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Inneres Kind-Trigger - wie damit umgehen?

Majnona
Liebes Forum,


über die letzten Jahre habe ich viel über mich selbst, und meine Muster und Trigger gelernt. Ich bin wohl eine kleine Bindungsängstlerin, die möglicherweise gerade dabei ist, nach ewigem Hin und Her eine Beziehung einzugehen. Noch bevor da irgendetwas geklärt ist, mache ich mir jedoch schon wieder Sorgen, dass es scheitert - aufgrund meiner ganzen Trigger. Anscheinend ist mein inneres Kind fest davon überzeugt, nicht liebenswert zu sein, nicht wichtig genug etc. - weshalb ich schon in eigentlich harmlosem Verhalten Ablehnung rieche. Daraufhin spielt sich dann eigentlich immer dasselbe ab - ich verhalte mich eben recht irrational und kindisch, trete und schlage gekränkt um mich, und irgendwann hat der Herr der Schöpfung die Nase voll, was ich ihm ja auch kaum verübeln kann. Rückblickend ist das eigentlich einer der wichtigsten, oder sogar der Hauptgrund, wieso Beziehungen bei mir selten über die Anfangsphase hinausgegangen sind. Vor einem Jahr konnte ich tatsächlich sehr gut beobachten, wie ich einen inneren Erwachsenen in mir hatte, der zwar enttäuscht war, aber völlig rational gedacht hat - und daneben das innere Kind, das sich zurückgewiesen gefühlt hat, und total im Drama-Modus war. Einen Moment lang hatte ich es auch geschafft mich zurückzuhalten, und mein Handy weggelegt - bis ich es mir dann doch wieder geholt habe, und Drama vom anderen Stern folgte.


Daher meine Frage - gibt es ein paar Leser unter euch, die ihre Inneres Kind-Trigger kennen und gelernt haben, mit ihnen umzugehen? Ich sehe sie zwar deutlicher als zuvor - aber wenn sich das jetzt tatsächlich zu einer Beziehung entwickeln könnte, möchte ich sie nicht direkt wieder gegen die Wand fahren.


Liebe Grüße und vielen Dank!

21.07.2023 17:45 • x 1 #1


K
Zitat von Majnona:
ich verhalte mich eben recht irrational und kindisch, trete und schlage gekränkt um mich, und irgendwann hat der Herr der Schöpfung die Nase voll, was ich ihm ja auch kaum verübeln kann. Rückblickend ist das eigentlich einer der wichtigsten, oder sogar der Hauptgrund, wieso Beziehungen bei mir selten über die Anfangsphase hinausgegangen sind.

Möchtest du uns mitteilen, wie lange deine bisherige gingen? Was suchst du dir für Männer aus?
Hast du eine Beispiel Situation, wo du dich irrational verhalten hast und wie das aussah?

21.07.2023 17:53 • x 1 #2


A


Inneres Kind-Trigger - wie damit umgehen?

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E
@Majnona Huhu,

meine Trigger kenne ich. Wie ich in einer Beziehung damit umgehe konnte ich noch nicht herausfinden.

Aber je nach Stand eures Kennenlernes würde ich mein Gegenüber ein Stück weit hierüber informieren. Denn wenn er der richtige für dich ist, dann wird er dich unterstützen.

Ausserdem finde ich es auch für ihn wichtig zu wissen dass nicht sein evtl. Verhalten das PRoblem ist sondern das Problem (wenn man es so nennen mag) bei dir liegt. Dir die Trigger aber bewusst sind und du damit nun arbeiten möchtest.

Ich denke so würde ich es beim nächsten Mann in meinem Leben händeln.

Aber es kommt natürlich darauf an wie weit man ist. Hat man jetzt ein paar Dates gehabt dann vielleicht noch nicht.
Hat man schon mehr Zeit verbracht, der andere hat vlt. schon meine Trigger zu spüren bekommen und es steht bald ne Beziehung an dann würde ich darüber sprechen.

Denn auch hier ist das Ganze ein Prozess. Wenn man in der Theorie seine Trigger kennt ist das schon total gut...aber in der Praxis dann durchführen...vorallem wenn man gerade getriggert wird....das stelle ich mir sehr schwer vor.

Wenn dein Partner in spe darüber dann Bescheid weiss kann er mit dir arbeiten und dir ggf. auch Ängst in einer Triggersituation nehmen.

LG

21.07.2023 17:55 • x 2 #3


Majnona
@Kleeblatt99 meine einzige richtige Beziehung hielt zwei Jahre lang, bis ich sie dann beendet habe, da sich mein Partner sehr negativ verändert hatte. Mit ihm war es so, dass er wie ein Kaugummi an mir geklebt hat, wir hatten beide ein riesiges Nähebedürfnis. Ich wusste immer, dass er mich liebt, und ich seine Nummer 1 bin - daher haben wir auch nicht sehr viel gestritten. Dann gab es noch eine einjährige, höchst toxische Fernbeziehung. Und der Rest ist nach etwa drei bis fünf Monaten gescheitert, oder sogar noch früher.

