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Introversion negativ in unserer Gesellschaft?

M
Ein schöner Thread zum Thema Angst vor Vorträgen von @GoldMarie30 .:


redeangst-was-hat-euch-geholfen-t72546.html

09.06.2024 12:34 • x 3 #76


P
Zitat von Cici:
Dass was an Rückmeldung kam, war doch so, dass ich scheinbar von Anfang an irgendwie als Problemfall betrachtet wurde.


Liebe @Cici
es ist deutlich zu spüren, daß Du Dich nicht gesehen oder genügend wahrgenommen fühlst, ja, sogar unfair bewertet wirst.

Mir geht es darum Dir zu helfen, wie Du aus dieser negativen Spirale herauskommen könntest. Ein Aspekt davon ist, zu erkennen, daß nicht alles einseitig sein muß. Nicht alle Aussagen anderer sind per se böse gemeint oder nur auf Dich bezogen. Da gilt es, Dich in Bezug auf Selbstbewußtsein zu stärken.

Dann gilt es auch herauszufinden, was genau Dir eigentlich vorgeworfen wird. Was ist es, wo andere Anstoß nehmen. Kannst Du das für Dich konkret beantworten?

Wenn Du weißt, was es ist, gibt es da Möglichkeiten, daß Du Dich in den Bereichen, die Dir als Mangel zugeschrieben werden, etwas entwickeln kannst? Strategien, daß es auf Arbeit besser laufen kann? Privat kannst Du sein, wie Du willst.

Und nein, diese Werbeslogan, daß jeder sein soll, wie er sei, passt auf Arbeit einfach nicht. Da gelten auch Regeln der Zusammenarbeit, der Kommunikation, was auch immer den Job gerade ausmacht.
Zuviele Mitarbeiter sind nicht gewillt, die Schwächen anderer permanent mit auszubügeln. Das sollte man sich bewußt machen um sich selber klarer und besser aufstellen zu können.

Nur, dafür ist Ehrlichkeit, also hier: ehrlich zu Dir selber sein, ganz, ganz wichtig.

09.06.2024 12:52 • x 2 #77


A


Introversion negativ in unserer Gesellschaft?

x 3


P
So, um noch einen weiteren Aspekt hinzuzufügen - Introspektion, Schüchtern oder einfach nur unsicher?

Ein Beispiel. Eine junge Frau war mit ihren Freundinnen nach Feierabend in der Stadt verabredet. Sie war in einem Zweipersonen Büroraum am Ende des Ganges. Just an dem Tag wurde der Raum für eine Party ausgeschaut. Bis zum Feierabend war der Raum voll mit Leuten und die junge Frau war so sehr verunsichert zwischen den vielen Kollegen, daß sie sich nicht traute aufzustehen und zu ihren Freundinnen zu gehen.
Erst als der Pförtner schimpfend hoch kam, weil die Freundinnen schon lange dort warteten,..., ..., das war noch viel peinlicher.

Also, es kann viele Gründe oder Bezeichnungen haben, weshalb wer wie wahrgenommen wird.

@Cici tue Dir selber den Gefallen, nimm die Aussagen anderer ernst genug, um sie auf möglichen Wahrheitsgehalt zu checken.

Denn dies immer nur von sich weisen oder immer wieder wegzugehen gibt Dir kurzfristige Erleichterung, ändert aber nichts am Grundproblem.
Du nimmst Dich überall hin mit. Also wäre es gut, mehr auf Dich zu schauen und für Dich zu sorgen.

09.06.2024 14:41 • x 4 #78


Cici
Zitat von Perzet:
So, um noch einen weiteren Aspekt hinzuzufügen - Introspektion, Schüchtern oder einfach nur unsicher? Ein Beispiel. Eine junge Frau war mit ihren Freundinnen nach Feierabend in der Stadt verabredet. Sie war in einem Zweipersonen Büroraum am Ende des Ganges. Just an dem Tag wurde der Raum für eine Party ...

Bei manchen Aussagen wie : mein Guten Morgen sei nicht emphatisch genug, fällt mir das allerdings sehr schwer,
das ernstzunehmen.

09.06.2024 15:25 • x 2 #79


M
Zitat von Cici:
mein Guten Morgen sei nicht emphatisch genug



Bist Du etwa ein Morgenmuffel !?

10.06.2024 02:51 • x 1 #80


Cici
Zitat von Multiversum:
Bist Du etwa ein Morgenmuffel !?

Ich bin da irgendwie immer noch am reflektieren, was an meinem Guten Morgen jetzt so anders ist.
Kann es dir echt nicht sagen.

10.06.2024 16:50 • x 2 #81


U
Es gibt bei dem Thema eine Grundschwierigkeit, die sich vermutlich nicht lösen lässt: Individuelles Verhalten oder Umfeld? Einige Beiträge sind hier à la Reiß Dich halt zusammen, das kann Unkenntnis sein, dass man sich eben nicht einfach zusammenreißen kann. Dass aber nahezu böser Wille unterstellt wird ... warum das denn bloß?

