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Ist da vielleicht mehr zwischen den Beiden?

T
Zitat von Florentine:
Wir leben heute, das mit der Erziehung vor 100 Jahren zu vergleichen, erscheint mir nicht zielführend.

Einerseits nein, andererseits waren damals auch nicht alle Menschen schwer geschädigt und psychisch krank, nur weil es die super heile Welt wie manche sie heute leben, nicht gab.
Es geht (mir) definitiv nicht darum zu sagen man sollte es machen wie vor hundert Jahren sondern eher darum zu hinterfragen: ist heute wirklich alles besser? Ist heute alles ideal? Kann man pauschal sagen, dass alles, was heute als ideal propagiert wird, das auch ist..?

Dass sich in Dinanias Fall der Kinder wegen auf Dauer etwas tun sollte, weil die derzeitige Situation mit den halb verkrachten oder schmollenden Eltern nicht gut ist, ist keine Frage.

Heute 13:17 • x 3 #7066


S
@Wurstmopped
Zitat von Wurstmopped:

Siehst du, so einer Denke kann ich nicht folgen.
Verantwortung für Kinder zu übernehmen, bedeutet nicht, sich selbst aufgeben zu müssen, auch wenn das landläufig so erwartet wird.
Erst einmal übernimmt man Verantwortung für sich selbst, achtet auf die physische und psychische Gesundheit um dann der Verantwortung den Kids gegenüber gerecht werden zu können.

Bestreitet das irgendjemand?

Natürlich ist jeder erst mal für sich selbst verantwortlich. Natürlich haben auch Eltern das Recht sich zu trennen, glücklich(er) zu sein. Niemand ist gezwungen, sich für seine Kinder zu opfern.

Das habe ich aber auch von niemand gelesen.

Mir zumindest geht es lediglich darum, dass die pauschale Aussage auch für die Kinder ist es immer besser, wenn sich Eltern in lieblosen Beziehungen trennen so schlicht falsch ist.

Es gibt zig Faktoren, in beide Richtungen, die das mitentscheiden ( und viele der genannten gehören dazu nicht)
und es sollte einfach zumindest bewusst sein, dass die - für sich gesehen völlig legitime - Entscheidung eines Elternteils, das eigene Glück zu priorisieren nicht automatisch auch die bessere für die Kinder ist, sondern leider rein statistisch eher nicht.

Auf hier konkret bezogen, ist es natürlich nicht optimal, dass da ein Vater sitzt der geistig oft abwesend und der Mutter gegenüber gleichgültig ist. Aber er ist den Kinder zugewandt, unternimmt mit ihnen usw, das System besteht weiter- daher wäre er im Moment, wahrscheinlich, auf die Kinder bezogen, eher ein Plus als ein Minus.

Wenn Dinania und ihr Mann anfangen zu zanken und sich zermürben, die Kinder tatsächlich reinzuziehen, wird das kippen, dann ist sein Bleiben gegebenenfalls auch für die Kinder eher schädlich.

Heute 13:17 • x 2 #7067


A


Ist da vielleicht mehr zwischen den Beiden?

x 3


T
Zitat von Florentine:

Sorry, das Zitat ließ sich nicht entfernen.

Zitat von Funkenline:
Vielleicht hilft es auch mal, die Perspektive zu wechseln - wie dieser Artikel sehr schön zeigt:

Aber der zeigt ja nur, was mehrfach gesagt wurde - dass Scheidungskinder durchaus gedeihen können, wenn beide Elternteile verantwortungsbewusst und konstruktiv mit der Trennung umgehen...
Warum das am Anfang des Artikels negiert wird, erschließt sich mir nicht - denn exakt das ist der Inhalt.
Ein wenig unlogisch.

Heute 13:20 • x 2 #7068


S
@Funkenline

Zitat von Funkenline:
ch bin der Meinung, dass es vor allem auf die Rahmenbedingungen ankommt.

Natürlich kommt es immer auf die konkreten Rahmenbedingungen und beteiligten Personen an. Das ist ja genau der Punkt.

Gleichzeitig gibt es eben eindeutige Evidenzen, die belegen, dass die Wahrscheinlichkeit für negative Folgen, ( die von einige Jahre schlechtere Noten bis ......alles sein können) höher ist, außer eben es handelt sich um eine Familie, die aufgrund von Gewalt, Missbrauch usw an sich schon schädlicher ist.

