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Ist mein Ex ein Narzisst? Eure Meinung

B
Was du schilderst, trifft exakt auf meinen Ex zu.

Nachdem wir zusammen kamen, hat er es immerhin geschafft, neun Monate bindungsfähig zu sein - wobei es da schon Red Flags gab.

Auch Eifersucht war ein großes Thema. Er hat mir die absurdesten Dinge unterstellt, total paranoid. Ich kannte sowas von meinen bisherigen Partnern nicht, da war gegenseitiges Vertrauen die Basis.
Er hingegen unterstellte mir, dass ich auf einem Konzert dem Sänger zu lange zugelächelt und damit Interesse signalisiert hätte. Oder dass ich dem Friseur Hoffnung machen würde, weil ich als Kundin hingehe.
Dabei bin ich nicht besonders flirty, sondern eher eine distanziert wirkende Frau.
(Und nein, mein Ex ist kein Südländer.)

Das beste war, dass sich nach fast drei Jahren on-off herausstellte, dass er mich anlog und die ganze Zeit mit einer Frau (mit der er mal etwas hatte) schrieb. (Das hätte ich mir mal erlauben sollen).

Ob er auch während unserer Beziehung mit ihr etwas hatte, weiß ich nicht. Aber mit ihm darüber reden, um Transparenz bitten, war ein Unding. Dann schrie er rum, ich würde kontrollieren, nachbohren und machte direkt Schluss. Schuldumkehr mal wieder.

Mein Ex hat in fast drei Jahren öfter Schluss gemacht und doppelt so oft damit gedroht, um seinen Willen durchzusetzen oder mich zum Schweigen zu bringen.

Ich durfte nicht viel fragen, keine persönlichen Themen ansprechen, das konnte schnell zum Disaster führen. Er schrie dann wegen Banalitäten, die man mit normalen Menschen schnell klären könnte und führte lange, aggressiv klingende Monologe.

Ein Auslöser war mal die Frage, wann wir mal wieder ein Wochenende verbringen (nachdem er drei Wochenenden mit seinem Kumpel verbrachte). Seine Reaktion war unangemessen heftig.

Ich blieb immer sachlich, ruhig, wollte erklären und einlenken, habe mich immer entschuldigt, am Ende auch erniedrigt.

Eine Versöhnung lehnte er trotzdem ab. Das wäre für ihn Nachgeben und dann könnte ich ja Macht über ihn haben und das ausnutzen. Das war seine größte Angst.

Für ihn gab es immer nur einen Ausweg: schreien, mir meine Sachen vor die Füße schmeißen, Schluss machen, mich aus seiner Wohnung werfen und sofort untertauchen.
Vielleicht auch, weil er nicht gerade sehr kommunikationsstark und frustrationstolerant war.

Manchmal kam es mir vor, als hätte er nur einen Grund gesucht, um wieder auf Distanz zu gehen.

Bindungsängstliche Menschen sollen oft Streit provozieren, wenn es ihnen zu eng wird. Und ihnen wird es schnell zu nah.

Ich bin absolut kein anhänglicher Mensch in einer Beziehung, brauche selbst viel Zeit, war total tolerant, die Wochenenden hat er oft mit seinem Freund statt mit mir verbracht....aber es war ihm noch zu nah.
In allem sah er eine Unterstellung, einen Vorwurf, obwohl ich auf jedes meiner Wörter achtete.

Dahinter stecken vielleicht auch Minderwertigkeitsgefühle. Er ahnt ja, dass er kein guter Beziehungspartner ist, eine Frau mehr erwarten könnte und so betreibt er Schuldumkehr.
Damit er einen Grund hat, zu gehen, bevor die Frau Schluss macht. Da er sich selbst nicht so toll findet, wird die Frau das auch bald entdecken und ihn ohnehin verlassen. Und das will er vermeiden, indem er selbst verlässt. Der Grund ist ja schnell gefunden, er muss nur einen Streit vom Zaun brechen.

Und dann dieser bescheuerte Widerspruch: auf der einen Seite diese Eifersucht. Auf der anderen Seite geben sich diese Männer wenig Mühe, wollen kaum Zeit mit dir verbringen. Warum ist man dann eifersüchtig, wenn man eh keine Lust auf seinen Partner hat.

Und auch bei ihm: wenn ich mich zu oft melde (1x am Tag ist schon zu oft) , enge ich ihn ein. Meldete ich mich nicht, dann wurde er auch wütend.

