Intakte Beziehung nach Kur vor Zerbrechen

Hallo,

vor ca. 2 Jahren bin ich mit meiner Freundin zusammengekommen. Unsere Beziehung kannte ausschließlich Höhen. Einzig ein kleinerer Streit trübte die Stimmung nur kurz.
Da wir uns nur 2x pro Woche gesehen haben, wollten wir die Sommerferien nutzen, um etwas mehr Zeit miteinander zu verbringen. In den ersten beiden Ferienwochen hatten wir unseren Erholungsurlaub geplant. Da sich unsere Kinder nicht so gut verstehen, haben wir getrennt Urlaub gemacht. Meine Freundin hatte sich bereits vor einiger Zeit zu einer Mutter-Kur angemeldet. Ziemlich überraschend wurde ein Platz an der Nordsee frei. Diese Kur fand in den letzten drei Ferienwochen statt.
Aus unserer Idee, die gemeinsame Zeit zu intensivieren, wurde somit leider nichts. Ich habe jedoch einen Besuch auf der Nordseeinsel gebucht, damit die Trennungszeit nich zu lange ist. Ich für nach 1 1/2 Kur-Wochen nach Norderney und besuchte meine Freundin. Es war ein tolles Wochenende. Wir beide haben die gemeinsame Zeit sehr genossen. Sie war mit der bisherigen Zeit vollkommen zufrieden. Sie genoss die Anwendungen und die Zeit für sich.

Drei Tage nach meiner Rückkehr hatte meine Freundin ihre zweite Psychologische Sitzung. Sie war danach wie ausgewechselt. Sie hat einige Punkte aufzuarbeiten. Ihr Ex-Mann, von dem Sie 4 Jahre getrennt ist, ist ein Narzisst und auch das Verhältnis zu ihrem Vater ist nicht das Beste. Ich weiß nicht, was dort mit ihr gemacht wurde, aber sie stellt jetzt die Beziehung zu mir in Frage. Eine Beziehung, die liebevoll, von gegenseitigem Respekt und Offenheit geprägt war. Zu keinem Zeitpunkt, war diese Beziehung in Gefahr.
Nun dieser, für mich nicht nachvollziehbarer Wandel. Ich bin am Boden zerstört. In meinem Kopf kreisen einerseits so viele unsortierte Gedanken, andererseits herrscht völlige Leere. Während ich diese Zeilen schreibe, kommen mir wieder die Tränen.
Ich weiß nicht mehr weiter …

Zitat von SL500:

Hallo, vor ca. 2 Jahren bin ich mit meiner Freundin zusammengekommen. Unsere Beziehung kannte ausschließlich Höhen. Einzig ein kleinerer Streit trübte die Stimmung nur kurz. Da wir uns nur 2x pro Woche gesehen haben, wollten wir die Sommerferien nutzen, um etwas mehr Zeit miteinander zu verbringen. In den ersten ...

Du bist nicht der einzige Mann, der hier aufschlägt und sich wundert, warum die Frau sich trennt, obwohl die Beziehung doch supermegatoll gewesen ist.

Für die Frauen meistens nicht, was die Männer oft nicht mitbekommen oder es ihnen schlicht egal war. Und da sind wir ganz schnell bei der Ich Bezogenheit.

Müssen ja nur kleine Trigger sein die du bedienst und die jetzt in der Therapie aufkommen.

Zum Beispiel verstehen sich eure Kinder nicht. Vielleicht ein Trigger der ihr jetzt erst bewusst geworden ist, warum auch immer.

Ohne reden wird es nicht gehen und ohne Klarheit genau so. Sie muss dir erklären wo ihr Problem liegt. Es kann natürlich auch sein das sich 4 Jahre Emotionen aufgestaut haben und jetzt alle auf einmal herauskommen. Sie weiß also nicht mehr was echt ist und was nicht.

Ich würde mich zurückziehen und sie ihre Kur beenden lassen. Bis dahin kein Kontakt, damit sie sich klar wird was sie eigentlich möchte und dann unter 4 Augen ein klares und ernstes Gespräch führen wenn sie wieder da ist.