Ich denke es ist so, dass sich nicht wenige Männer in mich verlieben - aber wenn es erst wird, habe ich dann auch Erwartungen. Und wenn die nicht erfüllt werden, kommt eben das ganze Drama. Hauptproblem ist mein recht großes Nähebedürfnis, welches auf normale Männer mit einem normalen Alltag und einer abweichenden Priorisierung trifft.

Schatz, ich bin müde von der Arbeit, und werde heute Abend doch nicht zu dir kommen = Ich bin ihm nicht wichtig genug, sonst würde er trotzdem zu mir kommen, weil er mich sehen will (ich selbst würde das machen).

Ich habe heute Abend schon etwas mit meinen Freunden ausgemacht = Für sie nimmt er sich Zeit, weil er sie lieber mit ihnen verbringt.

Gute Nacht, ich bin jetzt mit meiner Familie zusammen, ich will nicht so viel am Handy sein = Oh wow, um 20 Uhr sagt er schon gute Nacht anstelle einfach zu schreiben dass er sich in paar Stunden noch einmal meldet, weil er jetzt beschäftigt ist. Und wie oft habe ich mir schon gewünscht, dass er es in meiner Gegenwart weglegt.

Das wären Beispiele, die mich schon ein bisschen kränken können. Dabei kommt es natürlich auf die Umstände an - wenn so etwas ab und an einmal passiert, oder mir die Person viel Bestätigung gibt, ist das alles nicht so schlimm. Aber wenn ich ohnehin schon unsicher bin, sich so etwas häuft, oder ich meine Zeit einmal im Monat habe, passiert es schnell, dass ich mich durch so etwas abgelehnt fühle. Und gerade zum Beginn einer Beziehung fehlt mir die notwendige Sicherheit... Natürlich setzt mich ein Mann der mich kaum kennt nicht auf ein Podest und stellt alles andere zurück. Wenn er überhaupt ein Mensch ist, der seine Partnerin auf die 1 setzt, kann ich das nach kurzer Zeit wohl kaum verlangen.

Das jüngste Beispiel hat sich vor ein paar Tagen zugetragen. Mein Gspusi hat mich nachmittags angerufen und gesagt wie wahnsinnig viel in der Arbeit los ist, er ist jetzt schon völlig fertig. Ich habe darauf gewartet, dass er mir absagt. Eine Stunde vor Feierabend hat er mich noch einmal angerufen, ich habe immer noch auf seine Absage gewartet. Er hat weiterhin betont wie fertig er ist, aber nicht abgesagt - ich dachte das kommt noch. Da ich mich auch ein bisschen schlecht gefühlt habe (er konnte sich ja denken dass ich enttäuscht bin wenn wir uns nicht sehen und sagt es wahrscheinlich nur deshalb nicht, obwohl er total müde ist) wollte ich ihm dann sagen, dass es kein Problem ist, wenn wir uns wann anders sehen. Geschrieben habe ich jedoch etwas von wegen lassen wir das, ich will nicht dass du immer nur kommst weil du dich gezwungen fühlst, wir wissen beide dass du lieber nachhause willst. Ich schätze mal da habe ich mir sehr eine Antwort à la Nein, ich habe dich vermisst und will dich sehen gewünscht, und sie daher ein bisschen herauskitzeln wollen.

Ich finde mich einfach selbst ein bisschen anstrengend, und würde diese Verhaltensweisen gerne ablegen...

21.07.2023 18:20 • x 3 #4


K
@Majnona

Danke Dir,dadurch bekomme ich einen guten Einblick.
Du bist sehr klar und kannst deine Verhaltensweisen gut beschreiben.
Kennst deine Punkte Das ist sehr gut.
Daran lässt sich arbeiten,funktioniert nur nicht von heut auf morgen.

Du machst das wirklich gut.
Zitat von Majnona:
wollte ich ihm dann sagen, dass es kein Problem ist, wenn wir uns wann anders sehen.

Zitat von Majnona:
Geschrieben habe ich jedoch etwas von wegen lassen wir das, ich will nicht dass du immer nur kommst weil du dich gezwungen fühlst, wir wissen beide dass du lieber nachhause willst.

Wird sehr deutlich,was das Problem ist.
Zitat von Majnona:
Erwartungen

Zitat von Majnona:
Und wenn die nicht erfüllt werden, kommt eben das ganze Drama.

Zitat von Majnona:
Hauptproblem ist mein recht großes Nähebedürfnis

Mehr Autonomie kann dir hilfreich sein.

Wie sieht's um dich herum aus,ohne Partner:
Arbeit, Freunde, Hobby's,?
Zitat von Majnona:
Ich schätze mal da habe ich mir sehr eine Antwort à la Nein, ich habe dich vermisst und will dich sehen gewünscht, und sie daher ein bisschen herauskitzeln wollen.

Du möchtest a sagen,sagst aber b (Manipulation's Versuch) um die Bestätigung oder Erwartungshaltung dadurch zu bekommen?

Wie alt bist du? Wenn du das beantworten möchtest.

Ist das ,,nur in Liebesbeziehung oder auch bei Freundschaften?

