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In den attraktiven Tanzpartner heimlich verliebt

L
Ich weiß nicht, ob ich das schreiben soll, aber ich habe das Gefühl, der direkten Verstrickung mit meinem Vater etwas näher gekommen zu sein.

Rein theoretisch ist es ja möglich, einfach aufzuhören mit dem Tanzunterricht, Lösung 1.
Ich versuche innerlich für mich auszuloten, ob ich mich emotional so stabilisieren kann, dass weitertanzen kann ohne den Liebeskummer.
Da kommt innerlich dieses Gefühl, dissoziieren zu müssen. Das kann ich zwar nicht mal eben so, aber der Druck ist da. Keine Ahnung wer mit Abspaltungen von Gefühlen noch tanzen kann, möglich ist so Einiges.
Aber ich will es so natürlich nicht.
Mir fallen aber immer wieder Erinnerungen ein, die ich aber schon viele Jahre weiß, aber wo einzelne Augenblicke aus dem Geschehen damals die Intensität des Leidens in diesem Tanzpartnerdilemma erklären könnten.

Mein Vater war so doof und hat im Urlaub an der Nordsee mich und meinen Bruder fast jedes Jahr schweigend an die Hand genommen und ist mit uns in die Wellen hinein gegangen, über mehrere Wellenberge hinweg. Verrückterweise hat er mitten in diesem Getöse unsere Hände losgelassen und uns kleine Herzchen einfach im Meer zurückgelassen.
Schweigend losgelassen, umgedreht und weggegangen. Von da an war ich immer nur noch unter Wasser ohne Luft, ein Nichts in dem Wellengang, kämpfend gegen den Strömungsbereich unter dem Wellengeschehen, wie im Schleudergang, keine Chance darauf, an die Wasseroberfläche zu kommen. Es war jedesmal ein Kämofen gegen das Erteinken, das man als Kind - in der Nordsee!- sowieso nicht verhindern kann. Man kann auch 10 cm unter der Wasseroberfläche nur ertrinken, auch wenn die Luft schon näher ist als 2 m unten im Strömungsbereich. Ich bin jedesmal ertrunken, irgendwann wurde es jedesmal schwarz, und irgendwann kam ich im Meer näher am Strand treibend, komplett erschöpft und im Schockzustand, wieder langsam in einen Dämmerzustand.

Dieses Körperliche, dieses an der Hand, das Schweigen, das Fühlen des Verrats, wenn mein Vater losließ, das Entsetzen, dass er sich nicht in meine Notsituation und die Gefahr hineinversetzt hatte, die massive Enttäuschung...das ist körperlich ebenso gespeichert. Und jemandem körperlich nah sein, mit einem psychischen, wahrscheiich projizierten Dilemma- jetzt mit diesem Tanzpartner - weckt Panik, das umfassende Gefühl, komplett allein zu sein, krasseste Konsequenzen für mich, krassestes Unrecht mir gegenüber.
Ich glaube ich jann es nicht genau beschreiben oder vielleicht anderen das nicht so punktgenau plausibel machen, aber bestimmte Festzen an Erinnerungen fallen mir immer und immer wieder ein. So verraten zu werden, so verletzt.

25.11.2023 19:34 • x 2 #136


L
Ich bin gerade Zeugin in einem Überfall mit Waffe geworden, bin noch am Schlottern, einem Verkäufer an einem Hähnchenwagen ist offenbar aufgelauert worden, Gerangel, Täter zunächst geflüchtet, ein anderer Kunde ist echt hinterhergelaufen und hat sich als Polizist ausgegeben und hat ihn festgenommen...Sachen gibts...
Boah, aber ich wollte mich ja auch von dem Liebeskummer ablenken, oder?
alles gut ausgegangen, Täter ist gefasst, Polizei ist vor Ort, ein

25.11.2023 19:37 • #137


A


In den attraktiven Tanzpartner heimlich verliebt

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S
Oh.
Ich habe in Deinem Thread nicht mehr geschrieben. Aus Gründen.

Diese entsetzlichen Erlebnisse mit Deinem Vater öffnen wirklich all mein Verständnis für Deine schräge innere Interaktion mit dem Tanzpartner.

Hast Du Analyse gemacht? Wäre vielleicht jetzt ein Anlass?

25.11.2023 19:52 • x 2 #138


O
Das hat Kindsmord vibes. Falls dein Vater noch lebt würde ich das Thema Mal bei ihm ansprechen.

25.11.2023 21:09 • x 2 #139


Gretchen
Ja und bei der Mutter- weil was hat die derweil gemacht?

Nicht schön solche Geschichten.

Ich hoffe heute magst du das Meer…
Grüße von selbigem

25.11.2023 22:48 • x 1 #140


L
@Gretchen
Meine Mutter hat meistens stillgehalten, auch bei Gewalt meinem Bruder gegenüber. Meine Mutter war stets bemüht, alles für Normal zu deklarieren, wir warwn angehalten, in diesem Normal zufrieden und glücklich zu sein.

25.11.2023 23:34 • x 1 #141


L
@Gretchen ja, ich habe nichts gegen das Meer, mein Bruder und ich haben ja sehr viel im vorderen Wellenbereich gespielt und getaucht.

25.11.2023 23:37 • x 1 #142


L
@susannagasr
Zitat:
Hast Du Analyse gemacht? Wäre vielleicht jetzt ein Anlass?

