Hallo,
ich habe viele alte Themen durchforstet aber möchte keines wieder aufwühlen und manche Fragen bleiben mir noch offen.
Er hat sich vor 2 Monaten (für mich total plötzlich) von jetzt auf gleich getrennt. Auf der Suche nach Antworten bzgl. seines Verhaltens und seiner Reaktionen bin ich darauf gestoßen, dass diese auf Verhaltensmuster eines Narzissten zurückzuführen ist. Ich habe mich mit dem Thema vorher nie beschäftigt und wusste auch nie genau was Narzissmus eigentlich bedeutet.
Aber es würde sich alles erklären und es mir vielleicht helfen endlich loszulassen...es wäre toll wenn mir jemand meine Erkenntnis bestätigen könnte und man sich darüber austauschen könnte mit der Erfahrung umzugehen. Ich versuche mal in Momentaufnahmen sein Verhalten in der Beziehung und seinen Charakter darzustellen:
Bevor wir zusammenkamen, kannte ich ihn schon eine Weile weil er mit einer damaligen Freundin von mir 5 Jahre zusammen war. Sie hingen ständig aufeinander und wegen ihm zerbrach die Freundschaft zu ihrer besten Freundin, da er ständig eifersüchtig war. Letztendlich trennten sie sich nachdem sie 1 Jahr zusammenwohnten. Er knutschte am Schluss 3 mal fremd...das erzählte er mir kurz nachdem wir zusamengekommen sind, Grund für die Trennung und das fremdgehen waren für ihn die fehlende Aufmerksamkeit von ihr und das Gefühl des Ungeliebtseins...und sie hätten öfter gestritten am Schluss...
Nach der Trennung die mehr oder weniger von ihr aus ging, war er 2 Jahre Single...wir kannten uns ja schon durch sie und gingen dann im Freundeskreis häufiger miteinander weg...er zeigte aber in der Zeit nie ein besonderes Interesse an mir. An einem Abend in der Disco baggerte mich ein Typ an, vor dem ich flüchtete und meinen Ex aus Scherz bat, er solle doch meinen angeblichen Freund spielen, damit der Typ mich in Ruhe lasse...er stieg drauf ein und das schmeichelte ihm wohl, sodass er mir ab dem Tag an SMS schrieb und wir engeren Kontakt miteinander bekamen.
Ich hatte beziehungs-und zuneigungsmäßig zu diesem Zeitpunkt kaum Erfahrung deshalb war ich vorsichtig aber wir schrieben immer öfter und letztendlich trafen wir uns auch alleine...er machte den ersten Schritt, kochte für mich, umwarb mich mit allen Mitteln der Kunst und schließlich kamen wir zusammen. Ab da begann die schönste Zeit meines Lebens, ich bekam so viel Bestätigung wie noch nie, fühlte ich auf Händen getragen, machte mit ihm all meine ersten Erfahrungen und hätte es mir schöner niemals vorstellen können. Er hatte total viel Einfühlungsvermögen, wusste was mir gefiel, was ich hören wollte und wie er mein Herz zum hüpfen brachte...
relativ schnell merkte ich aber auch, dass er mich wirklich zuschüttete mit Komplimenten, mich jeden Tag sehen wollte, jede Nacht zusammen verbringen wollte....das wurde mir ein bisschen viel, weil ich das nach dem ewigen Alleinsein nicht gewohnt war und trotzdem ich seine Liebe genoß, die Zeit für mich auch vermisste. Wir sprachen oft darüber, er zeigte teilweise auch Verständnis aber begründete sein Klammern (diesen Ausdruck vermied er und sah es auch nicht als Klammern an) mit seiner Liebe zu mir, ich gab dann immer wieder Stück für Stück nach aus Angst den Partner zu verlieren der (aus meiner Sicht für mich geschaffen war weil er mich mit allen Macken etc. liebte) zu verlieren...
Ich gewöhnte mich also daran und schnell vernachlässigte ich meine beste Freundin und meinen Freundeskreis....ich versuchte Gleichgewicht zu schaffen, aber immer wenn ich alleine was mit Freunden machen wollte bekam ich von ihm (wenn auch indirekt) ein schlechtes Gewissen gemacht....so verlor ich fast meine beste Freundin...aber trotzdem ich sie verletzte, ist immernoch da, das vergesse ich ihr nie! Aus den Augen der anderen war er immer total egoistisch und klammernd, aber ich hatte natürlich ne rosarote Brille an und wollte für ihn da sein und ihn nicht verlieren. War emotional hin- und hergerissen. Er brauchte ständig Aufmerksamkeit, konnte sich schlecht für mich freuen, wenn ich mal allein weggehen wollte und übertrieb die Freude auf unser Wiedersehen.