21.07.2023 18:35 • x 1 #5


Balu85
Ahoi,

zum einen finde ich es erstmal gut das du das überhaupt erkannt hast. Denn ich denke nicht selten sind die anderen das Problem. Damit wäre ja schon ein Schritt getan...und wohl fast der schwerste.
Zitat von Majnona:
Ich denke es ist so, dass sich nicht wenige Männer in mich verlieben - aber wenn es erst wird, habe ich dann auch Erwartungen. Und wenn die nicht erfüllt werden, kommt eben das ganze Drama. Hauptproblem ist mein recht großes Nähebedürfnis, welches auf normale Männer mit einem normalen Alltag und einer abweichenden Priorisierung trifft.

Welche Erwartungen sind das denn? Das du immer und zwar in jeder Situation Nr. 1 bist?
Wie gut kommst du damit zurecht allein zu sein?
Wie oft machst du mal was für dich..auch allein?
Hast du eine Vermutung woher das bei dir kommt? Was die Ursache für dein Verhalten ist?

Deine Beispiele finde ich recht interessant. Scheinbar deutest du alles, aber wirklich alles negativ und gegen dich?
Eine grobe Ähnlichkeit kenne ich (nicht von mir) wo vieles so gedeutet oder ausgelegt wurde das es ablehnend oder böse gemeint war. Das baut natürlich gewisse Mauern zwischen Menschen auf. Nicht nur in einer Beziehung sondern auch bei Freundschaften.
Was bedeutet für dich eine Beziehung wenn ich fragen darf? Ist es eine Sicherheit, oder eine Bestätigung liebenswert zu sein?
Zitat von Majnona:
lassen wir das, ich will nicht dass du immer nur kommst weil du dich gezwungen fühlst, wir wissen beide dass du lieber nachhause willst. Ich schätze mal da habe ich mir sehr eine Antwort à la Nein, ich habe dich vermisst und will dich sehen gewünscht, und sie daher ein bisschen herauskitzeln wollen.

hmm....ja ich denke da liegst du mit deiner Deutung garnicht so verkehrt. Du brauchst scheinbar immer die Bestätigung und sobald diese nicht in gewünschtem Umfang kommt gehen die rote Lampe an und du willst sie einfordern.
Und ich habe weniger den Eindruck da du eine Bindungsangst hast...diese Angst ist wohl eher die Folge der Erkenntnis über die Baustellen. Eigentlich habe ich den Eindruck das du eher dringend eine feste Bindung suchst und jemand haben möchtest der die immer und immer wieder zeigt du bist meine Nr.1 ; das wichtigste für mich usw.
Aber das wird auf Dauer wohl nicht funktionieren. Die Sicherheit kann dir keine Geben wenn du sie nicht selber hast. Das ist auf Dauer sehr sehr anstrengend für den Partner.

21.07.2023 18:36 • x 2 #6


Urmel_
Zitat von Majnona:
die ihre Inneres Kind-Trigger kennen und gelernt haben, mit ihnen umzugehen?

Du musst die Lösung suchen, die sich für dich richtig anfühlt. Und zwar in einem wohlwollendem, ruhigen, empathischen Gedankenmoment.

Nicht perfekt, aber die destruktive Seite dieser Lösung muss kleiner sein als die konstruktive.

Konkret visualisiere ich mein inneres Kind in einer fiktiven Umgebung. Merke ich, dass Emotionen hochkochen, öffne ich die Tür zum Zimmer des Kindes und schaue, was es macht. Ist es irrational, ist es kindisch im Umgang mit der Situation oder ist die Reaktion gerechtfertigt, weil Gefahr in der Realität droht oder eben etwas anderes.

Das mache ich um herauszufinden, ob ich auf eine alltägliche Situation stark reagiere oder um festzustellen, ob es gar keinen gerechtfertigten äußeren Impuls gibt. Was bedeutet, dass die Ursache für eine heftige Reaktion in mir verborgen liegt. Also ob Situationen in der Gegenwart übersteuert werden, weil Dinge aus der Vergangenheit (Kindheit?) die Situation jetzt nutzen, um sich Gehör zu verschaffen. Und das macht das innere Kind gerne, wenn viel seelischer Druck besteht.

Je mehr du dich mit dir auseinandersetzt, beispielsweise schlimme Erfahrungen aus der Vergangenheit im Geiste besuchst (und so immer ein Stück der Erfahrung verarbeitest) , desto näher rückt der schreit da gerade mein inneres Kind oder behandeln mich Menschen wirklich ungerecht oder gar bösartig-Moment näher an die Situation.

Hattest du früher beispielsweise Tage nach einer Impulsiven Handlung das Bedürfnis dich nochmal zu hinterfragen, sind es zukünftig vielleicht nur noch Stunden. Bleibst du am Ball, kannst du bald live in schlimmen Situationen neben dich treten, dich anschauen, das Kind anschauen um dann erwachsen zu handeln.

Der Weg? Dem inneren Kind vermitteln, dass DU die Verantwortung für das Kind übernimmst, es beschützt, und es (erneut) zu einem Teil von dir zu machen.

Der Krieg gegen sich selbst ist nicht zu gewinnen.

