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Irgendwie wieder auf die Beine kommen

EmmaPee
Sonntag werden es 4 Wochen sein, seitdem Du Dich entschieden hast. Plus die zwei Wochen oder 10 Tage davor, in denen Du mich mit Ich weiß nicht, ob ich das alles noch will. Will nur noch weg, allein sein ganz nah an den Abgrund geschoben hast.

Ich erinnere mich an meine Worte, als man mir sagte, dass mein Bruder gestorben sei: Das kann nicht sein. Und ich erinnere mich an die Worte meiner Nichte, als ich ihr sagen musste, dass ihr Vater verstorben ist: Das kann doch nicht sein. Das war Trauer und Fassungslosigkeit. Aber als Du mir sagtest, dass es aus ist, war es mehr als Trauer und Fassungslosigkeit. Mehr als das kann nicht sein! Um den Schmerz zu beschreiben, den ich empfand, müssten ganz neue Worte erfunden werden.

Bei den schlimmen Nachrichten davor schaffte ich es irgendwie, am Abgrund entlang zu tänzeln und irgendwann fand ich den Weg zurück. Aber diesmal gab es keinen Weg zurück. Ich wurde einfach in diesen tiefen Abgrund geschubst, aus dem es keinen Weg heraus gab. Dort unten war es dunkel und es gab nur diesen unerträglichen, unmenschlichen Schmerz.
Aber nein, da war noch Hoffnung. Denn was nicht sein konnte, musste ja ein Traum sein, oder nicht? Jeden Tag habe ich gehofft - nein, ich war mir sicher, dass Du mir sagen würdest 'ich habe mir geirrt, alles Blödsinn, natürlich bleiben wir zusammen'. Aber das passierte nicht. Jeden Tag fragte ich Dich, ob sich bei Dir etwas geändert habe, aber Du hast nur traurig mit dem Kopf geschüttelt.

Wir haben viel geredet in den letzten Wochen. Nicht gestritten, nur geredet. Und ich wollte die 'Schuldfrage' geklärt haben! Ja, wir sind uns einig. Einig, dass Du mich einfach zu oft betrogen hast und dass ich Dir deshalb nicht mehr vertrauen konnte und auch keine körperliche Nähe mehr wollte. Die Schuldfrage geklärt zu haben hat mir jedoch auch nichts gebracht. Immer wieder Hoffnung wenn Du sagtest, dass Du an nichts anderes denken kannst, wie wir das wieder hinbekommen können.
Doch in diesen Gesprächen hast Du auch Dinge gesagt, die bei jedem normal denkenden Menschen den Fluchtinstinkt wecken würden. Dass Du mir nicht versprechen kannst, mich nicht wieder zu betrügen. Dass Du manchmal eben andere Frauen willst. Dass es Dir dabei nur ums Fi**** geht und sie Dir danach egal ist. Dass es das schönste Gefühl ist, jemand erobert zu haben und Du es immer wieder fühlen willst. Dass Du jede Deiner Freundinnen betrogen hast. Boah, wenn ich das hier so niedergeschrieben lese, kommt es mir echt gerade hoch! Du hast mich schon nach drei Monaten betrogen!

Bis auf Deinen Verrat unserer Beziehung, dem Herumtrampeln auf meiner Seele, auf meinen Gefühlen. war doch alles in Ordnung. dachte ich. eigentlich. Doch immer wenn ich das dachte, kam ganz leise von hinter der zehnten Mauer, die ich um mich herum gebaut habe, dieses Ähm, hallo? Alles war in Ordnung? Aber diese leise Stimme habe ich erstmal verdrängt. Ich wollte gar nicht zu dem Punkt kommen, zu sehen, dass nicht wirklich alles in Ordnung war. Dass ich schon lange keine Freude mehr empfunden habe. Dass ich ständig unter einem wahnsinnigen Druck stand, ohne den Grund dafür ausfindig machen zu können. Denn wenn ich an dem Punkt ankomme und sehe, dass ganz gar nicht alles in Ordnung war, dann heißt es, dass ich die Trennung akzeptiert habe. Und so weit bin ich noch nicht. Ich bin weiter, als vor 4 Wochen, aber so weit leider noch nicht.

To be continued.

06.09.2018 23:12 • x 3 #1


BrokenHeart
Wie lange wart ihr denn zusammen?

Und das Dir die Trennung weh tut und Dir den Boden wegreißt, kann ich schon verstehen. Es ist ja noch recht frisch.

Aber andererseits hast Du jetzt auch die Chance, neu anzufangen und Dir ein glücklicheres Leben aufzubauen. Ohne das jemand ständig Deine Gefühle verletzt und Dich betrügt.

Wieso lässt man sich sowas überhaupt gefallen?
War die Liebe oder die Abhänigkeit so groß?

06.09.2018 23:43 • #2


A


Irgendwie wieder auf die Beine kommen

x 3


EmmaPee
@BrokenHeart

Zitat:
Wie lange wart ihr denn zusammen?


Wir waren 20 Jahre zusammen, haben erst vor 3 Jahren geheiratet

Zitat:
Wieso lässt man sich sowas überhaupt gefallen?
War die Liebe oder die Abhänigkeit so groß?


Ich weiß es nicht. Es ist eine Frage, die mich auch beschäftigt. Wenn ich mich mit 3 Worten beschreiben soll, kommt mir Unabhängigkeit, Selbstbewusstsein und Stolz in den Kopf. Das passt aber nicht damit zusammen, dass ich 20 Jahre mit jemandem verbracht habe, der mich 6 mal oder noch öfter betrogen hat.

07.09.2018 11:42 • #3


BrokenHeart
Du solltest den Blick in einen andere Richtung bringen. Er wird sich nicht ändern.

Du hast aber, wie gesagt, die Chance, noch etwas neues aufzubauen

Ich wünsche Dir viel Kraft

07.09.2018 22:05 • #4


EmmaPee
Gestern und auch heute warst Du nicht da, als ich aufstand. Ich spüre dann immer ein wenig Enttäuschung, bis mir einfällt, wo Du gerade bist. Gestern warst Du beim Amt und kamst total niedergeschlagen zurück. Das, was hier an Miete von denen übernommen wird, ist so wenig, dass man nur im schlimmsten Problemviertel dieser Stadt eine Wohnung finden könnte.

Es tat mir so leid, Dich so zu sehen. Der selbstsichere Typ, der die letzten Wochen so viel Aktion zeigte, um hier herauszukommen, war weg, war total down. Aber ich hatte etwas Wichtiges zu erledigen und musste los. Als ich wieder nach Hause kam, hast Du mich so begüßt, als wäre 'alles normal'. Hi Baby... Es klang nicht so, wie in den letzten Wochen, sondern so, wie Du mich 'früher' begrüßt hast. Zärtlich und vertraut. Aber das war wohl nur ein Echo aus vergangener Zeit.

Doch gestern merkte ich, dass etwas anders war. Hätte ich vor einer Woche noch gehofft, dass Du es Dir noch mal anders überlegst, weil Du keine Wohnung findest, war diese Hoffnung gestern nicht da.

