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Ist da vielleicht mehr zwischen den Beiden?

Wurstmopped
Zitat von KuddeI7591:
sollten dann doch eher - deiner Meinung nach - die eigenen Kinder geopfert werden,
NUR damit es den jeweiligen Eltern (wieder) gut/besser geht?

Siehst du, so einer Denke kann ich nicht folgen.
Verantwortung für Kinder zu übernehmen, bedeutet nicht, sich selbst aufgeben zu müssen, auch wenn das landläufig so erwartet wird.
Erst einmal übernimmt man Verantwortung für sich selbst, achtet auf die physische und psychische Gesundheit um dann der Verantwortung den Kids gegenüber gerecht werden zu können.
Man entscheidet sich also nicht gegen die Kids, sondern handelt verantwortlich sich selbst gegenüber um somit weiterhin ein guter Vater oder Mutter sein zu können.

24.10.2024 11:47 • x 5 #7051


T
Zitat von Florentine:
Sie haben in unserem Umfeld andere Beziehungen gesehen, solche mit einem liebevollen Umgang - und auch wenn sie gewiss nicht wussten, WIE weit wir tatsächlich bereits emotional auseinander waren, haben sie es dennoch beobachten können.

Das hängt eben auch stark vom Umfeld ab.
Hätten eure Kinder (so wie ich als Kind) nur Scheidungskinder im Umfeld gehabt, hätten sie es wieder anders wahrgenommen...


Zitat von Florentine:
Natürlich wäre es Ihnen vermutlich trotzdem lieber gewesen, wir wären zusammengeblieben.

Davon ist in den allermelsten Fällen, in denen keine körperliche oder seelische Gewalt involviert ist, eher auszugehen.



Zitat von Florentine:
Das ist es, was mir hier aufstößt: dass immer wieder die Verantwortung des Ehemannes für die Kinder und das familiäre Zusammenbleiben betont wird - als hinge alles allein an ihm - andererseits aber beide Eltern in diesem Fall nichts unternehmen und schweigen und die Kinder in diesem seltsamen Zustand lassen.

Na ja, ich denke dass Dinania sich schon um das Familienleben bemühen würde, aber in den einzelnen Situationen aus Verletztheit und Enttäuschung über die Zurückweisung durch ihren Mann so reagiert.
Das finde ich persönlich übergangsweise absolut nachvollziehbar.
Keine Frage, dass so etwas als Dauerzustand dann tatsächlich ungesund und auch für die Kinder ungut wäre.

24.10.2024 11:47 • x 1 #7052


A


Ist da vielleicht mehr zwischen den Beiden?

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T
Zitat von Wurstmopped:
Verantwortung für Kinder zu übernehmen, bedeutet nicht, sich selbst aufgeben zu müssen, auch wenn das landläufig so erwartet wird.

Das Leben ist nicht schwarz oder weiß, zwischen Verantwortung bis zum Äußersten treiben und sich selbst komplett aufgeben und sich selbst immer an allererste Stelle setzen gibt es tausend Abstufungen.
Wer meint, seine Teeniezeit ein zweites Mal ausleben zu müssen während die Kinder zum ersten Mal 13-17 sind, zählt in meinen Augen eher zu den Egoisten. (Ist nur meine ganz persönliche Sichtweise und ich sage speziell das so krass, weil ich es mit meiner Mutter selbst so erlebt habe.)

24.10.2024 11:49 • x 1 #7053


Wurstmopped
Zitat von thegirlnextdoor:
Mir geht es tatsächlich mehr um die Aussagen, dass Trennungen in so vielen Fällen besser fürs Kind wären.

Besser denke ich auch nicht, aber sehr viel schlechter in vielen Fällen wiederum auch nicht.
Es kommt immer darauf an wie erwachsen die Partner damit umgehen und wie gut sie es vorbereiten und begleiten lassen.

24.10.2024 11:51 • #7054


alleswirdbesser
Zitat von Wurstmopped:
Siehst du, so einer Denke kann ich nicht folgen. Verantwortung für Kinder zu übernehmen, bedeutet nicht, sich selbst aufgeben zu müssen, auch wenn ...

Und wenn der Warmwechsel sich nicht bewehrt, und man todunglücklich ist? Was dann? Wie handelt man denn im Sinne der Kinder? Familie weg, Next weg, am Boden zerstört… keine Wohnung, wo die Kinder Platz hätten für einen regelmäßigen Umgang, kein Geld für Urlaub, eventuell weit weggezogen für die neue Liebe usw.

Nicht falsch verstehen, ich bin auch fürs Trennen, wenn dritte im Spiel sind oder die Ehe nicht läuft. Jedoch ist das nicht immer der Weg ins Glück.

