Hallo zusammen,
erstmal zur Einordnung: Ich bin in einer langjährigen Beziehung. Die Beziehung hat ihre schönen Seiten, aber es gibt auch diverse Dinge, die mich wirklich unglücklich machen. Das liegt einerseits an ihrer Persönlichkeit, sie ist häufig dickköpfig, wenig einfühlsam und meint ihren Willen mit aller Gewalt durchzusetzen. Andererseits ist es aber auch kulturell bedingt, da sie aus dem Ausland stammt. In ihrer Heimat ist es üblich, dass das Glück eines Paares vor allem an dessen Vermögen und Einkommen gemessen wird und Gefühle eine eher untergeordnete Rolle spielen. Entsprechend wird von einem Mann vor allem erwartet, dass er einen angesehenen Beruf mit hohem Gehalt hat. Es gibt in ihrer Heimat nicht wenige Frauen, die ihren Partner Mr. Geldautomat nennen. Daneben gibt es noch andere Sachen, die mich immer wieder unglücklich machen.
Obwohl es sich zwar in den letzten Jahren etwas gebessert hat, weiß ich, dass die Probleme auch in Zukunft weiter bestehen werden. Das hat dazu geführt, dass ich mich emotional von ihr gelöst habe und offen für andere Frauen geworden bin. Anfangs war die Beziehung einige Jahre aufgrund verschiedener Studien- und Arbeitsorte eine reine Fern- bzw. Wochenendbeziehung. Vor ein paar Jahren bin ich dann zu ihr gezogen, weil es für mich arbeitstechnisch einfach realisiert werden konnte. Mein damaliger Arbeitgeber ist sowohl in meiner Heimat als auch in der Stadt, in der meine Freundin schon damals gelebt und gearbeitet hat, vertreten und ebenso der Kunde, an den ich ausgeliehen worden bin. Meiner Freundin wäre es lieber gewesen, wenn ich erst dann zu ihr gezogen wäre, wenn ich einen Job mit mehr Gehalt gefunden hätte, was sie mir auch so gesagt hat. Wir haben anfangs erst in ihrer Mietwohnung gelebt und uns später dann hauptsächlich auf ihren Wunsch ein Haus gekauft, wobei die Eigenmittel dazu fast ausschließlich von meiner Seite kamen.
Ich hatte damals eine Arbeitskollegin, die sehr hübsch und auch sehr nett war. Sie war einerseits für administrative Tätigkeiten zuständig, andererseits aber auch eine Vertrauensperson, mit der man über Probleme beim Kunden sprechen konnte und sie dann zu vermitteln versucht hat. Anfangs war es ein übliches kollegiales Verhältnis. Aber ich bin dann auch irgendwann mit ihr über das Thema Hauskauf ins Gespräch gekommen und ab da habe ich von ihr für mehrere Wochen sehr viel Aufmerksamkeit und Zuwendung bekommen, was in nicht unerheblichem Umfang auch dann von ihr ausgegangen ist. Außerdem hat sie mir auch sehr persönliche Fragen gestellt. Ich hatte in vielen Situationen ernsthafte Zweifel, ob das noch ihr Job ist. Ich habe im Nachhinein mit
Psychologen und auch Leuten aus meiner früheren Niederlassung in gleicher Position wie sie gesprochen. Alle waren darüber, wie weit sie gegangen ist, irritiert, teilweise sogar richtig empört.
