In den attraktiven Tanzpartner heimlich verliebt

@Multiversum

Zitat:

Wenn Du partnerschaftliches Interesse an ihm hast, dann musst Du das außerhalb der berauschenden Tanzwelt mit ihm klären, also praktisch auf dem realen Boden der Tatsachen. -Ob dort der vermeintliche Zauber überhaupt noch vorhanden ist, ist allerdings eine andere Frage.

An dem Punkt bin ich gottseidank angekommen, der vermeintliche Zauber beginnt, sich aufzulösen. Das gibt mir den Raum, mehr auf mich zu schauen. Mich selber mehr zu spüren.

Ich hatte ja gestern das Vorstellungsgespräch, und die Vorbereitung dazu etc. hat mich auch super abgelenkt, bzw. mich mit meinen Themen wieder in Kontakt gebracht. Mein Sohn hatte mir noch kurzfristig geholfen mich vorzubereiten, und dasbringt mich zuverlässig auf den normalen Boden und meine Baustellen zurück.
Außerdem habe ich ein Coaching mit einer systemisch arbeitenden Beraterin angefangen, einfach online. Da ist auch mein Selbstwert und mein Selbstbild Thema. Außerdem habe ich jetzt am WE Zeit, mein Wohnzimmer weiter zu renovieren, die Hälfte ist fast geschafft.
Mir tut das so gut, handwerklich zu arbeiten...das war schon immer so. Dabei kriege ich auch Distanz zu einigen Problemen, an denen ich ja sonst immer so festklebe, und man hat Erfolgserlebnisse.
Für mich war es schon ein Erfolgserlebnis, in der Küche zu stehen und etwas Gesundes zu kochen. Das Gemüse liegt da und ich schiebe das Kochen immer so vor mir her...
Bin wieder mehr im Bereich Selbstfürsorge angekommen.

Das klingt gut.
Und sinnvoll.
Gebe Dir noch ein Lied mit in die Nacht.:

Gestern Abend war eine der sehr seltenen Gelegenheiten, mit dem Tanzpartner einige Tänze zu tanzen.
Für mich eine Gelegenheit, noch mal in mich hinein zu spüren, was ich da im Kontakt mit ihm habe, was ich aber innerlich eigentlich so mache.
Also kleine Bestandsaufnahme.

Neu war, dass er auf mich zugegangen ist, um an dem Abend zu tanzen, von ihm kurz angesprochen, kurze WA Nachrichten von ihm, sogar kurz vor der Veranstaltung noch Erinnerungsnachrichten.
Das war ein neues Verhalten von ihm.

Allerdings kam er mit seiner anderen Tanzpartnerin, saß mit ihr zusammen und ich setzte mich zu einem anderen Tanzpaar, etwas außer Sichtweite. Er kam mehrere Male zum Auffordern auf mich zu, war schwungvoll und positiv wie nie zuvor, ich forderte ihn auch ab und zu auf.
Ob meine Platzwahl übertrieben mit dem Abstand war weiß ich nicht. Es tat schon auch weh.

Der DJ legte Tanzpausen ein, sogenannte Cortinas, Blockweise kommt die Tanzmusik mit 3-4 Tänzen und dann Musik als Pausenfüller.
Ich ging zweimal auf ihn zu, als ein Pausenlied mit deutlichem Amore-Gesang zu hören war . Er ließ sich darauf ein und wir tanzten auch das Pausenlied mit .
Aber das ist evt. fast schon als Anmache von außen wahrnehmbar. Ich habe mich jedenfalls innerlich über mein eigenes Verhalten gewundert bzw. war erschrocken, was ich da tue.