Im nächsten Landkreis wird etwas mehr gezahlt und da warst Du heute, um Dir dort eine Wohnung anzusehen. Ein verschimmeltes Drecksloch. Heute warst Du nicht traurig, sondern wütend und genervt, weil die Wohnungssuche so erfolglos ist. Ich fühle momentan nur selten etwas, oftmals gar nichts. Aber Deine Emotionen nehme ich vollständig auf. Warum?

Ich kam auf die Idee, heute mal wieder etwas zu kochen. Den Auflauf, den wir so gern mögen. Du weißt ja, Kochen ist nicht so meins, aber ich mag keine Pizza mehr sehen. War am Überlegen, ob ich nur für mich einkaufe. Aber das wäre gemein gewesen, schließlich hast Du in den letzten Tagen auch für mich mitgekocht. Ich fragte Dich, ob Du mitessen möchtest. Ja, wolltest Du. Und als ich mit dem Kochen anfing, hast Du Dich angezogen und bist zu einem früheren Kollegen gefahren, weil der ein großes Zimmer frei hat und vermieten würde. Super, danke auch...
Und nein, ich hatte wirklich keine Hintergedanken von wegen zusammen essen und dann wird wieder alles gut. Ganz und gar nicht. Mir kamen erstmals seit Tagen wieder die Tränen. Ist Dir eigentlich klar, dass das nicht nochmal passieren wird? Dass ich dieses Gericht nicht nochmal für 'uns' kochen werde? Ich verabschiede mich momentan von so vielen Dingen, Gefühlen, Momenten die waren und nicht wieder sein werden, während bei Dir nur noch blinder Aktionismus wütet und Du kaum mehr etwas um Dich herum wahr nehmen kannst.

Ja, auch ich möchte inzwischen, dass Du bald eine Wohnung findest. Auch wenn ich glaube, dass ich Dich dann ganz verliere. Aber eigentlich habe ich Dich schon verloren - weiß mein Kopf. Mein Herz schreit immer noch dagegen an

To be continued...

07.09.2018 23:52 • x 2 #5


S
Was für ein A.!
Heutel diesem Typen keine Träne nach.
Er ist es nicht wert!
Es tut mir so leid, so etwas zu lesen.
Du bist viel mehr wert!

08.09.2018 10:26 • x 1 #6


EmmaPee
Gestern warst Du den ganzen Tag zuhause, hast am Rechner gesessen und quasi nichts gemacht. Hast Dich einfach nur abgelenkt. Ich fragte, ob Du noch weg wolltest. Du sagtest ja, hast aber keine Anstalten gemacht, Dich zu bewegen. Ich hätte was zu tun gehabt für mein Geschäft, aber ich kann es nicht, wenn Du hier bist. Da ist so ein furchtbarer Druck in mir.

Irgendwie lähmst Du mich. Nicht erst seit ein paar Tagen oder seitdem Schluss ist. Ich habe es schon letzten Dezember bemerkt, als Du einen Monat zur ReHa warst. Mein Tag- und Nachtrhythmus normalisierte sich, nix mehr bis nachmittags schlafen. Habe die Wohnung komplett auf Vordermann gebracht, hatte täglich alles, was zu erledigen war, schon früh fertig und nicht erst abends auf den letzten Drücker. Ich fühlte mich wohl in der Zeit.

Als ich Dich dort besuchte, hatten wir uns zwei Wochen nicht gesehen. War ja auch nicht gerade um die Ecke. Ich erinnere mich so lebhaft daran, als wir auf Deinem Zimmer waren und ich Dich ansah. Da waren Schmetterlinge im Bauch, das hatte ich ewig nicht gefühlt. Ich sah Dich an und war total verliebt. Ich war auf einmal wieder so verliebt in Dich.. Wir fuhren in die nächste Stadt auf den Weihnachtsmarkt und hatten so einen wundervollen Abend. Wir waren einfach verliebt ineinander, nach 20 Jahren. Weihnachten kamst Du wieder nachhause. Die Wohnung war aufgeräumt wie nie, schön weihnachtlich dekoriert. Du hast Dich so gefreut.
Doch schon bald war der alte Trott wieder da. Ich spürte wieder diese Lähmung, dieses kein Bock auf irgendwas zu haben. Mir war der Unterschied schon aufgefallen, als Du noch in der ReHa warst. Da stupste meine innere Stimme mich an: 'Hey Mädel, merkst Du was?' Ich habe es weggeschoben, denn ich hatte das Gefühl, dass mir die Antwort, auf die ich nach einigem Nachdenken kommen könnte, nicht gefallen würde.

Naja, gestern Abend bist Du nochmal zum Strand gefahren. Nicht lange, weil es langsam ja doch recht kühl wird. Als Du gingst und die Haustür zumachtest, stand ich noch ein paar Sekunden in Flur, starrte auf die Tür. Und dann war da der Gedanke, die Gewissheit... bald geht er zum letzten Mal durch diese Tür. Er wird bald eine Wohnung finden.
Ja und meine Intuition hat mich wie immer nicht im Stich gelassen. Heute hast Du eine Zusage bekommen, Donnerstag unterschreibst Du den Mietvertrag und Samstag ziehst Du schon aus
Und ich bin wieder ganz unten. Obwohl ich doch weiß, dass es sein muss. Keiner von uns beiden kann hier zur Ruhe kommen. Doch seit Du mir heute von der Wohnung erzähltest, lebe ich wieder in der Vergangenheit. Mir fallen die merkwürdigsten Momente ein. Vorhin sah ich den Pizzaschneider, habe ihn immer für unnötig gehalten und dass Du ihn mitnehmen sollst. Und dann hatte ich das Bild vor Augen, wie Du ihn benutzt. Und da war wieder das Schild, das ich die letzten Tage nicht mehr gesehen habe: NIE WIEDER! Nie wieder werde ich sehen, wie Du die Pizza damit teilst. Nie wieder wirst Du die Tür aufschließen. Ich meine, ich wusste doch, dass dieser Moment kommen würde! Und dennoch fühlt es sich gerade so an, als hättest Du erneut Schluss gemacht. Der Schmerz ist wieder so präsent und es tut gerade so furchtbar weh

Vorhin haben wir gesprochen. Ich fragte Dich, was Du Dir von der Trennung, dem Auszug versprichst, was Dich erwarten wird. Freiheit, war das erste Wort. Dann vermissen, mich, die Wohnung, die vertraute Umgebung. Dass Du allein sein wirst. Dass Du Deine Therapie weitermachen willst, die Tagesklinik, die auf Dich zukommt, schaffen willst. Und dann mal sehen. Dass Du Dir keine Gedanken gemacht hast, über die vielen Momente, die noch kommen und Dich erinnern werden, Dich traurig machen werden. Und wenn sie dann kommen, dann schiebst Du sie erstmal weg. Konzentrierst Dich auf das, was jetzt gerade wichtig ist.
Klar, Du bist schon viel weiter als ich. Hast Dir die Trennung ja auch nicht von einer Stunde auf die andere überlegt. Du versuchst immer wieder, mir Mut zu machen. Ja, ich habe die letzten Tage ganz zaghafte Pläne gemacht. Habe mich fast dafür geschämt, fühlte sich irgendwie an, wie ein Verrat? Die Wohnung renovieren, langsam und in meinem Tempo. Und mein Geschäft weiter voran treiben. Ansonsten? Da ist irgendwie nichts. Die Zukunft, die vor kurzem ganz schwarz war und in der sich in den letzten Tagen ein paar kleine Lichtungen zeigten, ist wieder schwarz. Ich habe Angst, so große Angst

10.09.2018 19:39 • #7


EmmaPee
Ein paar Tage, nachdem Du es ausgesprochen hast, überkam mich dieser unheimlich starke Drang, auszumisten. Ich weiß nicht, warum das so plötzlich kam. Dachboden und Keller waren voll mit 'meinem schei.', wie Du es immer gesagt hast. Und ja, es war nicht sichtbar, weil so oft ist man ja weder da oben noch unten im Keller. Dennoch war es im Hinterkopf immer so eine Belastung. Zu wissen, wieviel unnötiger und alter Mist dort lagerte. Ja, ich weiß, dass ich Probleme habe, mich von Dingen zu trennen...