Der Schlüsselmoment für mich war, als ich für einen Notartermin um einen Tag Urlaub gebeten hatte. Sie schrieb mir zurück, dass sie sich um mich Sorgen mache und ich gerne zu ihr kommen könne, um die ganze Thematik Hauskauf und Anderes in Ruhe zu besprechen. Bis dahin hatte sie mir noch nie von selbst ein Gespräch angeboten. In dem Gespräch hat sie meine Freundin zum ungenannten Feindbild aufgebaut, gegen das sie meinte, mich verteidigen zu müssen. Trotz aller Diskrepanzen zwischen meiner Freundin und mir, ging mir das schon zu weit. Sie fragte mich auch noch, ob ich mit meiner Freundin etwas fest machen wolle, weil ich ja nicht verheiratet sei. Ich habe in der Situation gar nicht verstanden, was sie von mir wissen wollte. Auf meine Nachfrage, was sie damit meinte, hat sie die Frage zurückgezogen. Erst nach dem Gespräch habe ich verstanden, dass sie mich gefragt hatte, ob ich meine Freundin heiraten wolle. Ich habe mich dann gefragt, warum sie mir die Frage überhaupt gestellt hat. Hauskauf und Heirat sind doch zwei verschiedene Themen und aus meinem Bekannten- und Familienkreis hat mich damals sonst niemand nach einer möglichen Heirat gefragt. Warum interessiert sie das überhaupt? Und warum drückt sie sich so seltsam verklausuliert aus? Sie hat das richtige Wort Heirat bzw. verheiratet zwar schon benutzt, allerdings um auszudrücken, dass ich nicht verheiratet sei. Die eigentliche Heirat hat sie mit etwas fest machen schwammig formuliert, so als ob sie sich nicht getraut hat, es auszusprechen. Insgesamt hatte ihre Frage und die Art, wie sie sie formuliert hatte, zu viel Ungewöhnliches, so dass meiner Meinung nach in dem Moment irgendetwas in ihr vorgegangen sein musste, irgendeine Emotion mit im Spiel gewesen sein musste. Ich habe mich dann gefragt, in welchen Situationen man sich dafür interessiert, ob ein anderer Mensch, dem man nicht unbedingt sehr nahe steht, heiraten möchte, und warum man emotional darauf reagiert. Trotz intensivem Nachdenkens ist mir nur eine Lösung dazu eingefallen, nämlich dann, wenn man selbst Interesse an diesem Menschen hat. Dazu hätte auch gepasst, dass sie in diesem Gespräch versucht hat, einen Keil zwischen meine Freundin und mich zu treiben, und auch dass sie mir erst dann soviel Aufmerksamkeit und Zuwendung geschenkt hat, als sie erfahren hatte, dass ich ein nicht unbedeutendes Vermögen habe.
Da sie nicht nur sehr hübsch, sondern mir gegenüber auch deutlich freundlicher war als meine Freundin, die mich damals massiv unter Druck gesetzt hat, habe ich daraufhin angefangen, Gefühle für sie zu entwickeln, die sich immer weiter verstärkt haben durch ihre Zuwendungen in den folgenden Wochen. Es war zwar schon ihre berufliche Aufgabe nett zu mir sein, doch ich hatte in vielen Situation ernsthafte Zweifel, ob das alles noch zu ihrem Job gehört. Dass ich damit nicht so ganz unrecht lag, hat sich durch die späteren Gespräche mit Psychologen gezeigt. Irgendwann ist es mir zuviel geworden und ich habe ihr meine Gefühle gestanden. Sie hat daraufhin die Zusammenarbeit mit mir verweigert mit der offiziellen Begründung, ich bräuchte Abstand von ihr. Weil es mich selbst geärgert hat, dass ich ihr Verhalten offenbar vollständig missverstanden hatte, habe ich sie nach den Gründen für ihr Verhalten gefragt. Sie hat komplett abgeblockt, sie hat häufig nur gesagt, sie habe rein berufliches Interesse an mir, ohne auch nur ansatzweise auf meine konkrete Frage einzugehen. Oder sie hat mir irgendeinen Unsinn erzählt, der so gar nicht gewesen sein konnte. Es hat in keiner Weise vor ihr Bereitschaft gegeben, über eine Lösung für eine weitere Zusammenarbeit zu sprechen, obwohl sich sogar Kollegen eigeninitiativ als Vermittler angeboten haben.