Dort heißt es dann, Deal or no Deal für euch beide

Zitat von SL500:

Da sich unsere Kinder nicht so gut verstehen, haben wir getrennt Urlaub gemacht

Als ich Deinen Beitrag gelesen habe ist mir sofort die Stelle aufgefallen. Eventuell hat sie das bei der Psychotherapie erwähnt und man hat, das näher beleuchtet. Ich muss sagen, Eure Beziehung klingt schon recht kompliziert. Kann es sein, dass Deine Freundin Eure Beziehung doch als recht kompliziert empfunden hat?
Es tut mir leid, wenn die Umstände für eine gemeinsame Zukunft so schwierig sind und eine Beendigung besser ist. Sie hat ja auch noch zusätzlich ihren Ex und den Vater als Baustelle und zusätzlich die Konflikte Eure Kinder, wir ihr zu viel sein.
Ist schade, aber manch mal reicht es halt nicht. Patchwork ist anstrengend.

Zitat von SL500:

Ich weiß nicht, was dort mit ihr gemacht wurde, aber sie stellt jetzt die Beziehung zu mir in Frage.

Was heißt das denn konkret? Sie muss doch mehr gesagt haben als: Ich stelle unsere Beziehung in Frage!?

Ich persönlich sehe einen riesen Unterschied zwischen psychologischer und therapeutischer Unterstützung. Letztere ist (aus meiner Erfahrung) eher von der Intension des Therapeuten/ der Therapeutin begleitet und da fließen nicht selten die (positiven/ negativen) Erfahrungen des Therapeuten/in mit ein und beeinflussen so den Klienten in seiner Einschätzung.

Bei der Betreuung meines EM hätte ich mir gewünscht, dass ich als EF mit ins Boot genommen werde ... das ist alles andere als passiert. Man(n)/ Frau kann aber nix dran ändern.

Zitat von Wurstmopped:

ch Frage mich was diese Psychotherapeuten da in der Kur veranstalten, wenn ich will dass der Patient die Beziehung mal ganz ganz kritisch unter die Lupe nehmen, in Frage stellen soll, dann ist das easy to configure.

Liest man hier jedenfalls zu oft ...........................

Na, ich denke da kommen eben verschiedene Dinge zusammen...

Man darf nicht vergessen es kann auch nicht so gute Therapeuten geben. Gibt bestimmt auch einige denen die Menschen egal sind, denn kommt doch eh wer nach und Geld gibt's von der Krankenkasse.

Dann kommt hinzu wie versteht der Patient was gesagt wurde.

Naja und diese für dich scheinbare Ambivalenz ist leider eben eine Begleiterscheinungen vom Wandel deiner Partnerin. Sie durchleuchtet sich jetzt und ihr Leben, dazu gehört eure Beziehung nun mal auch.

Vielleicht ist sie eben der Typ, der Dinge in sich hinein frisst und das wurde thematisiert. Jetzt ist dies eben der Ausdruck vom Wunsch der Änderung. Ich kann mir gut vorstellen, dass das mit den Kindern viel mit rein spielt.

Schließlich könnt ihr keinen gemeinsamen Urlaub machen. Zusätzlich wird zusammenziehen nicht funktionieren. Dann fragt man sich eben schon wo soll das hinführen?
Hast du dir darüber keine Gedanken gemacht? Wenn nein, warum nicht?

Ich kann es nicht oft genug betonen, kein Streit bedeutet nicht auch eine gute, harmonische Beziehung. Meistens bedeutet kein Streit, dass jemand sich fügt. Das staut sich auf und dann ist plötzlich Ende. Ich glaube nur in sehr geringen Fällen ist es wirklich so, dass man so gut zusammen passt, dass es keinen Streit gibt, wenn es das überhaupt gibt.

Das Wesen von Beziehung sind nun mal das Zusammenbringen von zwei verschiedene Menschen. Streit entwickelt sich eben aus unterschiedlichen Bedürfnissen/Ansichten, die durchgesetzt werden. Kein Streit bedeutet dann eben, dass jemand seine Bedürfnisse nicht erfüllt bekommt. Das geht auf Dauer nicht gut. Das heißt nicht, dass 24/7 Streit eine gute Beziehung ist. Es ist wie beim Kochen, etwas Salz ist super, zu viel ist ungenießbar.

Zitat von stream:

*beep*: sie hat Gehirnwäsche bekommen, von Therapeuten der nichts drauf hat.

Das kannst du doch nach diesem einzigen Post des TE doch gar nichts sagen.

Was ist denn ihre Begründung dafür, dass sie die Beziehung in Frage stellt?
Was hat sie konkret gesagt?
Vielleicht nimmt sie euch anders wahr als du das tust?