Auf jeden Fall war es echt demütigend, bei jedem seiner Anfälle aus seiner Wohnung geschmissen zu werden. Bei jedem Mal Schlussmachen hatte ich weniger Sachen in seiner Wohnung, am Ende nur eine Zahnbürste. Zum Schluss dachte ich: wozu etwas in seiner Wohnung lagern, wenn ich es beim nächsten Mal Schlussmachen wieder vor die Füße geschmissen bekomme (O-Ton aggressiv und laut: jetzt pack deine Sachen und verschwinde aus meinem Leben, ich will dich nie wieder sehen)

Mein Ex Freund ist eigentlich erstmal recht zufrieden gewesen, wenn er mal wieder Schluss machte. Er leidet ja selbst darunter, wenn er eine Frau so behandelt (und ich war nicht die erste), aber kommt wohl nicht aus seinem eingefahrenen Handlungsmuster raus.

Außerdem ist er gerne alleine, dann zockt er hält den ganzen Tag und die ganze Nacht und verlässt nur zum einkaufen die Wohnung.

Er konnte es lange durchhalten, sich nicht zu melden. Meistens habe ich mich dann wieder bei ihm gemeldet. Weil dieses abrupte Verlassen nach Klärung schreit und das on-off mich abhängig machte. Ich wollte, das alles wieder gut wird.

Mit der Zeit und durch sein häufiges Schlussmachen stumpfte ich aber zum Glück ab. War ich bei den ersten Malen noch total verzweifelt, weinte ich später noch nicht mal mehr.

Kamen wir wieder zusammmen, rechnete ich eh damit, dass er sich nicht lange zusammenreißen kann. Und so war es auch. Die on-Zeiten wurden immer kürzer, die off-Zeiten länger. Am Ende habe ich nichts mehr gespürt.
Zuletzt hatte ich versucht, noch eine freundschaftliche Basis zu halten. Aber auch da war er emotional instabil: mal freundlich, mal launisch und respektlos.

Und ich für mich habe nun beschlossen, dass ich mir das nicht mehr gebe.

Durch die häufigen off-Phasen habe ich mir nach und nach neue Sozialkontakte aufgebaut. Ihm habe ich davon nie erzählt, damit er nicht wieder eifersüchtig wird.

Eine neue Beziehung kann ich mir nicht mehr vorstellen. Auch nicht mit einem anderen Mann. Dafür bin ich viel zu glücklich, endlich wieder in Frieden leben zu können.

26.11.2019 21:37 • x 5 #16


Frauenfarn
@blumenfrau

Ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum Du Dich von so einer unglaublich lächerlichen Figur derart einschüchtern ließest.

WAS bitte fandest Du an diesem unterentwickelten Looser? An welcher unterentwickelten Seite von Dir selber konnte so eine Struktur andocken?

Wenn mir jemand auch nur! mit so einer albernen Frisörgeschichte kommen würde, dann hätte ich dem über den Kopf gestreichelt, ihm ne Stulle als Wegzehrung in die Hand gedrückt und zurück zu Mutti geschickt.

DU aber hast den ernst genommen - ja, Du bist so froh, endlich Frieden zu haben, dass Du auf Weiteres Glück verzichten mußt.

(Ähm - ich weiß, was toxische Beziehungen sind,wie schwer man sich daraus lösen kann. - Hier hat sich gerade nur mal eben der doofe kleine gesunde Menschenverstand Gehör schaffen wollen.)

26.11.2019 21:51 • x 1 #17


A


Ist mein Ex ein Narzisst? Eure Meinung

x 3


K
unglaublich, wie die Geschichten sich immer wieder ähneln!


Zitat von blumenfrau:
Bindungsängstliche Menschen sollen oft Streit provozieren, wenn es ihnen zu eng wird.


würde es eher als Sabotage bezeichnen. So hab's ich zumindest empfunden. Zoff in dem Sinne gab es eigentlich nicht


Zitat von blumenfrau:
Ich bin absolut kein anhänglicher Mensch in einer Beziehung, brauche selbst viel Zeit, war total tolerant, die Wochenenden hat er oft mit seinem Freund statt mit mir verbracht....aber es war ihm noch zu nah.
In allem sah er eine Unterstellung, einen Vorwurf, obwohl ich auf jedes meiner Wörter achtete.