Heute 13:24 • x 1 #7069


T
@SchlittenEngel exakt.

Heute 13:24 • x 1 #7070


Funkenline
Zitat von SchlittenEngel:
@Funkenline Natürlich kommt es immer auf die konkreten Rahmenbedingungen und beteiligten Personen an. Das ist ja genau der Punkt. Gleichzeitig gibt es eben eindeutige Evidenzen, die belegen, dass die Wahrscheinlichkeit für negative Folgen, ( die von einige Jahre schlechtere Noten bis ......alles sein können) ...

Wer sagt eigentlich, dass die negativen Folgen allein auf das Trennungserlebnis zurückzuführen sind und nicht schon im Vorfeld, bspw. durch Spannungen im häuslichen Umfeld, destruktive Verhaltensmuster der Eltern etc., ihren Ursprung hatten? Bindungsmuster bspw. entstehen meistens in der frühen Kindheit, häufig schon vor der Trennung der Eltern.

Ich möchte Trennungen keinesfalls schönreden und auch die Risiken nicht minimieren. Aber dieses Fixiertsein auf die Trennung als Ursprung allen Unglücks finde ich zunehmend eindimensional.

Sorry für OT.

Heute 14:35 • x 4 #7071


KuddeI7591
Zitat von Funkenline:
Wer sagt eigentlich, dass die negativen Folgen allein auf das Trennungserlebnis zurückzuführen sind und nicht schon im Vorfeld, bspw. durch ...

Lässt sich denn eindeutig klären, ob negative Folgen bereits im Vorfeld, bzw. erst durch den Trennungsvorgang an sich bemerkbar machen? Soll das etwa gewichtet werden, wann was und in welchem Umfang negativ behaftet gewesen sein könnte.... doch wohl eher nicht.
Das ist wohl herzlich egal, wann die negativen Folgen griffen.... egal mit welchen Auswirkungen

Heute 14:47 • #7072


S
Zitat von Balu85:
Der springende Punkt ist doch immer wie man sich denn entscheidet wenn man SELBST mal in so einer Situation ist.

Ja, eben. Wer noch nie drinsteckte, tönt oftmals von außen wie er sich verhalten würde, wenn....
Ich kenne aber sogar Betrüger, also die selbst bereits drinsteckten , die vollkommen konsterniert reagieren, wenn sie von Betrug im Bekanntenkreis erfahren.
Zitat von thegirlnextdoor:
Das schädigt ein Kind noch lange nicht nur weil die Eltern keinen S. mehr haben.

Kinder adaptieren aber sehr häufig das Verhalten der Eltern. Nicht nur in Beziehungen. Ich würde meinem Sohn durchaus eine warme, respektvolle, durch Zuneigung geprägte Beziehung wünschen. Und ihm auch nicht signalisieren wollen, dass man nach der Ehe halt irgendwie da durch muss.

Er sagt übrigens, dass ihm die Trennung an sich nichts ausmacht. Da wir uns halt alle gut verstehen. Ihn nervt nur, dass er regelmäßig packen und für ein paar Tage umziehen muss. Das liegt aber in seinem Charakter begründet. Er ist sehr unflexibel.

Heute 14:52 • #7073


KuddeI7591
Wie viel Wunschdenken steckt dahinter, dass es mit involvierten Kindern, auch den EIGENEN Kindern/Jugendlichen so ist, wie es rauf und runter beschrieben wird!?

Wie viel sich-selbst-(und immer wieder)-etwas-vormachen ist dabei, NUR um sich selbst etwas schön zu reden - im Zusammenhang mit der eigenen Trennung/Scheidung, mit dem als Scheidungskind aufgewachsen zu sein.... und dem, was eigenen Kindern/Jugendlichen zugemutet wird, und auch abverlangt wird, was diese halt auch auszuhalten haben!?

Wenn ich das alles so lese.... MEHR Egoismus geht nicht - und die jeweiligen involvierten Kinder?

Auf die TE und deren EM bezogen .... die TE bemüht sich....durch ellenlanges Zuwarten. Der EM - der ist zwar für die Kinder da - aber nicht im Sinne von Familie. Die Kinder sind nicht doof. Die merken, dass die Hütte brennt, egal wie sehr ihnen beide Elternteile etwas vormachen wollen. Und der Kinder direktem Umfeld... Freunde/Freundinnen... die merken doch auch, dass im Elternhaus vieles/alles lichterloh brennt. Das geht an den Kindern und auch deren befreundeten Umfeld nicht vorbei....auch wenn sie nicht mal darüber reden, weil sie das nicht wollen/nicht können/vllt. sogar verboten wurde.

