Innere Leere / Bindungsunfähig?

Liebe Community,

ich bin seit mittlerweile 2 1/2 Jahren Single. Die Trennung habe ich zumindest gefühlt ganz gut hinter mir gelassen. Ich wünsche mir schon länger wieder eine Beziehung, aber so richtig will es nicht funktionieren. Und langsam werde ich auch irgendwie müde. Es sind schon wirklich tolle Frauen dabei gewesen mit denen ich mich getroffen habe und zu dem meisten habe ich auch noch ein tolles Verhältnis. Es läuft immer gleich - anfangs wünsche ich mir sehr das etwas daraus wird, wir treffen uns und verstehen uns auch gut. Aber relativ schnell merke ich, dass mich etwas stört, ich Dinge sehe mit denen ich nicht zufrieden bin. Gerade heute morgen haben eine Frau und ich unser unverbindliches Treffen, das von mir aus auf nichts hinauslief, endgültig beendet. Sie hatte das Gefühl, dass ich mich von Anfang an nicht richtig auf sie eingelassen habe, ihr keine wirkliche Chance gegeben habe. Und irgendwie hat sie recht damit. Ich finde sie sehr attraktiv, unheimlich clever und total lieb. Sie ist dickköpfig und kann sehr rigide sein, wir wären uns im Alltag sicherlich häufig an die Kehle gegangen - ich tendiere nämlich in ähnliche Richtungen. Den ganzen heutigen Tag plagen mich Zweifel, ob ich an ihr hätte festhalten sollen. Aber ich möchte keine halben Sachen mehr, will wirklich hinter der nächsten Beziehung stehen, nicht schon so früh am Anfang Zweifel/Bedenken haben. Allerdings bekomme ich ein wenig den Eindruck, dass ich immer etwas finde, mich immer etwas stören wird. Mit meiner Exfreundin war ich zwar nicht zufrieden, aber irgendwie hat es sich richtig angefühlt. Total paradox, ich weiß. Mittlerweile fühle ich mich innerlich ein wenig leer, bin zerrissen zwischen weiter Daten und es einfach lassen - aber dafür fehlt mir dann langfristig doch die Gelassenheit.
Habt ihr spontane Eingebungen?

LG
euer Yanso

Liebe Lilly, schöne Worte - Dankeschön!
Ja, manchmal habe ich auch das Gefühl ich bin auf der Suche nach Perfektion, die ich weder bei mir noch bei anderen finde. Und klar, beim potentiellen Partner schaut man genauer hin als bei Freunden. Es fällt mir so unglaublich schwer festzustellen wo die Grenze zu ziehen ist - welche Macke kann man getrost übersehen, bei welcher sollte man hellhörig werden?
Und gewiss, häufig sieht man sich selbst in seinem Gegenüber, und das kann abschrecken. Jedes Mal (die letzten beiden Male) frage ich mich warum ich diese Person nicht einfach in ihrer individuellen Einzigartigkeit annehmen kann, wo mir doch jeweils so viele Dinge gut an ihr gefallen. Und es ist auch nicht leicht nicht zwanghaft zu werden, sich auf der Suche zu versteifen - dann fehlt die Leichtigkeit und die ist doch Voraussetzung für ein Kennenlernen.

Lieber Yanso, Deine Sorge verstehe ich. Mich würde etw. Brennend interessieren. Würdest Du Dich als Optimist oder als Pessimist einzustufen? LG

Zitat von Yanso:

Es läuft immer gleich - anfangs wünsche ich mir sehr das etwas daraus wird,

Tjo, noch fragen warum das nichts wird?

Wer verzweifelt sucht, sucht nach Perfektion. IdR die, die zuvor in den Wind geschossen wurden.

Warum das so ist verstehe ich allerdings auch nicht, vermutlich suchst du nach einer die optisch deinem Schema entspricht, die dich aber nicht will, damit du dein altes Muster abarbeiten kannst. Wenn du ein Hamster im Rad sein willst...andernfalls arbeitest du dich dahin, dass du eine Frau triffst, ohne die Hochzeitsglocken im Vorfeld einzuläuten. Erst dann bist du selbst nämlich Beziehungsmaterial.

@Milena75 Liebe Milena... das hängt tatsächlich sehr von der Tagesform ab. Grundsätzlich eine gesunde Mischung würde ich sagen. Wobei Pessimismus wohl nur sehr dosiert im gesunden Maße existiert... Ich kann sehr optimistisch sein, kann aber auch an anderen Tagen das genaue Gegenteil fühlen.

@Clara_ Liebe Clara, du meinst also es könnte sein, dass die Frauen die optisch meinem Schema entsprechen und die merken, dass ich mich für sie interessiere, befürchten, dass ich Altlasten mitschleppe und diese an ihnen abarbeite? Ich verstehe glaube ich nicht ganz was du meinst. Beziehungsmaterial werde ich wenn ich nicht zu needy rüberkomme, meinst du das so?

@LillyP Klingt nach einem hilfreichen Tipp - vielleicht sollte ich wirklich mal sammeln und schauen was dabei rumkommt.. Manchmal habe ich das Gefühl ich fixiere mich sehr auf das Äußere. Sowohl bei mir selbst, was mir überhaupt nicht guttut, als auch bei meiner potentiellen Partnerin.

@Hansl Die Frage habe ich mir schon häufig gestellt - an ihr als Person nicht, an der Zeit schon. Wir kamen sehr früh zusammen (sie 17, ich 19), Trennung mit 27/29 Jahren) und hielten es 10 Jahre miteinander aus. An der Zeit hänge ich aufgrund dieser Selbstverständlichkeit - was wie schon erwähnt total paradox ist. Ich konnte mir eine Zukunft mit Familie und Kindern schon lange nicht mehr mit ihr vorstellen, genauso wenig ein Leben ohne sie. Es hat sich angefühlt wie Schicksal / Vorbestimmung mit dem/der man unglücklich ist - das trifft es eigentlich ganz gut. Vermutlich hat das was mit der Zeit zutun.

Lieber Yanso, ich denke Du solltest erst einmal überlegen ob Du Dich nicht selbst zu sehr unter Druck gesetzt fühlst. An der Reaktion auf meine Frage höre ich raus, dass Du keine eindeutige Antwort gibst. Natürlich sieht ein Optimist auch mal schlechte Tage aber er macht aus allem das beste oder zumindest versucht er es und glaubt dann auch an sich und seine Ideen. Um ehrlich zu sein, scheinst Du mir ein Mensch zu sein, der nur das Beste haben will. Ich hoffe ich täusche mich nicht aber mir scheint das so als ob dein Verstand sagt ja optisch super und dann schauen wir ob sich Gefühle entwickeln bzw da sind