Introversion negativ in unserer Gesellschaft?

@Cici

Das Leben in der Verwaltung/ im Amt macht was mit den Menschen. Ich denke, dass es zu einem großen Teil an den hierarchischen und veralteten Strukturen liegt. Die werden aber nicht offen gezeigt, ja meistens hinter einer nicht echten Lockerheit verborgen. Und wenn man den Kram noch nicht kennt - nicht kennen kann - dann eckt man an. Es geht eigentlich gar nicht anders, es sei denn man kennt die Strukturen, weil man vielleicht aus einer Familie von Verwaltungsbeamten oder Angestellten kommt, in der man quasi von Kindheit an auf ein Leben bei der Stadt vorbereitet wird.

Als introvertierte Person mit einer Tendenz zur Beobachtung und des Nachdenkens hat man es natürlich schwer in diesem Umfeld der heiteren Lästereien und schämt sich auch ein flottes Mahlzeit in den Raum zu *beep*. Für Dich sind das wahrscheinlich alles nur Phrasen und die Leute tragen Masken. Ist vielleicht auch so. Aber sie fühlen sich damit (angeblich) wohl und wenn dann eine/ r kommt und komisch guckt und das Guten Morgen in einem anderen Flötenton hervorbringt, dann ist die/ der eine mit Argwohn zu beäugende Existenzform.

Ich möchte hier nicht die Ausbildung in der Verwaltung und die Arbeit der Verwaltenden schlecht machen. Aber die Atmosphäre in Amtsstuben kann einen schon nieder zerren. War meine Epistel Dir jetzt irgendwie nützlich - oder liege ich daneben?

Grüße