Nach einigen Telefonaten, die ich im Übrigen schon seit 2 Wochen führe, einem ausgedehnten Spatziergang und ner guten Brise Frischluft, hab ich den Kopf freier und kann klarer denken. Es wird Zeit hier einen Abschluss zu finden und nicht weiter um den heißen Brei herum zu reden. Das führt zu nichts.
Habe ich Fehler gemacht? Ganz klar Ja, undzwar von der ertsen Sekunde an, als ich mich auf diese Geschichte einließ.
Diese Frau ist weder für mich bestimmt, noch ich für sie. Das war niemals der Fall.
Habe ich in dieser Beziehung meine eigenen Wertvorstellungen mißachtet, Warnsignale sowohl meines Verstandes, als auch meines Körpers verdrängt? Auch hier, ein klares ja. der Urologe lässt grüßen, es ist alles in bester Ordnung. Der kurze Ausfall war nur ein Systemcheck ob noch alles funktioniert.
Habe ich die Fehler an der falschen Stelle, falschen Person gesucht? Nochmals ja.
Hätte ich der Retter meiner Ex sein können, oder wollte ich das wirklich? Nein! Denn dazu bin ich weder befähigt, noch wäre es meine Aufgabe gewesen, und obendrein fehlt mir die Qualifikation dazu. Habe ich noch Grund mir um sie Gedanken zu machen? Nein. Die muss ihr Päckchen selber tragen und für sich selbst entscheiden, ob alles so bei ihr bleibt oder nicht.
Wie hätte ich es besser machen können, ohne mich dabei selbst aufzugeben, zu verbiegen, mich selbst dabei zu vernachlässigen oder den letzten Rest an Selbstachtung einzubüßen?
Dem telefonischen Love- und Futurebombing hätte ich unter keinen Umständen einen Spielraum einräumen dürfen, und mich auch nicht darauf einlassen. Ich hab mich von Anfang bis Ende nur selbst getäuscht, mir etwas vorgegaukelt mit etwas das nie da war. Ich habe vollständig meine Erfahrungen, Menschenkenntnis, Instinkt und Verstand mißachtet, nichts hinterfragt/gegengeprüft. Am Ende habe ich mehr verloren, als ich gewonnen habe.
Habe ich hier zuviele Erwartungen, die sie niemals hätte erfüllen können gehabt? Ja.
Ich habe den Fehler gemacht ihr die Maske einer Frau aufzusetzen, die schon lange fort ist, habe nicht den Menschen gesehen der eigentlich da vor mir steht. Diese Illusion habe ich mir selbst geschaffen, beeinflusst durch ein wenig geflirte, ein Paar Gemeinsamkeiten die nur durch einige wenige Nenner entstanden sind. Etwas körperliche Nähe tat dann sein Übriges. Ich habe mich nur allzu leichtfertig diesem Ganzen hingegeben, und muss beim nächsten Mal mindestens 2 Mal genauer hinsehen, bevor ich gleich zum Kniefall übergehe. Meinen Bedarf an Zuneigung, Gesellschaft einer Frau hätte ich zurückschrauben müssen, und erstmal sehen was mir angeboten wird, gegenchecken ob es überhaupt das ist was mir zusagt, und nicht gleich das nehmen was man mir vorgesetzt hat. Träumen ist gut, und kann schön sein. Sich in einem zu verlieren, kann nie gut ausgehen.
Als ich das erste Mal ihre Wohnung erblickte, hätte ich nicht aus dümmlicher Höflichkeit nichts sagen dürfen, sondern ihr unmißverständlich klarmachen, das der Zustand ihrer 4 Wände unter keinen Umständen meinen Vortsellungen von Ordnung und Sauberkeit entspricht. Danach hätte ich meine Sachen packen und gleich wieder nach Hause fahren müssen. Wenn ich ein Umdenken hätte bewirken wollen, dann vielleicht auf diese Art, was aber keine Garantie gewesen wäre. Aber nur so wäre der richtige Umgang mit dieser Situation gewesen.
Kurz gesagt, es wäre eindeutig besser gewesen, direkt DInge anzusprechen die mir nicht gefielen, mit denen ich nicht konform ging, anstatt zu schweigen und den Eindruck zu vermitteln, das ich es hinnehmen würde. Danach obendrein mich zu Beklagen über die Umstände, war einfach nur dämlich. Ich habe ihr erst den Freibrief dazu gegeben, bin also selbst Schuld, wenn ich den Mund nicht zur rechten Zeit aufmache.