Aber ich habe es durchgezogen. Auch weil ich mich dringend beschäftigen musste. Die ersten Wochen nach dem verhängnisvollen Satz waren so hart, so unbegreiflich schmerzhaft - ich musste etwas tun. 3 Säcke voll mit alten Kleidern und 5 Säcke voll mit alten Papieren, Zeitungen habe ich komplett entsorgt. Dann habe ich sortiert, Deins und meins. Jeden Karton, jeden Kasten, Schrank - alles habe ich sortiert. Als ich Deine Sachen in Kartons gepackt und diese dann gestapelt hatte, war klar, dass nicht alles 'mein schei.' war. 50:50 würde ich sagen.
Das Aufräumen da oben war schlimm, eine Reise in die Vergangenheit. All die Karten, die Du mir immer wieder geschrieben hast, Fotos usw. Es tat sehr weh

3 Tage habe ich gebraucht, fühlte mich danach leichter, war aber auch so unendlich traurig. Ich war die Tage davor etwas zur Ruhe gekommen, aber nachdem ich dort oben fertig war, war ich wieder fertig mit der Welt. Du konntest es gar nicht verstehen, sagst, ich sei jeden Tag anders drauf, könntest Dich auf nichts einstellen.
Einer der Umzugskartons war noch so gut wie leer und ich nahm ihn mit runter. Fing an, das TV-Board auszuräumen. Und da war es nicht mehr nur traurig, da brach ich wieder zusammen. Die ganzen Konsolen-Spiele... Erinnerungen, an schöne Abende in unserem gemütlichen Wohnzimmer. Du hast gespielt, ich habe Dir geholfen. Pass' auf, da links stehen welche und schießen! Wie das eben so ist, der Beifahrer sieht mehr. Oder wenn im Spiel so ein hartes Rätsel war, haben wir es zusammen gelöst. Und während ich so ein Spiel nach dem anderen einpackte, kamen immer mehr Erinnerungen hoch. Ich weinte so doll. Um uns, um die schönen Zeiten und weil das alles nie wieder sein sollte.
Während ich noch am Packen war, kamst Du nachhause. Ich sah die Panik in Deinen Augen, hörte sie in Deiner Stimme. Warum machst Du das? Das kann doch noch ewig dauern, bis ich eine Wohnung finde! Jup, solange ich auf dem Dachboden sortierte und packte, musstest Du es ja nicht sehen. Doch in dem Moment hast Du genau das gesehen, was ich sah: Abschied! Von uns, was war und was noch hätte sein sollen. Du konntest nicht damit umgehen, hast mich weitermachen lassen und Dich an den Computer ins andere Zimmer verzogen.

Gestern hast Du das erste Mal selbst gepackt, während ich unterwegs war. Hast mir gesagt, dass es so furchtbar weh tat. Dein Schreibtisch ist so gut wie leer. Auch die beiden Schränke, die Du mitnimmst, wurden gestern geleert. Die leeren Schränke, die wir vor noch gar nicht so langer Zeit gekauft haben, haben gestern Abend, als Du schon schliefst, zu Heulkrämpfen bei mir geführt. Zerpflückt. Alles was schön war, was wir waren, was wir hatten - getrennt und zerpflückt.

Lange haben wir gestern noch geredet. Du hast Angst davor, allein in der neuen Wohnung zu sein. Vermisst mich, uns, die Katzen, die gewohnte Umgebung. Hattest in den vergangenen Wochen so viel zu tun, dass Du Dir noch gar nicht im Ansatz ausmalen konntest, was auf Dich zukommt. Aber Du willst die Trennung. Einer von uns wäre immer unglücklich ist Dein Satz, den Du immer wieder sagst.

Morgen bekommst Du die Schlüssel für Deine Wohnung, Samstag ziehst Du um. Ich wusste, dass der Tag kommt. Habe auch öfter gedacht, dass es Zeit wird. Doch jetzt? Ich denke immer nur: das kann doch alles nicht wahr sein?!? Warum ist da immer noch, immer wieder, ganz klein Hoffnung, dass Du es Dir nochmal überlegst?

12.09.2018 22:39 • x 1 #8


EmmaPee
Nun bist Du also weg. Gestern morgen um 9 Uhr hast Du mich geweckt, weil die Helfer für Deinen Umzug da waren. Ich saß noch verschlafen auf dem Sofa, sah wie betäubt zu, als sie anfingen, die Kartons rauszutragen. Es ging so schnell. Nach nur einer Stunde war alles eingeladen. So schnell wurdest Du aus unserem Leben geräumt

Am Abend davor hast Du Deinen Computer abgebaut. Ich stand daneben, fing an zu weinen, sagte: JETZT gehst Du wirklich. Denn Dein Computer, das bist Du. Wir haben beide viel Zeit am PC verbracht, schon immer. Eine unser Gemeinsamkeiten. Es gab so viele tolle Zeiten, wenn wir nebeneinander an unseren Tischen saßen, zusammen gezockt haben. Wir haben uns dabei ja auch kennengelernt, vor 20 Jahren, als es noch nicht mal DSL oder Partnerbörsen gab.
Als ich sah, wie Du die Monitore abstecktest, wurde mir glaube ich erst so richtig bewusst, dass Du gehst. Auch Du fingst an zu weinen. Und zum ersten Mal, seitdem Schluss ist, haben wir uns in die Arme genommen, haben zusammen geweint. Doch Du hast weiter abgebaut. Die Stimme in mir, die sich immer noch von Hoffnung nährt, schrie gegen alle Vernunft an. 'Nein, warum tust Du das? Geh' nicht! Das kann doch nicht wahr sein!' Aber Du hast weiter zusammengepackt, gingst weiter diesen Weg, der von mir weg führte.