Daraufhin musste ich notgedrungen meinen Chef einschalten. Da für ihn Backoffice-Mitarbeiter wie sie gegenüber Mitarbeitern wie mir, die an Kundenunternehmen ausgeliehen werden, grundsätzlich immer im Recht sind, hat er ihr bedingungslos und uneingeschränkt Recht gegeben, was mir ehrlich gesagt auch schon vorher klar war. Ich war wirklich gewillt, zu akzeptieren,
dass ihr Verhalten ihre übliche Arbeitsweise ist, auch wenn es mir seltsam vorkam. Nur hat es danach immer wieder Situationen gegeben, in denen mir vor Augen geführt wurde, dass das, was von ihr gekommen ist, doch nicht so selbstverständlich und so gewöhnlich war, wie sie es dargestellt hat. Das hat dann immer wieder die Frage aufgeworfen, ob nicht doch mehr hinter ihrem Verhalten gesteckt hat. Außerdem gab es immer wieder Situationen, die mir gezeigt haben, dass ihre Art der Konfliktlösung, nämlich ihre Arbeitsverweigerung, auch nicht so normal ist, wie sie und mein Chef es versucht haben, mir glaubhaft zu machen. Zudem war meine Arbeit monatelang eingeschränkt, weil mir ständig ein Ansprechpartner gefehlt hat. Letzteres war besonders schlimm, da sie selbst direkt nichts zum Unternehmensumsatz beigetragen, sondern ihr Gehalt durch ihre angebliche Sozialkompetenz gerechtfertigt wurde. Finanziert wurde ihr Gehalt unter Anderem aus meinem Projekteinsatz und dann war meine Arbeit dadurch eingeschränkt, dass sie aus reiner Befindlichkeit, so die Ansicht der Psychologen, die Zusammenarbeit verweigert hat. Das Ganze hat dazu geführt, dass ich nie wirklich Abstand von der ganzen Situation nehmen konnte und sich daraus ein tiefes Trauma entwickelt hat. Immer wieder sind die Erinnerungen daran hochgekommen und es hat mich innerlich auch immer wütend gemacht. Häufig hatte ich deswegen Einschlafprobleme, teilweise sogar Albträume. Es hielt sogar an, nachdem sie das Unternehmen verlassen hatte und auch nachdem ich das Unternehmen verlassen hatte. Ich habe mich auch oft gefragt, was ich so grundlegend falsch gemacht, dass sie so mit mir umgegangen ist und auch dass man Chef sie trotz negativer Auswirkungen für das Unternehmen auch noch in Schutz genommen hat. Bis heute habe ich keine Antwort darauf gefunden. Sie hat mit ihrem Verhalten Grenzen überschritten, was nicht nur ich so sehe. Das hat dann zu Irritationen bei mir geführt. Gut, ich hätte es auch anders auffassen können, aber es ist nun einmal so passiert. Außer dass es offenbar ein Missverständnis gab, ist auch nichts Schlimmes passiert. Darüber hätte man vernünftig sprechen können, was von ihr mit Unterstützung meines Chefs abgelehnt wurde. Selbst heute kann ich mir immer noch keinen Reim aus ihrem Verhalten machen.
Ich bin dann freiwillig und ohne Zwang in Therapie gegangen, weil ich mit der ganzen Situation völlig überfordert war, einerseits das Arbeitsverhältnis betreffend und andererseits meine Beziehung. Meine Therapeutin und ich haben erarbeitet, dass ich an meiner Beziehung festhalte und auch versuche die Beziehung so zu leben, wie ich sie gerne hätte, in der Hoffnung, dass sich meine Freundin daran anpasst, oder ich für eine mögliche andere spätere Beziehung mehr Erfahrung habe. Auf der anderen Seite sollte ich mich aber ein Stück weit von ihr lösen und offen für andere Menschen werden, insbesondere auch Frauen, um besser erkennen, was die Verzüge von meiner Freundin sind und was die Nachteile, die mich unglücklich machen, und ob ich mit ihr im Endeffekt doch besser zurecht komme oder mit anderen Menschen. Zudem sollte ich mit anderen Menschen in Kontakt treten, um nicht für jede Form von sozialer Interaktion auf sie angewiesen zu sein.
