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Introversion negativ in unserer Gesellschaft?

Cici
Zitat von Libellenfrau:
Ich habe die Erfahrung im Beruf gemacht, dass eher schüchterne Menschen unterschätzt, und von sich sehr überzeugte gerne überschätzt werden.

Dass passt zu meinem Beispiel mit dem schwätzigen Mitschüler. Weil er viel im Unterricht quatschte, gern mit dem Lehrer diskutierte, nahmen ihn alle als gut war.
Dabei schrieb er dauernd schlechte Leistungen.

08.06.2024 14:58 • x 2 #61


Cici
Zitat von VictoriaSiempre:
Erlebst Du negative Reaktionen auf Dein „Introvertiert-Sein“ vor allem im Schul-, Uni- und Berufsleben oder auch in privaten Beziehungen?


Eher im beruflichen Umfeld.
Privat wird man eher so akzeptiert wie man ist.

08.06.2024 15:06 • x 1 #62


A


Introversion negativ in unserer Gesellschaft?

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U
Zitat von Cici:
Eine übereifrige Lehrerin, die es natürlich nur gut gemeint hat, ließ in meinem Beiseien die Klasse sinnieren, was ich evtl für Probleme habe und wie man daran arbeiten könne.

Urks. Das tut mir sehr leid für Dich. Ich hab mir oft gewünscht, dass Lehrer/innen nicht wegen Mangel alle durchgewunken werden. Sondern dass man vorher etwas genauer schaut oder tatsächlich etwas pädagogischer ausbildet.
Zitat von Cici:
Eher im beruflichen Umfeld.

Hier wurde schon viel geschrieben. Es gibt tatsächlich ein riesiges Spektrum von introvertiert und schüchtern, introvertiert und selbstbewusst, extravertiert (ja, mit a) und selbstbewusst/nicht selbstbewusst etc.

Was aber komplett richtig ist: Die meisten Berufe und sehr viele Arbeitsumfelder sind auf Extraversion ausgerichtet. Erst seit kurzer Zeit wird klar, dass für introvertierte Menschen ein Großraumbüro z. B. nicht zu besten Arbeitsergebnissen führt - dass aber introvertierte Menschen in bestimmten Bereichen schlicht besser sind als extravertierte.

Man braucht als schüchterner, aber auch als introvertierter Mensch ein echt dickes Fell.

Wenn man sich dann noch die unterschiedlichen Kommunikationsformen von Männern und Frauen anschaut, dann wird es richtig schwierig. (Bitte keine not all men-Diskussionen! Wer sich informieren mag, kann den alten Klassiker von Luise Pusch lesen Das Deutsche als Männersprache. Ist einfach interessant und nicht besonders veraltet trotz des Alters.)

Viele beruflich ehrgeizige Frauen haben als Reaktion angefangen, männlich zu kommunizieren - also sich nicht unterbrechen lassen, drüber reden, laut sprechen, sich nicht die eigenen Ideen von Kollegen abnehmen zu lassen etc. Folge leider: Sie wurden als bossbit... geframed, als unsympathisch usw. Das ist leider auch nicht die Lösung.

Es gibt keinen Königsweg. Ich finde es gut, wenn man sich bewusst wird, wie man selbst tickt.

Und ja, als Schüchterne oder Introvertierte wirst Du vermutlich öfter Deinen Rücken gerade machen müssen und für Dich einstehen.

Mir hat geholfen (wobei ich z. B. gern präsentiere und so Zeug mache, aber trotzdem introvertiert bin):
- Zu wissen und sich immer zu sagen, das Wenigste ist persönlich. Wenn man schüchtern, empfindsam etc. ist, zieht man sich gern blöde Reaktionen selbst an. Mach das nicht. Die meisten Menschen sind viel stärker an sich selbst als an anderen interessiert. Einfach machen ist oft der beste Rat.
- Zu überlegen, ob Du wirklich einen Job z. B. in Teams machen möchtest oder nicht. Kann man sich nicht immer raussuchen. Aber wenn man gut ist, kann man irgendwann auch seine Arbeitsbedingungen mitgestalten. Ich arbeite gern in Teams, aber bloß nicht dauerhaft. Großraumbüro: für mich ein Graus. Es ist ok, das für sich selbst festzustellen.

Und sowas wie Lächel doch mal - puuh, das ist echt der abgehangenste Spruch, der hoffentlich Dich im beruflichen Bereich zumindest nicht verfolgt. Wird gern jüngeren hübscheren Frauen gesagt, aber das finde ich echt übergriffig. Bring mich zum Lachen, immer gern, aber ich bin doch nicht Dein Lächelkätzchen?