Die Tatsache, dass du das Problem bewusst siehst bedeutet, dass die alle Wege offenstehen, das Problem zu lösen. Diesen Schritt gehen sehr wenige Menschen. Du bist also nicht schwach und dumm, Du bist unwissend und mutig.

Viel Spaß auf deinem Weg. Egal was du jetzt denkst, dein Leben wird auf diesem Weg zwangsweise besser werden.

21.07.2023 19:00 • x 6 #7


Gorch_Fock
Überleg vielleicht auch mal einen reflektierteren Umgang mit dem Handy und Messenger. Wie hättest Du eine Beziehung bei seinen Eltern im Jahr 1995 angeschrieben? Richtig, gar nicht. Da es keine Handies für Normalnutzer gab. Heute fühlst Du dich zurück gesetzt weil ein Mann reale Kontakte mit seiner Familie pflegen möchte. Und nicht Blödsinn über WA teilen will. Hier solktest Du mal Dein Verhalten reflektieren. Ggf. auch mal Hilfe von extern dazu holen.

21.07.2023 19:13 • #8


K
@Majnona

Angenommen du bist verabredet und der Mann erzählt davon wie kaputt er von der Arbeit ist und das mehrfach. Wohlmöglich traut er sich nicht abzusagen, weil er weiß wie du reagierst. Ihm Schuldgefühle machen?
Oder er möchte sich nur mitteilen und hat nicht vor abzusagen. Was du dann machst in der ersten Instanz,zu denken er will absagen. Was auch ok wäre,wenn jemand sehr kaputt von der Arbeit ist. Verständnis zeigen,wenn er mal absagt.

Aber der Prozess geht bei dir schon los,wenn du nur den Hauch einer Absage bekommst.

Erst wolltest du reagieren, recht neutral, ob er das Treffen verschieben möchte. Das heißt,bevor es komplett emotional wird,hast du noch einen Spielraum zum Handeln,anstelle deinem Frust Luft zu machen und bockig zu reagieren.
Die Gefühle sollten auch mal ausgehalten werden. Kannst du üben. Das was er in dir auslöst, hat weniger mit ihm zu tun und viel mehr um dein Gefühl Abgelehnt zu werden.
Inneres Kind?

Schau mal hier rein:

ist-das-verliebt-sein-oder-abhaengigkeit-t71052.html#p3300449

21.07.2023 19:16 • x 1 #9


Majnona
Ihr Lieben, vielen Dank für eure ausführlichen Antworten und die netten, aufmunternden Worte! Ich hatte gestern mehrmals versucht zu antworten, aber irgendwie wurde nichts gespeichert.

Ich bin 30 Jahre alt und habe vor drei Jahren angefangen, mich mit meinem Inneren auseinanderzusetzen. Meine Mutter bekam als ich klein war schlimme Depressionen inklusive Suizidgefährdung, und ist dann als ich in der Grundschule war schwer erkrankt. Bis heute ist sie arbeitsunfähig und leider auch noch psychisch erkrankt. Mein Vater hat immer nur für sie gelebt. Mit den Worten meiner Tante: Dein Papa ist ein wundervoller Ehemann, aber leider kein guter Vater. Ich war viel auf mich alleine gestellt, viel allein, und habe nicht besonders viel Unterstützung erhalten. Ich habe nicht viele Erinnerungen an meine Kindheit aber vermute mal, dass ich mich immer möglichst unauffällig verhalten und keine zusätzlichen Probleme machen sollte, woraus dann die ganze Palette an Glaubenssätzen wie ich bin nicht liebenswert, ich bin nicht wichtig, ich bin nicht willkommen etc. resultiert ist.

Zitat von Balu85:
Wie gut kommst du damit zurecht allein zu sein?
Wie oft machst du mal was für dich..auch allein?

Bis vor etwa zwei Monaten konnte ich überhaupt nicht alleine sein. Beispielsweise konnte ich mich vormittags mit jemandem zum frühstücken verabreden, und mich nachmittags total einsam fühlen, als wären alle mit jemandem unterwegs und hätten Spaß, nur ich bin ganz alleine zuhause. Deshalb war ich wenn es sich ergeben hat so gut wie jeden Tag mit jemandem verabredet und habe mich auch viel mit Bekanntschaften getroffen, die ich selbst gar nicht als Freunde eingeordnet hätte. Seltsamerweise habe ich dieses Bedürfnis jetzt nicht mehr, und kann die letzte Zeit doch ganz gut alleine bleiben und eine Serie schauen, oder ein Buch lesen. Ich versuche viel an mir zu arbeiten und weiß nicht, ob das ganze Gelernte auf einmal kickt, aber irgendwie tut sich die letzte Zeit wahnsinnig viel bei meiner Entwicklung.

Zitat von Balu85:
Was bedeutet für dich eine Beziehung wenn ich fragen darf? Ist es eine Sicherheit, oder eine Bestätigung liebenswert zu sein?