Dahinter stecken vielleicht auch Minderwertigkeitsgefühle. Er ahnt ja, dass er kein guter Beziehungspartner ist, eine Frau mehr erwarten könnte und so betreibt er Schuldumkehr.
Damit er einen Grund hat, zu gehen, bevor die Frau Schluss macht. Da er sich selbst nicht so toll findet, wird die Frau das auch bald entdecken und ihn ohnehin verlassen. Und das will er vermeiden, indem er selbst verlässt. Der Grund ist ja schnell gefunden, er muss nur einen Streit vom Zaun brechen.

Und dann dieser bescheuerte Widerspruch: auf der einen Seite diese Eifersucht. Auf der anderen Seite geben sich diese Männer wenig Mühe, wollen kaum Zeit mit dir verbringen. Warum ist man dann eifersüchtig, wenn man eh keine Lust auf seinen Partner hat.



eben wegen dem geringen Selbstwert, Minderwertigkeitskomplex.
Auch die Autonomie des Partner macht zu schaffen und triggert ihre Verlustangst.
Kenne auch vieles von dem, was Du geschrieben hast. Du hast es gut reflektiert

26.11.2019 22:05 • #18


B
Zitat von Frauenfarn:
@blumenfrau

Ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum Du Dich von so einer unglaublich lächerlichen Figur derart einschüchtern ließest.

WAS bitte fandest Du an diesem unterentwickelten Looser? An welcher unterentwickelten Seite von Dir selber konnte so eine Struktur andocken?

Wenn mir jemand auch nur! mit so einer albernen Frisörgeschichte kommen würde, dann hätte ich dem über den Kopf gestreichelt, ihm ne Stulle als Wegzehrung in die Hand gedrückt und zurück zu Mutti geschickt.

DU aber hast den ernst genommen - ja, Du bist so froh, endlich Frieden zu haben, dass Du auf Weiteres Glück verzichten mußt.

(Ähm - ich weiß, was toxische Beziehungen sind,wie schwer man sich daraus lösen kann. - Hier hat sich gerade nur mal eben der doofe kleine gesunde Menschenverstand Gehör schaffen wollen.)


Ja, absolut unverständlich, warum ich das so lange mit gemacht habe. Zumal er überhaupt nicht zu mir passte, auch vom Bildungshintergrund und von den Interessen her (deshalb waren auch normale Gespräche mit ihm unbefriedigend). Er hat keine Ausbildung, ist arbeitslos, zockt zuhause, liest nie, trinkt gerne, hat alle Dro. durch die es gibt....ich habe studiert, einen befriedigenden Job, lese gerne, habe nie irgendetwas konsumiert, mag noch nicht mal Alk.

Dieser Mann ist wirklich sehr anders als alle seine Vorgänger.

Erklärungen und eigene Defizite habe ich natürlich mittlerweile erkannt.

Dass ich keine Beziehung mehr möchte, hat aber nicht nur mit ihm zu tun und ich würde es nicht so negativ werten wie du. Ich habe mich in Beziehungen nie so wohl gefühlt, obwohl ich früher nette Männer hatte.

Aber es soll ja hier um die TE gehen. Vielleicht sieht sie ja einige Parallelen zu ihrer Geschichte.