Der Spürsinn der Kinder... der IST vorhanden. Und KEIN Elternteil sollte meine, erst recht kein Elternteil, was als Scheidungskind jetzt selbst Kinder hat, die eigenen Kinder kämen damit schon klar, bzw. Kinder anderer Scheidungs-Kinder schaffen das schon!

Wunschdenken.... Klischee.... was gibt es da noch - NUR um sich selbst immer und immer wieder zu beweihräuchern, Fakes nachzugehen, um eigene heile Welt nach außen zu demonstrieren, wo im Grunde NIX ist!? Ja.... der Glaube versetzt Berge, auch wenn der Glaube NUR auf eigenen Wunschdenken beruht und das Wunschdenken reine Fassade ist.... und HIER auch noch veröffentlicht wird, wie toll doch jetzt alles ist.

Der TE, dem EM ist damit wie geholfen - gar nicht. Wunschdenken Anderer nach eigener heiler Welt zu propagieren... feine Hilfe! Ständig das EIGENE hier zu implizieren, hilft wem? NICHT der TE.... nicht den Kindern, nicht dem EM, dass der endlich in die Hufe kommt.

Und pädagogisch Tätige, die sich hier ja auch äußern - in Bezug auf die involvierten Kinder, auch die eigenen, auch als selbst Scheidungskind gewesen - die fassen sich LEIDER ein bisschen zu eng, was es an Variantenreichtum alles gibt.

Das fällt doch auf....

Vor 49 Minuten • x 2 #7074


S
@Funkenline

Zitat von Funkenline:
Wer sagt eigentlich, dass die negativen Folgen allein auf das Trennungserlebnis zurückzuführen sind und nicht schon im Vorfeld, bspw. durch Spannungen im häuslichen Umfeld, destruktive Verhaltensmuster der Eltern etc., ihren Ursprung hatten? Bindungsmuster bspw. entstehen meistens in der frühen Kindheit, häufig schon vor der Trennung der Eltern.

Ich möchte Trennungen keinesfalls schönreden und auch die Risiken nicht minimieren. Aber dieses Fixiertsein auf die Trennung als Ursprung allen Unglücks finde ich zunehmend eindimensional.


Wofür oder wogegen ist das jetzt ein Argument?

Oder sprechen wir jetzt darüber, dass es ein normaler Bestandteil wissenschaftlicher Studien ist, (externe) Faktoren zu minimieren, die die Ergebnisse beeinflussen könnten, um Gruppen vergleichbar zu machen?

Oder darüber, dass es auch noch anderes Verhalten gibt, mit dem Eltern, ohne sich zu trennen, ihre Kinder negativ beeinflussen können? Weil das hat ja niemand in Frage gestellt...

Vor 29 Minuten • x 1 #7075


T
Zitat von So-What:
Er sagt übrigens, dass ihm die Trennung an sich nichts ausmacht. Da wir uns halt alle gut verstehen. Ihn nervt nur, dass er regelmäßig packen und für ein paar Tage umziehen muss. Das liegt aber in seinem Charakter begründet. Er ist sehr unflexibel.

Das liegt ganz sicher nicht nur an seinem Charakter, das ist für Kinder erwiesenermaßen ein sehr großer Stressfaktor.
Leider einer, an dem auch unter den besten Trennungsumständen nunmal nichts zu ändern ist (wie sollte es auch anders gehen...)... aber da ist dein Sohn nicht alleine damit, und es liegt auch nicht an seinem Charakter. Selbst die flexibelsten Kinder genießen das Umherziehen zwischen zwei Elternhäusern nicht wirklich. Denen fällt es nur deutlich leichter, es zu akzeptieren.

Die Gerichte sind da heute übrigens auch ziemlich streng und sehr hinterher, diese Belastung für kleine Kinder möglichst zu minimieren (wie wir gerade bei einem Freund der aktuell mit seiner Ex vor Gericht ist mitbekommen. Die Wege und der Aufwand sollen für die Kinder nicht grundlos optimiert werden - sondern weil es einfach erwiesenermaßen für die allermeisten sehr belastend ist.)

