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Ironie oder anderer Humor in der Beziehung

T
Hallo, in meiner Ehe haben mein Mann und ich viel durchgemacht, sind beide 54 und seit dem 18. Lebensjahr zusammen. Für mich gibt es eine Grenze beim Humor und die kommuniziere ich immer wieder gegenüber meinem Mann. Er sieht es anders, findet seine Äußerungen nicht so, wie sie bei mir ankommen, sagt ich sei zu empfindlich. Seine letzte Äußerung hat mich wieder umgehauen, auch weil in falscher Situation. Konkret meine Frage: Wie findet Ihr es, wenn ihr euren Partner abends beim Schlafengehen bittet, mal kurz am Rücken eine Stelle zu kraulen, an die ihr nicht selbst ankommt. Hat er auch, aber mit dem Satz: Eine der wenigen Vorteile verheiratet zu sein . Er sagt, es war Ironie ein Scherz. Bin ich wirklich zu empfindlich? Für mich war es unter der Gürtellinie. Er versteht mich da einfach nicht. Ansonsten ist er sehr fleißig, aber eben auch egoistisch.
Meine Frage ist kein Scherz, ich weiß bald nicht , ob ich noch richtig ticke. Ich sage ihm,
wo meine Grenze ist, er findet es unwichtig. Wie weit lasst Ihr Humor zu?

06.05.2021 14:00 • #1


U
Ihr seid ja schon ein halbes Leben zusammen und du kennst deinen Mann. Ist der Humor schwarzer und sarkastischer geworden oder bist du empfindlicher durch Corona und die vielleicht für euch zu tragenden Dinge für dich geworden?

Ich finde diese Aussage witzig, aber ich mag auch sehr gern schwarzen Humor. Die Frage ist doch, ob er dich auch so behandelt.

06.05.2021 14:17 • x 4 #2


A


Ironie oder anderer Humor in der Beziehung

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DerBote
Hmm, dann habt ihr wohl einen unterschiedlichen Humor. Ich finde den Spruch von ihm jetzt nicht so dramatisch. Solange er nicht auch sonst die Ehe als wenig vorteilhaft empfindet, ist es halt nur ein Spruch.
Ob dich das jetzt zu einer empfindlichen Person macht, ist eine andere Frage. Wenn du aber hintergründig an seiner Liebe zweifeln solltest, dann fühlt sich das für dich wie ein Schlag ins Gesicht an.

Daher die Frage: Wie geliebt fühlst du dich denn von ihm?

06.05.2021 14:21 • x 4 #3


megan
Finde es gar nicht schlimm, würde darüber lachen. Männer halt

Hast du noch mehr Beispiele?

Könnte es ein Selbstwertproblem sein?

06.05.2021 14:24 • x 3 #4


FrauDrachin
Hey Tulpe,

ich finde deine Frage sehr interessant.

Mein erster Gedanke war, dass mein Mann auch öfter mal in meinen Augen unpassende Scherze gemacht hat. Oder auch einfach doofe Aussagen, wenn ich verärgert war, als Scherz hingestellt hat. Mein zweiter Gedanke war, dass ich deinen speziellen Satz aber echt witzig find...

Mein dritter, dass es, wie bei jedem Scherz, ganz ganz stark darauf ankommt, wie man sonst miteinander umgeht.
In deinem Beispiel: Wenn du wirklich spüren könntest, dass dein mann dich schätzt, und eure Ehe schätzt, und viele Vorteile darin sieht, verheiratet zu sein, dann könntest du den Scherz als Scherz identifizieren, und lustig finden. Wenn er so das ausspricht, was du glaubst, dass er denkt, dann ist es ein Tiefschlag, bzw. ein dir eins reinwürgen.

Ein anderer Aspekt, den ich immer wichtig fand, ist, dass ich Scherze halt dann nicht lustig finde, wenn sie genau eine meiner Schwachstellen treffen. Das fällt einem langjährigen Partner natürlich relativ leicht, da er genau die Schwachstellen kennt. Ist mir aber umgekehrt auch schon passiert, muss auch partout keine Absicht sein.

