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Ist die Generation Y beziehungsunfähig?

Killian
Ja man funktioniert halt leider nur, wirst darauf getrimmt wirtschaftlich zu funktionieren, Dich selber möglichst gewinnbringend zu verwursten im Kapitalismus, dann bist Du wer und hast was erreicht. Das Soziale kostet nur, schon gaaaanz widerlicher Sozialismus wenn man sowas wie Nächstenliebe kennt und lebt oder verzichtet. Das ist unerwünscht, kann man nicht in Cent und Euro berechnen da eben ideeller Natur/ideeller Wert aber verdammt wichtig für soziale Wesen und macht uns aus.

Viele investieren was, wie im Kapitalismus, muss sich verdammt nochmal lohnen, muss sich anpassen damit es sich lohnt und auszahlt, Arbeit halt. Gefühle, überwertet, kann man sich nix für kaufen, brauch kein Mensch, machen nur Ärger und gibt keine berechenbare Anerkennung, vielleicht sogar noch Ärger dadurch. Aber man war ja so schlau in der Schule, hat studiert, verdient gut ... warum zum Geier funktioniert das nicht in der Beziehung, also weg damit. Kann mir ja auch jeden Tag nen neues Bett kaufen wenn mir das alte nicht gefällt, muss doch auch so in der Beziehung funktionieren ansonsten ist halt Hinz und Kunz schuldig, Jeder doof, nur ich nicht. Konfliktfähigkeit null, Selbsterkenntnis null, Verzicht null usw. ... Jedem das Seine, mir am meisten und nach mir die Sintflut.

Denke liegt auch an unserem System das dieser Zusammenhalt hier langsam zerstört wird, man entfremdet sich als soziale Wesen und Menschen und wird langsam unfähig noch echte soziale Kontakte zu pflegen selbst und vor allem wenn sie einem auch was abverlangen zb. Empathie, Mitgefühl, auch mal Verzicht usw. ... ein Mensch ist leider zu oft Opfer von seiner Umwelt, Mode, Mainstream, Druck zb. durch das herrschende System. Langsam wird man ja auch zum Sonderling wenn man sich da ausklinkt, zum Exoten und Idioten obwohl man einfach noch Werte kennt zb.

18.06.2017 10:47 • x 2 #31


A
Generation Y ist eine Ansammlung kleiner Narzissten und Narzissen, die nur noch eine Form von narzisstischer Liebe praktizieren, d.h. der/die Partner/in dient nur dazu, die eigene vermeintliche Grandiosität wiederzuspiegeln und damit den eigene unsicheren Selbstwert hochzuhalten. Das ist eben leider keine Grundlage für eine vernünftige Beziehung.
Dazu kommt diese vermeintliche Angst, irgendwas - evtl. auch den/die perfekte/n Partner/in zu verpassen, wenn man sich zu früh auf irgendwas festlegt. Darum sind solche Geschichten wie Tinder und reine *beep* wie Freundschaft Plus derzeit auch so hoch im Kurs.

Sie empfinden keine Liebe - sie verhandeln nur über Glücksmomente.
(Jeff Bridges in Terry Gilliams König der Fischer, 1991)

18.06.2017 10:49 • x 2 #32


A


Ist die Generation Y beziehungsunfähig?

x 3


Killian
Und woran liegt das ?

Weil in unserem kapitalistischen System nur noch verwertbare Biomasse und kleine Leistungsträger herangezogen werden, nicht mehr der Mensch sondern seine Verwertbarkeit und Anpassung zählt vor allem in der Bewertung als Mensch.

Wir lernen heute mit 3 Jahren 15 Sprachen, haben 1000 Ausbildungen später, sind verwertbar, messen uns daran und unseren Wert. In Beziehungen doch nicht anders. Ich leiste was, also bin ich, bin ich wer, will was zurück und am besten 100x mehr als ich reingesteckt habe. Dann bin ich schliesslich wer und kann mich bewerten. Funktioniere überall und muss immer nen Mehrwert haben den ich berechnen kann. Echte Gefühle, unbezahlbar, einfach so geliebt zu werden egal ob dick oder dünn, Arbeit oder arbeitslos ... geht garnicht, was ist das ?