Da kurz danach Corona anfing, waren die Möglichkeiten, neue Menschen kennenzulernen natürlich eingeschränkt. Ich habe in diesem Jahr in einem Sprachkurs eine hübsche und nette junge Frau kennengelernt. Wir mussten im Anschluss an den Kurs zur gleichen Haltestelle, so dass sich regelmäßig die Gelegenheit bot, mit ihr ein Gespräch zu führen und sie so besser kennenzulernen. Obwohl ich mich schon von Anfang zu ihr hingezogen gefühlt habe, habe ich bewusst von Schritten abgesehen, die über ein freundschaftliches Verhältnis hinausgehen. Mir ging es bei mir in erster Linie darum, festzustellen, ob ich überhaupt dazu in der Lage bin, mit einer jungen Frau ein vertrautes freundschaftliches Verhältnis aufzubauen. Es hat natürlich auch bei meiner Freundin funktioniert, ein vertrautes Verhältnis aufzubauen. Allerdings stammt sie aus einem anderen Kulturkreis mit anderen Vorstellungen von Beziehung usw., also etwas, was mich dauerhaft nicht wirklich glücklich macht. Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt bereits meinen ehemaligen Arbeitgeber verlassen hatte und entsprechend meine ehemalige Arbeitskollegin und auch meinen ehemaligen Chef aus meinem Leben verbannt hatte, kamen die Erinnerungen, wie sie damals mit mir umgegangen sind, noch immer wieder hoch. Meine Hoffnung war, dass durch neue soziale Kontake die Erinnerungen in den Hintergrund treten. Dies ist mir auch geglückt. Die Erinnerungen sind ab da nicht mehr allein hochgekommen und waren auch nicht mehr mit Emotionen verbunden. Es war wirklich schön, mal wieder einen Menschen kennengelernt zu haben, mit dem man eine Freundschaft aufbauen konnte. Von ihrer Seite aus ist viel mehr zurückgekommen als ich jemals erwartet hätte. Sie war sehr nett und hilfsbereit zu mir, sie hat über meine Witze gelacht und ich habe bei ihr auch eine gewisse Bewunderung für meine bisherige Lebensleistung gespürt.
Als ich einmal beiläufig meine Neffen und Nichten erwähnt hatte, fragte sie mich nach meinem Kinderwunsch und auch nach meinem Verhältnis zu meinen Neffen und Nichten. Das ist mir dann wieder zu viel geworden. Ich befand wieder in einer ähnlichen Situation wie mit meiner Arbeitskollegin damals. Sie stellt mir eine sehr persönliche Frage, eine Frage zu einem Thema, dass in erster Linie nur die Partnerin etwas angeht (ohne sie geht es ja schließlich nicht) und sonst niemanden. So eng war beide Mal auch der Kontakt nicht, dass es angebracht wäre, über solche intimen persönlichen Themen zu sprechen. Ich habe schon so oft mit anderen Leuten über meine Neffen und Nichten gesprochen. Dass ich darauf hin nach meinem Kinderwunsch gefragt wurde, ist sonst noch nie passiert. Außer meiner Freundin hat sich auch noch nie jemand für meinen Kinderwunsch bzw. mein Verhältnis zu meinen Neffen und Nichten interessiert, selbst engste Familienangehörige nicht. Auch die Art der Fragestellung hatte wieder etwas Besonderes. Dass sie mich so ernsthaft und entschieden nach meinem Kinderwunsch gefragt hat, deutet darauf hin, dass es sie in irgendeiner Weise beschäftigt haben muss, warum ich keine Kinder habe. Dass ich keine Kinder habe, wusste sie daher, weil wir uns einige Wochen zuvor einmal im Sprachkurs gegenseitig Fragen zur Familie stellen mussten. Ihre erste Frage damals an mich war zu meinen Kindern. Ich fand es schon seltsam, aber ich habe mich nicht weiter damit beschäftigt, weil es ja wirklich hätte sein können, dass ich Kinder habe. Die Frage später nach meinem Kinderwunsch hat sie formuliert als Unterstellung, dass ich keine Kinder haben möchte. Und du möchtest keine Kinder haben?!, sagte sie, als ich meine Neffen und Nichten erwähnte. Im Prinzip hat sie ja zum Ausdruck bringen wollen, dass ich Kinder haben solle. Dass sie dem Wortlaut nach das Gegenteil davon vermutet hat, ist meiner Ansicht nach darauf zurückzuführen, dass sie befürchtet hat, dass das eigentlich von ihr in Bezug auf mich Gewünschte nicht wahr sein könnte. So etwas Ähnliches hatte ich davor bei ihr schon einmal erlebt.