Ich schätze es ist beides. Ich giere nach Zuneigung und körperlicher Nähe, und der Wunsch nach einer Beziehung ist riesengroß und eine absolute Konstante in meinem Leben. Meine Vermutung ist, dass ich einen Partner haben möchte, damit er meine Familie und mein Zuhause ist, der Ort wo ich hingehöre - weil mir meine eigene Familie eben nie dieses Gefühl gegeben hat. Vielmehr das eines Störfaktors...
Den Kontakt mit meiner Mutter meide ich weitgehend, da ich nicht mit ihrer psychischen Erkrankung umgehen kann. Das Verhältnis mit meinem Vater hat sich über die letzten Jahre sehr gebessert und wenn ich ihm das mit dem Störfaktor etc. so beschreiben würde, würde es ihm wahrscheinlich Tränen in die Augen treiben. Da ist irgendwie verdammt viel schief gegangen, was ich jetzt eben aufzuarbeiten versuche...

Zitat von Balu85:
Welche Erwartungen sind das denn? Das du immer und zwar in jeder Situation Nr. 1 bist?

Ehrlicherweise - ja ich selbst setze meinen Partner an die erste Stelle und wünsche mir daher, dass er das ebenfalls tut. Nun sind viele Menschen ja anders als ich, und setzen die Familie, die Karriere oder so an die erste Stelle. Oder man würde vielleicht den Partner auf die 1 setzen, aber eben nach einer gewissen Zeit. Ich schätze ich erwarte in beginnenden Beziehungen oftmals zu schnell zu viel, und eben vielleicht mehr, als die Person zu geben bereit ist. Bei meiner zweijährigen Beziehung wusste ich immer, dass ich seine Nummer 1 bin, er mich liebt, und ich der wichtigste Mensch in seinem Leben bin - dementsprechend haben wir auch nicht besonders viel gestritten, ich habe mich sehr geliebt gefühlt. Aber bei anderen Männern vor und nach ihm haben Beziehungen dann eben sehr schnell ein Ende gefunden.

In Freundschaften verhalte ich mich aber ziemlich normal. Bei meinen Freunden setze ich generell ganz andere Maßstäbe an, und bin viel entspannter.

Wahrscheinlich klinge ich jetzt nach einem kleinen Psycho, der immer 24/7 Aufmerksamkeit braucht, und auf alles und jeden eifersüchtig ist. Ich selbst würde mich nicht so einordnen sondern habe mehr das Gefühl, dass ich sicher gebunden sein muss - wenn ich weiß, dass mein Partner mich liebt und alles, habe ich kein Problem damit, wenn er Freunde trifft oder ähnliches. Ich habe ja selbst auch meine Freunde und würde mich auch eingeengt fühlen, wenn jemand so an mir kleben würde, und kein eigenes Leben hätte. Aber gerade zu Beginn einer Beziehung, ist man ja noch weit von dieser Sicherheit entfernt, weshalb ich dann jedes Mal in meine Muster rutsche, und Drama schiebe.

Zitat von Kleeblatt99:
Du möchtest a sagen,sagst aber b (Manipulation's Versuch) um die Bestätigung oder Erwartungshaltung dadurch zu bekommen?

Eigentlich wollte ich nie A sagen, ich war einfach enttäuscht. Der A-Gedanke entstand dann aufgrund meines schlechten Gewissens (dass er eigentlich todmüde ist und nur zu mir kommt, um mich nicht traurig zu machen). Und dann kam unter dem Schreiben direkt B raus - wahrscheinlich um die gewünschte Bestätigung zu provozieren.

Zitat von Balu85:
Deine Beispiele finde ich recht interessant. Scheinbar deutest du alles, aber wirklich alles negativ und gegen dich?

Ganz so schlimm ist es denke ich nicht, es kommt mehr auf das Gefühl an, das mir mein Partner gibt. Fühle ich mich geliebt und geschätzt, verhalte ich mich viel normaler. Wenn ich unsicher bin (oder evtl. auch unter dem einmal monatlichen eher ungünstigen Hormoneinfluss stehe), bin ich tatsächlich sehr schnell negativ und weniger rational.

Zitat von Balu85:
Und ich habe weniger den Eindruck da du eine Bindungsangst hast...diese Angst ist wohl eher die Folge der Erkenntnis über die Baustellen. Eigentlich habe ich den Eindruck das du eher dringend eine feste Bindung suchst und jemand haben möchtest der die immer und immer wieder zeigt du bist meine Nr.1 ; das wichtigste für mich usw.

Das mit der Bindungsangst wurde mir von einer Therapeutin angedeutet. Anscheinend ist es für Bindungsängstler nicht untypisch, dass das ganze Leben um den Beziehungswunsch kreist, und jeder Versuch nach ein paar Monaten schon wieder endet - da sie sich grundsätzlich die falschen Partner suchen (Männer die nach einer Weile sagen keine Beziehung zu wollen sind mein neues Hobby geworden), oder sie durch ihr Verhalten sabotieren.

