Hallo liebe Leute,
ich kann mir nun vorstellen, dass dies mein letztes Update in diesem Thread werden wird. Im Leben weiß man nicht, was die Zukunft bringt und man soll niemals nie sagen. Dennoch ist es diesmal etwas anderes, weil nun auch ich einen Schlussstrich gezogen habe. Obwohl ich mir immer noch etwas anderes wünschen würde... Umso schwieriger ist er mir gefallen... Aber ich habe sehr lange und hart gekämpft. Jetzt muss ich nach vorne blicken und mein Leben ohne sie an meiner Seite weiterführen. Ich bin nicht mehr am Zug.
Ich könnte hier wieder die letzten Tage zusammenfassen, um euch zu erklären, was mich zu diesem Schlussstrich bewogen hat. Aber stattdessen könntet ihr auch einfach jede Seite hier durchgehen, denn dort würde mehr oder weniger das gleiche drinnen stehen: vier Monate Stagnation. Wir kamen nie wirklich weiter. Vielleicht nur kurz etwas zu den letzten Tagen: Unser Hund war schwer krank, weshalb wir mehrere Tage wieder zusammen gewohnt haben. Diese Zeit blieb voller Widersprüche, was ihre Vorstellungen von unserer Zukunft anbelangt. Meine Frau weiß nicht, was sie will. Ich weiß nicht, wie die Beziehung mit ihrem Bengel aussieht, aber ihrem emotionalen Zustand zufolge auch nicht besonders rosig. Auch mit ihm ist sie sich nicht sicher. Sie muss ihre Orientierung selbst wieder finden. Und ich meine. Zurzeit gibt es kein Wir und es gibt nichts, was ich noch dagegen tun kann.
Man kann die ersten Sitzungen einer Ehetherapie dazu nutzen, herauszufinden, in welche Richtung es gehen soll, als ersten Schritt. Aber irgendwann muss der zweite Schritt folgen: gemeinsam in diese gewählte Richtung aufzubrechen, wohin auch immer ihr Weg führt. Meine Frau hängt nun seit vier Monaten im ersten Schritt fest. Mit Ausschlägen in die eine und die andere Richtung, immer wieder und wieder. Aus diesem Grund habe ich meine Teilnahme an der nächsten Ehetherapiesitzung abgesagt.
Mir fällt es trotzdem immer noch schwer, mich auf meine Arbeit und Hobbys zu konzentrieren, nachts ohne Ablenkung einzuschlafen und morgens aus dem Bett zu kommen und mir meinen Alltag selbst schön zu machen. Es tut mir im Herzen weh, so sehr fehlt sie mir. Aber ich weiß, dass es mit der Zeit besser wird und dass es umso wichtiger ist, dass ich aktiv werde, wenn ich mich mal wieder auf einer Talfahrt befinde. Es wird wieder besser und ich werde das meistern. Aber das wird noch dauern. Da muss ich durch...
Jedem Menschen, der in einer ähnlichen Situation wie der meinen steckt, möchte ich folgende Tipps an die Hand, die mir persönlich geholfen haben: - 1. Viel, viel, viel reden! Mit Freunden, Familie, Gruppen (wie diesem Forum hier ), nicht alleine einigeln. Die Last lässt sich nicht alleine tragen und man sieht auch nicht klar genug, als dass man keine riesigen Fehler begehen würde (wie der/dem Ex hinterherzulaufen). Vielleicht findet ihr auch Gleichgesinnte in diesem Forum! Ich hatte das große Glück und ich bin mir sicher, wir werden auch noch in Kontakt bleiben, wenn der ganze Spuk bei uns längst vorbei ist. Ist es mitten in der Nacht und ihr müsst trotzdem dringend reden? Die Gespräche mit der Telefonseelsorge haben mir da zwei Mal geholfen:
https://www.telefonseelsorge.de/ - 2. Eine längere Kontaktsperre, möglichst am Anfang! Coach Mischas YouTube-Kanal ist meiner Meinung nach der beste zu diesem Thema:
https://www.youtube.com/channel/UCnye6B...FWA/videos Das sind zwar sehr viele Videos, aber man muss ja auch nicht alle anhören. Das Prinzip dahinter hat man nach einer Weile verstanden und verinnerlicht. Die Kontaktsperre ist aus so vielen Gründen wichtig, auch wenn sie sich oftmals falsch anfühlt. Einfach mal googlen. Wichtig ist aber, dass man die/den Ex nicht ignoriert, wenn sie/er sich meldet, man soll den Kontakt nur nicht selbst initiieren und in seiner Antwort Distanz wahren. Im Englischen sagt man oft Smart Contact statt No Contact.
- 3. Die Erfahrung und das Wissen anderer nutzen! Mit Abstand am hilfreichsten fand ich die Artikel und Videos von Ex Back Coach Lee:
https://myexbackcoach.com/breakup-and-d...-by-topic/ Im englischsprachigen Raum ist er, glaube ich, der bekannteste seiner Zunft. Es gibt viele selbsternannte Experten, aber dieser hier hat mir so oft die Augen geöffnet und mich sehr häufig motiviert. Auf deutsch fand ich die Videos von Datedoktor Emanuel am interessanten:
https://www.youtube.com/user/DateDoktorEmanuel/videos Auch bei ihm hatte ich so einige Momente der Erleuchtung.
- 4. Kämpfen, bis zum Schluss! Wahrscheinlich habe ich verloren. Aber ich bereue es trotzdem nicht, alles versucht zu haben: Gespräche, Kontaktsperre, die Ehetherapiesitzugen, die Treffen und meine Vorbereitungen dazu... Warum bereue ich es trotzdem nicht, rückblickend hätte ich mir doch die Zeit sparen können!? Nein. Ich kann nun loslassen. Das ging vorher nicht. Ich weiß, dass ich alles versucht habe. Es liegt nicht mehr bei mir. Das weiß ich jetzt. Ich weiß, dass ich nicht alles unter Kontrolle haben kann, schon gar nicht andere Menschen.
- 5. Weitermachen und offen sein für die Zukunft! An diesem Punkt bin ich gerade. Er fällt mir, wie gesagt, sehr schwer. Aber auf der Couch zu liegen und wie im Sumpf zu versinken, treibt einen nur weiter in den Abgrund. Das Leben ist zu schön.
Vielen herzlichen Dank euch allen!