Als ich vor ein paar Tagen sagte, dass ich am Tag Deines Auszugs die Schlüssel haben möchte, hast Du Dich gewehrt. Du müsstest ja noch Wäsche waschen, bis Du eine eigene Maschine hast. Aber da war wieder diese Panik in der Stimme. So, wie an dem Abend, als ich Deine Spiele einpackte. Mit jedem der Schritte, die Du in den vergangenen Wochen gegangen bist, hast Du Dich von mir, von uns entfernt. Es jetzt noch zu stoppen, wäre sinnlos gewesen. Doch ich weiß, dass auch Dir das alles sehr weh tut, Du irgendwo im Inneren auch noch festhalten, nicht endgültig loslassen willst. Du sagtest, Du wolltest diesen Schritt nie gehen, weißt aber, dass Du ihn gehen musst. Aber auch, dass es so schwer ist, loszugehen, loszulassen. Und das Abgeben der Schlüssel unseres Nestes ist halt einer der größten Schritte, hat Dir Angst gemacht. Dennoch hast Du mir die Schlüssel gestern gegeben...

Und dann bist Du aufgestanden, nahmst Deinen Rucksack. 'Deine' Katze strich um Deine Beine. Eigentlich unsere Katze, eigentlich die Katze meiner verstorbenen Mutter. Die per Hand aufgezogen werden musste, total auf Menschen, auf Dich fixiert ist. Ob Du Dich von ihr verabschiedet hättest. Du fingst sofort wieder an zu weinen, wieder sah ich diesen Schmerz in Deinem Gesicht. Wieder war es für mich nicht zu ertragen, diesen Schmerz zu sehen.
Was ist nur los mit mir? Sie versteht sich nicht mit den anderen Katzen, ist total auf Dich fixiert, ist Dein Ein und Alles. Als Du in die Knie gingst, um sie zu streicheln, sprang sie sofort auf Dein Bein, kuschelte sich eng an Dich und Du weintest noch mehr. Ich weiß, wie es mir ginge, wenn man mir meinen Kater nehmen würde. Es ist mir noch nicht passiert, deswegen kann ich Deinen Schmerz nur im Ansatz verstehen bzw. sehen, aber das haut mich schon um. Wie es in Dir aussieht... ich möchte das gar nicht wissen, denn wenn ich die volle Wucht Deines Schmerzes sehen oder fühlen könnte, müsste man mich wohl einweisen lassen.
Und ich kann nicht ergründen, warum ich sie Dir nicht mitgeben kann. Ich weiß, dass sie bei Dir ein super Leben hätte und auch, dass es für Dich gut wäre, nicht allein zu sein. Jemanden zu haben, mit dem Du kuscheln kannst. Ich will doch, dass es Dir gut geht Und dennoch, nur bei dem Gedanken daran, dass Du sie mitnehmen würdest, dreht sich mir der Magen um, schreit, nein brüllt in mir alles nur NEIN, DAS GEHT NICHT! Ich kann es nicht deuten, finde den Grund nicht. Aber ich habe so ein schlimmes Gewissen dabei, dass es mich fast zerreißt! Und warum habe ich, die ihre Tiere über alles liebt, die alles für ihre Tiere tun würde, auf einmal das Gefühl, dass ich dieser Katze nicht gerecht werden kann?

Und gestern tat ich etwas, was ich seit Jahren nicht gemacht hatte. Du musstest noch mal zu Ikea, hast Deinen Rucksack hier vergessen. Und ich sah hinein, da war so ein Gefühl, dass mich dazu trieb. Neben dem üblichen Kram war da ein Notizbuch und ich öffnete nur den Deckel, weil ich nicht wusste, was in dem Buch steht und es wohl auch nicht wissen wollte. Da war ein handgeschriebener Zettel mit Datum vom November letzten Jahres. Von der Tucke, mit der Du mich zuletzt betrogen hast. Schon 4 Jahre her und war auch 'nur' virtuell. Ein Jahr später heirateten wir und Du sagtest mir, dass Du mich nie wieder betrügen würdest, dass Du das mit dem verheiratet sein sehr sehr ernst nehmen würdest. Es stand nichts verfängliches drauf, einfach nur ein paar nette freundschaftliche Zeilen. Unterschrieben mit einem 'hab Dich lieb' und ihrem Namen.
Ich war so perplex, konnte überhaupt nicht in geraden Bahnen denken. Hast Du etwa doch...? Ich schaute immer wieder auf das Datum, wusste auf einmal gar nicht, wo Du im Nov 2017 warst. Mein Herz raste, ein Klumpen im Magen, Wut...
War am Überlegen, Dir eine Szene zu machen. Oder gar nichts zu sagen. Doch als Du wieder da warst, gestand ich Dir, dass ich geschnüffelt hatte, dass es mir leid tut. Und ich nicht glauben konnte, dass Du immer noch mit ihr in Kontakt warst.
Da Du jetzt ja keine Heimlichkeiten mehr haben musst, frei bist, hast Du mir geantwortet. Nein, mit ihr wirst Du immer in Kontakt bleiben. Sie sei Deine beste Freundin, auch wenn sie 900 km entfernt wohnt und der wirklich einzige Mensch, mit dem Du Dich traust, über alles zu reden. Dass sie Dir eine Mütze geschickt hast, als Du in der ReHa warst und die Zeilen dabei lagen. Dass da aber auch nichts mehr zwischen Euch gelaufen wäre. Und ja, Du kennst sie auch schon länger, als Du mich kennst. Und nein, Du hättest es mir in unserer Beziehung nicht sagen können, ich hätte es nicht akzeptiert. Niemals wäre ich damit klar gekommen, dass Du mit ihr Kontakt haben wolltest. NIEMALS!
Wir standen im Flur, als ich Dich darauf ansprach, Du warst da schon auf dem Weg zu Tür. Und dann fingst Du wieder an zu weinen. Hast bitterlich gefleht, dass Du nicht im Streit trennen wolltest. Das ich der größte Teil Deines Lebens und ich Dir als Mensch so wichtig bin. Ich habe es gar nicht als Streit empfunden, war ja ganz ruhig. Meine innere Stimme sagte, dass es jetzt eh egal ist, dass es Vergangenheit sei. Wir haben uns nochmal umarmt, Du hast geweint, ich diesmal nicht.
Du hast mir leid getan. Ich weiß, dass es auch für Dich nicht einfach ist. Dass Du noch Gefühle für mich hast. Dass Du das alles nicht gewollt hast. Dass Dir leid tut, was Du uns, was Du mir angetan hast. All das hast Du gesagt, während wir uns umarmten. Aber dennoch bist Du ohne Schlüssel durch die Tür gegangen

16.09.2018 13:26 • #9


EmmaPee
Heute ist Samstag. Heute vor einer Woche bist Du ausgezogen. Es kommt mir viel länger vor, weil so viel passiert, weil ich so viel Dinge erledigen muss. Am liebsten wäre ich in mein bewährtes Verhalten zurückgefallen: mit total zurückziehen, den Kopf in den Sand stecken. Aber dann würde ich am nächsten 1. ohne einen Cent dastehen. Also musste ich machen.

