Ist die Beziehung noch zu retten?

Hallo zusammen,

ich bin 45 Jahre alt meine Frau 38 Jahre, wir haben zwei Kinder (5 und 2 Jahre) und leben in zusammen in einem Haus.

Vorab, ich bin der Typ treue Seele daher fällt mir eine Trennung nicht leicht.

Allerdings bin ich seit geraumer Zeit in meiner Ehe unzufrieden. Der Hauptgrund ist, dass ich keine S. Anziehung zu meiner Frau mehr spüre. Das liegt zum einen an dem Stress, den wir bedingt durch die Geburt unserer Kinder und dem danach folgenden Stress hatten (Wochenbett-Depression bei ihr, Babyschreie, schlaflose Nächte usw.), als auch, dass meine Frau eine Stress-Esserin ist, sie somit stark an Gewicht zugenommen hat (BMI 35). Sie hat mehr zu Mittag gegessen als ich (zwei oder drei Teller), danach natürlich noch Süßigkeiten.

Außerdem haben ihr auch Ärzte gesagt, dass sie abnehmen sollte. Zugegeben, sie leidet an einer Stoffwechselkrankheit (Schilddrüsenunterfunktion), allerdings isst sie auch unvernünftig (z.B. beschwert sie sich über Wassereinlagerungen, isst aber gerne sehr salzig, Salz fördert die Einlagerung von Wasser im Körper, das ist ihr als Medizinerin auch bekannt!).

Leider spürt meine Frau natürlich, dass ich sie nicht begehre und gesagt habe ich das auch. Ich habe gehofft, dass sie vielleicht doch etwas an ihrem Verhalten ändert, denn sie hat auch ein Sportgerät gekauft, welches direkt im WZ steht. Doch leider benutzt sie dieses kaum (alle paar Wochen mal 10 Minuten auf dem Laufband). Ich war öfters auch auf dem Laufband und habe mich da auch gesteigert, aber wie gesagt, sie hat keinerlei eigene Motivation sportlich etwas zu machen. Ich finde es auch ehrlich gesagt erschreckend, dass sie mit 38 Jahren kaum 10 Minuten auf dem Laufband laufen kann.

Ich verstehe nicht, warum sie da nicht mal selbst zu sich sagt, Moment, das kann doch nicht sein, dass ich wie Kondition habe, wie eine alte Oma. Zusammen Sport machen ist natürlich nicht einfach, zum einen, da sie sowieso keine Lust hat und zum anderen bin ich trainierter. Da waren wir zusammen laufen und ich war eher gelangweilt, während sie schon außer Puste war, nach ein paar Metern.

Als wir uns kennengelernt haben, hat sie Sport betrieben, ist also in Fitnessstudio zu den Kursen gegangen. Ich bin auch mitgegangen, da ich gerne Sport zum Ausgleich und für die Gesundheit mache. Ganz früher war sie im Schwimmverein. Es ist also nicht so, dass sie grundsätzlich ein Sportmuffel ist.

Doch irgendwie macht sie nichts mehr von sich aus. Meine Versuche irgendwas daran zu ändern, sind alle gescheitert. Mal heißt es, sie hat keine Zeit, ist müde, hat keine Lust etc.

Sie ist dadurch auch unausgeglichen und launisch. Natürlich erwartet sie von mir, dass ich sie attraktiv finden soll, nur wie soll das gehen, wenn sie launisch und übergewichtig ist?

Ich habe mehrfach probiert etwas zu tun, auf die Ernährung achten, ihr ein Sport-Vorbild sein (Sie sagte zu mir: einen tollen Körper hast du) usw. Ich habe auch mal keine Süßigkeiten gekauft, doch dann kauft sie Süßigkeiten und isst diese dann.

Ich habe auch darauf hingewiesen, dass viele KH zu essen kein guter Weg ist, weil diese Hunger machen. Da ist es besser mehr Eiweiß zu essen. Ein bisschen befolgt sie diesen Rat, immerhin.

Aber grundsätzlich bleibt die Problematik, dass sie sich ungeliebt und verletzt fühlt. Allerdings wäre es doch gut, wenn sie etwas für sich macht und gleichzeitig abnimmt. Ich verstehe nicht, warum sie das nicht will, sie findet doch ihren Körper auch nicht schön und vor allem, sie ist noch jung. Wie wird das erst in 10 oder 15 Jahren sein? Noch mehr Gewichtszunahme?