Wenn es um Selbstbewusstsein und Dein Auftreten geht:
Stimmbildung ist ganz interessant, gibt's bei der Volkshochschule, oft mit guten Lehrer/innen.
Präsentations- oder Debattierkurse, kann man alles machen und hilft.

Und was Du in Deinem anderen Thema schriebst: Wenn Du Menschen gut lesen kannst (wie den wütenden Nachbarn), dann ist das einerseits hilfreich. Andererseits nimmst Du viel wahr und das kann zusätzlich erschöpfen, gerade im beruflichen Bereich. Du musst selbst dafür sorgen, dass Du auf Dich achtest und Dich nicht überforderst. Das wird vermutlich leider niemand anderes für Dich machen. Viel Erfolg!

08.06.2024 15:46 • x 3 #63


P
In den Beispielen der TE schimmert viel Unsicherheit durch. Und daran kann sie arbeiten.

Ich habe vor Jahren einmal mit einer selbsterklärten unsicheren Person arbeiten müssen. Oder, in anderen Worten, hätte gerne mit ihr gearbeitet. Aber das war nicht möglich. Wir müssen als Team an verschiedenen Positionen zeitgleich zusammen arbeiten, um voran zu kommen. Dazu gehört, dass wir uns zurufen, was gerade los ist, weil die nächste Stelle evtl nicht sieht, wo die vorherigen Mitarbeiter gerade dran sind.
Diese junge Frau hat einfach nicht die Zähne auseinander bekommen, egal wie verständig, entgegegkommend, nachsichtig und unterstützend wir waren. Ergebnis: statt in zwei Stunden fertig zu sein brauchten wir drei. Permanentes zusätzliches hin und herlaufen der anderen, weil wir nie wußten, was gerade Phase ist.
Seitdem habe ich kein Verstänsnis mehr für so eine hartnäckige ich bin aber unsicher Haltung. Es war unkollegial, egoistisch und hartnäckig verweigernd. Erst als sie in der zweiten Runde angemacht wurde, hat sie ab und an die nötigen Infos gehaucht.

Eine Sprechtrainerin in der Uni regte sich auch mal auf, dass sie diese ganzen ich kann nicht lauter, weil ich früher... nicht mehr hören kann. Sie verlangte Konzentration auf die Aufgabe, auf die Stimme, auf die Haltung. Zuhause könne man sich seine Hintergründe pflegen. Sie hätten aber nichts in Referathen oder anderen Vorträgen zu suchen.
Das war sehr schmerzhaft aber augenöffnend.

08.06.2024 18:19 • x 4 #64


Cici
Zitat von Perzet:
In den Beispielen der TE schimmert viel Unsicherheit durch. Und daran kann sie arbeiten. Ich habe vor Jahren einmal mit einer selbsterklärten unsicheren Person arbeiten müssen. Oder, in anderen Worten, hätte gerne mit ihr gearbeitet. Aber das war nicht möglich. Wir müssen als Team an verschiedenen Positionen ...

Ich weiß nicht, ob man das so einfach mal ablegen kann, wenn man wirklich Sprechangst hat.
Kenne auch so einen. Aus seiner Sicht kam dass was du schilderst total aufdringlich rüber. Man kommt sich glaub ich total unfähig vor....ausserdem weiß hier niemand, inwiefern eure Nachsicht wirklich echt rüber kam. Gibt Leute, die meinen es auf ihre Art und Weise wahrscheinlich gut, (siehe das Bsp mit der Lehrerin), kommen aber total unsensibel und höchst bloßstellend rüber.

08.06.2024 19:22 • x 2 #65


P
Zitat von Cici:
Man kommt sich glaub ich total unfähig vor..


weißt Du, es ging um Aussagen wie Weiter!, Warte!
Also nix wirklich schweres. Aber selbst das wurde verweigert, sodass alles unnötig stillstand.
Dafür wurde aber in vielen Worten klar gemacht, warum es eine Angst zu reden gäbe, also schüchtern oder was auch immer angeführt wurde. sorry, sind nicht immer alle anderen Schuld. Seit diesem Beispiel ist mein Verständnis dafür stark zurück gegangen. Und ich hatte den Ruf für Alles und jeden Verständnis zu haben. War auch so. Manche Leute haben sich durch ihre Taten die im Widerspruch zu ihren Aussagen stehen, selber disqualifiziert.