Der Witz war, dass er mit mir irgendwann tatsächlich eng getanzt hat, Bauch an Bauch. Und wenn wir bei den Drehungen etwas mehr Abstand hatten zog er mich nachdrücklich wieder nah an mich heran.
Er nutzte die Tänze, um ausgiebig eine enge Drehung nach der anderen zu tanzen, danach ist einem so schwindelig, dass man lachen muss und sich sowieso am anderen festhalten muss.
Tja, es besteht von seiner Seite auf jeden Fall Interesse am Tanzen mit mir, zumindest so als Augenblickszustand.
Sogar die letzten Tänze hat er mit mir getanzt, da war seine andere Tanzpartnerin schon draußen in der Garderobe.
Ich merke, dass unterschwellig immer noch Amore bei mir da ist, aber natürlich auch die Akzeptanz, dass er nun mal die andere Tanzpartnerin hat, mit ihr mehr tanzen will und dass er sich mit ihr auch besser versteht, bzw. sie schwungvoller tanzen.

Was ich gut finde ist, dass er sich um eine Verbeseerung seiner Motivation selber gekümmert hat. Er hat den Männerworkshop besucht und will jetzt wieder mehr Spaß haben.
Er geht immerhin auf meine lockeren und freieren Ideen ein, er weist mich nicht mehr so hart zurück. Ein trockener Knochen.

Aber ansonsten will ich nicht mein Herz in dieser Konstellation opfern. Ich bin noch nicht durch, aber die Emotionen haben nachgelassen.
Ich denke ehrlich gesagt immer wieder so bei mir, der hat sich nicht mehr alle, oder der hat echt einen an der Waffel. Und ich glaube er weiß das auch, dass er ein seltsames Verhalten zeigt, er verändert gerade Einiges für sich.
Er hat es immerhin geschafft, von einem total vereisten Verhalten zu knappen WA Nachrichten rund um die Tanzstunde zu schreiben, auf den Spaß und das Geplänkel einzusteigen, beim Tanzen traut er sich, eng mit mir zu tanzen. Ist doch toll. Aber eben nicht nur.

Zwischendurch habe ich so auf meinem Sitzplatz gedacht, wer weiß wie er mich wahrnimmt. Da ist die kleine Blonde, die er flachlegen könnte wenn er wollte. Jedenfalls will ich so nicht wahrgenommen werden!
Dann denke ich immer wieder an die ständigen Enttäuschungen und Zurückweisungen, kiloweise, ich kann es nicht vergessen.

Ich werde gegen die jüngere Tanzpartnerin, die so atttraktiv und auch bei anderen so beliebt ist, nie nie nie ankommen. Im Gegenteil glaube ich, dass meine Lebendigkeit, meine Emotionalität immer dazu führt, dass er noch schöner mit ihr klarkommt. Ich supporte da jemanden und kriege was zurück?
Ich habe gar kein so großes Interesse, mit ihm zu tanzen.

Ich muss die Verletzungen, die bei mir entstanden sind, für mich selbst heilen und dann loslassen. Außerdem habe ich Bedürfnisse in seine Richtung, die dort nicht gut aufgehoben sind, generell in der Tanzszene fehl am Platz sind.

Für mich ist immer noch ein Gradmesser für einen Kontakt, ob jemand mit mir auch mal redet. Wenn auf Fragen oder dem Zeigen von Interesse einfach nichts kommt, dann stehe ich sehr weit draußen.
Er hat diese sozialen Kompetenzen so eben nicht, und ehrlich gesagt muss mir das egal sein, ich muss es realistisch einschätzen und mich vor dem schützen, was er an Verletzungen und Achtungslosigkeit reinbringt.

Ich bin schon auch wütend.

Und dann in der Garderobe
Ein anderer Tanzpartner verabschiedet mich mit Umarmung und Küsschen, er schaut zu, ich verabschiede mich von seiner Tanzpartnerin, er steht da mit eisigem Gesicht - keine Ahnung was mit dem los ist.
Ich bin dann einfach gegangen. Man sollte ihn einfach ignorieren.

Es wird mir guttun, weiter in eine erwachsene Empfindung zu kommen. Der Tanzpartner hat sich seit letzter Woche angewöhnt, beim engeren Tanzen direkt vor meinem Gesicht die Augen weit aufzureißen und Schreilaute von sich zu geben, dabei wartet er auf eine Reaktion von mir. Seine Augen sehen dabei aus wie von einem Zombie, echt krass.
Diese seltsame Art auch Aggressionen an mir auszulassen hat nicht aufgehört, und ich merke bei mir, dass ich ein Teil dieser Interaktionen bin, weil ich kurzzeitig erschrocken und eher eingeschüchtert reagiere.
Nie würde ich auf die Idee kommen, Tanzpartner mit grotesk und starr aufgerissenen Augen direkt vor dem Gesicht irgendwelche Schreilaute von mir zu geben, der ist echt so lost...