Vor 16 Minuten • #7076


T
Zitat von SchlittenEngel:
Oder darüber, dass es auch noch anderes Verhalten gibt, mit dem Eltern, ohne sich zu trennen, ihre Kinder negativ beeinflussen können? Weil das hat ja niemand in Frage gestellt...

Eben...

Vor 15 Minuten • #7077


M
Zitat von KuddeI7591:
Der Spürsinn der Kinder... der IST vorhanden. Und KEIN Elternteil sollte meine, erst recht kein Elternteil, was als Scheidungskind jetzt selbst Kinder hat, die eigenen Kinder kämen damit schon klar, bzw. Kinder anderer Scheidungs-Kinder schaffen das schon!

Du hast absolut Recht. Kinder erspüren alles - viel mehr und deutlicher als Erwachsene. Und sie nehmen auch jede Schieflage wahr und das kann sie auch ängstigen.Keiner sollte seine Kinder für dumm verkaufen.

Ich kann mich an eine furchtbare Zeit erinnern, als ich ungefähr 14 war. Meine Mutter, chronisch krank, war psychisch ziemlich von der Rolle. Schimpfte oft und zu Hause hielt es keiner sonst richtig aus, weil jeder nur schaute, dass er davon kam. Ich dachte nach, was wäre wenn. Und der Gedanke, dass sie sich trennen könnten, machte mir richtig Angst. Und das obwohl zu Hause nicht alles zum Besten stand. Es war einfach ein Krise, aber die fand auch zu einem Ende. Damals habe ich gelernt, dass Krisen vergehen und man nicht gleich alles hinschmeißen muss.

Es ist für Kinder immer hart, weil das gewohnte System, das ja auch Sicherheit bietet, auseinander bricht. Viele Kinder leiden immens darunter, weil die Erwachsenen ihre Beziehung nicht halten können und nichts dafür tun. Ach, Lilli hat sich auch scheiden lassen, da läuft alles prima, also wird das bei uns auch nichts ausmachen. Die packen das schon.

Und dann sind die Erwachsenen im Falle einer Scheidung so damit beschäftigt, um sich den ganzen organisatorischen Kram zu kümmern, dass sie keine Zeit und keine Empfindung mehr für die Nöte der Kinder haben. Weil eine Scheidung ein riesiger Stressfaktor ist.

Für ein Kind sind Mama und Papa eins, wenn das auseinander bricht, kann es sich katastrophal aufs Vertrauen ins Leben und auch aufs Vertrauen zu anderen Menschen auswirken.
Aber es gehört ja heutzutage schon fast zum guten Ton, sich zu trennen. Tauschen wir den Partner halt mal aus, mit dem nächsten wird alles besser.

Dass es schlimme Familienverhältnisse gibt, wo eine Trennung das einzig Gesunde ist, weiß ich aber auch.

Insofern ist der Weg von Dinania nachvollziehbar, auch wenn der Mann ein Ar... ist und nur sich und seine unerfüllten Begierden kennt. Aber sich einzureden, wir spielen daheim jetzt heile Welt unserer Kinder zuliebe, ist mehr als naiv.

Vor 12 Minuten • x 1 #7078


T
Zitat von Margerite:
Ich kann mich an eine furchtbare Zeit erinnern, als ich ungefähr 14 war. Meine Mutter, chronisch krank, war psychisch ziemlich von der Rolle. Schimpfte oft und zu Hause hielt es keiner sonst richtig aus, weil jeder nur schaute, dass er davon kam.

Bitte nicht zu vergessen, dass es auch Alleinerziehende gibt, die psychisch krank sind.
Und dann sitzen Kinder mit einem kranken Elternteil alleine da.

Es wäre ja schön wenn alle getrennten die vernünftigsten, umsichtigsten Menschen der Welt wären und alles dann so perfekt liefe, aber so ist es leider auch nicht immer...
Also nicht jede Trennung bedeutet insofern automatisch eine Verbesserung für die Kinder weil der Stressfaktor Elternstreit weg ist...
Manchmal ist dann auch ein gesunder oder zumindest gesünderer Elternteil weg, der dem Kind oder den Kindern im Alltag durchaus noch ein Trost oder eine Hilfe war.

Vor 9 Minuten • #7079


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