Es wurde schon von einigen wunderbar angeführt, daß introvertiert nicht gleich schüchtern ist. Und schüchterne Personen können trotzdem einfache Aufgaben erledigen. Sogar komplizierte. Dafür sind aber nicht die anderen verantwortlich. Es handelt sich um erwachsene Personen.

08.06.2024 19:55 • x 6 #66


Cici
Zitat von Perzet:
weißt Du, es ging um Aussagen wie Weiter!, Warte! Also nix wirklich schweres. Aber selbst das wurde verweigert, sodass alles unnötig stillstand. Dafür wurde aber in vielen Worten klar gemacht, warum es eine Angst zu reden gäbe, also schüchtern oder was auch immer angeführt wurde. sorry, ...

Achso na dann,
Ich wollte ja auch nur sagen, dass ich z.T. skeptisch reagiere, wenn Leute es gut meinen und einem helfen wollen.

08.06.2024 20:12 • #67


P
Ich wollte mit dem Beispiel die Bandbreite erweitern und zeigen, daß es keine einseitige bzw eindeutige Schuld gibt, warum Leute so reagieren.
Jeder Fall ist anders. Deswegen ist es wichtig individuell zu schauen, ob oder was gemacht werden kann um sich selber zu stärken, sich selber mit seinen specials anzunehmen und das auszubauen, was sinnvoll und wichtig ist.

Es wird immer Leute geben, die blöde, unpassende und entwürdigende Kommentare von sich geben. Interessant wird es erst, wie man damit umgeht.

Um auf Deine Ausgangsfrage zu kommen. Ja, auch ich kenne es, einige dieser Kommentare zu erhalten. Es tut weh. Man empfindet es als unfair. Aber es ist genauso wichtig, zu schauen, wieviel davon stimmen könnte und wieviel nicht.
Anfangs erwähnte schon jemand, ob Du Freundinnen oder andere vertraute Personen fragen kannst, wieviel an diesen Kommentaren dran sein kann.

Was für mich persönlich eine viel größere Erfahrung war, ist, daß auch unter sogenannten schüchternen, introvertierten oder depressiven Menschen Leute sind, die auf ihre Gelegenheit warten, zu triumphieren und andere (ihre Helfer) niederzumachen.
Also, nur weil manche so einiges von sich geben, heißt es noch lange nicht, daß sie auch so sind. Aufschneider können Blender sein. zurückhaltende Personen müssen nicht automatisch auch n guten Charakter haben. Und alle anderen Schattierungen dazwischen. Wie gesagt, jeder ist anders.

08.06.2024 20:36 • x 7 #68


KeinRoboter
Zitat von Cici:
Ich weiß nicht, ob man das so einfach mal ablegen kann, wenn man wirklich Sprechangst hat.


Mit Sicherheit kann man das nicht. Die Bewältigung von Ängsten ist ein ernstes Thema und kann nicht mal eben in einem Seminar oder durch ein Gespräch erfolgen.

Mir fehlt hier im Thema ein wenig die Klarheit.
Geht es nun um Introversion und Extraversion, zwei Pole?
Oder geht es um Ängste?
Geht es um strukturelle Probleme innerhalb der Gesellschaft oder im Berufsleben, die mit Sicherheit das Ausschließen/ das Leben oder die Arbeit von einzelnen Gruppen negativ begünstigen (nun durch Büros, unfähige Chefs/ Chefinnen, die die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter nicht richtig sehen...)?
Geht es um Blender, die für sich eine Bühne suchen und in Wirklichkeit nichts oder nur wenig leisten?
Geht es um (traumatische) Erfahrungen?

Wenn man von Introversion ausgeht, aber eigentlich Ängste gemeint sind, passt die Antwort eher nicht zur Frage.

Zitat von Perzet:
Es wurde schon von einigen wunderbar angeführt, daß introvertiert nicht gleich schüchtern ist. Und schüchterne Personen können trotzdem einfache Aufgaben erledigen. Sogar komplizierte. Dafür sind aber nicht die anderen verantwortlich. Es handelt sich um erwachsene Personen.

Sehr treffend!

@Cici: Welchen Umgang würdest du dir wünschen?

08.06.2024 20:39 • x 5 #69


KeinRoboter
Zitat von Perzet:
Es wird immer Leute geben, die blöde, unpassende und entwürdigende Kommentare von sich geben. Interessant wird es erst, wie man damit umgeht.