Wenn wir gestritten haben (was man im Nachhinhein nicht Streit nennen kann), dramatisierte er immer alles total und sah schon das Ende unserer Beziehung, mir war Streit eigentlich immer wichtig und ohne ausschlaggebenden Punkt trennt man sich meiner Meinung nach nicht einfach so...würde sagen ich zähmte und beruhigte ihn mit der Zeit und gab ihm Sicherheit, die Zweifel seinerseits legten sich aber trotzdem haben wir bzw. er nie gelernt uns mal richtig zu streiten so dass es mal ernst wurde (ich bereue das sehr). Aber durch die mangelnde Erfahrung dachte ich immer, es müsse so sein und gab nach.
Ich nahm das alles so hin und gewöhnte mich daran..es pendelte sich auch gut ein und wir zogen dann vor 1 1/2 Jahren zusammen...ich lernte mich durchzusetzen, er gewöhnte sich daran nachzugeben bzw. sagte er nie wirklich was ihn stört, deshalb hatte ich auch keine Ahnung und dachte es würde alles super laufen.
Er war für mich da wenn es mir schlecht ging, ich hatte aber immer das Gefühl er ließ sich von Dingen emotional nie so mitreißen wie ich, das fehlte mir oft, aber ich ignorierte es da er mich ja bedingungslos liebte. Er redete nie über andere Frauen obwohl er sie hätte haben können, da er wirklich gut aussieht und gebaut ist. Ich war sein Mittelpunkt und er versicherte mir immer, ich wäre seine Nummer sein und er wisse wo er hingehört. Er genoß das Familienleben meiner Familie sehr, er wurde herzlich aufgenommen und bekam Aufmerksamkeit die ihm von Zuhause aus fehlte.
Er machte mir vor zwei Jahren im betrunken Zustand an Silvester einen Heiratsantrag, da wohnten wir nicht mal zusammen...ich bin da eher konservativ eingestellt und redete ihm das aus ohne ihn zu verletzen...das war sehr mühsam...aber es war ok.
In der Zeit als wir zusammenwohnte ging ich total auf, häuslich wie emotional...ich war mir innerlich zwar auch nie sicher ob er der Mann fürs Leben ist aber habe genoß die Zeit hier des Zusammenwohnens...er schätzte das alles immer nur oberflächlich irgendwie...ich war eher die Vernünftige wenn es um Entscheidungen seinerseits ging...sah Dinge kritisch und umjubelte nicht immer jeden neuen Einfall...ich merkte, dass ihm das nicht so behagte aber er nahm es hin...ich war aber mit der Gesamtsituation an sich eigentlich zufrieden, wir machten viel mit Freunden und die Probleme und die Eifersucht vom Anfang legte sich total. Seine Umwerben und seine Bewunderung mit gegenüber ließ aber mit der Zeit auch nach, was mir was fehlte. Aber mir war von Anfang an klar, dass man den Rausch vom Anfang nicht immer halten kann und jede Beziehung wird irgendwann zum Alltag...ich kam damit eigentlich ganz gut klar...wie sich später rausstellte, er aber nicht.
Da ich studierte, hatte ich das Gefühl er müsse karrieremäßig nachziehen und fing mit der Meisterschule an (er hat KFZ-Mechnaiker gelernt), ich fand das toll und befürwortete es trotz einiger Skepsis wegen dem Kompromiss der Zeit füreinander...aber ich habe ihn in der Entscheidung gestärkt...er war ab da an viel unterwegs, der SMS war aber immernoch genauso stetig wie am Anfang unserer Beziehung, wir telefonierten in der Mittagspause immer etc. dann wollte er ins Fitnessstudio zusätzlich zur Schule...er wurde immer übermütiger was Geld und Zeitauwand anging...ich bekam etwas Angst, dennoch unterstützte ich ihn und respektierte seine Entscheidung...das Blatt fing sich an zu wenden und ich wurde eher zur klammernden da ich es ja von ihmnicht anders gewohnt war...aber ich akzeptierte es...wurde aber natürlich auch öfter motzig...er kaufte sich ein neues Auto, nahm dafür einen Kredit auf...fand ich natürlich auch nicht wirklich sinnvoll, da das ja auch Nachteile mit sich zieht, wie gesagt ich umjubelte seine Entscheidungen nicht mehr, sondern sah vieles skeptisch und sachlich, eigentlich wie jeder normale Mensch auch.
