In der Falle

Zitat von Member:

gestern war wieder ein sehr schlimmer Tag mit meiner Mutter, sie suchte ständig meinen vor Jahrzehnten verstorbenen Vater.
Auch mein Mann hat gestern eingesehen, dass nichts mehr geht.

Ich weiß von meiner Halbschwester, als sie Ihre Mutter ins Heim gab, das dies sich sehr positiv auf die Mutter auswirkte, sie hat Menschen ihres Alters um sich, allein schon die gleiche Musik zu hören, kann sich gut auswirken, auch wird dort viel gespielt, gelacht und Feste gefeiert.

All das kannst du at Home nicht in der Form leisten

Das freut mich, liebe member. Darauf kannst du doch aufbauen und jetzt gemeinsam mit deinem Mann nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Dann wirst du irgendwann auch bei ihm wieder mehr Leichtigkeit und Lebensfreude spüren können. Und Stück für Stück werden deine verschütteten Gefühle wiederkehren. Wie gesagt, die Affäre war in deinem Fall wohl nur eine Flucht aus dem belastenden Alltag. Klar, Verliebtheitsgefühle entstehen da schnell. Das sind die Hormone, die uns Frauen schnell mal durcheinander wirbeln. Ist diese Wirkung abgeklungen, siehst du die Realität wieder klarer und offensichtlich ist die so, dass dieser andere Mann dir nichts zu bieten hat. Beende das und lass Gras drüber wachsen. Du musst auch meiner Meinung nach nichts beichten. Wie gesagt, du hast niemanden umgebracht. Tue es einfach nicht mehr und gut ist...!

Alles Liebe!

Ja, Heime sind nicht mehr das, was sie früher mal waren. Ich werde heute mit meinen Bewohnern den Herbst einläuten. Wir werden Singen, Zwiebelkuchen essen und dazu ein gutes Glas Wein genießen. Alle werden so daran teilnehmen, wie sie es möchten oder können. Selbst bettlägerige Bewohner werden wir in speziellen Pflegestühlen mobilisieren, so dass sie teil haben können. Das ist für viele noch einmal ein Stück Lebensfreude, die sie so zu Hause nicht haben würden. Wir können auch einschätzen, ob sie zusätzlich zu ihren oft starken schmerzlindernden Medis noch ein Gläschen Wein vertragen, oder nicht. Wir können ihnen ihre Übelkeit oder Atemnot lindern. Wir können ihre Dekubiti behandeln und zeitnah ein Delir erkennen und behandeln. Alles das ist zu Hause nicht gegeben. Klar, viele vermissen ihr zu Hause und sehen die Notwendigkeit der Heimunterbringung nicht ein. Aber wenn die Kinder dann gut gelaunt und ausgeglichen alle paar Tage auf der Matte stehen, sich liebevoll ihren alten Eltern für ein paar Stunden widmen können, weil sie die Kraft dazu wieder haben, ist es doch für alle ein Gewinn. Nur Mut, liebe Member. Du musst kein schlechtes Gewissen haben. Du tust das beste für deine Mutter! Aber du bist auch dazu verpflichtet, für dich selbst zu sorgen. Dein Mann und dein Kind brauchen dich!

@Annette55
Ich würde es auch nicht übers Herz bringen, dass zu beichten. Diesen Schmerz würde ich lieber immer in mir tragen, als ihn dadurch zu verletzen. Ich weiß, dass das viele hier kritisierten, nicht dazu zu stehen.

Ich verstehe das sehr gut, liebe member! Du musst auch gar nichts beichten. Was du getan hast, war nicht in Ordnung, klar. Aber es war sozusagen Notwehr. Deine Seele brauchte eine neue Kraftquelle und das war die Affäre eben für eine gewisse Zeit. Nicht schön, aber mehr als verständlich. Du darfst dir das verzeihen! Es genügt, es zu beenden und für dich klar zu ziehen, dass du etwas ähnliches nie wieder tust, weil du es nie wieder brauchst. Es führt ja auch zu nichts außer zusätzlichem Ärger und Leid. Es jetzt für dich zu behalten ist Schadensbegrenzung. Mehr nicht!

Alles Gute!

Zitat von Annette55:

Was du getan hast

war eine Bäckerei und Konditorei zu besuchen, den besten Kuchen und alle Torten zu probieren - hat einfach nur gut getan, braucht man kein schlechtes Gewissen haben - und weil alles Schöne irgendwann endet, gehst du nun statt zu heißen Torten ins Fitness und robbst die Pfunde wieder runter

Zitat von Annette55:

Ich verstehe das sehr gut, liebe member! Du musst auch gar nichts beichten. Was du getan hast, war nicht in Ordnung, klar. Aber es war sozusagen Notwehr. Deine Seele brauchte eine neue Kraftquelle und das war die Affäre eben für eine gewisse Zeit. Nicht schön, aber mehr als verständlich. Du darfst dir das verzeihen! Es genügt, es zu beenden und für dich klar zu ziehen, dass du etwas ähnliches nie wieder tust, weil du es nie wieder brauchst. Es führt ja auch zu nichts außer zusätzlichem Ärger und Leid. Es jetzt für dich zu behalten ist Schadensbegrenzung. Mehr nicht!