26.11.2019 22:14 • x 2 #19


N
Ich habe mich auch immer gefragt, weshalb er mich auf der einen Seite unbedingt halten wollte, Angst hatte, dass ich nicht bei ihm bleiben werde und warum er so extrem besitzergreifend/eifersüchtig war, wenn er doch kaum noch Zeit für mich hatte, sich diese immer seltener nahm. Er war ebenfalls lieber mit Freunden unterwegs, machte ganz viele Ausflüge mit denen. Wollte ich mal Zeit mit ihm, war ich einengend. Und wie schon gesagt, eine Absage konnte ich nicht mehr erwarten.
Ich weiß nicht, wie oft ich die letzten Monate hörte, dass er Angst hat mich zu verlieren, dabei tat er eigentlich doch alles, dass es wirklich passieren könnte. Wieso? Und wieso dann das abtauchen? Passt doch alles nicht zusammen. Aber gut, ich bin ja nie gegangen, ich habe nie diesen Schlussstrich gezogen,habe alles mitgemacht.
Er fing auch irgendwann immer öfters an von anderen Frauen zu reden. Er probierte aus, wie weit er gehen kann und was ich denn alles erlauben würde. Nur ich, ich durfte nicht mal von männlichen Freunden sprechen, ohne das er gleich irgendwas vermutete. Er fing an, dass ich Ex Freunde sperren soll, dass ich alle ignorieren soll. Er verstand nicht, dass ich einen besten Freund haben kann, er hatte mir keine Treffen mit ihm verboten (Das hätte ich auch nicht zugelassen, den kenne ich seit 11 Jahren) aber er glaubte mir nie, dass da niemals etwas gelaufen ist.
Ich fragte ihn mal, warum er denn so oft am Handy wäre, ohne meine Nachrichten zu lesen. Sprach an, dass ich seinen Rückzug bemerke und dass er sich verändert. Im Zusammenhang mit seinem Handyverhalten. Da rief er mich an, schrie rum, dass ich ihn kontrollieren würde, dass er das nicht haben will und ich es sofort unterlassen soll, sonst wäre er weg, dann würde ja etwas zwischen uns nicht stimmen.
Danach redete er nicht mit mir. Plötzlich kam eine Nachricht wir hören uns in 5 Tagen ich fragte, weshalb erst in 5 Tagen und ob er jetzt Ruhe möchte, keine Antwort. Ich musste hinterherrennen, mich hundert mal entschuldigen. Irgendwann antwortete er mir wieder und meinte, kommt es nochmal vor, dann ist alles vorbei mit uns.
Wegen so einer Kleinigkeit! Ich wurde als kontrollierend, stalkend und klammernd hingestellt! Als ich ihm sagte, dass ER derjenige ist, der ständig kontrolliert und am nachfragen ist, stritt er alles ab. Es war auch Schuldumkehr und da ich nach jeder Trennung herausfand, dass er mir fremd ging, hatte er sicherlich genau in solchen Momenten Kontakt zu anderen.
Nur wehe ich hätte es getan, es wäre schon eine Katastrophe gewesen, wenn ich mit einem Mann geschrieben hätte, er hätte mich sofort verlassen und rausgeschmissen. Er könnte sowas ja nie verzeihen, sagte er immer, da er ja ebenfalls ganz treu ist, ahja.


Ich glaube wirklich, dass dieser Mann absolut kein Selbstwert hat. Seine Eifersucht, seine ständige Suche nach Bestätigung, sein abtauchen und lügen. Vielleicht hat er nicht verstanden, wie ich gerade ihn lieben kann. Vielleicht hat er es auch nie geglaubt. Er fragte mich schonmal, warum ich denn mit ihm zusammen wäre, was genau der Grund wäre, ob ich es mit uns beiden bereuen würde.

Sein zweites abtauchen hing vielleicht mit Lügen zusammen, die später ans Tageslicht kamen, nachdem er schon längst weg war. Manchmal überlege ich noch, ob das beim zweiten mal sein eigentlicher Grund gewesen war, ich hätte es früher oder später erfahren und mich vielleicht getrennt. Vielleicht wollte er mir zuvorkommen, indem er einfach abtauchte und nicht er der verlassene ist. Nur eine Vermutung!

Nur diesmal verstehe ich wieder nur Bahnhof.
Er wurde zuletzt aggressiv, weil ich ihn fragte, ob bei ihm alles ok ist, da er sich nicht wie gewohnt meldete. Da bekam ich eine richtig pammpige und gemeine Antwort. Ich wäre eine Nervensäge, total klammernd usw. Dabei tat ich überhaupt nichts, mich interessierte nur, ob es ihm gut geht. Vorher war er beim letzten Gespräch noch super lieb und ich die angeblich wichtigste Person für ihn, die sich doch bitte wieder mehr melden sollte. Das muss man erstmal irgendwie verstehen. Und das war auch der Zeitpunkt, wo er einfach wieder abtauchte.
Da meldete sich wohl mein Bauchgefühl vorher schon.
Da kommt man sich schonwieder schuldig vor, obwohl man genau weiß, dass es nicht so ist.