Analyse nicht, aber man kann im Bereich Traumatherapie daran arbeiten. Weil es ein Beziehungstrauma ist, muss die Patient-Therapeutenbeziehung besonders gut sein. Sonst weigert sich das Gehirn und damit auch das Nervensystem, die neuen, besseren Erfahrungen dem Trauma vorzuziehen.

25.11.2023 23:47 • #143


L
@onfire gar nicht einfach, das Ansprechen. Ich hatte das dringende Bedürfnis, den Kontakt zu ihm massiv eingeschränkt zu halten und so schnell es ging abzubrechen. Mit potentiellen Mördern kann ich definitiv keinen Kontakt halten. Wir mussten noch jahrelang aushalten, ob er unsere Mutter umbringt. Ist ein Thema im Bereich Transgenerationale Traumata.
Das Mörderische, die Intention zu vernichten, aus dem Zweiten Weltkrieg, der Opa, der aus russischer Gefangenschaft als Sadist wiederkehrte und seinen kleinen Sohn massiv und systematisch quälte, das war mein Vater, der genau deshalb nie Kinder wollte und später in Beziehungen das Ausgeliefertsein auf die Opfer ausweitete und die Intention zu vernichten nachdrücklich weitergab...es entsteht ein fürchterlicher Unraum, ein Nichtraum, es wäre besser, nicht da zu sein, keine Beziehung zum Täter zu haben, und trotzdem muss man sich damit auseinandersetzen, immer damit rechnen, was man aber nie richtig kann.

25.11.2023 23:59 • #144


L
@susannagasr
Zitat:
Diese entsetzlichen Erlebnisse mit Deinem Vater öffnen wirklich all mein Verständnis für Deine schräge innere Interaktion mit dem Tanzpartner.

vielen Dank für dein Verständnis!
Ich merke, dass es mir gut getan hat, mich zu öffnen.

26.11.2023 00:02 • #145


O
@LebedeinLeben i feel you. Den gleichen Kram hab ich auch gerade an der Backe. Eine mathematische Rechnung die nicht aufgeht.

26.11.2023 02:07 • x 1 #146


L
@onfire fühl dich gedrückt wenn du magst

26.11.2023 11:00 • x 1 #147


M
Zitat von LebedeinLeben:
Ich muss mich etwas rausstrampeln, weitere Hilfe suchen, Therapie z.b.,
und beruflich und Freizeitmäßig passendere Ablenkung bzw. Herausforderung.
Bloß nicht in diesem Dilemma sitzen bleiben.

Oh Mann, die Psychologin sucht psychologischen Beistand. Der Selbsthilfemodus ist außer Kraft gesetzt.
Immerhin ist Dir klar, dass es mit dem eh nichts wird. Auch sein Hang Dir Püffe zu versetzen, würde mir zu denken geben. Und der Typ ist nur interessant weil er nicht erreichbar ist, so wie Papa seinerzeit.

Du musst nicht alles behalten was Dir widerfahren ist. Wenn Du die Zusammenhänge ja eh kiennst, weißt Du, dass es nur eine Neuauflage Deines Kindheitstraumas ist. Und das ist schon sehr wertvoll.
Und dann könntest Du irgendwann auch so weit kommen, dass Du solche Dinge gleich richtig einordnest und Dir sagst, dass da wieder mal Dein Unterbewusstsein auf einen Mann anspringt.
Dinge, die uns bewusst sind, quälen uns normalerweise weitaus weniger als wenn sie aus den Tiefen des Unterbewusstseins das Steuerrad übernehmen.
Und mit dem Einordnen dieses Kontaktes gehst Du eigentlich eh schon ein wenig in Distanz zum Zielobjekt. Dann müssen eigentlich nur noch die Gefühle gleich ziehen, aber das ist gerade das, was es schwierig macht. Denn Gefühle hören nicht auf verstandesmäßige Argumente.

Im Endeffekt hilft gegen toxische Begegnungen nur Distanz. Es gibt auch andere Tanzpartner. Vielleicht wechselts Du das Umfeld und verabschiedest Dich einfach aus diesem Zirkel. Es gibt keinerlei Verpflichtung dort zu bleiben und die Gefühle immer weiter anzustacheln, anstatt sie zur Ruhe kommen zu lassen. Irgendwann kapieren sie, dass dieser Mann nicht weiter wichtig ist, aber der Weg dorthin zieht sich.

27.11.2023 12:47 • #148


B
Zitat von Margerite:
Oh Mann, die Psychologin sucht psychologischen Beistand.

Tja, klingt gesund und normal. Der/die/das HerzchirurgIn wird auch nicht am eigenen Herz operieren. Weiß aber sicher besser als jeder Laie, wann er/sie/es Hilfe braucht. So wie @LebedeinLeben. Gut so. Passt.

27.11.2023 12:55 • x 4 #149


L
@Margerite Liebe Margerite, du bist nicht die Einzige, die eine komplett falsche Vorstellung von Menschen hat, obwohl du dich so gerne als wissend und erfahren darstellst.
Zu meinem Anliegen brauchst du dich definitiv nicht mehr zu äußern, eine herabsetzende Art lasse ich mir weder von dir noch von anderen gefallen.
Zitat:
Oh Mann, die Psychologin sucht psychologischen Beistand.

Gehts noch?

27.11.2023 13:19 • #150


A


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