Aus meiner Sicht vermischt sich da echt zu viel:
Zitat von Perzet:
und die junge Frau war so sehr verunsichert zwischen den vielen Kollegen, daß sie sich nicht traute aufzustehen und zu ihren Freundinnen zu gehen.

Und dann das Ende der Geschichte, der schimpfende Pförtner war noch viel peinlicher. Ja, da hätte sie doch besser mal .... Meine Güte - kam da niemand auf die Idee, sich hinterher mal zu überlegen, was das denn für ein Kollegenkreis ist, in dem niemandem auffällt, dass da eine junge Kollegin sitzt, die offenbar auch nicht integriert war?

Schüchterne oder unsichere Personen befinden sich zum Teil in Situationen und haben selbst keine Handhabe, weil sie eben sind, wie sie sind. Das dann - ausschließlich! - der Person vorzuwerfen und nicht dem Umfeld, dass sie sich doch bitteschön anpassen müsse .... finde ich falsch.

Einerseits ja: Es ist auch für schüchterne Personen einfacher, wenn sie manche Situationen üben. Weil das funktioniert. Aber:
Zitat von Perzet:

tue Dir selber den Gefallen, nimm die Aussagen anderer ernst genug, um sie auf möglichen Wahrheitsgehalt zu checken.

Du tust so, als ob diese junge Frau aus Deinem Beispiel oder @Cici oder alle schüchternen Personen einfach nicht hören wollen. Als ob sie mit ihrer Art andere ärgern wollen (weil Du es so erlebt hast?). Als ob es Spaß macht, immer die Ruhige zu sein. Und genau aus dem Grund relativ oft outgecalled zu werden. Und alle schauen in so Situationen erst recht auf Dich. Ich sag's Dir aus Erfahrung: Es macht keinen Spaß. Ich war sehr lange die Schüchterne, Ruhige, aber nie überall. Man kann sich gut ändern, es ist gar nicht so schwer und es macht sogar Spaß . Aber es ist nicht einfach ein Fingerschnipp. Erfahrung, Ausprobieren und Alter: super dafür.

Zitat von Perzet:
Du nimmst Dich überall hin mit. Also wäre es gut, mehr auf Dich zu schauen und für Dich zu sorgen.

Das wiederum stimmt total. Fokus auf für Dich sorgen. Entweder Grenzen für sich selbst testen, mal übertreiben in Lautstärke etc. - die wenigsten schauen so doll auf einen, wie man das denkt. Oder versuchen, am Umfeld etwas zu ändern. Entweder für sich selbst (Job ohne Großraumbüro) oder mal zur Vertrauensperson im Kollegenkreis, Betriebsrat, was auch immer.

Zitat von Cici:
Bei manchen Aussagen wie : mein Guten Morgen sei nicht emphatisch genug, fällt mir das allerdings sehr schwer,
das ernstzunehmen.

- ich musste lachen, nicht weil das lustig ist, sondern weil das eine derart absurde Aussage ist. Ich finde, das hat was von Lächel doch mal. Keine Ahnung, wer das zu Dir gesagt hat, aber manchmal sind Leute auch einfach beleidigt, wenn Du ihnen neutral gegenüberstehst, sie also nicht wahnsinnig toll findest. Also auch nicht super begeistert grüßt, sondern einfach höflich. Passiert gern bei hierarchisch Übergeordneten, denen gegenüber selten Kritik geäußert wird. Oder in so Kumpel-Kollegenkreisen, die immer zusammen Mittag essen gehen. Nichts gegen gemeinsames Mittagessen! Vielleicht überlegst Du mal, ob Du Leuten gegenüber höflich bist (weil sie einfach nicht Dein Typ Leute sind), die aber Herzlichkeit erwarten? Nicht, damit Du denen künftig was vorspielen solltest, das bitte nicht, aber um solche Sprüche etwas einzuschätzen? Nur so eine Idee ....

10.06.2024 20:18 • x 3 #82


KeinRoboter
Zitat von Cici:
Es handelt sich um eine Ausbildung in der Verwaltung.
Dass was an Rückmeldung kam, war doch so, dass ich scheinbar von Anfang an irgendwie als Problemfall betrachtet wurde.
Im Dezember war ich da und Ende Februar war man mit mir angeblich schon mit dem Latein am Ende was mich betrift, obwohl andere gefühlt die gleichen Fehler gemacht haben, nur da hab ich sowas nicht beobachtet.
Ich verstehe nicht, wieso man dann um meine Person wegen jedem Klacks so ein Theater macht.
Ich habe jetzt schon Bauchweh, wenn ich Im Juli zurück ins Amt muss. Nicht wegen der Arbeit an sich, sondern wegen dem ganzen nervigen Drumherum.