Aktuell ist da aber definitiv die Angst mit den Baustellen. Der Mann in meinem Leben hat mir ja immer gesagt, keine Beziehung mit mir zu wollen. Er liebt mich, sagt mir immer wieder wie toll ich bin, dass ich die beste bin etc., aber will wegen der Sache mit seinem Freund trotzdem nicht mit mir zusammen sein. Das Verhältnis zwischen uns hat sich die letzten Monate sehr stark in Richtung Beziehung entwickelt, und eigentlich ist es schon mehr oder weniger eine. Ich möchte das auch innerhalb der nächsten zwei Monate ansprechen und klären, und mache mir aufgrund seines sehr liebevollen Verhaltens auch große Hoffnungen...

Zitat von Balu85:
Aber das wird auf Dauer wohl nicht funktionieren. Die Sicherheit kann dir keine Geben wenn du sie nicht selber hast. Das ist auf Dauer sehr sehr anstrengend für den Partner.

Ja, genau das fürchte ich gerade. Wenn er mich verletzt oder enttäuscht, geht er sehr liebevoll auf mich ein. Er kann das innere Kind in mir wirklich sehr gut auffangen, und behandelt mich dann irgendwie auch immer wie eines, mit viel Geduld und sehr sensibel. Vor etwa einem Monat ging es mir ohnehin nicht so gut, und ich hatte das Gefühl, dass er sich vor mir zurückzieht. Ich habe ihn nur wissen lassen, dass ich gerade nicht so happy bin, und wollte auf seine schriftlichen Nachfragen nicht näher eingehen, um nicht mit ihm zu streiten. Er war sich nicht zu schade, mehrere Male anzurufen, und mir schließlich eine Sprachnachricht zu schicken: Schatz ich mache mir wirklich Sorgen, ich weiß nicht, wieso du so bist. Aber kein Problem, wenn du kannst, ruf mich an. Wir reden dann darüber, erzähl mir dann einfach was los ist, okay? Meine Süße. Total geduldig und liebevoll, obwohl ich mich benommen hab, wie ein kleines Kind.

Zitat von Einfallslos:
Hat man schon mehr Zeit verbracht, der andere hat vlt. schon meine Trigger zu spüren bekommen und es steht bald ne Beziehung an dann würde ich darüber sprechen.

Da das zwischen uns schon eine Weile geht, hat er schon so einiges abbekommen, und mich oft weinend gesehen. Also er weiß mittlerweile schon, dass ich oft sehr unsicher bin, und mich schnell zurückgewiesen fühle. Ich würde da auch Kommunikation als super wichtig erachten. Trotzdem will ich natürlich nicht, dass ihm das irgendwann mit mir zu dumm wird...

22.07.2023 13:23 • #10


Majnona
Zitat von Gorch_Fock:
Heute fühlst Du dich zurück gesetzt weil ein Mann reale Kontakte mit seiner Familie pflegen möchte. Und nicht Blödsinn über WA teilen will. Hier solktest Du mal Dein Verhalten reflektieren. Ggf. auch mal Hilfe von extern dazu holen.

Naja wenn ich stolz wäre auf mein Verhalten und nicht bereit es zu reflektieren, hätte ich diesen Thread nicht eröffnet. Und in dem Moment lag das Problem weniger an der Tatsache dass er ungestört mit seiner Familie sein wollte, sondern an der Art, wie er das kommuniziert hat.

Zitat von Kleeblatt99:
Die Gefühle sollten auch mal ausgehalten werden. Kannst du üben. Das was er in dir auslöst, hat weniger mit ihm zu tun und viel mehr um dein Gefühl Abgelehnt zu werden.
Inneres Kind?

Zitat von Urmel_:
Der Weg? Dem inneren Kind vermitteln, dass DU die Verantwortung für das Kind übernimmst, es beschützt, und es (erneut) zu einem Teil von dir zu machen

Das klingt fast, als würde der Weg nicht darum herum führen, das Buch von Frau Stahl noch einmal in die Hand zu nehmen... Ich hatte mehrmals versucht es zu lesen, aber mir mit den Übungen das innere Kind zu visualisieren und zu trösten, sehr schwer getan. Ich weiß nicht, ob es mir irgendwie suspekt ist, die Verletzungen so groß sind, oder was der Grund dafür ist, aber ich hatte es dann jedes Mal weggelegt.

Zitat von Urmel_:
Die Tatsache, dass du das Problem bewusst siehst bedeutet, dass die alle Wege offenstehen, das Problem zu lösen. Diesen Schritt gehen sehr wenige Menschen. Du bist also nicht schwach und dumm, Du bist unwissend und mutig.

Viel Spaß auf deinem Weg. Egal was du jetzt denkst, dein Leben wird auf diesem Weg zwangsweise besser werden.

Vielen Dank für die ermutigenden Worte!

22.07.2023 13:32 • #11


E-Claire
Zitat von Majnona:
Ich schätze es ist beides. Ich giere nach Zuneigung und körperlicher Nähe, und der Wunsch nach einer Beziehung ist riesengroß und eine absolute Konstante in meinem Leben. Meine Vermutung ist, dass ich einen Partner haben möchte, damit er meine Familie und mein Zuhause ist, der Ort wo ich hingehöre - weil mir meine eigene Familie eben nie dieses Gefühl gegeben hat. Vielmehr das eines Störfaktors...