Einerseits stimme ich dir zu, Resilienz ist in solchen Situationen immer wichtig.
Andererseits denke ich aber auch, dass Menschen in bestimmten Settings/ Systemen, denen man sich u.U. nicht so schnell entziehen kann oder denen man nicht gewachsen ist, eine unglaubliche Macht ausüben können.
Beispielsweise in hierarchischen Beziehungen, wie wir sie in der Schule vorfinden (die beschrieben Klassenkonferenz stelle ich mir schrecklich vor), der man sich nicht einfach entziehen kann und wo man u.U. auch nicht gehört wird.

Zitat von Perzet:
Was für mich persönlich eine viel größere Erfahrung war, ist, daß auch unter sogenannten schüchternen, introvertierten oder depressiven Menschen Leute sind, die auf ihre Gelegenheit warten, zu triumphieren und andere (ihre Helfer) niederzumachen.
Also, nur weil manche so einiges von sich geben, heißt es noch lange nicht, daß sie auch so sind. Aufschneider können Blender sein. zurückhaltende Personen müssen nicht automatisch auch n guten Charakter haben. Und alle anderen Schattierungen dazwischen. Wie gesagt, jeder ist anders.

Danke!
Der Charakter eines Menschen zeigt sich immer, wie er mit jemanden umgeht.

08.06.2024 20:48 • x 4 #70


Cici
Zitat von Perzet:
Was für mich persönlich eine viel größere Erfahrung war, ist, daß auch unter sogenannten schüchternen, introvertierten oder depressiven Menschen Leute sind, die auf ihre Gelegenheit warten, zu triumphieren und andere (ihre Helfer) niederzumachen.

Da habe ich noch nie so erlebt.
Was ich mir vorstellen könnte, dass manche Leute einfach keine Lust habe und ihre Art einfach dazu benutzen, Aufgaben nicht zu machen oder sie anderen zuzuschieben.

09.06.2024 05:08 • #71


P
Zitat von KeinRoboter:
Andererseits denke ich aber auch, dass Menschen in bestimmten Settings/ Systemen, denen man sich u.U. nicht so schnell entziehen kann oder denen man nicht gewachsen ist, eine unglaubliche Macht ausüben können.
Beispielsweise in hierarchischen Beziehungen, wie wir sie in der Schule vorfinden (die beschrieben Klassenkonferenz stelle ich mir schrecklich vor), der man sich nicht einfach entziehen kann und wo man u.U. auch nicht gehört wird.


Absolut! Gar keine Frage, daß wenn Kinder dem ausgesetzt sind, sich dies viel, viel schlimmer auswirken kann.
Ich hatte deswegen extra von Erwachsenen gesprochen. Sie haben eher die Möglichkeit, etwas zu unternehmen.
Und natürlich geht es nicht von heute auf morgen. Aber es geht, wenn man Verantwortung für sich selber übernimmt und seine Baustellen anschaut. Sowas ist oft nicht schön. Aber wenn man anfängt, sich sich selber zu stellen, könnten Erkenntnisse aufkommen. Und diese können einen weiterbringen. Und dann werden Kommentare anderer nicht mehr entscheidend sein für das eigene Wohlbefinden, daß es einem schlecht geht. Die Kommentare können dann anders einsortiert werden.
Das dauert. Ist aber möglich. Und es lohnt sich, finde ich.

Denn ich kann nur einen einzigen Menschen wirklich ändern, mich. Andere nicht. Wenn ich mich in erster Linie über andere beschwere, deren Aussagen, deren Taten, nehme ich mir doch die Chance zu erkennen, was i c h an diesen Stellen tun kann oder sollte.

Und daß manche Personen mit ihren Kommentaren andere regelrecht rauskicken können aus der Gesellschaft, aus der Arbeit, aus der Familie, aus den Hobbys, aus allem möglichen, kennen wir hier im Forum zur genüge.
'Offensichtlich' geschwächte Menschen sind Futter für so manchen, der selber nicht ganz knusprig ist.

Ich schließe mich Dir an:

Zitat von KeinRoboter:
Mir fehlt hier im Thema ein wenig die Klarheit.
Geht es nun um Introversion und Extraversion, zwei Pole?
Oder geht es um Ängste?
Geht es um strukturelle Probleme


Zitat von KeinRoboter:
: Welchen Umgang würdest du dir wünschen

09.06.2024 08:01 • x 2 #72


Cici
In meiner Ausbildung gibt es mehrere introvertiere (schüchterne) Mitschüler und fast alle wurden durchweg schlechter in ihrer praktischen Ausbildung bewertet, als kommunikative Mitschüler. Darum ging es mir. Das Introvertierte vielleicht besser gehört werden, anstatt gleich zu sagen, nee das ist nix für die, weil ...
Introversion ist nicht per se ein ko Kritierium, wird aber oft dazu gemacht.
Ich sehe es ja bei mir. Man fühlt sich ohnmächtig, gegen die vorgefertigen Meinungen überhaupt noch anzukommen.