Er hat wahrscheinlich gerade sowieso wieder eine Neue, ein anderes Spielzeug, an mich denkt der gerade nicht. Fremd ging er ja auch wieder.
Ich bin nur froh, dass ich die 5 Monate schon durchgehalten habe, ich werde ganz bestimmt nicht angekrochen kommen, womit er heute bestimmt noch rechnet. Er hat gerne seine Bestätigung und Macht, die gibt er so schnell nicht auf. Er fühlt sich in seiner Position stark und toll, die will er so schnell nicht verlieren und aufgeben. Ich hoffe nur, dass ich weiterhin stark bin und auch bleibe, sollte er irgendwann vielleicht auftauchen. Ich weiß jetzt schon, was er sagen würde, welche Begründungen er mir geben würde, ich habe es schon vor mir...
Er sagte auch immer, dass er Angst hatte sich zu melden, dass er sich nicht getraut hat. Dabei ignorierte er doch alles

26.11.2019 23:36 • #20


Frauenfarn
Liebe Nathly,

besorge Dir eine Therapie, es ist sonst quasi unmöglich, aus so einer toxischen Kiste rauszukommen!

26.11.2019 23:46 • #21


B
Liebe Nathly,

das hört sich wirklich an, als wenn du mit meinem Ex zusammen gewesen wärst. Gruselig, dass es sowas noch mal gibt.

Aber meiner ist 11 Jahre älter.

Du erkennst solche Männer übrigens an ihrer Beziehungsbiografie: nichts beständiges, on-off, Affären, Fernbeziehungen, nie mit Frauen zusammen gewohnt....alles Hinweise, dass er keinen sicheren Bindungsstil hat.

Am Anfang der Beziehung hat meiner oft gefragt: was willst du denn mit einem wie mir?. Hört sich nach großen Selbstzweifeln an.

Auch ständiges Misstrauen und Pessimismus: du hast bestimmt bald einen anderen, du verlässt mich ja doch

Später dann diese verbale Aggressivität, das Bestimmen über Themen und Treffen.

Als er merkte, er kann respektlos sein und ich trenne mich trotzdem nicht, war ohnehin alles zu spät. Warum sollte er etwas ändern, wenn sich die Frau sowas gefallen lässt? Davon abgesehen glaube ich ohnehin nicht, dass Menschen so krasse Eigenschaften verändern können.
Deshalb war er ja auch vor mir schon so und würde auch bei zukünftigen Frauen so sein.

Unser Fehler: keine Grenzen ziehen können. Aus Angst, dass er für immer geht, aus Bedürftigkeit.

Ich habe aufgehört, mir zu überlegen, welche Diagnosen dieser Mann haben könnte. Das kann nicht nur Narzissmus sein.

Hat oder hatte deiner auch mit irgendeiner Sucht zu tun? Das verändert die Persönlichkeit.

Aber letztendlich sollten wir bei uns selbst schauen. Warum haben wir diesen Zirkus mitgemacht?

Und in meinem Fall (du bist ja laut Profil noch jünger), warum bin ich so spät erst empfänglich für eine kranke Beziehung gewesen?

Irgendwas ist bei uns in der Kindheit wohl schief gelaufen.
Haben deine Eltern dich nur beachtet, wenn du dich angestrengt hast oder konntest du sein, wie du bist?
Wir sind es vielleicht gewöhnt, uns für Liebe abzustrampeln.

Wie waren deine vorherigen Beziehungen? Konntest du dich leichter lösen?

27.11.2019 07:27 • x 1 #22


M
Hey,

Ich habe beim Lesen deines Beitrags kurz gedacht: hab ich den Thread selbst geschrieben und kann mich nicht dran erinnern?
Mir geht es ähnlich, wir sind auch seit 5 Monaten getrennt und ich weiss ganz genau wie du dich fühlst.
Dieses Gefühl, einfach weggeworfen zu werden, kurz nachdem man gesagt bekommt, man sei DIE EINE... das ist Psychoterror und tut einfach weh.
Aber ich war und bin auch noch abhängig und dachte bzw denke manchmal noch, ich kann das Thema niemals abschließen ohne mit ihm zu reden. Aber es führt kein Weg daran vorbei, dass es eben ohne ihn gehn muss. Und so ist es bei dir auch. Ich weiss nicht wie, aber irgendwie sollten wir lernen auf diese Menschen zu sch.n! Denn ihnen hinterher zu trauern bringt was? Genau, absolut NICHTS, ausser dass es uns immer noch weiter an sie bindet.
Also sch. drauf!
Sieh deinen Ex als die arme Wurst, die er ist. Die Beziehung war dir eine Lehre, mehr auf dich selbst zu gucken. Liebe war das mit Sicherheit nicht.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

21.12.2019 12:23 • x 2 #23


J
Zitat von blumenfrau:
Was du schilderst, trifft exakt auf meinen Ex zu.