Solche Situationen werden mir noch oft genug begegnen, jedoch mich nicht nocheinmal unvorbereitet erwischen oder gar überrumpeln. Ich habe jetzt eine Erfahrung gemacht, auf die ich zurückgreifen kann, die wie ein Mahnmal in mein Gedächtnis eingebrannt ist, sodas ich bei einer Wiederholung dieser Ereignisse kritischer mit mir selbst, und meinem Gegenüber umgehen werde. Eine Garantie das mich diese Erfahrung vor einer erneuten Begegnung dieser Art bewahren wird, gibt es nicht. Es kommt auf mich und meine Charakterstärke an, es nicht soweit kommen zu lassen wie es in diesem Fall war. Es kommt nicht auf mein Gegenüber an, sondern auf mich und meine eigenen Wertvorstellungen und anderer Faktoren, mit denen ich mich selbst definiere und auch meine Vorstellungen voin zwischenmenschlichen Beziehungen. Erwartungen muss ich direkt und ungeblühmt kommunizieren, damit der andere mich und meine Bedürfnisse versteht.
Es allein auf sie abzuwälzen war nicht der richtige Ansatz und Umgang damit. Jedoch bin ich auch nur ein Mensch und jeden erwischt es mal hart und mal weniger hart. Ich bin weder der erste noch der letzte Mensch der soetwas gemacht hat/machen wird. Passiert halt, wenn das Chaos über einen hereinbricht. Dafür gibt es ja zum Glück solche Orte wie dieses Forum, die einen mit solchen Problemen auffangen.
Ich bin nur heilfroh, das ich einen riesen Haufen Freunde um mich habe, die mich mit Rat und Tat unterstützen, oder gar wie Löwen um mich kämpfen. Ich für meinen Teil, kann nicht behaupten ich wäre allein, oder nicht in der Lage neue Menschen näher kennen zu lernen. Auch heute wieder habe ich eine neue Bekanntschaft gemacht und bin froh darüber, zeigt es mir doch das ich nochimmer in der Lage bin Bekanntschaften zu machen und diese aufrecht zu halten. Dieser konnte mir nocheinmal eine andere Erfahrung weitergeben die er gemacht hat, und teilte seinen Umgang damit. Womit ich wiederum einen neuen Weg kennenglernt habe um nach einer Beziehung anders zu Reagieren, Dinge zu betrachten. Auch nicht gleich auf jedes Aufreizen anzuspringen, sondern es ruhiger angehen zu lassen.
Nach solanger Zeit ohne feste Bindungen, konnte das alles nur schiefgehen, mir fehlte einfach die Routine. Für mich geht es jetzt genau da weiter, wo ich letztes Jahr aufgehört habe. ICH bin jetzte erstmal dran, alles weitere dann zur rechten Zeit, wenn ich soweit bin. Ich stehe wieder am Anfang und muss neu ansetzen, mit dem erweiterten Erfahrungsschatz. Wird jetzt alles einfacher? Ganz sicher nicht. Ich muss verstärkt darauf achten rechtzeitig los zu lassen, wenn ich für mich Dinge feststelle die mir nicht zusagen. Selbsterkenntnis, Einsicht und auch Akzeptanz, eine Niederlage hinzunehmen fiel noch niemandem leicht, und wird es auch nie sein. Eine solch harte Nuss zu kauen, insbesondere wenn sie einem von anderen serviert wird, ist eine mega Aufgabe und ebenso anstrengend. Manch einer braucht dafür nicht lange, andere länger. Ich brauchte länger, aber das ist ok. War das alles die Schuld eines Einzelnen? Nein, war es ganz sicher nicht, denn dazu gehören immer zwei.
Nächstes mal wird es anders, aber mit Fallschirm um auf dem Hintern zu landen, und Ammoniakkapseln um bei klarem Verstand zu bleiben. Und dann fange ich auch erstmal bei mir an und nicht woanders. Ich bestimme was ich zulasse und was nicht. Es nocheinmal von einem anderen Menschen abhängig machen, werde ich auch tunlichst sein lassen.
Vielen Dank an alle Beteiligten und auch stillen Mitleser. Ich bin dankbar für all Eure Zusprüche aber auch Kritiken, denn von allem konnte ich etwas für mich mitnehmen, und verwahre alle Gedanken wie eine Art Geschenk.
Ach, bevor ich es vergesse. Die Antwort auf meine Frage lautet ganz eindeutig das Gefühl. Es war nicht der Mensch.