09.06.2024 09:34 • x 1 #73


VictoriaSiempre
Zitat von Cici:
In meiner Ausbildung gibt es mehrere introvertiere (schüchterne) Mitschüler und fast alle wurden durchweg schlechter in ihrer praktischen Ausbildung bewertet, als kommunikative Mitschüler.

Es kommt sicher auf die Art der Ausbildung an. In bestimmten Berufen (z. B. Krankenpflege, Sozialarbeit, Erzieher) ist es nun mal ein Pluspunkt, wenn jemand kommunikativ ist und auf Menschen zugehen kann. Natürlich fließt das in die Bewertung ein. Außerdem setzt Du introvertiert mit schüchtern gleich - das ist aber weder dasselbe noch das gleiche.

Zitat von Cici:
Introversion ist nicht per se ein ko Kritierium, wird aber oft dazu gemacht.

Ich habe jahrelang in einem großen Konzern im Personalbereich/Personalentwicklung gearbeitet und kann das so nicht bestätigen. Natürlich ist es ein Vorteil, wenn jemand sich gut verkaufen kann (das müssen deshalb trotzdem nicht alles Blender und Aufschneider sein, manchmal sind sie zu recht von sich überzeugt. Da solltest Du Deine Vorurteilsschublade vielleicht auch mal aufräumen). Das sind die, die auch auf jedem Flohmarkt mehr einnehmen als andere, stillere Verkäufer. Obwohl die vielleicht die besseren Waren haben

So what? Menschen sind nun mal unterschiedlich und das ist auch gut so. Neid auf andere zu entwickeln bringt einen kein Stück weiter.

Zitat von Cici:
Ich sehe es ja bei mir. Man fühlt sich ohnmächtig, gegen die vorgefertigen Meinungen überhaupt noch anzukommen.

Hmm. „Ich komme da sowieso nicht gegen an, weil ich soundso bin und andere mich deshalb von vornherein eh nicht gut finden“ ist aber auch eine vorgefertigte Meinung.

Ich gebe Dir recht, dass Menschen, die sehr offen, kommunikativ (und vielleicht auch laut) sind, sich erst einmal vielleicht besser präsentieren können. Wenn es ansonsten Luschen sind, werden sie damit auf Dauer meiner Erfahrung nach nicht durchkommen.

An Deiner Stelle würde ich mich mehr auf meine eigenen Stärken besinnen und daran arbeiten, diese selbstbewusster zu entwickeln. Es gibt Jobs, die sind nun mal nicht für alle geeignet.

Das Beispiel von @Perzet zeigt, wie ein ganzes Team darunter leiden kann, wenn ein Rädchen nicht mitspielt. Ist doch klar, dass andere dann sauer sind. Da kann man eher nicht erwarten, dass alle auf das eigene Befinden Rücksicht nehmen und Nachsicht üben.

09.06.2024 10:50 • x 4 #74


Cici
Zitat von VictoriaSiempre:
s kommt sicher auf die Art der Ausbildung an. In bestimmten Berufen (z. B. Krankenpflege, Sozialarbeit, Erzieher) ist es nun mal ein Pluspunkt, wenn jemand kommunikativ ist und auf Menschen zugehen kann. Natürlich fließt das in die Bewertung ein. Außerdem setzt Du introvertiert mit schüchtern gleich - das ist aber weder dasselbe noch das gleiche

Es handelt sich um eine Ausbildung in der Verwaltung.
Dass was an Rückmeldung kam, war doch so, dass ich scheinbar von Anfang an irgendwie als Problemfall betrachtet wurde.
Im Dezember war ich da und Ende Februar war man mit mir angeblich schon mit dem Latein am Ende was mich betrift, obwohl andere gefühlt die gleichen Fehler gemacht haben, nur da hab ich sowas nicht beobachtet.
Ich verstehe nicht, wieso man dann um meine Person wegen jedem Klacks so ein Theater macht.
Ich habe jetzt schon Bauchweh, wenn ich Im Juli zurück ins Amt muss. Nicht wegen der Arbeit an sich, sondern wegen dem ganzen nervigen Drumherum.
Ich hab scheinbar ein Talent besonders prägend zu sein, obwohl es mir lieber wäre praktisch unsichtbar zu sein.

09.06.2024 11:32 • #75


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