Gestern während der Tanzveranstaltung reagierte ich erst nicht, und er behielt für mein Empfinden diese groteske Mimik zu lange aufrecht, das war schon fast komisch. Vielleicht findet er sich dabei komisch. Er kann halt nicht auf angenehme oder passende Weise Nähe herstellen. Die Frage ist für mich aktuell, was für eine Rolle ich dabei haben möchte, möglichst selbstbestimmt natürlich.

Ich denke er merkt, wenn eine soziale Interaktion nicht zündet. Er beobachtet meine Mimik beim Tanzen und zieht da so seine Schlüsse draus. Davon bin ich mittlererweile überzeugt.

Das beruhigt mich etwas, weil ich ja monatelang das Gefühl hatte, er vermeidet jede sinnvolle Interaktion und lehnt mich ab. Er macht sich auch Gedanken, was ich für Figuren beim Tanzen mögen würde.
Man könnte auch einfach darüber sprechen Aber das wollte oder kann er wohl nicht. Außerdem tanze ich alles mit, ich bin da nicht wählerisch. Vielleicht sollte ich aus dieser verschüchterten Rolle dadurch raus, indem ich meine Vorlieben beim Tanzen ab und zu äußere. Ich bin ja nicht die Unwichtige, die keine Rolle spielt.


Ich würde gerne noch so viel schreiben. Gestern hat sich die Veranstalterin lange Zeit neben mich gesetzt und wir kamen über einen sehr unagenehmen Tänzer aus der Szene kurz ins Gespräch. Ich habe ihr einfach gesagt, dass ich wegen seines gewalttätigen und nötigenden Verhaltens jahrelang nicht mehr tanzen konnte. Ichbwar lange traumatisiert. Es hat mir echt gut getan, einer Frau davon zu erzählen.

Eine andere ältere Frau kennt meinen Tanzpartner auch und ich meinte kurz, mir würde ja von den Drehungen immer so schwindelig werden. Und von den Tänzen mit XX würde mir ja immer besonders schwindelig...
ich weiß nicht, ob sie meinen Unterton verstanden hat. Ich merkte nur für mich, dass es mir gut getan hat, es mal auszusprechen. Das kann auch nach hinten losgehen. Denn wenn sie das verstanden hat kann sie das anderen und auch ihm weitererzählen.
Es geht mir ja schon besser. Ich versuche diese Rolle abzustreifen.

Puhh, das ist wirklich übel. Ich habe auch aktuell zwei aggressive in meinem Tanzkurs. Wenn das Gegenüber einfach nur ein reines Tanzobjekt ist ist das schon verstörend genug aber ihr seid euch ja noch näher. Was der mit dir gemacht hat geht zu weit. Da würde ich aber mal ne ganz krasse Ansage machen nächstes Mal und den Tanz abbrechen. Einmal das schubsen und dieses Mal Ted Bundy Psycho Gestarre.

@onfire danke dir für deine Einschätzung. Ich überlege schon ein wenig, womit ich ihm das verdeutlichen könnte. Wenigstens die Arme sinken lassen, und ihn fragend ansehen z.b.
Oder sagen, puh, das mag ich echt nicht, was du machst!
Was für ein aggressives Verhalten zeigen denn dir beiden Leute in deinem Tanzkurs?

äh sorry, aber was ist denn mit dem los?

Zitat von LebedeinLeben:

Der Tanzpartner hat sich seit letzter Woche angewöhnt, beim engeren Tanzen direkt vor meinem Gesicht die Augen weit aufzureißen und Schreilaute von sich zu geben, dabei wartet er auf eine Reaktion von mir. Seine Augen sehen dabei aus wie von einem Zombie, echt krass.