Am Tag nach Deinem Auszug hast Du mir gleich morgens eine WA geschickt. Wie die Nacht für mich war. Dass Du vor lauter Umzugskartons nichts findest, deswegen auswärts frühstücken musstest. Hast mir Fotos von Deinem Frühstück geschickt. Erzählt, was Du an dem Tag vorhattest.
Ja, ich weiß. 20 Jahre lang, haben wir das zusammen gemacht. Nach dem Aufstehen geplappert, Pläne für den Tag gemacht, waren einfach da. Es hat Dir gefehlt und Du hast dann von Deiner neuen Wohnung aus einfach mal per WA damit weiter gemacht. Wolltest sogar vorbeikommen, um den Fön zu holen, den Du vergessen hattest. Ja, Du hast alles vermisst, ist mir schon klar. Ich war noch voller Hoffnung, dass Du mit jedem Tag, an dem Du Deine vertraute Umgebung, die Katzen, an dem Du mich nicht mehr hast, Sehnsucht bekommen, zu mir zurück kommen würdest.

Ab Montag haben wir uns jeden Tag gesehen. Montag brachtest Du mir das Auto, weil ich bis spät abends viel zu erledigen hatte. Als Du hier im Flur standst und ich Dich ansah, war ich überrascht, denn ich empfand nichts. Du wolltest unseren Kater streicheln, doch er ging weg. Jeden Schritt, den Du auf ihn zugingst, ging er von Dir weg. Und 'Deine' Katze lag schlafend auf einem Stuhl. Sie hat Dich registriert, jedoch kaum auf Dich reagiert. Es tat mir leid für Dich. Das muss schlimm gewesen sein

Dann, auf dem Weg zu Dir, um Dich abzusetzen, kamen doch Gefühle auf. Oder nein, es war dieser Druck, der da kam. Den ich seitdem Du Schluss gemacht hattest, jeden Tag so unheimlich stark gespürt habe. Der Druck, Dich immer wieder zu fragen, ob Du es Dir anders überlegt hast. Dir irgendwie klar zu machen, dass das ein Fehler ist und Du doch zurück kommen müsstest. Ich habe es jedoch für mich behalten, wollte es mir nicht wieder geben, ein Nein zu hören.
Während des ganzen Tages dachte ich an die Situation im Flur, dass ich nicht in Heulen ausgebrochen bin, eigentlich nichts gespürt hatte. Dachte weiter, stellte mir die Frage, ob auch ich Dich vielleicht gar nicht mehr so sehr lieben würde, wie ich es glaubte. Fand Indizien dafür, dachte an Situationen der vergangenen Jahre, die darauf hindeuten. Insbesondere, das 'kein S. mehr mit Dir zu wollen'. Wen man jemanden liebt, will man auch körperlichen, S. Kontakt. Bedeutet es im Umkehrschluss, dass man jemanden, mit dem man keinen körperlichen Kontakt mehr will, nicht mehr liebt? Dieser Gedanke hat mir so unheimlich Angst gemacht. Ich schrieb an dem Tag etwas über diese Angst hier im Forum. @Femira antwortete, dass sie diese Angst ebenfalls spürt, wenn sie ans Loslassen denkt. Ist es das? Habe ich Angst davor, Dich loszulassen? Ich wollte nicht mehr darüber nachdenken, denn wenn ich Dich loslasse, ist es so endgültig. Denn eigentlich will ich das doch gar nicht. Eigentlich hoffe ich doch noch immer, dass mit uns irgendwann, irgendwie wieder alles gut wird?

Dienstag mussten wir den Sperrmüll raustragen. Schon nach ein paar Minuten warst Du extrem genervt, hast mich angemacht. Das hätte ich auch allein tragen können, wäre alles mein Müll... Ich wusste gar nicht, was los war. Das alles hatte höchstens 20 Minuten gedauert und Du hattest schon vor Wochen gesagt, dass Du natürlich helfen würdest.. Als wir fertig waren, kamst Du noch mit in die Wohnung. Hast mich gefragt, ob ich genug zu essen habe. Hatte ich nicht, Du wolltest dann für mich einkaufen. Ich erinnerte Dich, dass ich Vollmilch und keine H-Milch möchte. Das war ja immer so ein Punkt zwischen uns. Du drehtest Dich zu mir und lachtest. Da war es für ein paar Sekunden so wie früher. Wir beide spürten das.
Später, als Du wieder zuhause warst, hast Du Dich für Dein Verhalten entschuldigt. Du müsstest Dich erst an die neue Situation gewöhnen und es hätte so weh getan. Weil es zuhause so vertraut ist und dass die Katzen Dich schon nach ein paar Tagen nicht mehr mit dem Ar. ansehen würden. Ich schrieb Dir, dass Du nun doch das hättest, was Du so unbedingt wolltest. Deine Antwort war, dass Du das nicht gewollt hast, es aber keinen anderen Weg gegeben hätte. Ich antwortete, dass es immer mehrere Wege geht, beließ es dann aber dabei, denn darüber haben wir in den letzten Wochen immer wieder gesprochen und Du hast immer nur den Weg der Trennung gesehen. Ich wollte mich nicht mit noch mehr Wiederholungen dieser Gespräche im Kreis drehen.

Am Mittwoch wartete schon morgens wieder eine Nachricht per WA auf mich. Ob Du eins der Telefone haben könntest, da Deins erst nächste Woche kommt. Bist dann gekommen, um es abzuholen und hast mir das Auto zum Einkaufen überlassen. Wäre gar nicht nötig gewesen, hatte noch von Deinem Einkauf am Tag zuvor genug im Haus.

Donnerstag habe ich Dich zum Bahnhof gebracht, da Du bis Montag nach München gefahren bist. Du kennst hier ja kaum jemanden, Deine Freunde und Familie wohnen in Bayern. Auf der Fahrt zum BHF redeten wir erst nicht. Dann fragtest Du, wie es den Katzen geht, sagtest, dass Du sie vermisst. Ich sagte nur, dass es ihnen gut geht. Am Bahnhof nahmst Du Dein Gepäck aus dem Kofferraum und sahst mich an. Ich vermied es, Dich anzusehen. Und ich sah, spürte, dass Du gern noch ein paar Minuten mit mir dort gestanden und geredet hättest. Doch ich sagte nur Tschüß und setzte mich ins Auto. Du kamst an die Tür, fragtest, ob das nun immer so bleiben würde. Als ich antwortete, dass ich nicht wüsste, warum ich mit Dir reden sollte, konnte ich in Deinem Gesicht sehen, wie traurig Dich das machte.
Ich schrieb Dir später, dass ich mich falsch ausgedrückt hatte. Dass ich einfach nicht wüsste, was ich mit Dir reden soll. Das ja schon alles gesagt sei. Und dass mir Dein weiteres Hintergehen mit diesem Ungesicht gezeigt hat, welchen Stellenwert ich in Deinem Leben habe. Wie gleichgültig es Dir war, dass Du mich damit wieder verletzen würdest, es Dir egal war, wie ich mich damit fühlen würde. Du sagtest, dass es Dir leid täte, dass mit ihr nichts weiter gewesen sein und Du nur jemanden zum Reden brauchtest. Dann die Frage, warum wir das nun per WA machen, wenn wir doch vorhin am BHF hätten reden können. Ich wusste es auch nicht. Wünschte Dir viel Spaß mit Deiner hässlichen Ente. Du sagtest, dass Du sie nicht treffen würdest. Ich glaubte Dir nicht. Wenn sie wirklich Deine beste Freundin ist und ihr mal für ein paar Tage nicht 900 km voneinander entfernt seid, ist es doch eigentlich klar, dass Du sie triffst. Du hast darauf nicht mehr geantwortet, nur gesagt, dass Du nicht mehr streiten möchtest.
Wahrscheinlich hast Du sie getroffen, vielleicht hast Du sie nun endlich im echten Leben und nicht nur virtuell gepoppt. Ich weiß, dass es Dir da nur um Deine S. Befriedigung geht. Weil Du sie äußerlich grottenhäßlich findest und sie nie als dauerhafte Partnerin nehmen würdest. Was ich bei dem Gedanken fühle? Irgendwie nichts, vielleicht etwas Ekel. Und auch, dass es ein weiterer Schritt ist, mit dem ich mich von Dir entfernt habe.

