Diesen hl.Abend will ich schnellstmöglich vergessen.
Es war ein großer Fehler, aus Rücksicht auf unseren letzten Sohn David, gemeinsam mit meiner Noch - Ehefrau, die uns vor 7 Wochen verlassen hatte, zum Abendessen auszugehen.
Anstatt die Frau, die ich auch nach 30 Jahren noch über alles liebe, zärtlich in den Arm nehmen zu können, spüre ich nur ihre Kälte und Ablehnung.
Schlimmer noch, spüre ich im Gespräch wie sie sich auch mehr und mehr von David entfremdet, der ihrem Verhalten sehr kritisch gegenübersteht. Sie hat leider erschreckenderweise keinerlei Verständnis dafür, dass er sich ebenfalls von seiner Mutter verlassen fühlt und deshalb tief verletzt ist. Sie erwartet, dass er ihr mehr Wärme entgegenbringt und öfter zu ihr kommt, um sie zu besuchen, da er ja wisse, wo sie jetzt wohnt.
Ich versuche ihn ebenfalls dazu zu bewegen oder zumindest anruft, denn ich will nicht, dass er, nach seinen Brüdern, auch noch seine Mutter verliert.
Jedoch kann ich auch hier leider nur wenig alleine erreichen und sehe es in erster Linie als ihre Aufgabe an. Ich hoffe, dass sie es in Zukunft schafft, sich auf ihn zuzubewegen, um entstandene Gräben nicht noch tiefer werden zu lassen.
Aber voller böser Ahnungen sehe ich deutlich die Ähnlichkeiten im Zerstörugsprozess unserer Beziehung.
Hier wurde vor 4 Jahren ebenfalls ein Weg eingeschlagen, der zu zunehmender Entfremdung und Auseinanderleben geführt hat, wo die Liebe meiner Frau auf der Strecke blieb und damit letztendlich zur Trennung geführt hat.
Hat denn Liebe, auch Mutterliebe, ein so kurzes Verfallsdatum und ist sie es nicht wert, zu kämpfen und neue Wege einzuschlagen, wenn der alte Weg in eine Sackgasse führt?
25.12.2004 10:57 •
#1