Ist da vielleicht mehr zwischen den Beiden?

Ich bringe (vorsichtig) noch einen anderen Aspekt auf, wohlwissend, dass er für Dich, @Dinania, vermutlich lange nicht so relevant sein wird wie für mich.

Also: Für mich waren die Demütigung und der Schlag für mein Selbstwertgefühl das Schlimmste an der Trennung, gefolgt vom Kontrollverlust. Ich bin sehr sicher, dass ich das Ganze dahingehend viel schneller verarbeitet hätte, wenn ich die Gelegenheit gehabt hätte, proaktiv selbst das Heft in die Hand zu nehmen und mich zu trennen. Ich wäre mir das dann wert gewesen und ich hätte die Kontrolle behalten.

Zitat von Wirdschon:

Vielleicht wäre es hilfreich, wenn nun die Foristen schreiben, was sie in dieser Situation getan haben oder tun würden?

In der Realität war es so, dass ich dem Ex die Wahrheit über seinen emotionalen Betrug aus den Rippen geleiert habe. Er hat dann zwar noch halbherzig und aus Pflichtbewusstsein Paartherapie vorgeschlagen, aber ich habe die Verliebtheit zu meiner Nachfolgerin und die Gleichgültigkeit mir gegenüber in meinen Augen gesehen und wusste sofort, dass es das jetzt war. Kämpfen kam mir nie in den Sinn, das hätte mich noch weiter gedemütigt. Irgendwie war mir diese, meine Gefühlslage direkt im ersten Gespräch klar und ich habe deshalb auch initial die Lesart Wir haben uns getrennt. vorgeschlagen, ein verzweifelter Versuch, das Ganze für mich doch noch irgendwie als einvernehmliche Trennung umzudeuten. War natürlich Quatsch, ich wusste ja, wie es war.

Wenn ich also an deiner, @Dinanias, Stelle wäre, würde ich jetzt das Heft in die Hand nehmen und mich proaktiv, zumindest temporär, trennen. Nach Möglichkeit soll er ausziehen. So kannst du den Kopf oben tragen, behältst das Heft in der Hand. M.E. wäre das auch die einzige Möglichkeit, wie ihr euch später eventuell noch einmal annähern könntet, anders halte ich das für ausgeschlossen, weil er keinen Respekt mehr vor dir hat (er weiß ja, dass du zumindest etwas ahnst und trotzdem die Füße stillhältst).

Möglich wäre natürlich weiterhin die Vogel-Strauß-Politik, d.h. du blendest aus, dass er die Affäre weiterführt. Demütigung pur, zudem könnte es sein, dass ER sich dann irgendwann doch noch von DIR trennt (noch mehr Demütigung). Willst du das wirklich? Willst du das deinen Kindern vorleben?

Wäre ich an seiner Stelle, würde da vermutlich nur noch Schocktherapie helfen:
Die Koffer sind ja praktischerweise gepackt. Knapp auf die Kommunikation verweisen und ihn direkt zum Wäschewaschen zu ihr schicken.

Denn bis jetzt ist alles bei ihm verklärt und ein spannendes Versteckspiel. Der Gedanke an den Alltag könnte ihn wach werden lassen.

Zitat von Hypatia:

Für mich fühlt sich das bis heute an wie Gleichgültigkeit. Ich sage nicht, man muss bis zur Selbstaufgabe um den abtrünnigen Partner kämpfen, aber einmal ein: 'Ich liebe Dich, ich will Dich und das was wir haben nicht verlieren', hätte mir geholfen. Und vorher ein deutliches: 'Das ist nicht ok, ich bin enttäuscht' also irgendeine Emotion jenseits von 'Egal' hätte ich mir gewünscht.

Schwierig. Klar, Egal und Gleichgültigkeit sind keine Basis. Andererseits Weinen und Flehen, d.h. sich auf Seiten des Betrogenen noch kleiner machen, auch nicht. Ich war (glaube ich) nicht gleichgültig, habe mich aber darum bemüht, meinen Kopf oben zu halten und souverän zu bleiben (auch wenn das manchmal hart war). Kämpfen hätte aus meiner Sicht vor allem mein Ex gemusst, wenn ihm an unserer Beziehung noch was gelegen hätte - auch wenn wir natürlich gemeinsam unsere Probleme hätten aufarbeiten müssen - aber der Impuls dazu hätte von ihm kommen müssen.

Zitat von Dinania:

Was will sie? Mitleid? Sie sollte auch mal sehen, was sie für ein rücksichtsloser Mensch ist.........

Möglich. Und ja, dieses selbstmitleidige Gejaule klingt nicht besonders sympathisch. Aber: Nicht deine Baustelle. Aus welcher Motivation sie irgendetwas tut oder nicht tut, kann dir egal sein.

Zitat von SchlittenEngel:

Ja und ? mein Punkt, den du gern nicht teilen darfst.. , bleibt, dass sie dennoch AUCH jedes Recht hat, auf eine „ Freundin“ , die ihr ins Gesicht lacht und zu Besuch ist, während sie mit ihrem Mann rummacht, AUCH sauer zu sein. Das ist ja kein „ entweder oder“. Finde das pers. total nervig, und auch hier ...

Es ist ein völlig legitimes Gefühl und die wäre sicher nicht mehr meine Freundin, schon lange nicht mehr. Aber Dinania neigt m.M.n. zu sehr dazu, ihre negativen Gefühle auf sie zu projizieren und nicht auf ihren Mann, wo sie hingehören. Ich kenne das von mir selbst auch gut (obwohl hier Next keine Freundin von mir war, ich kenne sie nicht einmal) - in der Anfangszeit sind mein Hass und meine Wut gedanklich oft bei Next gelandet und auch heute ist das noch manchmal so. Da muss man sich immer wieder klarmachen, dass sie die falsche Adresse ist und der A... primär der Mann ist.

Zitat von Dinania:

rücksichtsloser Mensch

Schon wieder Sie?

Na dann, dreh auf, zeig ihrem Mann die Kommunikation, tabula rasa, alles in Schutt und Asche.
Damit auch ein jeder sieht, wie rücksichtslos sie ist

… und schau weiter darüber hinweg, wie rücksichtslos dein Mann ist.

Es geht um deine Ehe, nicht ihre, diese kann sie selber ausklamüsern.

Verkenne nicht weiter, dass sich nun auch dein Mann in einer lieblosen und langweiligen Ehe befindet. Diese muss objektiv nicht so sein, kann aber ( Achtung, ich wiederhole mich) NICHT gegen die Insekteninvasion anstinken.

Zitat von Sitamun:

Sag mal checkt dein Mann gar nicht wie es dir geht? Kannst du so gut schauspielern? Der muss doch merken, das in dir was zerbricht?

Sie ist dem Mann doch schon total egal.