Dann ging er wieder alleine mit Kumpels feiern, auch da ließ ich ihn gehen weil ich ihn liebte, ihm vertraute und dachte er braucht das, hab ihn sogar noch nachts abgeholt.
Ich stellte ihm in der Nacht einen Maibaum (da ja Schaltjahr), er war in der Nacht wieder feiern...als wir dann beide nachts vor dem Baum standen, hielt sich seine Freude in Grenzen und ich merkte wieder, ich konnte ihn emotional damit nicht mehr packen naja ich distanzierte mich im Bett, wir schliefen Rücken an Rücken an. Vom nächsten Tag an war er ein anderer Mensch, der Mensch mit dem ich zusammen war, war von diesem Tag an tot.
Er fasste mich nicht mehr an, wir redeten und zum ersten Mal merkte ich dass er etwas total ernst meint aber mit der Sprache nicht so richtig rausrückte...er sagte dass es bei uns alles so festgefahren sei, wir könnten uns gegenseitig nicht mehr solche Freuden machen wie am Anfang, ich hätte nur an seinen Entscheidungen kritisiert und das nicht toll gefunden, dass er ins Fitnessstudio geht etc..nur so oberflächlicher Kram...Aber direkt Schluss gemacht haben wir nicht, er bräuchte Bedenkzeit bis zum Wochenende.
Die gab ich ihm, weill ich mir auch mal Gedanken machen wollte...wie sich rausstellte, hatte er in der Mainacht fremdgeknutscht mit einer aus unserm Tanzverein mit der er auch in das Fintesstudio ging...eine sehr stille, zurückhaltetende Persönlichkeit, eher ne graue Maus...von Beruf Reiseverkehrskaufrau.
Bis zum Wochenende fuhr er jeden Abend zu ihr, ließ mich zuahuse sitzen, sodass ich ihn zur Rede stellte und die Beziehung donnerstags beendete, er war geschockt...er sagte er weis nicht ob das richtig denn er wüsste ja auch nicht wie das jetzt mit ihr ist...auf deutsch gesagt, er wollte mich hinhalten...aber ich machte schluss und ab da an zog er bei ihr alle register wie bei mir am anfang...blumen, konzertkarten und er fuhr mit ihr in den urllaub der für uns beide (für mich zum geburtstag) geplant war...ohne einen hauch von schlechtem gewissen.
er war auf einmal total entschlossen, nahm nicht mal mehr anstandsweise rücksicht (obwohl er immer den verständnisvollen vor allen gemacht hat), behandelte mich wie dreck, telefonierte mit ihr abends bei uns auf dem balkon...kochte für sie und nahm es in tupperschüsseln von uns zu ihr mit..
er hat mich so verletzt, lässt mich so an der gemeinsamen zeit zweifeln, zeigt mit dadurch dass er mich nur gebraucht hat...
er sagte sogar, wenn sie nicht wäre, dann wäre das hier noch ewig mit uns weiter gelaufen...ich weis dass sie schon immer auf ihn stand, und sie ist genau die richtige die ihn erstmal nur bewundern wird...
in der zeit in der die wohnung suchte, zeigte sich sein total überhebliches verhalten...redete nnur noch von sich...über die führungsposition die er anstrebt, wieviel er trainiert hat im fitnessstudio und dass er sein auto wieder putzen und aufmotzen muss....unfassbar alles...total oberflächlich ekelhaft...ein ganz anderer mensch...er sagte noch ich hänge ja mehr an den 3 1/2 jahren als er....wenn wir jetzt reden nach 2 monaten hat er keinerlei empathie dass ich noch damit zu kämpfen habe und dass es mich einfach nur verletzt hat...keine spur von mitgefühl, pure ignoranz.....alles weg aus den 3 1/2 jahren, einach ausgetauscht und er ist jede minute nur noch bei ihr, hauptsache er ist nicht allein und sie sein neues opfer....
wie gehe ich damit um, zu erkennen dass er mich anscheinend nur gebraucht hat und mich angeblich bedinungslos geliebt hab nur seiner willen? das drückt mein selbstbewusstein total und die hoffnung dass ich wirklich jemanden finde der auch mit meinen macken klarkommt und diese nicht aus egoismus akzeptiert sondern aus liebe...
brauche echt nen rat...
07.07.2012 18:21 •
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