[...] mit ihm darüber reden, um Transparenz bitten, war ein Unding. Dann schrie er rum, ich würde kontrollieren, nachbohren und machte direkt Schluss. Schuldumkehr mal wieder.

[...]

Ich durfte nicht viel fragen, keine persönlichen Themen ansprechen, das konnte schnell zum Disaster führen. Er [...] führte lange, aggressiv klingende Monologe.

Ich [...] habe mich immer entschuldigt, am Ende auch erniedrigt.

[...]

In allem sah er eine Unterstellung, einen Vorwurf, obwohl ich auf jedes meiner Wörter achtete.


Danke blumenfrau, zum ersten Mal seit der Trennung musste ich lachen. Du hattest ja bereits in meinem Thread gepostet, aber es ist erstaunlich, wie sehr sich die Charakterzüge ähneln - alles Zitierte trifft mehr oder weniger auch auf meinen Ex zu.

Im Gegensatz zu deinem Freund war mein Ex jedoch sehr kommunikationsstark und hochintelligent. Bindungsfähig ebenfalls, nur eben zu seinen Konditionen. Eifersüchtig war er wiederum überhaupt nicht, warum auch, er ist der Größte und Beste (wobei ich ihm innerlich immer noch zustimme).

Ich weiß, dass auch ich Fehler gemacht habe, häufig verunsichert und eifersüchtig war, in Diskussionen kompliziert und anstrengend sein konnte.

Sein Verhalten reflektierte er dabei jedoch nicht, Hinterfragen seiner Anteile am Beziehungsverlauf fand nicht statt. Dass seine Distanziertheit und seine Singlebörsenaktivität übehaupt erst Unsicherheit in mir ausgelöst haben könnte, zog er nicht in Betracht. Wie es bei mir innen drin aussah, fragte er nicht, verstand er nicht, interessierte ihn auch gar nicht. In seinen Augen war ich geistesgestört, würde zu viele Fragen stellen, ihn kontrollieren, aus Mücken Elefanten machen.

Nur seine Sicht der Dinge zählte. Meine Sicht, mein Bedürfnis nach Sicherheit und Bindung, waren falsch. Weil ich mir in einer Beziehung etwas völlig Selbstverständliches und Normales wünschte - Verbindlichkeit und keine Singlebörsenaktivität, bei der ich als Freundin verleugnet wurde - war ich hysterisch und ein Psycho.

An allem war letztlich ich Schuld. Ein- und derselbe Sachverhalt wurde je nach Wohlwollen und Stimmung anders ausgelegt: mal war ich die Tollste und die Beste und er zeigte Verständnis für mein Anliegen, eine Woche später war dann aber doch wieder ich diejenige, die zu kleinkariert und kontrollierend war.

Zum Schluss hin habe ich mich kaum noch getraut irgendetwas anzusprechen, begann jeden Satz mit Ich meine es nicht als Vorwurf, aber... Es nützte nichts. In allem sah er einen Angriff auf seine Person.

Ich glaube, für ihn war ich nur so lange ok, wie ich in seinem Sinne funktionierte und ihm nicht mit meinen Emotionen und Unsicherheiten auf die Nerven ging. Die Befindlichkeiten seiner Partnerin spielten für ihn in einer Beziehung keine Rolle. Allgemein hab ich fast nie Mitgefühl in Streitereien von ihm bemerkt, sondern nur ein sehr rigoroses Schwarz-Weiß-Denken, nach welchem ich die Täterin war.

Letztlich glaube ich wäre ich nur mit ihm zurecht gekommen, wenn ich nie irgendetwas angesprochen hätte.

21.12.2019 15:36 • #24


T
@juli meiner war wie Deiner. Ist fast schon gruselig. Wie lange wart ihr zusammen? Wie Lange hast du durchgehalten?

21.12.2019 15:53 • x 1 #25


E
Nathly, es wird einer sein, auch wenn die Dinge in diesem Forum nicht gerne beim Namen genannt werden. Leider gibt es davon zu viele, weil sie sich eben nicht therapieren lassen, sie sind ja toll und ihnen geht es gut. Ich , Mich, Meiner, Mir ist das Hauptthema, es sind absolute Egozentriker. Du interessierst sie nicht, es ging nie um dich. Du bist nur die Energietankstelle.
Schütze dich und stelle den Kontakt ein, vollkommen, das ist die einzige Hilfe die du hast. Kein Kontakt, auch nicht mal schauen. Du wirst damit rechnen müssen, dass er immer wieder ankommt, wenn du hier keine Grenzen ziehst, bzw, sie einhältst. Merke: Er kommt nicht um die Ecke, weil er dich liebt, sondern weil er Zufuhr benötigt.
Schau mal bei YouTube die Videos unter Gut Gesagt, das wird dir weiter helfen.