Liebe Majnona,

Hier haben schon einiges sehr kluge Dinge zu dem Thema geschrieben. Visualisierung des inneren Kinds war für mich auch über lange Strecken hinweg nicht unbedingt eine für mich sich richtig anfühlende Strategie, aber je länger man sich mit der Figur des inneren Kindes beschäftigt, um so mehr lernst Du es kennen und irgendwann entwickelt man ja auch so Bilder von diesem. Wenn Du noch nicht so weit bist, ist das ok. Du könntest zB auch erst einmal schauen, wie denn im echten Leben Eltern mit ihren Kindern (auf dem Spielplatz, im Supermarkt, Kinder von freunden, Nichten oder Neffen oder Elternratgeber) mit ihren echten Kindern umgehen, wenn diese weinen, schreien oder frustriert sind.

Eine Sache zu dem oben zitierten. Dein Bedürfnis nach Partnerschaft ist wunderbar. Die Verknüpfung von Partnerschaft aber an die Wiedergutmachung alter Verletzungen ist ungesund.

Je länger Du Dich mit Dir selbst auseinandersetzt, um so besser wirst Du verstehen lernen, was Deine Kindheit mit Dir gemacht hat. Welche Dinge Dir besonders weh getan haben und welche Schlußfogerungen oder Werte Du darum gezogen hast.
Das Anerkennen dieser Verletzungen ist ein wichtiger Schritt, um diese zu integrieren, so daß sie vielleicht gar nicht mehr oder wahrscheinlicher deutlich seltener zu Handlungen der erwachsenen Majnona führen.

Aber diese Verletzungen sind passiert und sie können nicht ungeschehen gemacht werden. Der Glaube, wenn Du nur einen Partner fändest, der Dich endlich so liebt, wie Du es als 3, 5 oder 10jährige gebraucht hast, wird in neue Dramen führen, denn Du bist nicht mehr 3, 5 oder 10. Und die Liebe, die eine dreijährige braucht ist eine bedingungslose, eine Eltern-Kind-Liebe, die so in romantischen Partnerschaften nicht existiert.

Alle Gute für dich.

22.07.2023 13:55 • x 3 #12


S
Liebe Majnona,

mein eigenes inneres Kind braucht sehr viel Trost.

Deswegen habe ich es in Form eines uralten Teddys, fast zerfleddert und bemalt von meinen Kindern, auf meinen Schreibtisch gesetzt. Es ist immer sichtbar für mich.

Wenn ich mich traurig oder verletzt fühle, nehme ich diesen Teddy in die Arme und spreche mit ihm, erkläre ihm, wie ich mich fühle, knuddele und tanze mit ihm, ect.

So ist mein inneres Kind wortwörtlich greifbar für mich, was ich als sehr hilfreich empfinde.

Vielleicht wäre dies, zusätzlich zu all den guten Anregungen, die Du hier bekommen hast, auch etwas für Dich?

22.07.2023 23:12 • x 3 #13


K
@Majnona
Zitat von Majnona:
Ich habe heute Abend schon etwas mit meinen Freunden ausgemacht = Für sie nimmt er sich Zeit, weil er sie lieber mit ihnen verbringt.

Er darf und soll sich auch um seine Freunde und sich kümmern dürfen.
Zitat von Majnona:
Gute Nacht, ich bin jetzt mit meiner Familie zusammen, ich will nicht so viel am Handy sein = Oh wow, um 20 Uhr sagt er schon gute Nacht anstelle einfach zu schreiben dass er sich in paar Stunden noch einmal meldet, weil er jetzt beschäftigt ist.

Er darf und sollte seine Bedürfnisse nennen.

Leider engst du ihn ein,machst ihm Vorhaltungen, setzt dich an erste Stelle. Beziehst alles auf dich und fühlst dich gekränkt.
Verkörpert er in deinem inneren ein Elternteil,dass für dich da sein soll? Diese Aufgabe kann er nicht übernehmen,er ist ein Eigenständiger Mensch und nicht da,um dir immer und überall zur Verfügung zu stehen. Meine Vermutung ist,dass du ihn nicht als eigene Persönlichkeit siehst,er stellvertretend deinen fehlenden Elternteil darstellt.

Wenn du ihm kein Freiraum gibst und die Emotionen nicht differenziert Sehen kannst in diesen Situationen, wird er irgendwann gehen.

Das starke Nähebedürfnis ist das kleine Kind,nicht die Erwachsene.

23.07.2023 12:05 • x 1 #14


Majnona
Zitat von Sonnenblume53:
Wenn ich mich traurig oder verletzt fühle, nehme ich diesen Teddy in die Arme und spreche mit ihm, erkläre ihm, wie ich mich fühle, knuddele und tanze mit ihm, ect.

Vielen Dank @Sonnenblume53, das mit dem Teddy ist wirklich eine super Idee! Ich muss mir noch überlegen ob das eine Option für mich ist, da ich ja mehrmals die Woche Besuch bekomme, und mich mit einem Kuscheltier in meiner Wohnung nicht ganz so wohl fühlen würde (und die Konsequenz es dann immer wieder schnell im Schrank zu verstecken, obwohl es doch mein inneres Kind symbolisieren soll, ist wahrscheinlich ziemlich kontraproduktiv). Aber die Idee an sich, das innere Kind so greifbar zu machen, in den Arm nehmen zu können etc. finde ich wirklich soll, vielleicht fällt mir noch eine Lösung dazu ein.