Das liegt am System und ist bezeichnend das der der sich schamlos, rücksichtslos und kalt über Leichen bereichert, die Gesellschaft und auch Beziehungen zerstört höher angesehen ist als ein echter Mensch, der vielleicht soziale und gesellschaftlich wichtige Arbeit leistet aber am schlechtesten verdient zum Beispiel, weniger angesehen ist als irgendeine Heuschrecke !

Heute ist doch Kerl oder Weib auch interessanter die über Leichen gehen, 1000 Partner haben oder hatten, im Beruf glänzen und leisten und sich vom *Sozialgeschmuss* nicht beeindrucken lassen aber bekommen oder nehmen was sie wollen ohne Rücksicht auf Verluste. Wer nicht so denkt, auch lieber weniger verdient aber glücklich ist, sich um Andere und ihr höher, schneller, weiter nicht kümmern, das sind doch Loser heute. Aber genau das sind die echten und guten Leute und Charaktere.

Wir sind Opfer der Anpassung und vom Druck in diesem kranken System, manche Menschen mehr, manche Menschen weniger.

Und das spiegelt sich auch in Beziehungen wieder und Narzsissmus ist Symptom dieser Leistungsgesellschaft, Wegwerfgesellschaft.

Jedes Kind, jede Jugend ist Opfer dessen was die Alten vorleben, was sie abschauen oder nachher noch ins Extrem führen.

18.06.2017 11:29 • x 4 #33


mafa
Zitat von Sommertag:
Gefühle zu investieren bzw diese zuzulassen ist heutzutage nur noch was für die ganz Mutigen.Erfahrungen prägen und die schlechten Erinnerungen kommen meist wieder an die Oberfläche, deswegen trauen sich doch die meisten nicht mehr sich voll und ganz auf eine Beziehung einzulassen.Aber das Leben ist eine Pralinenschachtel,immer für Überraschungen gut.


Ja leider , aber wenn man schon 5 Pralinen gegessen hat und alle sch. schmeckten will man dann irgendwann keine weitere probieren

18.06.2017 11:51 • x 2 #34


Y
Na ja, @Killian so wie du das beschreibst, hört es sich fast danach an, als hättest du keine Wahl. dem ist aber nicht so. Eine Wahl hat der Mensch immer : indem er NEIN sagt.

In jeder Generation gab/ gibt es kritische Querdenker, die nicht dem Mainstream hinterher hecheln. Die Frage ist wohl mehr, ob der einzelne auch die charakterliche Stärke besitzt, diese Rolle des Nein-Sagers auszufüllen und zwar mit allen Konsequenzen.
Viele greifen sich vom Leben mehr -die Eier legende Woll Milch Sau ab- und wundern sich, dass das nicht funktioniert!

18.06.2017 11:54 • x 2 #35


S
So ist es leider Mafahabe zum Glück eine Praline die mich seit 24 Jahren treu begleitet,9 davon waren wir zusammen und sind seither beste Freunde geblieben aber ohne Plus sonst würde es nicht funktionieren mit der Freundschaft.Aber das war noch in der Zeit ohne den ganzen virtuellen Kram,das prägt.

18.06.2017 11:58 • x 1 #36


Killian
Hab ja nicht gesagt das ich so bin oder denke, ich kann die Kleinigkeiten sehr schätzen, brauche garnicht viel, bewerte auch nicht und will auch nicht und mag natürliche Menschen die noch *echt* sind . Klar hat man ne Wahl aber die Masse entscheidet ja am Ende wohin die Reise geht und wenn viele Leute so denken und funktionieren dann sieht die Mehrheit leider auch so aus.

Kinder die im Krieg oder der Nachkriegszeit aufgewachsen sind waren auch ganz anders geprägt, sind gegen Gewalt, halten eher zusammen als heute im Wohlstandsmüll, wo wieder Kriege ok sind weil man das Leid noch nicht erlebt hat usw. und ein bisschen Propaganda schon reicht hier wieder Krieg gegen Russland und Co zu führen. Die Alten wissen und wussten das noch was dabei rauskommt, die Jugend heute nicht mehr, Hauptsache das Handy ist schick, der Krieg weit weg und muss nicht verzichten und und und.

Ein Exot bleibt heute leider ein Exot, wird nie die Masse ansprechen auch nicht was Werte betrifft die heute scheinbar keinen Wert mehr haben.

Ne Wahl hat man, das ist klar aber ist schwerer gegen den Strom zu schwimmen und können echt nur wenige Leute leider, Anpassung, funktionieren, rausholen was geht ... ist leichter als nachdenken, verzichten, zurückstecken, auf andere Menschen eingehen und sie auch achten. Da hast schon recht.