Das ist eben meine Befürchtung, dass es im Alter schlimmer als besser wird. Parallel dazu flirten auch immer wieder andere Frauen mit mir. Es ist nicht so, dass ich es darauf anlege, aber dadurch, dass ich mich fit halte und ja, ich sehne mich danach, eine Frau zu haben, die ebenfalls sich fit und schlank hält. Ich erwarte auch nichts, was ich nicht selber zu geben bereit bin.

Nun weiß ich nicht weiter, denn eine Trennung ist in so einer Konstellation überhaupt nicht einfach und es werden einige verletzt sein. Ich merke allerdings, wie mich ihr Verhalten (auf der Couch liegen und gerne etwas essen, keinen Sport) ärgert und ich nicht weiß, ob sie sich jemals ändert.

Aus dem Grund denke ich über eine Trennung nach und doch habe ich Angst davor. Angst vor dem was kommt, weil letztlich alles in die Brüche geht. Was meint ihr dazu?

VG

Hallo @Suchender45
Inwieweit unterstützt Du Deine Frau im Alltag mit Haushalt und Kindern?
Ich kann mir schon vorstellen, dass sie nach einem Tag mit Haushalt und zwei Kleinkindern erschöpft ist und keine Lust auf Sport hat.
Wenn Du ehrlich zu Dir selbst bist, hast Du diese Beziehung für Dich schon beendet. Du findest sie nicht mehr anziehend, sie ist Dir zu dick, sie macht keinen Sport.
Gibt es eigentlich eine positive Eigenschaft von ihr für Dich? Außer dass sie Haushalt und Kinder versorgt und Dir den Rücken freihält?
Wenn ich das hier von Dir lese, kommt mir der Gedanke, ob Deine Frau ohne Dich nicht tatsächlich besser dran wäre.

Deine guten Ratschläge, Tipps und Tricks die du deiner Frau anscheinend recht penetrant gibst, gehen mir beim Lesen schon auf den Keks.
Sie geht mit dir Laufen und dabei stelle mir gerade deinen gelangweilten (und vermutlich genervten) Gesichtsausdruck vor. Das würde mich vor allem eins: NICHT motivieren.

Ich hätte auch keine große Lust auf ständiges Bevormunden. Vielleicht ist es ja nicht so krass, aber es liest sich für mich so.

Ich sehe das anders wie @naomi69, wenn man schon weiß das man krank ist durch die Schilddrüse, dazu noch im Medizinbereich arbeitet oder sogar studiert hat, sollte man grundsätzlich anders reagieren und nicht die Kinder als Grund vorschieben.

Du hast auf jeden Fall das Recht dazu dich darüber aufzuregen und im Gegensatz zu dir, scheint deine Frau tatsächlich eure Ehe als selbstverständlich zu nehmen. So nach dem Motto, der macht sowieso nix, nur am reden und daher brauch ich mir da auch keine Gedanken machen etc...

Ich glaube da hilft nur Klartext und zwar mit deutlichen Worten und vor allem auch einer Therapie denke ich. Es ist nicht normal wenn man ansonsten körperlich fit ist, sich so gehen zu lassen.

Sie sollte sich grundsätzlich auch mal körperlich durchchecken lassen, denn es gibt auch Tumore die den Stoffwechsel beeinflussen. Die sitzen meistens im Gehirn und können sogar entfernt werden, dafür wird nur ein Schnitt unterhalb der Lippe gemacht und dann von unten herausgeholt. Danach ist der Hunger meistens weg und auch der Stoffwechsel arbeitet wieder deutlich besser.

Also erstmal körperlich alles abklären und dann eine Therapie starten, aber dazu müsste auch deine Frau bereit sein, sollte dies nicht der Fall sein, hilft wahrscheinlich nur eine Trennung damit sie kapiert was da gerade mit ihr passiert

Warum sie sich so gehen lässt ist schwer zu sagen.

Zufrieden ist sie sicherlich nicht.

Und Du ja auch nicht.
Ich kann das sehr gut verstehen, dass Du Dich irgendwann abwendest.

Es hilft sicherlich nur offen darüber reden.
Vielleicht auch mit einer Paarberatung zusammen.

Wenn ihr euch so weiter auseinander entwickelt, ist eine Trennung unumgänglich.
Weil es alle Beteiligten unglücklich macht.