Alles Gute!

Zitat von T4U:

war eine Bäckerei und Konditorei zu besuchen, den besten Kuchen und alle Torten zu probieren - hat einfach nur gut getan, braucht man kein schlechtes Gewissen haben

Das erzähl mal den Usern hier, die belogen und betrogen wurden....

Alles hat 2 Seiten.....ich hoffe liebe T4U, wenn dein Partner mal so denkt und so handelt, dass du das dann auch so locker nimmst.

Zitat von Member:

Ich würde es auch nicht übers Herz bringen, dass zu beichten. Diesen Schmerz würde ich lieber immer in mir tragen, als ihn dadurch zu verletzen. Ich weiß, dass das viele hier kritisierten, nicht dazu zu stehen.

Redest du dir das nicht nur ein (schön), hast du in Wahrheit nicht einfach nur Angst vor den Konsequenzen, die durch ein Geständnis auf dich zukommen könnten?

@Angi2
Ich denke tatsächlich, dass ich es mir nicht einrede. Tatsächlich ist das Leid für mich größer, jeden Tag mit der Schuld zu leben. Beichten und gehen wäre tatsächlich der viel viel einfachere Weg!

Zitat von Member:

@Annette55
Ich würde es auch nicht übers Herz bringen, dass zu beichten. Diesen Schmerz würde ich lieber immer in mir tragen, als ihn dadurch zu verletzen. Ich weiß, dass das viele hier kritisierten, nicht dazu zu stehen.

Ich finde, es kommt in der Folge mehr darauf an, wie Du zukünftig mit Deinem Mann umgehst.
Mit einer Beichte kann man manchmal mehr zerstören als es positives bringt.

Mach erst mal den ersten Schritt und bring die Mutter gut unter.
Das wird noch ein wenig dauern und in der Zeit kannst Du Deine Affäre verarbeiten.

Dann aber solltest Du Dich Deinem Mann zuwenden und die freie Zeit und Energie ihm zukommen lassen.
Natürlich so, dass Du Dich dabei nicht selbst vergisst.

Zitat von Angi2:

Redest du dir das nicht nur ein (schön), hast du in Wahrheit nicht einfach nur Angst vor den Konsequenzen, die durch ein Geständnis auf dich zukommen könnten?

Welche schlimmen Konsequenzen sollten das denn sein? Sie leben mit volljährigen Kind in ihrem Elternhaus und te ist alleine für die Versorgung der Mutter zuständig und berufstätig. Da muss doch wohl nicht ernsthaft erwähnt werden, dass der Mann aber was im Haushalt hilft oder den Rasen mäht. Und die Kommunikation zwischen den beiden ist ja aktuell noch da, er scheint langsam seine Scheuklappen abzunehmen. Der Mann hat auch seinen Teil der Verantwortung für die Überlastung seiner Frau beigetragen, die er nicht sehen wollte oder konnte.

Du bist ja auch in deiner jahrzehntelangen Ehehölle geblieben und hast deine Gründe dafür benannt. Das heisst doch aber nicht, dass das nachahmenswert ist.

@Annette55
Da bin ich mal wieder. Es eskaliert tatsächlich in den letzten Tagen. Meine Mutter ist geistig so neben der Spur!
Jetzt bräuchte ich mal Rat. Habe sie ja auf die Warteliste im Heim setzen lassen. Wie lange es dauert kann man in Corona Zeiten nicht sagen. Eine Vorsorgevollmacht habe ich für sie.
Aber was macht man, wenn sie nicht in ein Heim will? Wer regelt sowas? Ich kann sie ja nicht ins Auto zerren.
Aber sie fängt auch an sich selber zu gefährden. Sie sitzt in der Nacht auf Ihrem Balkon. Wenn ich das mitbekomme, dann bringe ich sie natürlich rein. Aber ich schlafe ja nun auch mal und es wird immer kälter!

@Member ich hatte dir den Link einer Homepage gegeben und den Hinweis auf eine Hotline für Angehörige von Demenzkranken. Hast du da mal gelesen und angerufen? DIe können dir garantiert sagen was du dann machst oder aber sagen wer dir sagen kann was dann zu tun ist.

@tlell
Danke, dass du darauf nochmal hinweist! Das ist mir durch die Lappen gegangen. Ich suche es gleich nochmal und werde mich darum kümmern.