Aber gibt Systeme die das Gute fördern oder das Gute verhindern zb. den sozialen Zusammenhalt siehe Mindestlohn zb. ... Hauptsache das Geld rollt ordentich in meine eigene Tasche, egal ob die Gesellschaft vor die Hunde geht wenn Alle so denken oder denken müssen um zu überleben. Das System hier erlaubt auch nur solange es nicht angegriffen wird, Rest ist pfui und die einzelne Intelligenz, oh Gott. Wird bestraft dann sobald es wem am Geldbeutel trifft.

Beziehung ja genauso, ah Beine breit, Alles erduldet und nu hab ich mir doch die totale Abhängigkeit verdient oder oder verzweifel an mir selbst weil es eben nicht so funktioniert, werde dann gestört und hab noch ne schöne Ausrede weil man Kranke ja nicht kritisieren darf anstatt dem Anderen auch mal in den Hintern zu treten und zu sagen, so nicht Freundchen oder Freundin ! Ist ja eh gleich Polen offen dann und weg damit, nachdenken, was ist das ?

18.06.2017 12:39 • x 2 #37


LoveRosie
@Leonie85 ich bin leider so eine grausame und direkte Person, die sofort auf den Tisch haut, was sie stört. Ja, ich war bisher ehrlich. Denn nur, wenn man weiß, wo die Probleme liegen, kann man daran arbeiten.

@arjuni die Zeit, dieser Blog beziehungsweise, Spiegel, die Welt, etc. Da wird schon seit längerem darüber diskutiert, ob es diese Generation beziehungsunfähig exisitert.
Die Trenner haben sich mit folgenden Begründungen getrennt: Ich denke, es ist zu früh sich so stark zu binden. (23J) Ich kann keine Beziehung führen und mich auf dich einlassen (22J) Ich habe Angst, meine Ziele nicht zu erreichen... obwohl ich sie ja auch mit dir an meiner Seite erreichen will. und so weiiiter..

Zitat:
Vielleicht sind die neuen Generationen einfach selbstbewusster und reflektierter und brauchen nicht unbedingt eine Beziehung zum Leben dazu. Sondern haben gelernt, auch alleine glücklich und zufrieden zu sein und hängen sich nicht an den Nächstbesten um irgendetwas zu kompensieren.


geht das nicht wieder der Natur? Immerhin sind wir auch Lebewesen und eigentlich als Rudeltiere gedacht. Deshalb gibt es ja dieses Phänomen, dass die Hormone einen in jemanden verlieben lassen. Damit man jemanden hat, mit dem man sich fortpflanzt und das Leben gemeinsam bestreitet.

@Selbstliebe unverbindliche Verbindlichkeit? Klingt ganz schön realisitisch.. oh sieh nur, ein Einhorn

@kilian ja, du hast recht, es scheint echt zu sein. Aber ist wirklich jeder davon befallen oder sind es einfach ausreden? Und was denkt sich dann ein bindungsunfähiger? Hilfe, ich mag die ziemlich gerne, ich könnte verletzt werden oder mein Leben nicht mehr leben, ich hau lieber ab?

@Sommertag da hast du recht, das liegt aber auch daran, dass heutzutage die Gesellschaft anders erzogen wird. Ich denke nicht, dass es schon immer so war. Heutzutage wird viel zu viel weggeworfen, anstatt es zu reparieren, das kann man dann von dem Materiellen auf das Soziale beziehen.

ich weiß halt nicht mehr genau, was ich denken soll. Soll ich die anderen eher bemitleiden, weil sie selber so große Probleme haben und mit sich selber nicht im reinen sind (sonst könnten sie ja eine Beziehung führen) oder sollte man sich eher fremdschämen auf dieser Welt voll verlogener Ar.?