Willy

PS.: Hier kannst Du Dich gleich auf etwas gefasst machen.
Würde eine Frau so über ihren Mann schreiben, wäre das völlig in Ordnung.
Sofortige Trennung und auf ewig Verdammnis.

Andersherum wird gleich der Sturm der Entrüstung über Dich hereinbrechen…

@WillyWichtig ich stimme dir voll und ganz zu, ich denke mehr gibt es dazu dann auch nicht mehr zu sagen

Zitat von Chrome:

Du hast auf jeden Fall das Recht dazu dich darüber aufzuregen und im Gegensatz zu dir, scheint deine Frau tatsächlich eure Ehe als selbstverständlich zu nehmen. So nach dem Motto, der macht sowieso nix, nur am reden und daher brauch ich mir da auch keine Gedanken machen etc...

Schon mal daran gedacht, dass der Ton die Musik macht?
Ich lese hier nur Vorwürfe. Nichts, womit er sie unterstützt. Und unter Unterstützung verstehe ich auch kein ewiges Nörgeln, sondern konstruktive Hilfe.
Und die sehe ich hier leider nicht.
Und ich frage nochmal: wo ist Deine Unterstützung im Alltag, @Suchender45?

Ob ein Laufband bei dem Gewicht und der Tatsache , dass sie sich unwohl fühlt, dann noch im Wohnzimmer das Richtige ist, wage ich zu bezweifeln.

Bei uns haben Patienten mit einem Hometrainer/ Fahrrad sehr gute Erfolge erzielt. Vorausgesetzt, die Knie sind in Ordnung.

@Suchender45

Zitat von Suchender45:

Aus dem Grund denke ich über eine Trennung nach

Ist ihr das bewusst ?

Unabhängig von Mann oder Frau finde ich es sehr schwer, Vertrauen und Motivation aufzubauen, wenn man vom Partner zu hören bekommt, dass man nicht mehr begehrt wird.

Bei jedem Übergewichtigen muss es im Kopf beginnen , etwas an der Situation ändern zu wollen.

Mit Gemecker und Ablehnung erzielt man nur Frust.

Unterstützung des Partners und Begleitung bei dem Prozess, sowie Ernährungsberatung und Gewichtsreduktion unter ärztlicher Anleitung und ggf eine Reha könnten zum Erfolg führen.

@Suchender45 Redet ihr miteinander, weißt du um ihre Sorgen, Nöte und Bedürfnisse, kennt sie deine?

Was erwartest du dir hier im Forum? Du berichtest über das -für dich- widrige Verhalten deiner Frau emotionslos wie über eine durchgesessene Couch. Sie ist dick, unsportlich und unappetitlich während du Sahnestückchen trainiert, attraktiv bist und anziehend auf die Damenwelt wirkst. Sie schei.ße, du toll. Kannst du ja auch nix für.

Soll das jetzt ein Teaser für wilde, ungesteuerte Diskussionen werden? Irgendwie hoffe ich das. Ist schon reichlich klischeebehaftet.

Zitat von Suchender45:

Ich verstehe nicht, warum sie da nicht mal selbst zu sich sagt, Moment, das kann doch nicht sein, dass ich wie Kondition habe, wie eine alte Oma

Das verstehe ich auch nicht so ganz. Man merkt doch irgendwann selbst, wenn etwas nicht in Ordnung ist, sprich wenn man zu fett wird. Das habe ich bei mir auch gemerkt. Da hatte ich 90 kg, war völlig fertig und aus der Puste, wenn ich mal 400 m gelaufen bin. Da hab ich mir gesagt: Stopp - so geht es nicht weiter, ich muss etwas ändern.

Zitat von Suchender45:

Das ist eben meine Befürchtung, dass es im Alter schlimmer als besser wird

Ja, das könnte gut möglich sein. Es belastet dann ja auch die Kniegelenke.
Das habe ich bei meinem Mann erlebt. Er hatte 3 Knie-OPs mit künstlichen Gelenken.

Zitat von Chrome:

Ich glaube da hilft nur Klartext und zwar mit deutlichen Worten und vor allem auch einer Therapie denke ich. Es ist nicht normal wenn man ansonsten körperlich fit ist, sich so gehen zu lassen.

Das denke ich auch.

Eine andere Erklärung wäre vielleicht, dass sie eventuell noch Depressionen hat (dies aber nicht zugeben will) und sich deshalb so gehen lässt. Das solltest du unbedingt mal ansprechen. Ich weiß wovon ich rede.