Gestern hatte ich unheimlich viel zu tun, zu erledigen. War abends sehr geschafft. Die Katzen verlangten ziemlich aufdringlich nach Futter und auch ich musste etwas essen. Als ich gegessen hatte, kam wieder Hoffnungslosigkeit auf. Denn Du hast Dich nicht gemeldet, seit Du in München bist. Das genaue Gegenteil der letzten Tage seit Deinem Auszug. Und es hat mich geärgert, traurig gemacht. Klar, Du hast da jetzt unheimlich viel Ablenkung - auf welche Weise auch immer. Und ich musste wieder weinen.
Du willst hier Deine Therapie abschließen und dann vielleicht wieder nach München gehen. Hier wärst Du nie richtig angekommen. Und jetzt hatte ich einen Vorgeschmack, wie es wäre, wenn Du nach München zurück gehst. Dann gibt es kein brauchst Du das Auto?, kein Ich möchte die Katzen sehen mehr. Dann sind wir sehr weit voneinander entfernt, werden uns wohl nie mehr wiedersehen. Der Kontakt würde langsam einschlafen. Und ja, davor habe ich Angst, große Angst. Denn dann wäre es endgültig vorbei. Aber vielleicht beschließt Du nach diesem Wochenende in der Heimat auch schon, dass Du genauso gut jetzt schon wieder zurück gehen könntest. Mir zerreißt es gerade das Herz bei dem Gedanken

Heute hast Du mir geschrieben, wann Du Montag wieder hier bist und ob ich es schaffe, Dich dann abzuholen. Ja, passt sogar gut, weil ich zu der Zeit in der Stadt bin. Ich hatte eigentlich beschlossen, dass ich das Auto danach nicht mehr nehmen würde. Ja, das bedeutet, dass ich mindestens einen Tag in der Woche spät abends für 50 Minuten auf den Anschlussbus warten muss und dann im Dunkeln auch noch einen guten Weg zu Fuß zurücklegen muss. Und ich hatte beschlossen, den Kontakt am besten ganz einzustellen. Aber solange Du noch hier bist, wirst Du mich kontaktieren. Denn auch Du hast Schwierigkeiten ganz loszulassen, hast immer noch Hoffnung, wie Du mir sagtest.
Erst, wenn ich Dir klipp und klar sagen würde, dass ich keinen Kontakt mehr möchte, würdest Du es lassen. Aber dann wärest Du sehr traurig und wohl auch wütend werden. Wir würden dann streiten, im Streit auseinander gehen. Das möchte ich nicht. Ich möchte Dir nicht weh tun. Ich möchte doch eigentlich, dass alles wieder gut wird. Denn wenn ich meine Wut darüber, dass Du mich verlassen hast, dass Du weiter mit dieser Unke Kontakt hattest, zur Seite schiebe, weiß ich, dass ich Dich trotz allem immer noch liebe. Diesen Mann liebe, der Du ohne Deine Borderline Erkrankung bist. Der, der immer aufmerksam, liebevoll und fürsorglich war. Der so sehr an mir hing, mich liebte, immer hinter mir stand. Der, der weder auf Alk., Dro. oder ständig Party machen stand. Der, der uns so sehr wollte

22.09.2018 11:42 • x 2 #10


EmmaPee
So, nun bist Du also zurück aus München. Habe Dir das Auto gebracht. Und ich habe einfach mal die Behauptung aufgestellt, dass Du mit Deiner besten Freundin ins Bett gegangen bist. Hast es nicht abgestritten, es hätte sich 'einfach' so ergeben...

Ich bin gerade erstaunt, dass ich gar nicht so viel empfinde. Nur ein wenig Enttäuschung. Naja und auch Ekel. Vielleicht, weil ich es ja irgendwie doch schon wusste. Taten zählen mehr als Worte habe ich hier gelernt. Deine Taten sprechen Bände.

Erst der Schmerz über die Trennung. Dann nach der Trennung festzustellen, dass Du mit dem Ungesicht selbst nach unserer Hochzeit weiter in Kontakt geblieben bist, mich weiter hintergangen hast - wieder Schmerz und eine so große Enttäuschung. Dann Deine Worte: Ich könnte jetzt gar nicht mit einer Anderen, ich liebe Dich noch zu sehr. Es verging nicht einmal eine volle Woche und schon konntest Du mit einer Anderen ins Bett.

20 Jahre lang hast Du mich wieder, wieder, wieder und wieder betrogen. Und dennoch habe ich auch nach der Trennung immer noch gehofft, mir immer noch Gedanken gemacht, ob das mit uns noch mal was werden könnte. Weil mein Herz einfach nicht loslassen wollte. Jetzt weiß ich, dass es verschwendete Zeit und Energie war. Ich wünsche mir für mich, dass mir genau das noch gefehlt hat, um endlich zu begreifen, dass ich Dich nicht mehr will, nicht mehr wollen kann. Dass genau Deine Taten nun auch mein Herz begreifen lässt, was mein Kopf schon lange weiß.

Du bist so unglaublich! Und das meine ich nicht im positiven Sinne. Dass Du mit Dir selbst klarkommen kannst, ist mir ein Rätsel.

25.09.2018 08:37 • x 1 #11


EmmaPee
Gestern waren es auf den Tag genau 9 Wochen seit Deinem Auszug. Früher haben wir uns oftmals gewundert, wie schnell die Zeit vergeht. Doch seit Deinem Auszug trifft das nicht mehr zu. Die Zeit verrinnt unheimlich zäh und so langsam. Gefühlt müssten es schon 5 oder 6 Monate sein. Denn all die Gedanken, die ich gedacht habe, alle Tätigkeiten und all der Schmerz sind doch viel zu viel, um in nur 2 Monate zu passen.

