@Lilou
Es geht doch darum, daß viele Leute nicht in der Lage sind ihre eigenen Gefühle zu deuten oder zu bequem und feige dazu sind.
Ich fühle es doch wenn ich verliebt bin, genauso fühle ich es doch wenn die Verliebtheit abklingt und sich daraus dann nichts Tieferes für die andere Person entwickelt und ich fühle es doch auch, wenn ich jemanden tief und innig liebe.
Natürlich ist es völlig legitim, daß sich zwei Menschen verlieben und einer, oder vielleicht sogar beide, nach der Verliebtheitsphase feststellen, daß es für mehr leider nicht reicht.
Genauso kommt es vor, daß sich zwei Leute jahrelang lieben und sich für einen von beiden dieses Gefühl verändert.
In beiden Fällen ist das dann aber der Punkt, wo ich es meiner Freundin mitteile und wenn es für mich unausweichlich ist, für mich selber beschließe, die Beziehung zu beenden und nicht erst darauf warte, ob ich eine warme Ablöse finde oder nicht erst eine andere Frau daher kommen muß, in die ich mich verliebe, um festzustellen, daß ich meine Freundin wohl nicht liebe.
Wie weit muß man denn von seinen eigenen Gefühlen entfernt sein, um nicht zu merken, was man für seinen aktuellen Partner empfindet?
Für mich ist das nur Feigheit und Bequemlichkeit, gepaart mit Egoismus und der Angst vor dem Alleinsein, die andere so handeln läßt, daß sie fremdgehen oder erst Beziehungen beenden, wenn sich am Horizont schon etwas Neues aufgetan hat.
Insofern gibt es ganz sicher Opfer und zwar Opfer der Unehrlichkeit und Feigheit anderer.
Natürlich ist es auch schmerzhaft, wenn eine Beziehung zu Ende geht, in der offen und ehrlich gesagt wird
ich liebe dich nicht mehr oder
ich war in dich verliebt, aber zu mehr reichen meine Gefühle leider nicht. Das ist schmerzhaft und traurig, aber es kann niemandem ein Vorwurf gemacht werden, weil sowas einfach passiert.
Eine Affäre, warmer Übergang, Lügen, Betrügen, Heimlichkeiten, Abwarten, sofortiges Ersetzen, Dreiecksbeziehungen, das sind die Gründe aus denen sich Leute wie Opfer fühlen, und meiner Meinung nach zu recht.
Jedenfalls wenn sie nicht über die Tatsachen aufgeklärt wurden und nichts davon freiwillig mitgemacht haben.
Es ist diese Respektlosigkeit, Gleichgültigkeit und rotzfreche Dreistigkeit, die den Verlassenen am Boden liegen lässt. Diese Entwertung eines ganzen Menschen, ihn mit voller Absicht in massive Selbstzweifel zu stürzen, nur weil der andere zu feige ist, über seinen eigenen unzulänglichen Schatten zu springen und die Wahrheit auszusprechen.
Da mag die Beziehung oder Ehe ausgesehen haben wie sie will, man hat doch einen Mund, den man aufmachen kann und wenn man das nicht will oder das nicht hilft, doch auch jeder Zeit die Chance und das eigene Recht, den anderen mit dem ich nicht glücklich bin, zu verlassen.
Natürlich hat der Verlassene ganz sicher seinen Teil dazu beigetragen, warum es nicht funktioniert oder man kann ihn oder sie einfach nicht auf die selbe Art zurücklieben. Das sind dann Fakten, mit denen man leben muß und über die man hinwegkommen muß.
Aber man muß ehrlich und konsequent mit seinen eigenen Gefühlen umgehen. Ich glaube das ist es auch hauptsächlich, was die meisten, deiner Meinung nach, jammernden Opfer hier von ihrem Partner erwarten, anstatt feige hintergangen, hingehalten und wie Idioten behandelt zu werden, deren Gefühle nicht zu zählen scheinen.