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In den attraktiven Tanzpartner heimlich verliebt

L
@Scheol ja, leider reicht es nicht.

29.07.2024 22:59 • #1291


HerrZ
Zitat von LebedeinLeben:
Und dieses unfassbare Schicksal ist mit meinem (unserem) Schicksal verbunden, auch wenn es keiner hören will.

Zitat:
Wenn dich eine solche menschliche Tragödie nicht berührt, dann Adios.


Zeit für deutliche Worte.
Du watschst hier und heute nun zum dritten Mal MitforistInnen ab, weil Dir ihre Meinungen oder Aussagen nicht passen. Du willst handverlesene, Dir genehme Meinungen. Keinen Diskurs. Sondern betüttelt, bemitleidet werden, für Dein ach so schweres Schicksal. Für Deine hausgemachten Problemchen(!) mit einem beliebigen Mann, der als einzig mir erkennbaren Vorteil hat, dass er Tango tanzt. Für Kinderspiele um Unterhosen.

Ich biete Dir nun Gelegenheit Nummer 4.
Dein Schicksal mit dem eines Shoa-Opfers auch nur indirekt in Verbindung zu bringen, gar zu vergleichen? Ist nicht nur eine bodenlose Selbstüberhöhung Deiner Leidensgeschichte. Sondern eine Verhöhnung eines wahrlich direkt durch grausamste Ereignisse betroffenen Shoa-Opfers. Mir sträuben sich die Nackenhaare und rollen sich die Fußnägel bei dieser frechen, respektlosen, selbstbezogenen, überzogenen und liederlichen Anmaßung.
Pfui.

Um Deine Worte aufzugreifen - und das sind meine letzten an Dich in diesem Forum.
Adios.

p.l.o.n.k.

29.07.2024 23:07 • x 10 #1292


A


In den attraktiven Tanzpartner heimlich verliebt

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VictoriaSiempre
Danke @HerrZ - ich hab mich gar nicht getraut, so deutlich zu werden

Mir wird Angst und Bange bei dem Gedanken, dass (vorgebliche, wir wissen es ja nicht ) Psychologen/Psychologinnen selber in so verqueren Geschichten verstrickt sind und andere (vorgebliche, wir wissen es ja nicht ) Psychologen/Psychologinnen sie darin noch bestärken.

Ich hatte ja auch mal beruflich damit zu tun - gibt es eigentlich noch die Verpflichtung zur Selbstanalyse und zur Supervision?

@LebedeinLeben : Joah, kann man schon mal passieren, Fiktion von Realität nicht zu unterscheiden. Sollte man aber nicht, wenn damit etwas in die Welt gesetzt wird, was schlicht nicht stimmt.

Kleiner als ein Vergleich mit einem Nobelpreisgewinner darf Deine Geschichte jedoch nicht sein?

Mich macht Dein Faden hier ganz schwindelig; ständig neue Männer, die dies machen und jenes nicht, alle können super tanzen und einer vergisst tatsächlich seine Unnerbüx, was vermutlich ein ganz großes Zeichen ist

Wobei, ich bin da ehrlich und vermutlich sehr langweilig: Ich hab noch nie meinen Slip irgendwo vergessen und auch noch nie den eines ONS bei mir gefunden. Ach jeh, mein Leben ist so dröge gewesen bisher

Hau den Schlüpper in den Restmüll oder schick ihm den samt der Tangohose (was ist das?) per Post. Wo genau ist das Problem?

Und dann geh zu einem Psychologen/einer Psychologin, um Dein eigenes Leben mal aufzuräumen.

29.07.2024 23:36 • x 4 #1293


L
Am Lustigsten ist, dass manche keine Ahnung haben was eine Tangohose im Vergleich zu einer Unterhose ist, was Tanzen für Menschen mit Trauma bedeutet und wie gewaltig die Last der transgenerationalen Traumata sein kann. Und ja, es geht wie meistens um die Wirklogiken dahinter, und nicht darum, was anderen assoziativ und oberflächlich betrachtet durchs Gehirn rutscht. Das kann spannend sein, muss aber rein gar nichts mit der Realität anderer zu tun haben.