Die ersten Wochen nach Deinem Auszug haben wir uns relativ häufig gesehen. So richtig loslassen konntest auch Du nicht. Dann folgte eine Woche, wo sich keiner von uns beim anderen meldete. In der Woche kam ich etwas voran. Fing an, das Wohnzimmer zu renovieren. Bis, ja bis der Montag kam, als ich das Auto brauchte. Du sagtest mir, dass mit dem Öldruck etwas nicht stimmt. Und auch, dass Du den Wagen verkaufen würdest, wenn die Reparatur zu teuer werden würde.
Das tat mir so leid für Dich. Schon als wir vor 20 Jahren zusammen kamen, hast Du davon geredet, dass Du Dir dieses Auto irgendwann mal kaufen möchtest. Vor fast genau einem Jahr war es dann soweit. Du hast soviel Geld in dieses Auto gesteckt, damit er Dir lange erhalten bleibt. Und ein Jahr später hättest Du ihn mit viel Verlust verkauft? Als ich losfuhr, hatte ich so viel Mitgefühl für Dich, dass meine distanzierte Art Dir gegenüber auf einen Schlag weg war. Es tat mir so leid für Dich. Später, als ich den Wagen zurück brachte und Du mich zu mir gefahren hast, habe ich auf Dich eingeredet. In eben einem normalen und nicht distanzierten Ton. Dass Du Dir den Verkauf überlegen und erstmal abwarten solltest, was die Werkstatt sagt. Ich wollte Dich beruhigen, kenne Dein Verhalten, wenn etwas passiert, ja zu gut. Anstatt rational an die Sache heran zu gehen, erstmal eins nach dem anderen zu erledigen, bist Du in Gedanken schon am für Dich immer fatalen Ende.

Mit meinem Mitgefühl für Dich wich auch Deine distanzierte Art mir gegenüber und dann war zwischen uns diese Vertrautheit, die sich in den 20 gemeinsamen Jahren entwickelt hat, wieder da. Und es folgten anstrengende Tage. 4 Tage, an denen Du jeden Tag zu mir gekommen bist. Rückblickend weiß ich, dass der Montag Dich irgendwie getriggert haben muss. Denn Dein hier bei mir in der Wohnung zu sein, war sehr intensiv. Ich konnte richtig spüren, wie auch Du gierig nach dem Gefühl der Vertrautheit zwischen uns griffst. Und zum ersten Mal seit der Trennung erzähltest Du etwas über Dich. Dass es Dir schlecht geht und Du nach den 6 Wochen in der Tagesklinik auch noch für weitere 6 Wochen stationär in die Psychiatrie gehen wirst.

Was passierte da bei mir? Ich fühlte mich bestätigt. Es geht Dir schlecht, natürlich wegen der Trennung. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern und Du kämst endlich zurück. Spätestens nach dem stationären Aufenthalt wirst Du erkennen, dass der Weg nur zurück führen kann und muss. Man, ging es mir an dem Abend gut.
Doch schon am nächsten Tag spürte ich ein Unbehagen. Denn immer wieder streute mein Unterbewusstsein vergangene Momente in meine Gedanken. Momente, in denen es nicht gut war. Wie ich mich gefühlt habe, wenn Du mich mal wieder betrogen hast. Wie schlimm es für mich war, als ich am Tag Deines Auszugs mitbekam, dass Du mich trotz tausend anders lautender Worte auch nach der Hochzeit weiter hintergangen hast. Wie schnell Du mit dem Ungesicht im Bett gelandet bist, sie kurz darauf sogar als Deine Freundin bezeichnet hast. Und wie Du genau damit, als das, was Du noch in der Zeit zwischen Trennung und Auszug gesagt hast, als Lüge hingestellt hast.
Und auf einmal fühlte es sich gar nicht mehr so gut an, dass Du Deine Meinung ändern könntest. Während mein Herz laut 'ja' schrie, schrie mein Kopf ebenso laut 'nein'. Das ist ein ganz furchtbarer Zustand Am nächsten Tag kamst Du auf mein Bitten hin noch mal her, um mir Werkzeug zu bringen. Warst lieb und fürsorglich. Und einen Tag später hast Du mir Katzenstreu gebracht. An dem Tag war das Unbehagen meinerseits schon sehr viel größer und ich war froh, als Du wieder weg warst. Denn auf einmal hatte ich schon Angst, dass Du hier wieder einziehen wollen würdest. Denn trotz all dem Willen, diesen Schmerz und diese Situation beenden zu wollen, wusste mein Kopf doch ganz genau, dass alles, was passiert war, nicht wieder gut gemacht werden kann. Dass es nur ein Pflaster wäre, das die große Wunde nicht mal bedecken und die Wunde schnell wieder anfinge zu bluten.

Das Wochenende kontaktierten wir uns nicht. In der Woche darauf wolltest Du am WE wieder nach München. Ich sollte Dich zum Bahnhof fahren und das Auto dann übers WE behalten. Am Abend davor fragte ich, wann es am nächsten Tag losgehen sollte. Als Du sagtest, dass Du vielleicht nicht fährst... war das Unbehagen wieder da. Wurde fast schon zu einer Angst. Ich fragte mich, warum Du Dein Ungesicht nicht sehen wolltest. Schließlich waren seit Eurem letzten Treffen schon 6 Wochen vergangen, da will man sich doch sehen? Letztendlich bist Du dann doch gefahren. Und ich war erleichtert.

Ja, schon komisch, oder? Mein Herz weint und weint nach Dir und wenn es dann so aussieht, als wäre Heilung in Sicht, warnt mein Kopf mich so vehement, dass ich Angst vor der vermeintlichen Heilung bekomme.

Ich weiß, wenn Du das hier lesen würdest, würdest Du mir sagen, dass ich totalen Schwachsinn rede. Dass ich mir das alles nur eingebildet habe, Du nur nett sein wolltest und keinen Gedanken an ein Comeback verschwendet hättest.

Nach dem Wochenende normalisierte sich unser Kontakt wieder. Doch mir ging es sehr schlecht. Es war eine so tiefe Trauer in mir, die ich anfangs nicht deuten konnte. Es fühlte sich sehr nach Abschied an, doch ich war wirklich so tief in dieser Trauer gefangen, dass ich überhaupt nicht richtig denken oder analysieren konnte.
Heute glaube ich den Grund zu kennen. Denn ich habe diesen 'Abschied' eingeleitet. Und in meinem Kopf war das wohl schon beschlossene Sache? War die Trauer eine Art Vorbereitung?
Als ich Dir letzte Woche sagte, dass es wohl besser ist, wenn wir uns nicht mehr sehen, weil ich von den Erinnerungen an uns so gequält werde, bekam ich von Dir etwas zu hören, was ich einerseits hören wollte, mich aber andererseits auch davor fürchtete, es zu hören. Du sagtest mir, dass es Dir genauso geht. Dass es Dir schlecht geht und auch Du 20 Jahre nicht einfach mal eben so abhaken könntest. Aber Du sagtest auch, dass Du keinen anderen Weg gesehen hast, als die Beziehung zu beenden. Mich hat der letzte Satz umgehauen, der im Umkehrschluss ja nichts anderes bedeutete, als dass Du nicht zurück willst, die Entscheidung also immer noch für richtig hältst.

Was soll das? Mein Komm zurück! wandelt sich innerhalb weniger Tage in ein Nein, komm nicht zurück! Wenn ich dann höre, dass Du nicht zurück willst, haut es mich wieder aus den Puschen. Dieses Hin und Her in mir selbst kostet so viel Kraft und Tränen. Und das Herz hofft noch immer, ich kann es nicht abstellen.

