Hallo ihr Lieben,
bin neu hier im Forum und bin im Moment echt neben der Spur, deshalb brauche ich mal ein paar Rückmeldungen von außerhalb.
Es geht um meinen Arbeitskollegen und mich. Seit gut einem Jahr ist er der Grund, warum ich mich auch die Arbeit freue, er flirtet mit mir was das Zeug hält und hat mir dermaßen den Kopf verdreht, wie ich es noch nie erlebt habe . Er wirft mir sein charmantestes Lächeln zu, zwinkert mir zu, kommt mir näher, als es die Situation erfordert, erzählt mir allerlei Privates und zeigt Interesse an meiner Person. Flirtet so unverschämt auffällig mit mir (und ich bin echt zurückhaltend, wirklich!), dass Kolleginnen meinen, sie müssten uns mal zusammen in einen Raum sperren, um zu gucken, was passiert, andere erzählen mir, er wäre ja so angetan von mir, ich wäre sein Liebling, was denn zwischen uns laufen würde usw. Das war mir furchtbar unangenehm, denn Tratschthema zu sein, steht echt ganz hinten auf meiner To-Do-Liste, insgeheim hat es mir natürlich furchtbar geschmeichelt und ich musste aufpassen, nicht in Freude auszubrechen.
Nun gut, es kam wie es kommen musste: Nach einem Jahr (!) Dauerflirten erwähnte er mal so beiläufig in einem Nebensatz seine Freundin. Ich dachte, ich höre nicht richtig. Obwohl ich weiß, dass ich nicht wirklich das Recht dazu habe, bin ich so dermaßen enttäuscht, dass es mich echt fertig macht. Ich dachte echt, es wäre eine von diesen wir-wissen-beide-nicht-genau-wie-Geschichten, denn wir sind beide relativ frisch im Berufsleben. Und jetzt fühle ich mich irgendwie wie benutzt. Benutzt für einen Flirt, der ihm anscheinend das Ego aufpoliert hat und mir das Herz bricht. Mal so an die Männer: Merken Männer echt nicht, wenn sie einer Frau den Kopf verdrehen? Oder gibt es ihnen so ein Erfolgserlebnis, dass sie nicht damit aufhören können?
Ich bin mir sicher, dass er es merkt, es waren einfach diese Blicke, die wir ausgetauscht haben, länger und intensiver als nötig, er beobachtete mich, er kam mir näher, als es die Situation erforderte, genauso wie unsere Wortwechsel das kollegiale Geplänkel überschreitend. Habe ihm zwei oder drei Steilvorlagen gegeben, um unseren Kontakt auf Private umlegen zu können. Im Nachhinein hat er es so elegant umschifft, dass ich sogar noch dachte, er hätte es einfach nicht verstanden. Hätte mir da schon klar sein sollen, dass es für ihn Spaß ist. Es wäre ein Leichtes für ihn gewesen, mal eben von seiner Freundin zu erzählen und die Fronten wären geklärt gewesen, aber nein, stattdessen hat er immer noch mehr aufgefahren. Geflirtet als gäbe es keinen Morgen mehr. Und dafür gesorgt, dass er mich immer nervöser macht. Und es scheinbar genossen? Oder sich nichts dabei gedacht? Was geht da in so einem Männerhirn vor sich? Ich versteh die Welt nicht mehr, bin sauer auf mich selbst, mich emotional so auf ihn eingelassen zu haben, obwohl er nie offiziell wurde, sauer, weil ich vielleicht auch nur das sehen wollte, was für ihn und seine Ernsthaftigkeit spricht. Sauer, weil er für mich so besonders ist, ich für ihn hingegen anscheinend nur so wichtig, wie es die Möglichkeiten auf der Arbeit hergeben.
Ich frage mich, ob er in einer glücklichen Beziehung ist und ob seine Freundin weiß, wie er so redet, wenn sie nicht mithört. Und ob ich vielleicht so naiv war zu glauben, seine charmante Art gelte mir allein.
Danke fürs Lesen, musste mir das einfach von der Seele schreiben. Könnte wohlmöglich einen Roman verfassen. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Und vielleicht einen Tipp, wie ich nicht mehr seinem Charme erliege? Denn er schafft es schon, mich mit einem Guten Morgen euphorisch werden zu lassen.
22.08.2015 16:24 •
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