Mein erster Gedanke war, man geht mit dir nicht offen um oder kommuniziert klar und ehrlich, worum es geht.
Du befindest dich in einer Ausbildungssituation und es soll eigentlich darum gehen, dass du lernst und wächst.
Warum war man Ende Februar mit dem Latein am Ende? Warum denkst du, du bist ein Problemfall?
Hat man dir Gründe genannt, die nachvollziehbar sind und fair formuliert wurden, in einem geschützten Raum und mit Lösungsmöglichkeiten?

Zitat von Cici:
Bei manchen Aussagen wie : mein Guten Morgen sei nicht emphatisch genug, fällt mir das allerdings sehr schwer,
das ernstzunehmen.


Mein zweiter Gedanke: Was ist da für eine Dynamik entstanden?
Wer sagt so etwas zu dir? Chef, andere Verwaltungsbeamte?

Zitat von Cici:
Ich hab scheinbar ein Talent besonders prägend zu sein, obwohl es mir lieber wäre praktisch unsichtbar zu sein.

In welchen Lebensbereichen oder mit welchen/ für welche Menschen möchtest du sichtbar sein?

10.06.2024 22:06 • x 3 #83


U
Zitat von KeinRoboter:
Hat man dir Gründe genannt, die nachvollziehbar sind und fair formuliert wurden, in einem geschützten Raum und mit Lösungsmöglichkeiten?

Zitat von KeinRoboter:
Mein zweiter Gedanke: Was ist da für eine Dynamik entstanden?

Danke, genau das. (In meinem Beitrag liest es sich flapsig, aber mein Gefühl war auch: Was geht denn da?)

10.06.2024 22:40 • x 3 #84


Cici
Zitat von Unterwegs2023:
Danke, genau das. (In meinem Beitrag liest es sich flapsig, aber mein Gefühl war auch: Was geht denn da?)

Ja, also man sagt ständig, dass ich mich ausgrenzen würde. Das stimmt teilweise auch, ich kann mit meinen Mitstudenten hier im Amt nicht so wirklich warm werden. Ich gebe mir natürlich Mühe, aber die Wellenlänge stimmt halt nicht. So richtig angefangen hat es, als ich mich mal über die Lautstärke beschwerte.
Dadurch geriet ich offenbar erst so richtig in den Fokus und man beobachtete mich gründlicher als andere.
Dann fing das auch an mit dem nicht empathisch Grüßen usw

11.06.2024 06:53 • x 2 #85


MissLilly
Zitat von Cici:
Das stimmt teilweise auch, ich kann mit meinen Mitstudenten hier im Amt nicht so wirklich warm werden.


Ok, vielleicht ist diese Grundstimmung von dir auch unterschwellig in deinem Guten Morgen verankert und die anderen spüren entsprechend, dass du nicht sonderlich begeistert bist sie zu sehen bzw. deine Begrüßung eine gezwungene Höflichkeitsfloskel ist?

Zitat von Cici:
Ich gebe mir natürlich Mühe, aber die Wellenlänge stimmt halt nicht.


Darf ich fragen, wie genau deine Bemühungen aussehen? Hast du Beispiele?

11.06.2024 07:47 • x 2 #86


Pfeifchen
Zitat von Cici:
Ja, also man sagt ständig, dass ich mich ausgrenzen würde. Das stimmt teilweise auch, ich kann mit meinen Mitstudenten hier im Amt nicht so ...

Zieht sich das schon dein ganzes Leben lang durch, oder ist das erst jetzt der Fall?

11.06.2024 09:16 • x 1 #87


Pfeifchen
@Cici du meine Güte.... wenn ich es schaffe, schreib ich dir mal eine PN. Ich erkenne mich in deinen Beschreibungen sowas von dermaßen wieder, das ist schon gruselig. ‍

11.06.2024 09:21 • #88


Cici
Teilweise versteht man mich kommunikativ auch gar nicht.
Oder will es vielleicht auch nicht? Ich sage etwas und werde nur irritiert angeguckt im Amt.
Das hat mich schon mal so heftig irritiert, dass ich nach der Arbeit erstmal in einem Imbiss gegangen bin und dort quasi genau das gleiche in einem Gespräch erzählt habe. Nur da hat man mich verstanden ohne irritiert zu gucken, so als ob man wirres Zeug quatscht.

11.06.2024 09:44 • #89


Cici
Zitat von MissLilly:
Ok, vielleicht ist diese Grundstimmung von dir auch unterschwellig in deinem Guten Morgen verankert und die anderen spüren entsprechend, dass du nicht sonderlich begeistert bist sie zu sehen bzw. deine Begrüßung eine gezwungene Höflichkeitsfloskel ist? Darf ich fragen, wie genau deine Bemühungen ...

Naja, einmal wurde ich kritisiert, dass ich Informationen aus der Finanzschule für mich behalten würde und die nicht weitergebe.
Seitdem denke ich immer daran, dies auch anderen mitzuteilen.
Also ich lasse Kritik nicht immer an mir abprallen.

11.06.2024 17:02 • #90


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