So ein vollständiger Kontaktabbruch ist es nicht, da ich das Auto weiter benutzen darf, will und muss. Aber ich werde ihn mir abholen und wieder abstellen. Also ohne, dass wir uns sehen. Kontaktabbruch light sozusagen, weil wir uns natürlich schon absprechen müssen. Und auch wenn das wieder ein weiterer Abschied von 'uns' ist, hoffe ich ein wenig, dass es mir auf meinem noch vor mir liegenden Weg helfen wird.

Wir verabschieden uns wirklich auf Raten voneinander

18.11.2018 21:30 • #12


EmmaPee
That I would be good even if I did nothing
That I would be good even if I got the thumbs down
That I would be good if I got and stayed sick
That I would be good even if I gained ten pounds
That I would be fine even if I went bankrupt
That I would be good if I lost my hair and my youth
That I would be great if I was no longer queen
That I would be grand if I was not all knowing
That I would be loved even when I numb myself
That I would be good even when I am overwhelmed
That I would be loved even when I was fuming
That I would be good even if I was clingy
That I would be good even if I lost sanity
That I would be good
Whether with or without you

01.12.2018 16:48 • #13


A
sei froh, dass Du ihn los bist. Betrogen und belogen zu werden - das braucht man NULL !

01.12.2018 17:04 • x 2 #14


EmmaPee
Mittwoch mittag schriebst Du mich an und sagtest mir, wann Du am Bahnhof eintreffen würdest. Ob ich Dich abholen oder Dir das Auto vor die Tür stellen wollte, so dass wir uns nicht sehen müssen, hast Du mir überlassen. Ich wollte ihn einfach nur abstellen und Dich nicht sehen. Ging aber nicht, da ich leider auch Deinen Autoschlüssel hatte. Ich schrieb Dir, dass ich den Schlüssel dann einfach in Deinen Briefkasten werfe.

Doch das war nicht, was Du wolltest, oder? Fingst auf einmal damit an, dass es Dir nicht gefällt, wenn ich zu Fuß durch die Dunkelheit laufen würde. Meine Güte, ja es war schon dunkel aber auch erst halb sechs. Ich merkte, dass der Kontakt mit Dir mich wieder aufwühlte. Das schrieb' ich Dir auch. Du hast Dich dann entschieden, dass Du zu Fuß gehen würdest und das Auto abholen wirst. Dir war wichtig, dass ich sicher sei und mir nichts passiert. Tja, dumm nur, dass ich ja trotzdem runter kommen musste, um Dir Deinen Schlüssel zu geben und auch, um die Garage aufzuschließen. Was war das bei Dir? Wolltest Du mich einfach mal wieder sehen oder warst Du wirklich um meine Sicherheit besorgt?

Dich zu sehen, war... komisch? Die neue Jacke in einer knalligen Farbe, die Du früher nie getragen hättest. Und Boots? Echt jetzt? 20 Jahre habe ich versucht, Dich davon zu überzeugen, doch mal ein paar coole Boots zu kaufen anstatt immer nur Chucks. Wolltest Du nie. Jetzt geht das auf einmal? Ist das der Einfluss Deines Ungesichts? Ich weiß gar nicht, ob das mit ihr und Dir noch läuft. Warst ne Woche weg. Bei ihr oder einfach mal ne Woche Urlaub? Habe Dich nicht gefragt.

Du hast gemerkt, dass es mir nicht gut geht. Schriebst mich später an, dass es Dir so leid tut, dass es so gekommen ist. Ich glaube Dir. Ich weiß, dass auch Du geglaubt hast, wir würden für immer 'wir' sein. Doch mein totaler Rückzug hat Dir so lange zu schaffen gemacht, dass Du letztendlich keinen anderen Ausweg sahst, als Dich zu trennen. Und ich verstehe das. Meine einzige Entschuldigung ist, dass mein Verhalten ganz normal war. Dass ich keinen anderen Weg sah, mich vor weiteren Verletzungen zu schützen. Ja, jetzt kann und muss ich mir diese Wunde ansehen. In den letzten Jahren habe ich einfach ein Pflaster draufgeklebt und gehofft, sie würde irgendwann von selbst heilen. War nicht der Fall.

Wären wir noch zusammen, wenn ich mich nicht so zurück gezogen hätte? Hättest Du aufgehört, mich immer wieder zu betrügen?

Vorhin bin ich raus und spazieren gegangen. Es regnete, doch ich hoffte, dass es mir hilft, mich ein wenig zu bewegen. Ich trug die rote Jacke mit den fröhlichen Punkten. Erinnerst Du Dich? Ich fuhr damals extra nach Hamburg, weil sie ansonsten schon überall ausverkauft war. Du hast Dich so mit mir gefreut, dass ich sie noch bekommen habe.

Ich ging den Weg hinter unserer Garage entlang. Ja, für mich ist das irgendwie immer noch unsere Garage und auch unsere Wohnung. Es ist alles noch so nah, zu nah. Du weißt, wie sehr ich diese Wohnung liebe und hier auch nicht wegziehen werde. Aber an dem Punkt, wo es sich nach 'meiner Wohnung' anfühlt, bin ich immer noch nicht. Im Moment ist sie meistens einfach nur der Platz, wo meine Sachen sind. Aber auch auch der einzige Ort, an dem ich mich wohl und sicher fühle.

Dann kam ich an dem Haus vorbei. Du weißt, das Haus, dass immer so geschmückt ist, wie die Häuser in den USA. Heute habe ich es erstmals von der Rückseite gesehen. Auch auf der Seite ist es geschmückt und beleuchtet. Sogar der Garten funkelt und glitzert. Man konnte hineinsehen. Gemütliche Sessel, warmes Licht. Und ich draußen, allein im Dunkeln und im Regen. Was für ein fieses und einsames Gefühl.

Jetzt bin ich wieder zuhause und weine. Wenn es mir so geht, folgen die Katzen mir auf Schritt und Tritt. Sie schlafen, doch sobald ich aufstehe, stehen sie auch auf und folgen mir in jedes Zimmer. Fussel hasst es, wenn ich weine. Er sitzt dann vor mir und legt mir seine Pfote ins Gesicht. Wenn ich richtig doll weine und schluchze, dann haut er mich sogar.

Auch eines der Dinge, die mich immer wieder beschäftigen und mir ein so schlechtes Gewissen bescheren. Fussel war auch 13 Jahre Dein Kater. Sie sind wie unsere Kinder hat Du immer gesagt. Nun hast Du ihn und die anderen nicht mehr. Das muss so schlimm für Dich sein. Auch wenn Dir von Anfang an klar gewesen ist, dass ich keine der Katzen hergeben würde. Du hast mir gesagt, dass es Dir sehr weh tun würde. Und dadurch, dass ich, dass wir beschlossen haben, uns nur noch zu sehen, wenn irgendwas ganz Wichtiges ist, habe ich Dir auch die Möglichkeit genommen, in unsere Wohnung zu kommen, um die Katzen zu sehen. Es tut mir so leid, ehrlich.

Weißt Du, ich habe Angst vor dem Tag, an dem ich endlich wieder ein eigenes Auto habe. Denn dann gibt es wahrlich keinen Grund mehr, dass wir noch Kontakt haben müssten. Ich habe Angst vor jedem einzelnen Moment, an denen wir uns wieder ein Stück loslassen.

07.12.2018 20:19 • #15


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