Erstmal Hallo zusammen,
ich bin 29 Jahre, habe einen guten Job und seit 2 Jahren nun auch den Mann meiner Träume, - nach langem Kampf - im Grunde sollte ich doch zufrieden sein...
ABER es drängen sich mir immer wieder Zweifel auf, vor Allem dann wenn wir mal nicht zusammen sind. Vielleicht findet sich hier ja, der Ein oder Andere User der ähnliches erlebt/hat, oder mir eventuell einen Ratschlag geben kann?
Doch nun zu unserer Geschichte:
Alles fing damit an, dass ich vor 5 Jahren in meine Heimatstadt zurückzog und dort zu arbeiten anfing. Unter meinen Kollegen war auch mein jetziger Freund (um das ganze zu vereinfachen nenn' ich ihn hier einfach mal Finn). Finn und ich mussten viele Projekte gemeinsam bestreiten und obwohl er mir überhaupt nicht sympathisch war fanden wir eine produktive Ebene miteinander. Er ist 4 1/2 Jahre älter als ich und das komplette Gegenteil, sehr reserviert, bodenständig, plant grundsätzlich alles durch, geht im Vereinsleben auf, spielt Fußball, ist bei der Freiwilligen Feuerwehr und hatte sich ein Haus auf dem Land gekauft.
Durch Zufall trafen wir uns eines Abends mal in der Stadt, beide schon stark angeschickert, und mit zunehmenden Alk. begannen wir uns unser Leid über unsere damals aktuellen Beziehungen zu klagen. Auf diesen Abend folgten viele weitere und ich begann ihn als Freund zu sehen. Ca. ein viertel Jahr nach unserem ersten Treffen in der Stadt, wir waren nun beide wieder Single, rief er mich Donnerstag Abends an, er hatte Urlaub: Lissy, ich weiß ich bin betrunken, aber nur soviel: Morgen um 19 Uhr bist du abholbereit, Dresscode Abendkleid! Tut tut tuuuut... Ich war verwirrt, aber nun gut, ich entschied mich für ein langes, engangliegendes schwarzes Kleid aus Satin, steckte mir die Haare hoch und tatsächlich er stand abends vor mir, führte mich schick zum Essen aus und danach gingen wir -etwas overdressed- und total aufgekratzt in eine Bar. Was soll ich sagen,am Ende des Abends war ich verliebt. Und der felsenfesten Überzeugung wenn ich mich so angezogen fühle von einem Menschen der so garnicht dem entspricht was ich mir normalerweise vorstellte MUSS es der Mann fürs Leben sein.
Nach weiteren 2 Wochen landeten wir das erste Mal miteinander im Bett, er weckte mich mit Frühstück, aber war immer - ausserhalb der Bettgeschehnisse distanziert, kein Kuss, keine Umarmung, - NICHTS. Nach weiteren 2 Monaten faste ich mir ein Herz und erklärte ihm eines Abends in unserem Lieblingsweinlokal, das von meiner Seite aus mehr Gefühle da wären und ich gerne wüsste ob das für Finn eine reine Bettgeschichte mit freundschaftlicher Beziehung, quasi sowas wie Freunde mit Bonus, oder auch mehr sei. Finn meinte nur: Er wisse es nicht - und er versprach mir sich darüber klar zu werden.
Meine Leidensgeschichte begann, 1 1/2 Jahre in denen es schon mal vorkam das er mich belog, er hatte etwas mit Einer anderen, was für mich ok gewesen wäre hätte er es mir gesagt - wir waren ja nicht zusammen -, dann hatte er mal wieder Urlaub und meldete sich 5 Tage am Stück überhaupt nicht mehr. Und es kam dann nur am Sonntag vor seinem ersten Arbeitstag eine SMS - es tue ihm Leid, er brauchte einfach einmal Zeit für sich.
Um das ganze abzukürzen, ich war rettungslos verliebt und hoffte - egal was war - immer, dass es ihm ja eigentlich auch so ginge - er es aufgrund seiner verkorksten Vorbeziehung einfach nicht wahrhaben wollte, konnte....
Tja und irgendwann kam der Punkt an dem ich nichtmehr konnte, ich sagte ihm das ich das ganze nur noch auf ein kollegiales Arbeitsverhältnis beschränken möchte, weil ich es nicht mehr ertragen konnte eine Nicht-Beziehung zu führen. Und er begann zu kämpfen, und wie
Seit gut 2 Jahren sind wir nun offiziell ein Paar, es wird gerade Haus komplett neu-renoviert, er macht mir immer noch jedes Wochenende Frühstück, der S. wird nicht langweilig, wir gehen einmal die Woche Essen und trotzdem bleibt noch Zeit auch mal etwas ohne Partner - mit Freunden zu unternehmen. Klingt doch im Grunde Alles sehr gut
ABER nun kommts, er hat mir schon zu Anfangs gesagt das auch wenn er mich liebt, er mir dass niemals sagen können wird - ich dachte auch das sei kein Problem, denn Taten zählen ja mehr als Worte. Doch mittlerweile wird das immer mehr zu einem Problem für mich. Er kann mir auch nicht sagen das er mich vermisst wenn ich mal beruflich unterwegs bin... Nichtmal ein hab dich lieb kriegt er über die Lippen, ich müsse das doch wissen!
Er fragt mich in letzter Zeit oft was ich habe, weil ich teilweise geistesabwesend neben ihm liege und die Gedanken WARUM er es nicht kann nicht aus meinem Kopf bekomme und spreche ich das Thema an wird er nur wütend, oder ist beleidigt, weil ich angeblich an ihm Zweifeln würde.
Aber ist es nicht genau DAS was Liebe eigentlich ausmacht, auch einmal über seinen Schatten zu springen, sich bloßzustellen, etwas zu riskieren, Dinge zu tun irrational sind, Berge bezwingen vor denen man Angst hat? Ich will es ja nicht täglich hören, nur wenigstens ein einziges Mal... Klingt das verrückt?! :/
-Lissy
31.01.2012 13:58 •
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