24.10.2024 11:52 • x 2 #7055


F
Zitat von thegirlnextdoor:
Das hängt eben auch stark vom Umfeld ab

Richtig und auch davon, was die Kinder kennen.
Hier hat die TE noch am Anfang geschrieben, dass der Mann eben nicht
die ganze Zeit am Handy hing und dass sich sein Verhalten auch im Umgang mit den Kindern verändert hat. Da braucht es nichtmal das Umfeld, da ergibt sich die Frage nach dem Warum? schon aus dem eigenen Erleben und dem Wissen darum, dass es früher mal anders war.
Zitat von Dinania:
Ich merke ja, dass er anders ist.


Zitat von Dinania:
ich weiß, dass sein Verhalten momentan ein anderes ist


Zitat von Dinania:
ich will nicht das die Kinder leiden weil er sich so komisch

Diese Aussagen der TE werden auch für die Kinder deutlich spürbar sein.
Aber weder ihr Mann noch sie tun etwas, um diesen Zustand zu verändern.

24.10.2024 11:53 • x 3 #7056


Wurstmopped
Zitat von thegirlnextdoor:
Das Leben ist nicht schwarz oder weiß, zwischen Verantwortung bis zum Äußersten treiben und sich selbst komplett aufgeben und sich selbst immer an ...

Du weißt was ich meine, ich spreche hier nicht von Hormongefluteten Männern oder Frauen, die von Heute auf Morgen das Spielfeld wechseln.

24.10.2024 11:54 • #7057


T
Zitat von Wurstmopped:
Besser denke ich auch nicht, aber sehr viel schlechter in vielen Fällen wiederum auch nicht.

Aus wissenschaftlicher Sicht schon, weil für Kinder damit viel Sicherheit und Vertrauen zerstört wird.
Das ist leider ein Fakt, egal wie sehr man es sich schönreden oder relativieren möchte.
Ich sage damit keineswegs, dass es nicht auch Fälle gibt, in denen es wirklich besser ist- s. Gewalt, leidende Eltern usw.
Dennoch ist es schwierig, schmerzhaft und in einigen Fällen auch sehr beeinträchtigend für Kinder.
Man kann hier gerne vierzigmal das Gegenteil behaupten, Studien und Untersuchungen sprechen da eine andere Sprache.
Letzten Endes gilt aber: jeder wie er will, meint, muss!
Es bringt tatsächlich nichts, darüber zu diskutieren. (War auch ursprünglich überhaupt nicht das Thema, auf das ich hinaus wollte... wie gesagt, das ist jedem selbst überlassen, was auch gut so ist... egal wie weit die Ansichten da auseinander gehen.)

24.10.2024 11:56 • x 2 #7058


Wurstmopped
Zitat von alleswirdbesser:
Und wenn der Warmwechsel sich nicht bewehrt, und man todunglücklich ist? Was dann? Wie handelt man denn im Sinne der Kinder? Familie weg, Next weg, ...

Warum fühlt ihr euch so getriggert.
Ich habe ausgeführt, dass ich hier Paare meine die sich einvernehmlich trennen, weil einer der beiden die Ehe nicht mehr weiterführen möchte.
Nicht Affärenbedingt etc sondern vorher die Notbremse zieht..Soll es geben.
Und hier dennoch Verantwortung übernimmt, sich selbst und den Kids gegenüber.

24.10.2024 11:57 • x 3 #7059


T
Zitat von Florentine:
da ergibt sich die Frage nach dem Warum? schon aus dem eigenen Erleben und dem Wissen darum, dass es früher mal anders war.

Menschen und Zeiten ändern sich.
Das gilt auch für Beziehungen und das Familienleben.
Keiner hat Garantie auf ständige Perfektion mit der ständig grinsenden Mama, perfekt verliebten Eltern und unendlichen Spieleabenden.
Es gibt im Leben solche und solche Phasen, ich persönlich kannte schon einige glückliche Familien, doch in keiner ging es auch nur annähernd so perfekt zu wie es hier zum Teil gefordert wird.

Wenn man sich mal ansieht wie Kinder vor 100 Jahren aufgewachsen sind (da hatten Eltern überhaupt keine Zeit zum Spielen und Ausflüge gab es höchst selten) halte ich das heute alles für ziemlich überzogen und unrealistisch.

24.10.2024 11:59 • x 2 #7060


T
Zitat von Wurstmopped:
Warum fühlt ihr euch so getriggert.
Ich habe ausgeführt, dass ich hier Paare meine die sich einvernehmlich trennen, weil einer der beiden die Ehe nicht mehr weiterführen möchte.
Nicht Affärenbedingt etc sondern vorher die Notbremse zieht..Soll es geben.
Und hier dennoch Verantwortung übernimmt, sich selbst und den Kids gegenüber.

