Ist das schon Fremdgehen?

Wenn ich in einer festen Beziehung bin und mit meiner Arbeitskollegin per Chat ausgiebig flirte, dann überschreite ich natürlich Grenzen.
Es ist nicht der harmlose Flirt auf der Party, ich suche doch den ständigen Kontakt und investiere Zeit und Aufmerksamkeit.
Denn Fakt wäre, ich muss es geheim halten um ich bei meiner Partnerin, für so ein Verhalten nicht rechtfertigen zu müssen.
Und ab diesem Moment, fange ich an das Vertrauen zu missbrauchen.

Zitat von ElGatoRojo:

Ja und? Das ist doch überhaupt nicht die Kategorie, um die es hier geht. Hier war ein Paar längere Zeit S. miteinander aktiv, dann bekamen sie ein Kind und in dieser Vermeidungsphase streckte er seine Fühler woanders aus. Das ist eben der Punkt, wo erfahrungsgemäß Leute unterschiedlich reagieren. Von Frauen, ...

Da hast du völlig Recht, Fliesentisch und ich waren mal kurz zwischenzeitlich etwas Off Topic unterwegs.
Sorry an die TE.

Zitat von ElGatoRojo:

Jedenfalls ist es nicht immer so, dass die Frau nun einige Wochen nach der Geburt überhaupt keine Zeit und Gelegenheit hätte S. wieder aktiv zu werden.

Ich glaube eher nicht, das es mit Zeit und Gelegenheit zusammen hängt. Ich sage da immer gern: Wer etwas wirklich will, wird immer Mittel und Wege finden. Die Frage ist nur: Muss ich als Mutter kurz nach der Entbindung wirklich Zeit dafür finden (wollen). Weil hormontechnisch spielen sich in meinem Körper zu diesem Zeitpunkt ganz andere Dinge ab oder darf ich das mal eine Weile lang ausblenden, ohne das ich befürchten muss, meine schlechtere Hälfte an Dritte zu verlieren?

Zitat von Wurstmopped:

Und ab diesem Moment, fange ich an das Vertrauen zu missbrauchen.

Ja, sehe ich definitiv auch so.
Es handelt sich dann um eine emotionale Affäre, welche in meinen Augen auch keinen minderschweren Fall im Gegensatz zur körperlichen darstellt.
Erstrecht mit berechenbarem Vorsatz.

Zitat von Hola15:

Hab ich leider noch nie getroffen. Vllt. hätte ich doch mal zum Polyamorie- Stammtisch gehen sollen.
Bisher traf ich, wenn, nur auf Männer die für sich alles in Anspruch nehmen wollten aber um Himmels Willen soll das nicht die eigene Partnerin tun.

Ja, es ist wohl so, dass Männer in dieser Beziehung ein Problem haben: Hui, die eigene Frau macht ihr Ding mit anderen Männern!? Das geht überhaupt nicht, null Toleranz!...unabhängig davon, ob der Mann selber was am Start hat...

Aber trotzdem gibt es Männer, die nicht nur für sich die Dinge in Anspruch nehmen, sondern natürlich auch ihrer Partnerin ganz selbstverständlich den Freiraum geben, den sie begehrt oder den sie einfach für sich braucht, bzw haben möchte.

Ich glaube nicht, dass diese freiheitsgebende Haltung einem Mann angeboren ist. Aber etwas hat dazu geführt, dass er diese Einstellung in seine Persönlichkeit integriert hat. Und oft sind das vertraute Gespräche mit der Partnerin, in der sich gegenseitig die Möglichkeit gegeben wird vollkommen offen sein zu dürfen.

Zitat von Hansl:

Ja, sehe ich definitiv auch so. Es handelt sich dann um eine emotionale Affäre, welche in meinen Augen auch keinen minderschweren Fall im Gegensatz ...

Ich könnte zumindest verstehen, wenn meine Partnerin an meiner Integrität zweifelt wenn sie es heraus bekommt, in Erfahrung bringt.
Und ich müsste mir natürlich auch den Vorwurf gefallen lassen, dass ich wohl bis zum äußersten gegangen wäre, wenn sie es nicht herausbekommen hätte.
Das Gegenteil kann ich nicht beweisen und da ich mich selbst unglaubwürdig gemacht habe, steht man dann doof da.
Da müsste ich dann dicke Bretter bohren und viel investieren um meine Vertrauenswürdigkeit wieder herzustellen.

@Springfield


Ja, es ist wohl so, dass Frauen in dieser Beziehung ein Problem haben: Hui, der eigene Mann macht sein Ding mit anderen Frauen !? Das geht überhaupt nicht, null Toleranz!...unabhängig davon, ob die Frau selber was am Start hat...

Aber trotzdem gibt es Frauen , die nicht nur für sich die Dinge in Anspruch nehmen, sondern natürlich auch ihren Partner ganz selbstverständlich den Freiraum geben, den er begehrt oder den er einfach für sich braucht, bzw haben möchte.

