Ist man ihnen wirklich gleichgültig?
Wir waren fast 4 Jahre zusammen und sind heute seit 37 Tagen getrennt.
Um die für mich notwendige Distanz zu bekommen, habe ich mir eine Kontaktsperre ausgebeten, doch die respektierte er nicht. Stattdessen schrieb er mich immer wieder an, was mich natürlich noch mehr runtergezogen hat... er würde für mich da sein, wenn ich ihn bräuchte, u.v.m.
Und das alles nur, weil er damit sein schlechtes Gewissen beruhigen will, da er genau weiß, dass er Mistgebaut hat - doch vor allen Dingen, um sich damit selbst aufzuwerten!
So nach dem Motto, guck mal, was ich für ein toller Kerl bin, ich lasse dich nicht im Stich...
Boah, wie ich das hasse! Sein Mitleid ist das letzte, was ich brauche!
Unter anderem schrieb er:
Ich hoffe, dass wir es schaffen werden, noch schöne Dinge miteinander zu erleben, losgelöst vom Beziehungskontext.
Wie stellt er sich das vor?
Denkt er etwa, ich könne die Gefühle einfach abstellen, sie wie einen Schalter ausknipsen und locker auf ihn zugehen? Ihn anstrahlen?
Hi, sagen und, na? Wie gehts dir? Alles klar? Wollen wir mal wieder ins Kino gehen?
Weil er meine mehrfach eingeforderte KS nicht zu kapieren schien, griff ich in meiner Not zum Hörer, was mir total schwergefallen ist. Flehte ihn förmlich an, er möge das unterlassen, weil es keinem von uns etwas bringt, mir am allerwenigsten und dass er bitte darauf Rücksicht nehmen möge. Betonte nochmals, dass ich die Kontaktsperre dringend bräuchte, um jetzt endlich mal ausschließlich auf mich zu schauen. Dass ich dafür sorgen müsse, dass es MIR einigermaßen gut ginge und SEIN Mitleid nicht bräuchte...
Daran hielt er sich aber wieder nicht, sondern schrieb mir vor wenigen Tagen:
Ich bin mir sicher, dass es den Mann gibt, der Dir genausoviel Liebe entgegen bringen kann, wie Du mir.
Nochmals so ein Mitleidgefasel!
Ich frage mich wirklich, was das soll? Soll mir das etwa sagen, alles halb so schlimm, such dir 'nen anderen Kerl, das wird schon?
Ich habe darauf weder reagiert, noch geantwortet, obwohl ich kurz davor war, ihm die passenden Worte vor den Latz zu knallen. Doch ich konnte mich glücklicherweise (noch) zurückhalten.
Bislang haben wir die Trennung zumindest so hingekriegt, dass niemand den anderen beschimpft oder unter der Gürtellinie getroffen hat und darauf bin ich ziemlich stolz. Wir sind also bis dato sehr zivilisiert miteinander umgegangen, doch solche Worte machen mich rasend, am allermeisten aber, dass er meine KS nicht respektiert!
Das passt übrigens analog zu seiner Rücksichtslosigkeit, die er in den letzten Monaten an den Tag gelegt hatte.
Daran kann ich ermessen, wie sehr es ihm nur um IHN geht.
Wie MIR dabei zumute ist, kann oder will er nicht sehen, vielmehr sind ihm meine Gefühle offenbar völlig gleichgültig.
Aus den vielen Beiträgen konnte ich herauslesen, dass es vielen von Euch genauso geht.
- Warum ist das so? Warum trampeln diese Gefühlskrüppel auf uns herum, obwohl wir sowieso schon am Boden liegen?
- Ist die Ursache im mangelnden Respekt und fehlender Achtung zu finden, gepaart mit Mitleid?
- Oder ist es nur die Selbstaufwertung die sie dringend benötigen, um irgendwie eine Rechtfertigung für ihr Handeln zu finden, sowie der hilflose Versuch, sich damit reinzuwaschen?
- Glauben sie wirklich, wir durchschauen das nicht?
- Wie geht Ihr damit um?
Gruß von Abby, die sich viele Fragen stellt
24.06.2012 06:26 •
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