Das ist doch okay.
Sehe ich ja auch so.
Das war ja auch, worum es mir von Anfang an ging: dass es durchaus machbar ist eine Trennung erträglicher für Kinder zu gestalten, wenn sie den Kontakt zu beiden Eltern behalten können.
Egal ob es anders besser oder ihnen lieber gewesen wäre.

24.10.2024 12:00 • x 1 #7061


brokenforever
Zitat von thegirlnextdoor:
Wer meint, seine Teeniezeit ein zweites Mal ausleben zu müssen während die Kinder zum ersten Mal 13-17 sind, zählt in meinen Augen eher zu den Egoisten. (Ist nur meine persönliche Sichtweise und ich sage das so krass weil ich es mit meiner Mutter selbst so erlebt habe.)

Man kann auch seine zweite Teeniezeit ausleben, ohne seine pubertierenden Kinder zu vernachlässigen oder anderwertig negativ zu beinflussen. Wie man es auslebt, ist relevant.
Egoisten werden immer Egoisten sein, egal für welchen Weg sie sich entscheiden und egal welche Phasen sie durchleben.
Wer sein eigenes Wohl über das seiner Kinder stellt, ist genauso verantwortungslos seinen Kindern gegenüber, wie derjenige, der meint, sich fürs Kindeswohl aufgeben oder opfern zu müssen.
In Summe sind Eltern ihren Kindern nur eines schuldig: emotionale/psychische Stabilität - diese zu bewahren als auch zu vermitteln.

24.10.2024 12:05 • x 3 #7062


F
Zitat von thegirlnextdoor:
Keiner hat Garantie auf ständige Perfektion mit der ständig grinsenden Mama, perfekt verliebten Eltern und unendlichen Spieleabenden.

Nein, natürlich nicht und das wollte ich mit meinem Beitrag auch nicht ausdrücken. Ich habe ja schon geschrieben, dass es auch schlechtere Phasen geben kann.
Wir leben heute, das mit der Erziehung vor 100 Jahren zu vergleichen, erscheint mir nicht zielführend.
Zitat von Dinania:
hier merken sie auch, dass er gereizt ist und sagen er ist komisch drauf

Die Kinder merken, das etwas nicht stimmt.
Das kann man natürlich nun einfach so lassen und sagen: tja Pech, Menschen ändern sich.
Man kann auch die Verantwortung allein dem Vater zuschustern und sagen: tja Pech, der muss halt wieder normal werden.
...beides halte ich für weder sinnvoll für die Eltern noch für die Kinder.

24.10.2024 12:10 • x 4 #7063


Funkenline
Zitat von SchlittenEngel:
Während es wiederum tatsächlich Studien gibt, die die negativen Langzeitfolgen von Trennungen, egal, wie freundlich, auf Kinder belegen. Ich such jetzt nicht danach, nur schon mal für die Fragen dazu, aber ich kann mich noch sehr gut an die Quintessenz einer dieser recht lang laufenden Studien erinnern, die ...

Ich bin der Meinung, dass es vor allem auf die Rahmenbedingungen ankommt. Sowohl vor, während und nach einer Trennung. Und da diese sehr unterschiedlich sein können, das Alter der Kinder, ihre Resilienz etc. auch noch eine Rolle spielen, halte ich nicht viel von Pauschalisierungen.

Natürlich ist es wünschenswert, wenn Kinder in einem förderlichen und halbwegs harmonischen Familienumfeld mit zwei Elternteilen aufwachsen. Da die Realität aber häufig eine andere ist, gilt es doch, das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen. Und da kann eine Trennung das durchaus geringere Übel sein. Studienlage hin oder her.

Vielleicht hilft es auch mal, die Perspektive zu wechseln - wie dieser Artikel sehr schön zeigt:
https://www.spiegel.de/panorama/scheidu...272dea7507

24.10.2024 12:12 • x 4 #7064


T
Zitat von Florentine:
Wir leben heute, das mit der Erziehung vor 100 Jahren zu vergleichen, erscheint mir nicht zielführend.

Einerseits nein, andererseits waren damals auch nicht alle Menschen schwer geschädigt und psychisch krank, nur weil es die super heile Welt wie manche sie heute leben, nicht gab.
Es geht (mir) definitiv nicht darum zu sagen man sollte es machen wie vor hundert Jahren sondern eher darum zu hinterfragen: ist heute wirklich alles besser? Ist heute alles ideal? Kann man pauschal sagen, dass alles, was heute als ideal propagiert wird, das auch ist..?

Dass sich in Dinanias Fall der Kinder wegen auf Dauer etwas tun sollte, weil die derzeitige Situation mit den halb verkrachten oder schmollenden Eltern nicht gut ist, ist keine Frage.

24.10.2024 12:17 • x 3 #7065


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