Ich glaube nicht, dass diese freiheitsgebende Haltung einer Frau angeboren ist. Aber etwas hat dazu geführt, daß sie diese Einstellung in ihre Persönlichkeit integriert hat. Und oft sind das vertraute Gespräche mit dem Partner, in der sich gegenseitig die Möglichkeit gegeben wird vollkommen offen sein zu dürfen.

Hach, wie toll sind doch Evolutionstheorien durch Fachleute.

Zitat von Wurstmopped:

Da müsste ich dann dicke Bretter bohren und viel investieren um meine Vertrauenswürdigkeit wieder herzustellen.

Und hier kommt dann die Frage, wieviel Interesse man(n) hat, genau das umzusetzen. Beinhaltet ja eine gewisse Aktivität.

Zitat von Wurstmopped:

Und ich müsste mir natürlich auch den Vorwurf gefallen lassen, dass ich wohl bis zum äußersten gegangen wäre, wenn sie es nicht herausbekommen hätte.

Grundsätzlich kann man ja in sich gehen, sich reinfühlen was emotionale Nähe sein Inneres betrifft.
Dies dann bewusst verheimlichend mit einer anderen Person zu teilen bedarf schon einer gewissen Energie.
Denke, man führt dann durchaus eine Art Doppelleben. Heimlichkeiten, eventuell Lügen... Unehrlichkeiten?

Na, ich weiß nicht, ob dies nicht besonders relevant ist.

Zitat von Lizzzy:

Und hier kommt dann die Frage, wieviel Interesse man(n) hat, genau das umzusetzen. Beinhaltet ja eine gewisse Aktivität.

Unabhängig vom Geschlecht, ja man muss gehörig investieren und verspieltes Vertrauen zurück zu gewinnen.
Ob Mann oder Frau dazu bereit ist, ich würde dass als Invest in die Zukunft betrachten, wäre meine Partnerin nicht dazu bereit, dann ist das ne klare Aussage.

Zitat von Bella3005:

Aber ich bin verletzt worden (und ja, er vielleicht durch fehlende Aufmerksamkeit, so wie es hier viele sagen auch) und dann wird man hier gefühlt auseinander genommen. Aber bin neu hier und vermutlich gehört das dazu um einen klaren Kopf zu bekommen.

Natürlich gehört das mit dazu und wenn Du Dir gegenüber ehrlich bist, ist dem auch so.

Zitat von Felica:

Ich denke, Du hast nun soviel zu Deiner Frage gelesen. Jetzt ordnest Du vielleicht erstmal Deine Gedanken und zuhause die Situation.

Ich finde @Felica hat vollkommen recht und deshalb solltest Du ach unbedingt ihren Rat befolgen.

Natürlich kannst Du auch gerne jederzeit Deinen Frust, deine Ängste oder Gedanken hier mit uns teilen.
Antworten wirst du in jedem Fall erhalten und ja, manche davon mögen dir nicht gefallen aber letztendlich wirst Du unterschiedlichste Meinungen erfahren und sicherlich wird etwas dabei sein, das Dir weiterhelfen wird.

Zitat von Hansl:

Grundsätzlich kann man ja in sich gehen, sich reinfühlen was emotionale Nähe sein Inneres betrifft. Dies dann bewusst verheimlichend mit einer ...

Das kommt immer darauf an, wie sehr man sich der Dritten Person geöffnet hat.
Es gibt ja auch diese eher oberflächlichen Mal schauen was geht Flirts, wo Kopfkino erzeugt wird und es einfach nur juckt.

Zitat von Hansl:

Hach, wie toll sind doch Evolutionstheorien durch Fachleute.

Evolutionstheorie? Wie kommst du da drauf?
Deine Haltung zu bestimmten Dingen ist dir nicht angeboren. Irgendetwas muss dazu geführt haben, dass du jetzt diese Haltung hast. Beispiel: Deine *grüne Haltung wurde dir nicht angeboren. Etwas muss dazu geführt haben dass du heute diese Haltung hast. Du verstehst?
Und das hat nichts mit Evolutionstheorien zu tun.

*Nur als beliebiges Beispiel, nicht auf dich persönlich bezogen.

Zitat von Tin_:

Und das KANN und WILL ich nicht glauben, genauso wenig wie die Darstellung/Implikationen einiger Frauen hier, dass Männer so triebgesteuert sind und .

Naja wenn jemand der viel Zeit hat sich freundschaftlich mit Frauen trifft ok aber jemand der Arbeit Frau und frisches Baby hat und somit keine Zeit und überlegt heimlich sich Zeit zu stehlen um sich freundschaftlich mit einer Frau zu treffen: da glaub ich kein wort.
Wenn das so ist dann soll er diese Kollegin nach Hause einladen am besten mit Mann oder sie gehen alle zusammen wellnessen. Aber das will er ja nicht. Er will nur allein mit ihr....

Zitat von Springfield:

Und das hat nichts mit Evolutionstheorien zu tun.

Ich beziehe mich lediglich auf die Katalogisierung der Männer.
Männer sind so und so.
Der Mann.
Ich persönlich würde mittlerweile auch nicht mehr von den Frauen sprechen die so und so sind.
Und dies wären dann evtl. durchaus evolutionstheoretische Ansätze.