Liebe BGM,
ich schreibe dir hier mal meine Geschichte auf.
Ich kann deinen Freund gut verstehen, denn ich war in genau seiner Situation.
Affäre, ein gutes Jahr lang. Ich konnte mich nicht entscheiden, weil ich beide Männer geliebt habe. Dann hat mein AM viel Druck gemacht und ich trennte mich, zog zu ihm in seine Wohnung in der Stadt. Mein Mann und ich wohnten ländlich mit großem Garten.
Ich war erstmal froh, weil der Druck weg war, endlich die Lügerei aufhörte (auch als Affärenführer hasst man Lügerei) und wir endlich offiziell unsere Zeit zusammen verbringen konnten.
Dann überkam mich mehr und mehr die Sehnsucht nach meinem Mann. Die ungewohnte räumliche Enge wurde ein Problem für mich.
Die Verbindung zu meinem Mann war viel größer als ich in der ersten Verliebtheit glaubte. Meine soziale Einbindung wie Freunde und Nachbarschaft fehlte mir.
Mein Freund sah wie ich litt und wollte mir Zeit geben.
Auch ich war viel bei meinem Mann, konnte ihn doch nicht mit dem großen Garten, den ich immer gepflegt hatte, alleine lassen. Ich wollte mich langsam zurück ziehen. Ja das habe ich damals wirklich so geglaubt. Heute weiß ich es besser. Die Wahrheit war, dass ich die Verbindung nicht lösen wollte, immer neue Gründe fand, warum ich meinem Mann unbedingt helfen musste. Fand immer wieder Situationen, mit denen ich ihn doch unmöglich alleine lassen konnte.
War ich bei ihm, hatte ich Sehnsucht nach meinem Freund, war ich bei dem, hatte ich Sehnsucht nach meinem Mann. Ich spürte förmlich, wie sich auf der Fahrt in mir der Schalter umlegte.
Natürlich hab ich meinem Freund das nicht gesagt. Ich hab ja auch selbst geglaubt, dass ich mir meinen Mann so langsam abgewöhnen kann.
Dieser Zustand war für alle quälend, auch für mich, dennoch sah ich mich außerstande, ihn zu beenden. Es hätte ja die komplette Trennung von einem geliebten Menschen bedeutet.
Dadurch, dass die beiden Männer bereit waren, das Spiel eine gewisse Zeit
mitzuspielen, fehlte mir auch der Druck. Mein Mann hoffte ich würde zurück kommen, mein Freund hoffte ich würde endgültig die Verbindung abbrechen und die Scheidung einreichen.
Das ging etwas über eineinhalb Jahre. Dann wollte ich nicht mehr. Der Leidensdruck wurde unerträglich und mein Gewissen wollte schon lange nicht mehr 2 Männer für mich leiden lassen.
Ich habe mich dann für die Rückkehr zu meinem Mann entschieden.
Weil ich ihn eben doch noch liebte, ich nicht alle sozialen Verbindungen aufgeben wollte, mein gewohntes Umfeld ,meine Wohnsituation und meine Familie mir wichtig waren. Und ich erkannt habe, dass mein neuer Freund nicht der bessere Mann war. Er war nur neuer und daher aufregender. Das klingt jetzt ziemlich kalt und berechnend , aber ich wollte endlich eine klare Entscheidung. Daher warf ich Gründe für beide Seiten in die Waagschale.
Es gab eine Vielzahl von Gründen , die für oder gegen eine Trennung sprachen. Aber letzten Endes überwog die Rückkehr.
Viele Schmerzen für meinen Freund, er hat nun doch verloren.
Viele Schmerzen für meinen Mann, die Weiderannäherung und Verarbeitung dauerte, weil ich mich entlieben musste.
Viele Schmerzen auch für mich. Wohl verdientermaßen, wie viele sagen, ich eingeschlossen.
Und für alle drei eine wichtige Lektion : Nie nie wieder!
Nie wieder eine neue Beziehung führen wollen, wenn die alte nicht wirklich abgeschlossen ist!