Ist die Trauer nach 5,5 Monaten noch normal?

Hallo liebes Forum,
meine Frage ist folgende:
Ich (25) befinde mich 5,5 Monate nach der Trennung zu meinem Ex. Wir waren 13 Monate zusammen...Unsere Beziehung hatte viele Höhen und Tiefen und er trennte sich schließlich, was mir den Boden unter den Füßen wegriss. Das war Anfang August 2014.
Nun frage ich mich, ist es noch normal, dass ich mich so quäle nach 5,5 Monaten? Schließlich habe ich die Kontaktsperre eingeleitet um von ihm loszukommen...
Aber jetzt sehe ich, dass wir Januar 2015 haben und es geht mir nur marginal besser. Also klar, nicht so besch*issen wie am Anfang im Sommer. Aber die Veränderung ist nur leicht...Ich sehe und höre nichts mehr von ihm. Das war mein Wunsch...obwohl er es eigentlich nicht war. Ihr wisst schon was ich meine...
Und dennoch, ist es normal , dass ich nach 5,5 Monaten immer noch trauere? Immerhin waren wir ja keine 10 Jahre zusammen, sondern nur 13 Monate. Also es ist so, ich habe einen intakten Freundeskreis, ich habe auch nicht das Essen aufgegeben und am Samstag geht es in den Urlaub nach Thailand. Das ist meine 1. Reise ohne ihn und dann auch noch alleine...

Aber trotzdem fehlt er mir, und das eben nach fast 6 Monaten....

Bin ich noch normal?
Woher weiß ich, dass ich nicht zum Psychologen gehen muss?

Schreib ihm doch aus dem Urlaub eine Postkarte, wenn dir danach ist. Treff dich mit ihm, seh ihn real um rauszufinden ob du ihn vermisst oder es einfach nur die Zweisamkeit ist....

Wenn du so ein Gedankenkarussel hast... was wäre daran so schlimm zu einem Therapeuten zu gehen um zu gucken woran es liegt? Ich glaube, die Dauer einer Beziehung sagt nichts darüber aus, wann man entliebt hat, es kommt ja darauf an, wie tief die Liebe war, die man empfand.

Zitat:

Schreib ihm doch aus dem Urlaub eine Postkarte, wenn dir danach ist. Treff dich mit ihm, seh ihn real um rauszufinden ob du ihn vermisst oder es einfach nur die Zweisamkeit ist....

Hallo Grace, das kann ich nicht. Er hat mich damals in unserem letzten Gespräch ziemlich verletzt. Es war das letzte „Ferngespräch“ das wir über Skype geführt haben. Dieses hat dazu geführt, dass ich den Kontakt komplett abbrechen musste. Er wollte das nicht, er hätte sogar die Beziehung weiter laufen lassen, aber zu welchem Preis. Ich habe gelitten wie ein Tier und für ihn war alles ok. Wenn ich ihm jetzt eine Postkarte schreiben würde, würde ich suggerieren „Ist alles ok, du hast keinen Fehler gemacht und ich verzeihe dir“. Aber das tue ich nicht. Und trotzdem vermisse ich ihn unendlich. Ziemlich widersprüchlich, oder? Aber so ist es eben.

sowas kann auch länger dauern, meist ist es dann besser,
wenn du dich wieder für neue menschen öffnest,
ein thailand urlaub kann auch interessant sein, neue eindrücke , neue menschen, andere lebensweise.

am anfang bricht man immer mal wieder ein,
das gehört dazu.
vor allem wenn man sich einsam fühlt.

ich würde mich aber auch auf keinen fall melden.

Hallo minna,
das Problem ist

Zitat:

sowas kann auch länger dauern, meist ist es dann besser,
wenn du dich wieder für neue menschen öffnest,

dass ich mich nicht für neue Männer öffnen kann.
Ich habe mich letzte Woche mit jemandem getroffen, aber von meiner Seite aus ist da nur Sympathie...mehr nicht...

Zur Zeit habe ich das Gefühl, dass ich ihn nie vergessen werde.
Würdet ihr denn meinen Zustand bedenklich finden? Meine Frage war ja, ob so ein Gefühl nach fast 6 Monaten normal ist?

Ich lese hier so viel im Forum und die meisten schreiben, dass nach 8 Wochen Kontaktsperre eigentlich schon wieder alles ok ist...und diese Leute waren dann oft Jahre mit jemandem zusammen...
Wie gesagt, ich war mit diesem Mann 13 Monate zusammen und habe jetzt noch daran zu knabbern...

Irgendwas stimmt doch nicht...?

Du musst dir weiterhin Zeit lassen. Du wirst das schaffen.
Sei froh, dass du ihn nicht mehr sehen musst.

Den Kommentar von Grace solltest du ignorieren.
Würde alles nur schlimmer machen.

Lass dir Zeit! Für mich klingt das - aus der Ferne - alles sehr normal. Im Grunde zeigt doch einfach, dass du ein empfindsamer Mensch bist und dass die Beziehung auch etwas bedeutet hat (was wiederum - trotz der Trauer - ja eigentlich auch schön ist). Ich glaube auch, dass es nicht immer von der Länge der Beziehung abhängt, wie lange man trauert. Bei meiner vorletzten (und gleichzeitig ersten Beziehung) war ich nach 1/2 Jahr auch noch sehr traurig. Die Beziehung hatte 1,5 Jahre gedauert und es war eine Fernbeziehung. Nach so 7-8 Monaten habe ich mich wieder angefangen für Männer zu interessieren - allerdings noch sehr unverbindlich. Und bis ich wieder soweit war, dass ich offen für etwas Festes war, hat es fast 3 Jahre gedauert. Ich will dir keine Angst machen - irgendwann war es einfach so, dass ich das Allein-Sein genießen konnte und nicht so weit war, mich wieder auf etwas Neues einzulassen.

Also - ich finde, das klingt ganz normal. Aber wenn du dir unsicher bist oder das Gefühl hast, der Leidensdruck ist einfach zu groß, denke ich auch, es spricht nichts dagegen einen Psychologen aufzusuchen. Daraus muss ja keine jahrelange Therapie entstehen - vielleicht hast du nach dem 1. Gespräch schon die Klarheit, dass alles noch im Rahmen ist.

Alles Gute und viel Spaß im Urlaub, toller Plan!