Und am Allerbesten sind natürlich diejenigen, die das Leid insgesamt nicht wahrhaben wollen und Opfer angreifen und verhöhnen. Ja, verzieht euch. Ich habe es nicht nötig, vor den Erlebnissen davon zu laufen, ich bin die, die sich immer wieder und immer wieder dem Thema stellt.

Da fällt mir das Gewaltopfer Natascha Kampus ein. Was ist diese arme Frau angegriffen worden ist, ungeheuerlich. Dafür dass sie spricht oder nicht spricht, öffentlich auftritt oder nicht auftritt und so weiter und so fort.

Mich könnt ihr Hater hier im Forum tatsächlich nicht quälen, darüber lache ich nur.

Die tatsächliche Herausforderung besteht für Gewaltopfer darin, einen übergeordneten Bezugsrahmen zu finden, um Erklärungen und Sinn zu bekommen. Und darin werden sie selbst zu Bestimmern in ihrer Lebensgeschichte, in einem gewissen Rahmen. Manche finden den Erklärungsraum im Spirituellen, manche in der Natur, manche bei Tieren, andere in der Auseinandersetzung mit der knallharten, nur bedingt verstehbaren Realität von Menschen, und dem Thema entsprechend in der Frage, warum Menschen böse und auch grausam sind. Und nein, es ist keine Herabsetzung des Leids anderer, Zusammenhänge zu erkennen oder sie zu beschreiben und auch unvorstellbaren Grausamleiten. Dahinter stehen immer Menschen.

Traumatisierte Menschen müssen Erklärungen finden und Deutungen entwickeln, ob es anderen passt oder nicht.

30.07.2024 06:37 • x 2 #1294


Nebelkrähe
Zitat von LebedeinLeben:
Und am Allerbesten sind natürlich diejenigen, die das Leid insgesamt nicht wahrhaben wollen und Opfer angreifen und verhöhnen.
Guten Morgen! Ich habe nicht nachgelesen, da bei mir auch gerade viel los ist. Deine Offenheit (offenes Buch) macht Dich nach wie vor angreifbar.
Zitat von LebedeinLeben:
Mich könnt ihr Hater hier im Forum tatsächlich nicht quälen, darüber lache ich nur.
Ich hoffe sehr, Du lässt Dir durch einige Worte aus der Anonymität nicht den Tag verderben.
Ich hatte mir ein Beispiel an Dir genommen.
Zitat von LebedeinLeben:
Deshalb...Finger weg von den Geräten und raus mit dem Kopf aus dem virtuellen Raum.

Ich wünsche euch eine angenehme Zeit, bis bald

Find' ich super! Danke für die Erinnerung. Heute und den Rest der Woche LEBE-ICH-MEIN-LEBEN.
Genügend zu tun hätte ich.

Eine dicke fette Umarmung für meinen kleinen süßen Blondschopf. Nase hoch, auch wenn's reinregnet. (Zitat von meiner Mama)

30.07.2024 07:09 • x 2 #1295


K
Zitat von LebedeinLeben:
Am Lustigsten ist, dass manche keine Ahnung haben was eine Tangohose im Vergleich zu einer Unterhose ist, was Tanzen für Menschen mit Trauma ...

Aber du verlierst dich völlig in diesen Deutungen. Wenn jedes Erlebnis psychologisiert wird, jede Reaktion mit Traumata entschuldigt wird, ist es zuviel...und dich jetzt noch mit Kampusch vergleichen...puuh.
Naja, ich denke, dann ust das Forum wirklich nicht gut für dich.

30.07.2024 09:57 • x 2 #1296


E
Zitat von LebedeinLeben:

Die tatsächliche Herausforderung besteht für Gewaltopfer darin

Bist Du vielleicht ein Gewaltopfer ?
Dann ist das Forum nicht der richtige Ort dieses aufzuarbeiten.