Ab dem Zeitpunkt habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob von ihrer Seite aus mehr im Spiel sein könnte. Ich möchte noch einmal betonen, dass ich nie (bewusst) darauf hingearbeitet habe, dass sie mehr als Freundschaft für mich empfindet. Ich habe mich auch gefragt, würde ich überhaupt mehr als Freundschaft wollen. Ich habe schon gemerkt, dass mit ihr Einiges besser lief als mit meiner Freundin. Allerdings wusste ich nicht ob, eine Beziehung mit ihr überhaupt funktionieren würde. Ich war also gedanklich hin und hergerissen. Dazu kam ja noch, dass sie mich eventuell nach meinem Kinderwunsch gefragt hat, weil sie darüber nachgedacht hatte, ob ich als Vater ihrer Kinder in Frage komme. Bedeutete das, dass jetzt zwei Frauen ein Kind von mir wollen? Das war ein Gedanke, der mich vollkommen fertig gemacht hat. Da mich die ganze Situation überfordert hat und ich im Hinblick auf meine Erfahrungen mit meiner ehemaligen Arbeitskollegin ich nie wieder in ein solches Gedankenkarussell kommen wollte, das mich nur kaputt macht, habe ich beschlossen, dass Gespräch mit ihr zu suchen. Möglicherweise gab es ja eine ganz einfache plausible Erklärung für die Kinderwunschfrage, die ich nur nicht sehe. Anders als meine ehemalige Arbeitskollegin konnte sie sich nicht auf irgendeine ominöse berufliche Sorgfaltspflicht berufen.
Ich habe sie dann gefragt. Aber als trotz mehrmaligen Nachhakens keine plausible Antwort kam, habe ich sie dann leider doch gefragt, ob sie die Frage aus Interesse an mir gestellt hat. Dem hat sie deutlich widersprochen, ist aber schon sehr ruhig geblieben. Ich kann mich noch daran erinnern, wie wütend meine Arbeitskollegin geworden ist, als ich sie gefragt hatte. Beim nächsten Kurstermin ist sie mir schon spürbar aus dem Weg gegangen, obwohl sie noch normal geantwortet hat, wenn ich ihr eine Frage gestellt habe. Ich habe daraufhin den Kurs ganz abgebrochen.
Auch wenn sie etwas anderes gesagt hat, kann es schon sein, dass sie Interesse an mir hatte. Ich habe mit drei Psychologen bzw. Psychologinnen darüber gesprochen. Zwei waren ohne Zweifel der Ansicht, dass die Frage nach dem Kinderwunsch auf Interesse an mir hindeutet. Im dritten Fall bekam ich nur die Antwort, dass es viele Ursachen für diese Frage geben kann. Dass sie ein
Interesse an mir bestritten hat, kann darauf zurückzuführen, dass sie wusste, dass ich in einer Beziehung bin, und nicht wusste, ob ihre Gefühle überhaupt von mir erwidert wurden, und dann einfach aus Scham ein Interesse bestritten hat. Aber es kann natürlich auch sein, dass sie nie weitergehendes Interesse an mir hatte und mir zu weit gehende Fragen gestellt hat, weil sie einfach nicht weiß, wo ihre Grenzen sind.