Zitat von E-Claire:
Wenn Du noch nicht so weit bist, ist das ok. Du könntest zB auch erst einmal schauen, wie denn im echten Leben Eltern mit ihren Kindern (auf dem Spielplatz, im Supermarkt, Kinder von freunden, Nichten oder Neffen oder Elternratgeber) mit ihren echten Kindern umgehen, wenn diese weinen, schreien oder frustriert sind.

Diesen Input fand ich super interessant - tatsächlich kann ich mich nicht an Situationen erinnern, wie ich als Kind von meinen Eltern getröstet wurde, und kann mit diesen bei fremden Kindern auch gar nicht umgehen. Ich glaube Menschen die sich mit Kindern auskennen sind da sehr locker, lächeln das Kind an, und je nach Situation eben tröstend - ich selbst bin sofort erschrocken und besorgt.

Zitat von E-Claire:
Je länger Du Dich mit Dir selbst auseinandersetzt, um so besser wirst Du verstehen lernen, was Deine Kindheit mit Dir gemacht hat. Welche Dinge Dir besonders weh getan haben und welche Schlußfogerungen oder Werte Du darum gezogen hast.
Das Anerkennen dieser Verletzungen ist ein wichtiger Schritt, um diese zu integrieren, so daß sie vielleicht gar nicht mehr oder wahrscheinlicher deutlich seltener zu Handlungen der erwachsenen Majnona führen.

Es zeichnet sich wohl immer deutlicher ab, dass ich dieses Buch wieder in die Hände nehmen muss... die ganze Zeit arbeite ich an dem Thema quasi außenrum - ich kenne die Theorien, kann selber Trigger erkennen etc., aber vermeide die Bekanntschaft mit dem Kind selbst - was wahrscheinlich unabdingbarer Bestandteil des Heilungsprozess wäre...

Zitat von E-Claire:
Aber diese Verletzungen sind passiert und sie können nicht ungeschehen gemacht werden. Der Glaube, wenn Du nur einen Partner fändest, der Dich endlich so liebt, wie Du es als 3, 5 oder 10jährige gebraucht hast, wird in neue Dramen führen, denn Du bist nicht mehr 3, 5 oder 10. Und die Liebe, die eine dreijährige braucht ist eine bedingungslose, eine Eltern-Kind-Liebe, die so in romantischen Partnerschaften nicht existiert.

Der letzte Satz öffnet einem wirklich die Augen, tausend Dank auch hierfür!

Zitat von Kleeblatt99:
Er darf und soll sich auch um seine Freunde und sich kümmern dürfen.

Zitat von Kleeblatt99:
Er darf und sollte seine Bedürfnisse nennen.

Ich sehe das genauso, und suche den Fehler deshalb auch nicht bei ihm.

Zitat von Kleeblatt99:
Verkörpert er in deinem inneren ein Elternteil,dass für dich da sein soll? Diese Aufgabe kann er nicht übernehmen,er ist ein Eigenständiger Mensch und nicht da,um dir immer und überall zur Verfügung zu stehen. Meine Vermutung ist,dass du ihn nicht als eigene Persönlichkeit siehst,er stellvertretend deinen fehlenden Elternteil darstellt.

Spontan hätte ich nein gesagt, ich suche in ihm vielmehr die Liebe, die ich nicht von ihnen bekommen habe. Das Bedürfnis nach jemandem der mir Sicherheit und Schutz gibt scheint allerdings da zu sein - vielleicht suche ich auch nach Dingen, die ich mir von meinem Vater gewünscht hätte.

Zitat von Kleeblatt99:
Wenn du ihm kein Freiraum gibst und die Emotionen nicht differenziert Sehen kannst in diesen Situationen, wird er irgendwann gehen.

Ich glaube ich muss sehr bald ein Gespräch mit ihm führen, ob er sich mittlerweile doch vorstellen kann, seine Zukunft mit mir zu verbringen. Das hatte er wegen der Sache mit seinem Freund ja immer klar ausgeschlossen, aber es wird gerade von Tag zu Tag beziehungsmäßiger zwischen uns. Und da jetzt auch von ihm viel mehr kommt, fange ich theoretisch an, mich sicherer zu fühlen und besser zu verhalten. Als er gestern Vormittag zu mir meinte er würde jetzt gehen und sich mit seinen Freunden treffen, hat es mich überhaupt nicht gestört - weil den Abend vorher aus Eigeninitiative zu mir gekommen ist und glücklich aussah. Hätte ich ihn gefragt ob er zu mir kommen möchte und wieder das Gefühl gehabt dass er es nur tut um mich nicht zu kränken, wäre ich damit wahrscheinlich nicht so locker umgegangen. Ich hoffe das wird jetzt langsam...

26.07.2023 13:47 • #15


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