbst entscheiden.
Die TE kann nur an sich selbst arbeiten. Einen anderen kann sie nicht verändern.

Wenn sie sich ändert und ihrem Mann klar macht was geht und was nicht geht, wird er irgendwie reagieren müssen - dann muss er entscheiden wie er sich weiterhin verhält und ob er sich verändern möchte etc.
Das muss dann aber schon auch intrinstisch motiviert sein, sonst wird das nichts werden.

Pistole auf die Brust kann höchstens dann helfen, wenn der andere sich ja eigentlich auch ändern möchte.

Hier wird es um einen langen umlern-Prozess gehen.

Solche Verhaltensweisen legt man nicht von heute auf morgen ab. Das ändert man alles nicht mal eben über Nacht.
Und wenn doch, hält diese Veränderung in der Regel nicht an.
Nachhaltige Veränderungen brauchen viel Zeit. Und Geduld.