Liebe Community,
ich bin im Moment sehr verzweifelt und bräuchte Rat:
Mein Mann und ich sind seit fast 7 Jahren zusammen, seit fast 2 Jahren verheiratet. Wir haben eine gemeinsame, 4 Jahre alte Tochter. Kinder- und Heiratswunsch gingen von ihm aus. Die Beziehung war immer sehr schön, er mein Fels in der Brandung. Und mein bester Freund. Wir haben ein Haus mit Garten, arbeiten beide (er Vollzeit, ich Teilzeit), haben also viel um die Ohren. Mein Mann ist betrieblich aufgestiegen und für die Firma immer erreichbar, wird auch abends von Angestellten kontaktiert (Krankmeldungen etc.). Seit letztem Jahr legt er sich dort richtig ins Zeug. Ich hatte schon in den letzten Monaten den Eindruck, er reibt sich auf der Arbeit sehr auf, will - was ihm ja auch gelingt - Karriere machen. Mein Eindruck: Er hatte mit der Arbeit keine Kraft mehr für Anderes, war immer nur genervt, wollte nur seine Ruhe. Haushalt, auch Gartenpflege, Kind - alles hing/hängt an mir. Er wirkte nur noch genervt von mir/ uns. Die Ruhe fand er zu Hause am Wochenende nicht.
Wir hatten in den letzten Monaten kaum Paarzeit, auch hatte jeder keine Zeit für sich. Dann die Corona-Situation mit eingeschänkten Kita-Betreuungszeiten. Ich war zeitweise so fertig, dass ich abends um 8.30 Uhr auf dem Sofa eingeschlafen bin.
Zugegebenermaßen hatten wir auch keine/nicht viel köperliche Nähe mehr.
Mein Mann hat vor kurzem gesagt, dass ihm alles zu viel ist. Er wisse nicht, ob er noch Gefühle für micht hat. Dann sagte er, er habe keine Gefühle mehr für mich. Er glaube auch nicht, dass sie wiederkommen. Er müsse hier raus, will sich eine Wohnung nehmen. Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe, sehe diese und bin bereit etwas zu ändern. Ich sehe aber auch Fehler bei ihm. Wir haben uns seiner Meinung nach auseinandergelebt. Ich habe noch Gefühle und habe ihm gesagt, dass man es nochmal probieren kann, was ich mir wünschen würde. Das war aber zwecklos. Ich habe seine Entscheidung dann akzeptiert, nicht geweint oder gebettelt o.ä. und ihm gesagt, dass ich mir wünschen würde, dass er weiterhin für unser Kind da ist.
Am nächsten Tag nach diesem Gespräch bat er mich um ein Gespräch. Er wolle die räumliche Trennung, um zu gucken, ob da noch was sei und er mich bzw. etwas vermisse. Ich dürfe ihn aber nicht unter Druck setzen o.ä. Er werde ausziehen, leid täte ihm dies aber nur wegen der gemeinsamen Tochter. Außerdem hat er vor kurzem gesagt, er ärgere sich darüber, die nächsten 26 Unterhaltspflichten am A. zu haben. Er sei fertig und habe auch nicht mehr die Nerven nicht für ein Kind.
Ich selbst hatte berufsbedingt im letzten Jahr sehr sehr viel um die Ohren, und ja, ich habe ihn sicherlich auch vernachlässigt (Teilzeitfalle). Ich glaube auch, dass er fertig ist und Ruhe braucht.
Für mich hat er mit allem abgeschlossen, ich verstehe daher den Wunsch nach räumlicher Trennung nicht
(gucken, ob er mich vermisst). Ich bin leider erst jetzt aufgewacht, denke aber, er lässt mir die Chance nicht, Dinge zu ändern. Zu einer Eheberatung möchte er nicht. Er braucht Abstand, sagt er. Die Situation ist schwierig, weil wir noch im Haus gemeinsam leben, bis er eine Wohnung hat. Ich gehe freundlich-distanziert mit ihm um, koche noch für uns drei und habe gesagt, dass seine Entscheidung - auch eine Trennung - ok ist. Scheidung will er so schnell nicht, er wolle ja nicht nochmal heiraten.
Er kommt jetzt immer sehr spät nach Hause, wirkt oft genervt (ich lasse ihn aber in Ruhe, laufe nicht hinterher, verhalte mich aber freundlich und versuche ihm Abstand zu geben bzw. gebe ihm diesen).
Versteht Ihr das mit dem Wunsch nach räumlicher Trennung? Könnt Ihr mir einen Ratschlag von außen geben?
Bitte keine Vorwürfe von wegen Fokus zu sehr aufs Kind gelegt etc. - ich weiß wirklich um meine Fehler.
Lieben Dank Euch!
12.06.2021 10:01 •
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