Alles Gute und viel Kraft.

21.12.2019 15:58 • x 1 #26


J
Zitat von Tuvalu123:
@juli meiner war wie Deiner. Ist fast schon gruselig. Wie lange wart ihr zusammen? Wie Lange hast du durchgehalten?


Über 3 Jahre. Ich hätte es wohl auch noch länger mitgemacht, wenn er sich nicht getrennt hätte. Im Grunde haben wir uns auch immer gut verstanden, hatten viele Gemeinsamkeiten, viele ähnliche Ansichten und ich glaube immer noch, dass ich nie wieder auf einen Menschen treffen werde, der so intelligent ist und mit dem mich so viel verbindet - für mich war er immer mein Traummann und ich hätte ihn nie aufgegeben.

Wie war es denn bei dir?

21.12.2019 16:01 • #27


N
Das es so viele Ähnlichkeiten gibt, es erschreckt mich immer wieder.
Ich stecke noch immer drin, ich schaffe es zwar von Tag zu Tag immer besser, mal nicht über alles nachzudenken und ihn etwas zu vergessen, aber plötzlich schwirrt er wieder in meinem Kopf rum, vorallem seine Worte und Taten. Es verwirrt mich jetzt noch. Die letzten zwei Nächte träumte ich sogar von ihm, obwohl schon einige Zeit vergangen ist und wir überhaupt keinen Kontakt mehr haben. Nach dem aufwachen war ich irgendwie traurig, die beiden Träume waren schön, es war so, wie ich es immer gewollt habe, so wie es nie war.
Mir wird immer mehr bewusst und deutlich, dass mich dieser Mann fertig gemacht hat. Das er mich in so vielen Dingen manipuliert und niedergemacht hat. Mir fallen auch jeden Tag immer mehr Situationen ein, wo ich sein Handeln jetzt erst so richtig begreife, ich verstehe in vielen Dingen jetzt erst, was seine wirkliche Absicht war. Es schockiert mich! Er hat meine Liebe einfach ausgenutzt, er wusste genau, was er sagen und machen muss, damit er das bekommt, was er möchte. Je mehr Zeit verging und je sicherer er sich meiner wieder wurde, desto mehr fing er an zu spielen, mich respektlos zu behandeln, sich immer mehr Freiheiten zu nehmen und mir diese auch noch ins Gesicht zu sagen, damit ich ihm wieder Bestätigung gab und anfing mich klein zu machen. Dann war ich die, die alles viel zu sensibel sah und die sich etwas einbildete, obwohl es ganz sicher seine Absicht war, mich mit seinen Worten zu treffen. Er nutzte meine Ängste und Sorgen aus, weil er genau wusste, dass ich darauf stark reagiere. Wenn er es dann auch noch schaffte, war ich deshalb auch noch zu anstrengend! Obwohl er es provozierte.
Wenn man da mal drüber nachdenkt, ist es wirklich ein total schlimmes Verhalten. So jemand liebt wirklich nicht, hat er mich auch nie, er hat nur an sich gedacht.
Er verhielt sich oft schrecklich, wehe ich sprach ihn auf sein Verhalten an, dann war ich die Zicke, die Frau, die alles kaputt macht und ihn nicht versteht. Er war der Auslöser für so vieles, das sah er nicht ein und das wird er noch heute nicht sehen. Man kann sich nicht respektlos benehmen und sich dann auch noch beschweren, einer Person alles in die Schuhe schieben, wenn diese das Benehmen anspricht, wenn es doch offensichtlich sogar noch provoziert wurde. Aber ich hatte ja nie Verständnis, Verständnis für was überhaupt? Dieser Mensch sollte doch wirklich selbst wissen, dass man recht hat und was er da tut. Eigentlich wusste ich immer, dass ich nur verlieren kann, ich hätte alles mögliche versuchen und machen können, alles wäre falsch gewesen.
Ich merke immer mehr, dass ich nur noch völlig traurig und nicht mehr ich selbst war. Diese Last ist weg, das zeigt auch, dass diese Beziehung alles andere als gesund war. Ich schäme mich, dass ich mich so klein machen lassen habe, es ist mir noch immer peinlich. Doch nur weil ich diese Last nicht mehr spüre, heißt es nicht, dass ich nicht immer noch damit zu kämpfen habe. Er hat mich irgendwie wirklich abhängig gemacht, bis zum aller letzten Tag, er hat es geschafft, dass ich nicht ganz von ihm loskomme, durch sein hin und her, durch seine Worte, die er auch noch kurz vor dem Ende sagte. Er hat sich ja so ausgedrückt und sich so verhalten, als wäre ich Schuld daran, dass es nun so ist, wie es jetzt ist, mich dann einfach wieder herzlos stehen lassen.
Irgendwie spüre ich immernoch, dass er bald wieder auftauchen wird, es macht mir Angst. Vielleicht ist es auch wirklich Einbildung, nur kennt ihr dieses Bauchgefühl?
Und sei es nur für eine kurze Bestätigung, dass ich noch immer anspringe und er mich noch immer haben könnte. Dann wird er mit den schönsten und liebsten Worten kommen, sich ganz lieb entschuldigen, er kann sich von einer richtig tollen und liebevollen Seite zeigen und diese hat es mir schon immer schwer gemacht, ihn endlich richtig loszulassen. Nur nochmal werde ich darauf nicht eingehen, es ist nichts echtes, dass muss ich einsehen, sonst würde ich irgendwann wieder hier schreiben und von vorne beginnen.