Ich denke mir, hier hilft es dann nichts daran herumzudoktern, ob du empfindlich bist, oder ob der den falschen Humor hat. Es scheint eher ein Symptom dafür zu sein, wie es um eure Kommunikation bestellt ist, und wie euer Verhältnis unter der Oberfläche wirklich ist.

Liebe Grüße von der Drachin.

Edit: Tatsächlich kann es aber auch eine (unbewußte) Art sein, dir immer wieder mal eins auf den Deckel zu geben, dich zu verunsichern und klein zu halten. Würde ich jetzt aber nicht als erstes vermuten.

06.05.2021 14:25 • x 1 #5


D
Ehrlich gesagt verstehe ich das Problem nicht so ganz.
Der Spruch ist für mich nun nicht schlimm, eine kleine Neckerei.
Wieso war der Spruch für dich
Zitat von Tulpe100:
unter der Gürtellinie.


Zitat von Tulpe100:
Ich sage ihm,
wo meine Grenze ist, er findet es unwichtig.

Kommt meiner Ansicht nach auf das 'Wie' an.
Also wie sagst du es ihm und wie genau bzw. klar drückst du dich aus?
Bist du sicher das es ihm unwichtig ist?
Woran machst du das fest?

Allgemein sucht man sich meiner Meinung nach doch meist einen Partner mit ähnlichem Humor.
Nach so langer Zeit kennst du doch seinen Humor oder hat dieser sich in den Jahren geändert oder dein Empfinden?

Zitat von Tulpe100:
Wie weit lasst Ihr Humor zu?

Wenn es nicht reinweg nur zur Belustigung anderer dient, dann bitte.

06.05.2021 14:26 • #6


T
Danke für eure Antworten...
Es ist wohl wirklich so, dass die Umstände es schwieriger machen. Bin im HomeOffice und in der Logistikbranche, mein Job ist stressiger geworden, die Arbeitszeiten länger. Kolleginnen arbeiten zusätzlich am Wochenende, ich in der Woche länger. Mein Mann ist in Kurzarbeit und hat jede dritte Woche frei, sonst von 7-13 und Bereitschaft am Wochenende. Auch wechselt mein Job in eine andere Stadt ab 1.7. Vorher ein Strecke 45km dann 105 km. Mein Mann nutzt seine Freizeit geht Dienstags und Sonntags zum Tauchen, Donnerstag zu seinen Cousins zum quatschen. Hab ja nichts dagegen. Da er viel freie Zeit hat, vergleicht er sich mit mir, wenn ich dann Feierabend habe, stehen noch genug Pflichten an für mich, Wäsche, sauber machen, Abendessen, einkaufen. Mein Ausgleich war immer Zumba mittwochs und Yoga. Er geht auch mal einkaufen, saugt mal durch und arbeitet an Haus und Garten. Die Aussicht auf gemeinsame Zeiten werden immer geringer. Und abends alles zu schaffen dann schwieriger. Nach langem Arbeitstag zu Hause alleine zu sitzen, durch Corona kaum Kontakte zu haben.. das macht mir zu schaffen. Auch wohnen wir seit 5 Monaten erst wieder zusammen, waren vorher 1 und ein Viertel Jahr getrennt. Haben Gütertrennung und jeder Haus. Wohnen bei meinem Mann, es steht an, mein Haus zu vermieten. Da liegen die Nerven blanker und sein Humor trifft eher.... wenn das alles nicht wäre, ist sein Humor doch wohl nicht so bedenklich. Die Kommunikation versuchen wir hinzukriegen, aber mein Mann ist Mecklenburger und redet nicht gerne, bis auf seinen Humor, und ich bin in Mecklenburg geboren aber in Brandenburg aufgewachsen und seit 1990 wieder in Mecklenburg. Bin wohl dünnheutig geworden, da gerade wieder mit meinem Mann zusammen gekommen und dann meine Arbeitsstelle noch weiter weg... Frage mich dauernd, wann wir uns dann da sehen und was das für nen Sinn macht. Da hat mich sein Humor voll auf dem falschen Fuß erwischt. Naja haben uns heute nochmal laut ausgetauscht...schauen wir mal. Bei ihm liegen die Nerven wohl auch etwas blank, hat eine meiner Kaffeetassen in die Spülmaschine geräumt und angestellt. Wollte danach ausräumen und das ganze Geschirr war voller Kaffepulver. Ich trinke gern türkisch Kaffee und hab die Tasse in meiner Kurzpause schnell mal in die Küche gestellt und vergessen.