19.06.2017 12:13 • #38


mafa
Vielleicht geht es uns einfach nur zu gut

19.06.2017 12:51 • x 2 #39


S
Sallinchen ich denke Bindungsunfähigkeit ist in grossem Maße Bequemlichkeit.Jeder sollte Kompromisse machen,sich aus seiner Komfortzone hinausbewegen,das ist den meisten zu stressig,dann wird lieber das Wort Bindungsunfähigkeit hineingeworfen.Hört sich besser an wie wenn jemand sagt ,hör Mal ,das mir uns funktioniert längerfristig nicht,denn dann kommen Fragen über Fragen auf wo der andere Part schon überfordert ist damit.
Im Zeitalter von WhatsApp und Co gehts auch schneller Schluss zu machen, leider.Keine Diskussionen,kein Gespräch,einmal Taste drücken und schon abgemeldet.
Leider ist es größtenteils eine Wegwerfgesellschaft geworden,nicht nur im Zwischenmenschlichen,im Job, überall,wer die stärksten Ellenbogen hat kommt weiter..
Wie Mafa schrieb,uns gehts wohl zu gut.

19.06.2017 13:18 • x 3 #40


LoveRosie
Vielleicht müsst ihr mich auch einfach aufklären:

Was ist am Singleleben so viel attraktiver als am Beziehungsleben?
(Außer, dass man seinen Lörres überall reinschieben kann)

19.06.2017 15:56 • #41


S
Hihi,Lörres ist gut,noch nie gehört das Wort.
Single hat schon Vorteile wenn man dazu steht und damit zufrieden ist.Nur im Namen eines Single unterwegs zu sein und A oder B aufreißen,dann wenn es ernster werden könnte den *beep*..Einziehen,das ist unfair dem anderen gegenüber,da sollte man schon Klipp und klar unterscheiden und dem anderen in der Anbahnungsphase keine Hoffnungen machen.
Ist schon schwierig geworden in der heutigen Zeit authentisch zu sein,zudem stehen was einen bewegt.

19.06.2017 17:00 • x 1 #42


mafa
Die Frage ist, ob man automatisch zufriedener und glücklicher ist als Single trotz Beziehungangst oder wie auch immer man das nennt ... ich bin nicht wirklich zufriedener , alleine essen zu gehen, oder vor allem alleine zu reisen, daran habe ich noch nicht wirklich Spaß gefunden. Für mich ist es immer schöner wenn ich Dinge teilen kann mit jemand ...
da ich aber kein Freund von irgendwelchen Dating Plattformen bin, und auch sonst nicht unbedingt der soziale Mensch bin der sich in Discos aufhält oder sonst wo, ist es irgendwie umso schwieriger überhaupt mal neue Kontakte zu knüpfen. Aber das liegt wahrscheinlich auch an meinem introvertierten Charakter ... sich eigentlich nach einem Partner zu sehnen, aber gleichzeitig Menschenscheu zu sein... aber die Gründe sind sicherlich sehr verschieden, es sind ja nicht alle die vorgeben Beziehungangst zu haben introvertiert

19.06.2017 17:04 • #43


Y
Zitat von sallinchen:
Vielleicht müsst ihr mich auch einfach aufklären:

Was ist am Singleleben so viel attraktiver als am Beziehungsleben?
(Außer, dass man seinen Lörres überall reinschieben kann)


Ich finde nicht, dass man diese beiden Lebensformen in eine hierarchische Rangordnung bringen kann. Sie stehen meiner Meinung völlig gleichberechtigt nebeneinander.
Als Single wie auch in einer Partnerschaft hat man Vorteile und Nachteile . Man kann versuchen, sich aus beidem die Rosinen raus zu pieken und dennoch bedingungslos für den Partner da sein.
In einer Partnerschaft muss man nicht zwangsläufig mit dem Partner zusammen wohnen, sondern jeder kann seinen Hausstand behalten. Damit vermeidet man Alltagsstress.
Man besucht sich gegenseitig, verbringt die Urlaube und Wochenenden zusammen und macht es sich schön.
Zusammenziehen ist eine Herausforderung, sollte gründlich überlegt und keinesfalls überstürzt werden. So manche Beziehung ist wegen unterschiedlicher Vorstellungen im Zusammenwohnen schon gescheitert, leider.

19.06.2017 18:40 • x 2 #44


A
@ sallinchen

Und? Falls das stimmt, dass Deine Generation beziehungsunfähig ist, falls Du keinen paarungswilligen Partner findest, der sich bis ans Ende seiner Tage an Dich bindet, der mit Dir zusammenwohnt, der mit Dir Kinder bekommt, mit Dir verreist, mit Dir einschläft, mit Dir aufwacht, mit Dir zu Ikea fährt . . .

Was machst Du dann? Siehst Du Alternativen glücklich zu sein?

Was ist Dein Plan B?

19.06.2017 18:59 • #45


A


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