Oft frage ich mich auch heute noch, was gewesen wäre, wenn ich mich getrennt hätte.
Es wäre ihm wahrscheinlich egal gewesen, denn so tat er immer. Er wirkte immer gleichgültig, er hätte es bestimmt so hingenommen.

22.12.2019 17:23 • #28


N
@blumenfrau
Meine vorherigen Beziehungen und Trennungen verliefen ganz anders. Ich hatte deutlich mehr Selbstbewusstsein, habe mir nicht alles gefallen lassen. Ich konnte mich auch sehr viel leichter lösen, ich habe nach diesen Trennungen zwar auch etwas gelitten, aber nicht so stark wie bei ihm. Mir ging es  schnell besser und auch konnte ich immer gut abschließen.

Als Kind war ich sehr ruhig, eigentlich total verschlossen, ganz anders als andere Kinder, das kam sicher daher, weil ich so erzogen wurde. Ich wurde so erzogen, ganz still und leise zu sein, dann waren meine Eltern stolz, dann bekam ich alles. Ich habe so gut wie gar nicht gesprochen, selbst im Kindergarten und in der Schule nicht, ich traute mich nie, hatte deswegen auch kaum Freunde. Ich erinnere mich immer daran, dass alle total verwundert waren, die Lehrer, bekannte meiner Eltern, weil sie so ein Verhalten nicht kannten und schon unnormal fanden. Meine Eltern freuten sich darüber, sie fanden es toll.
Sie meinten es nie schlecht mit mir mir, ich bekam sehr viel Liebe und Aufmerksamkeit.
Es ist nicht so, dass ich eine schlechte Kindheit hatte.
Heute hat es sich verändert, ich bin noch immer eher der ruhige Mensch und ein wenig schüchtern, aber es ist lange nicht mehr so schlimm wie damals.

Mein Ex hatte noch mit keiner Sucht zutun, da ist mir nichts bekannt. Er sagte mir immer, dass er noch nie etwas probiert hat und dass er sowas sehr abstoßend findet. Er fand es immer furchtbar, wenn ich feiern gegangen bin und ein paar Gläser trank. Er sagte, dass er noch nie etwas angerührt hat und es auch nie tun wird. Er raucht auch nicht, Alk. fasst er erstrecht nicht an, auch nicht auf Partys.
Also da ist er eigentlich immer ganz vernünftig gewesen.

22.12.2019 17:51 • #29


Karibu
Ich finde auch das Buch Risiko Kindheit sehr interessant.
In dem Buch beschreibt eine Neurobiologen die biochemischen Abläufe im Gehirn, und wie sie durch Stress in der Kindheit gestört werden können. Das ist zu mindestens eine Erklärung, warum Menschen aggressiv in normalen Situationen reagieren.

22.12.2019 21:53 • x 1 #30


A


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