Beide Fälle haben deutliche Parallelen. Ich habe regelmäßigen Kontakt mit einer jungen Frau, zu der ich mich hingezogen fühle. Ich freue mich daher, mit ihr zu sprechen, und signalisiere das eventuell auch unbewusst. Ich mache aber keine Andeutung, dass ich mehr von ihr will (im ersten Fall wusste ich nicht, wie ich das anstelle, im zweiten Fall habe ich bewusst davon abgesehen). Schon nach relativ kurzer Zeit kommt eine Frage zu meiner Familienplanung, also eine Frage, die erstens viel weit geht, zweitens ein Thema anschneidet, dass eigentlich nur für eine (mögliche) Partnerin relevant ist, und drittens eigentlich auch nichts direkt mit dem vorherigen Gesprächsthema zu tun hat. Die Frage ist dann auch seltsam formuliert, dass möglicherweise Emotionen mit im Spiel sind. Davon irritiert suche ich irgendwann das Gespräch mit ihr. Ein Interesse wird bestritten und auf die Frage nach der Motivation erhalte ich keine bzw. keine vernünftige Antwort, obwohl gerade eine ehrliche Antwort dazu dienen würde, das Missverständnis zweifelsfrei aus der Welt zu räumen. Anschließend wird der Kontakt von ihrer Seite aus weitgehend abgebrochen und mir wird die ganze Schuld daran zugeschoben, weil ich gewisse Vermutungen hatte. Der letzte Punkt ist etwas, was mich schon verärgert. Schließlich sagt er aus, dass es offenbar nicht gestatten sein soll, eine deutlich zu weit gehende intime persönliche Frage zu hinterfragen.
Es ist jetzt zweimal passiert, dass ich von einer jungen Frau nach meiner Familienplanung gefragt wurde. Es waren zwar nur zweimal, aber es handelt sich neben meiner Freundin um die beiden einzigen jungen Frauen, mit denen ich in den letzten Jahren über mehrere Wochen regelmäßigen Kontakt hatte und auch wirklich allein mit ihnen sprechen konnte. Das verwundert mich schon.
Daher meine Fragen:
Kommt es häufiger vor, dass gerade junge Frauen andere Leute nach ihrer Familienplanung fragen oder passiert das nur mir?
Warum beschäftigen sich junge Frauen mit der Familienplanung von anderen Leuten, wenn sie ihrer Aussage nach kein weitergehendes Interesse an dieser Person haben?
Warum geben sie keine vernünftigen Antworten, wenn man sie nach ihrer Motivation fragt, und sei es nur um klare Verhältnisse zu schaffen?
Zu guter Letzt möchte ich darum bitten, von Kommentaren und Ratschlägen zu meiner Beziehung abzusehen. Ich weiß selbst, dass es nicht so toll ist, wenn ich offen für andere Frauen bin. Allerdings ist die Frage, ob ich meine Beziehung weiterführen soll oder nicht und auch wie ich sie führe, ein zu komplexes Thema, um sie hier zu diskutieren. Letztlich ist es auch allein die Entscheidung von meiner Freundin und mir und wir sind die Einzigen, die damit leben müssen. Ich bin hier nur auf meine Beziehung eingegangen, um zu verdeutlichen, wie meine Gefühlslage war, als ich in Kontakt mit diesen beiden Frauen war. Ich weiß auch, dass außer diesen beiden Frauen selbst niemand wissen kann, warum sie sich so verhalten haben, wie sie sich verhalten haben. Mir geht es um einen Erfahrungsaustausch, um zu erfahren, ob jemand etwas Ähnliches erlebt hat.
10.12.2023 16:24 •
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