nun, mein Mann redet auch nicht viel, zumindest nicht was uns betrifft. Männer sind so viel anders. Sie denken anders, sie fühlen anders, sie nehmen anders wahr, was um sie herum geschied. Dann das Ewige alles in sich rein fressen und keinen an ihr Herz lassen.
Dennoch kann man damit leben lernen. Und ich wundere mich, wie gut es funktioniert. Auch mein Mann hat sich lange dem Alk. hingegeben, seine Sorgen ertrunken, sein Leugnen.
Nun, ich überlegte eben lange, warum muss ich an seiner Seite sein. Meine Antwort ist, ich ergänze ihn. Das ich darin so lange unglücklich war, dass ich nicht sah, das ich mit mir auch glücklich sein muss.
So bin ich im letzen Jahr die Depressionen los geworden, achte sehr auf mein Bauchgefühl und vertraue einfach, dass es gut ist, wie es jetzt ist und bin doch wachsam.
Finde dich vielleicht damit ab, dass er eben nicht mit dir darüber spricht. Nicht über seine inneren Gedanken. Als Frauen haben wir oft die Anwandlung: Er muss mich doch verstehen. oder Ich würde gerne meine Gedanken in seinem Kopf setzen wollen.
Ja, der Druck auf ihn wächst. Es ist aber nicht nur der Druck den du siehst. Es ist der Druck des Lebens, der Weckruf des Lebens. Er versteht es vielleicht nicht. Er will es vielleicht sich nicht selbst eingestehen. Auch das sah ich bei meinem Mann. Seit fast 10 Jahren, habe ich meinen Mann nicht mehr weinen gesehen.
Mein Mann weinte letztes Jahr im August. Er war wütend, nicht mal auf mich. Er fand es ungerecht und wollte es nicht wahr haben. Was er damit meinte, hat er mir bis heute nicht erzählt. Es ist etwas in jedem von uns, das nach dem Leben ruft, das aufschreit, wenn man es das Innere als Fesseln ansieht, Wünsche ... Träume andere werden, und nicht verstehen kann, was sich ändert und so unglücklich damit ist. Es wäre so einfach, und doch, jeder muss da alleine durch.
Männer sind keine Frauen. Was du als Feigheit siehst, ist vielleicht für ihn Stärke. Es macht keinen Sinn, in dem Denken eines Mannes, das Denken einer Frau zu interpretieren.
Aber jetzt kannst du weinen. Und gut so. Jede Träne nimmt dir ein Stein von deinem Herzen. Immer wenn du an ihn mit Vorwürfe denkst, gehe es bewußt anders an. Gestehe es ihm zu. Sehe es als seinen Selbstschuzt. Er ist nicht du. Er denkt nicht wie du. Er fühlt nicht wie du. Er ist er. Unterstelle ihm nicht, dass er feige ist. Du kannst ihn nicht ändern. Das kann nur er. Nur er kann neue Sichtweisen entdecken, nur er sein Leben für sich auf den Prüfstand stellen.
Er muss auch nicht wissen das du Schuldgefühle hast. Vielleicht sind diese deine Gefühle, in ein paar Wochen ganz andere.
Was ich damit sagen will, bleibe bei dir. Lasse ihn bei sich. Das ist, was ein Team später ausmacht. Bei sich zu sein, und mit einem anderen glücklich. Man ergänzt sich. So einfach, so schwer
07.03.2017 13:25 •
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