Was soll das? Was hat das beim Tango zu suchen? Wirst du da nicht wütend? Geht es beim Tanzen nicht auch immer (wenn es gut ist) um Hingabe, den anderen Spüren? Der macht das doch damit kaputt.

Zitat von LebedeinLeben:

Ich überlege schon ein wenig, womit ich ihm das verdeutlichen könnte. Wenigstens die Arme sinken lassen, und ihn fragend ansehen z.b.
Oder sagen, puh, das mag ich echt nicht, was du machst!

Du musst das machen, was sich für dich stimmig anfühlt. Ich glaube, ich hätte abgebrochen und Was soll das denn? oder so gesagt.

Zitat von LebedeinLeben:

Es geht mir ja schon besser. Ich versuche diese Rolle abzustreifen.

Ähmmm - du machst das aber alles freiwillig, oder?

@Jane_1

Nun, sich nach einer Woche Duldung von El Bundy im Forum darüber auszutauschen, ob es nun stimmig sei, es anzusprechen oder einfach stehenzubleiben und die Arme dabei hängenzulassen, ist allerdings das Gegenteil von authentischem Verhalten.
Sowas macht man spontan oder nicht.

@Jane_1

ich wäre auch wütend. Aber sowas von. Den würde ich nächstes Mal zu Tode ignorieren.

@LebedeinLeben

Bei mir hat einer einen extrem harten Führungsstil und der andere scheinbar ein Aggressionsproblem. Der mit dem harten Stil ist ganz lieb aber der andere kann nicht normal reden. Ich tippe auf Koka*n.

@Susanna die Arme dabei hängen lassen fände ich auch nicht authentisch. Eher abrupt stehen bleiben, verdutzt gucken, ihn anschreien und den Tanz abbrechen.

Zitat von Susanna:

ist allerdings das Gegenteil von authentischem Verhalten.
Sowas macht man spontan oder nicht.

ja, klar. Aber die Chance ist vergangen, ihr Verhalten hat sich für sie nicht stimmig angefühlt und deshalb fragt sie ja hier.
Sollte es ein nächstes Mal geben, kann sie dann reagieren.

Danke euch für die Rückmeldungen! Ich war gerade dabei die Wohnzimmerdecke weiter zu streichen, sonst hätte ich gleich geschrieben.

Ja, die Frage ist berechtigt: mache ich das freiwillig? Freiwillig würde ich es nennen. Meine bisherige innere Problematik lenkt mich in dieses traurige Aushalten. Aber ich will genau das ja nicht mehr. Will ich einen Streit? Ich kann ihn von mir stoßen - nicht zu heftig, aber für deutliche Distanz sorgen - und ihn verärgert anschauen und laut fragen, was das soll.

Ich bin gerade am Überlegen, was danach von ihm kommt. Er macht das so als Überraschungsgeste, eine überraschende Wende bei der Führung, und als Megagag dieses Verhalten. Aber ich meine deutlich zu merken, dass er da Aggressionen reinschummelt.
Es gibt ja noch die Sachebene, einfach anfangen, freundlich und offener über das Tanzen zu reden. Rückmeldungen zu geben, was angenehm oder problematisch war.
Aber wenn ich mir das durchlese, will ich gar nicht mehr mit ihm tanzen...was ist das krass!

@onfire auch Tango?
Hauptsache man verstrickt sich nicht psychisch oder sozial mit solchen Spezis...

Vielleicht habe ich es überlesen, aber was gefällt dir denn jetzt an dem so super gut?
Von außen betrachtet wäre es eigentlich ziemlich einfach zu sagen ach da schau an, bei diesem sehr unangenehmen Mann versucht mein Unterbewusstsein mein Vater-Trauma zu heilen. Aber da ich ja weiss, dass das so nicht klappen kann, nehme ich jetzt Abstand.
Willst du dich dem denn wirklich weiter aussetzen um da innerlich was aufzulösen oder wo hakt es da?

Was ist das denn, was die positiven Gefühle erzeugt? Was tut er denn, was dich so in seinen Bann schlägt?

(So ganz plump vom Küchentisch aus gefragt)