06.05.2021 15:32 • x 1 #7


T
Ich fand das lustig, er überhaupt nicht. Weiter geht's, auch das kriegen wir hin. Danke für eure Gedanken dazu.

06.05.2021 15:40 • x 1 #8


B
Liebe @Tulpe100

den Spruch an sich finde ich nicht schlimm. Allerdings scheint Ihr in der Aufteilung von Freizeit und Haushaltsaufgaben eine ziemliche Schieflage zu haben.

Wenn du den ganzen Tag arbeitest, dazu noch Überstunden machst und dein Liebster in Kurzarbeit mit fünf Stunden/Tag ist, verstehe ich nicht, dass er den Haushalt nicht alleine wuppt. Wäsche, einkaufen, etc. sollten in dem Fall selbstverständlich seine Aufgaben sein. Warum sitzt du abends alleine zu Hause? Tauchen soll er doch gerne gehen, während du arbeitest. Ist doch kein abendfüllendes Programm, eher nachmittagsfüllend. Einen Abend in der Woche zur Cousine finde ich ok, du bist ja auch nicht gezwungen alleine zu Hause Trübsal zu *beep*. Magst du nicht mitgehen? Du könntest ja auch online Yoga- und Zumba Kurse mitmachen.

Vielleicht solltet Ihr nochmals gemeinsam überlegen, inwieweit das (Wieder-)Zusammenziehen nach der Trennung in der ohnehin anstrengenden Corona-Zeit, für euch zielführend war. Wenn du ab Juli wirklich auch noch jeden Tag 105km einfach unterwegs sein muss, steht doch gleich die nächste Krise an. Wie hast du das geplant? Du schreibst, du bist gerade im HO, wird sich das am 1. Juli ändern?

06.05.2021 17:00 • #9


AlexK1982
Och, ist doch knuffig. Was sich liebt, das neckt sich eben

Wenn meine Verlobte mit mir wegen irgendwas schimpft, frage ich sie zum Beispiel immer, ob wieder Zwergenaufstand ist. Nach kurzer Empörung muss sie meistens doch schmunzeln, bewirft mich mit irgendwas und jagt mir hinterher... Meistens liegen wir dann lachend und raufend auf dem Boden und alles ist wieder gut.

06.05.2021 17:05 • #10


T
Tauchen ist leider Dienstags ab 18Uhr und Sonntag vormittags. Donnerstag auch abends da ist gegen 20 Uhr zurück.

06.05.2021 17:11 • #11


T
Online Kurse habe ich eine Zeit lang mitgemacht. Da gebe ich meinen Mann Recht dass er sich ärgert, dass ich das vernachlässige.

06.05.2021 17:13 • #12


T
Ja und der bevorstehende Wechsel meines Arbeitsorganisation macht mir am meisten Gedanken, eine Lösung hab ich da nicht wirklich für gleich. In einem guten Jahr kann ich evtl in Altersteilzeit gehen, der weite Weg würde bleiben. Das geht bei meiner Firma ab 55. Im Moment zahle ich dafür viel Geld ein. Mein Mann sieht da eher einen Jobwechsel für mich, hier vor Ort arbeiten. Ich arbeite mein ganzes Leben in meiner Firma, da tue ich mich schwer mit.

06.05.2021 17:19 • #13


T
Ich denke, wenn bei uns geimpft wurde, das kommt so im Juli, werden wir nicht mehr so oft im HomeOffice sein. Betriebsarzt macht dann Impfangebote.

06.05.2021 17:23 • #14


D
Das wollte ich vorher schon nachfragen, hatte mich aber erst dagegen entschieden:

Sicher das ihr die Krise wirklich ad acta gelegt habt oder eher hast du sie überwunden?
Oder schleicht sich der alte Trott wieder ein und du wirst unzufriedener? (Was ich anhand der Haushaltsaufteilung schon verstehen kann.)
Auch deshalb vielleicht die Dünnhäutigkeit?

06.05.2021 17:25 • #15


A


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