Ich finde Du verstrickst Dich in Deinen emotionalen Empfindungen und solltest pausieren mit Tango .

30.07.2024 10:00 • x 1 #1297


L
@Nebelkrähe Vielen lieben Dank für deine Nachricht und fette Umarmung zurück! Deine Mama hat ja wirklich einen guten Spruch weitergegeben

Ich wünsche dir eine wunderschöne gelebte Woche deines Lebens

Zumindest habe ich gestern mal eine schnellere Kurve zurück in meine Spur gefunden, Scheol und andere haben mir dabei geholfen. Da werde ich heute gleich weitermachen. Innere Kinder fühlen, schützen, Schutz imaginieren.

Heute Abend ist das Treffen mit dem Tangotänzer, der lieber mit als ohne Hose tanzt.

Erst konnte ich sie vom Gefühl her gar nicht hergeben, dann ist die Hose ins Ergeschoss getragen worden, jetzt liegt sie bereit im Flur, wenn er zum Abholen vorbei kommt.

Innerlich versuche ich mich auf die Situation vorzubereiten, kann ja sehr schnell gehen. Türklingel, hingehen, Tür aufmachen und grüßen, wenn er vor der Tür stehenbleiben will kriegt er die Hose und dann schließt sich die Tür.

Wenn ich hinterher noch traurig bin fahre ich in den Park oder an den See.

Falls er noch mal reden will weiß ich auch noch nicht, wie das werden soll. Will ich noch mal mit ihm reden? Ich könnte sagen was mich gestört oder verletzt hat und wo eine Grenze von mir verletzt wurde oder so. Wer weiß, vielleicht bin ich nur in der getriggerten Rolle und schweige wie ein Fisch. Wobei ich mir einen Gefallen tun würde, den Mund aufzumachen. Indem ich z.b. sage, dass es mir ja verdammt schwer fällt, von mir zu erzählen. Dass ich es jetzt aber trotzdem versuche. Er muss mich ja nicht mögen für das was ich sage.

Ich schätze ihn eher so ein, dass er ein undankbarer Idiot ist und eine harte Fassade zeigen will. Aber ich denke, dahinter steckt sehr viel Angst vor weiterer Verletzung. Und jeder muss auf sich aufpassen.

Vllt hänge ich einfach nur einen Beutel an die Tür? Ich muss bei dieser Begegnung nichts schaffen oder hinkriegen. Er hat nur geschrieben, dass er für heute ein Leihauto hat und um 15.00/16.00 Uhr losfahren kann. Für ein Gespräch hätte ich Zeit, aber ich muss meine inneren Kinder mit einbeziehen um mir selbst gerecht zu werden.

30.07.2024 11:46 • x 1 #1298


L
Ich wünsche euch allen einen wunderschönen Tag mit viel Sonnenschein und schönen Begenungen

Und Umarmung für den, der es mag

30.07.2024 11:49 • x 1 #1299


M
Zitat von LebedeinLeben:
Heute Abend ist das Treffen mit dem Tangotänzer,



Tu' Dir selbst einen Gefallen und rede mit ihm ! -Bitte ihn herein und sag' ihm,
das Du noch einiges mit ihm besprechen möchtest !
Ich würde ihm auch einen Saft und ein Stück Kuchen (alternativ ein Steak) hinstellen.
Und dann sagst Du alles,
was Dir auf der Seele liegt.
Das ist vermutlich die letzte Gelegenheit dazu.
Das tust Du nicht für ihn, sondern für Dich!
Selbst wenn er dann nur sagt: Aha,
danke für den Kuchen, Tschüss !,
konntest Du Dich erleichtern und alles herauslassen!
Und ob oder wie Dein Gesagtes vielleicht im Nachgang noch in ihm arbeitet,
wissen wir nicht.
Aber auf Deiner Seite der Tür hast Du dann den Dreck weggefegt sozusagen.

30.07.2024 15:42 • x 1 #1300


Scheol
Hier ist ein Mensch, wo in der Geschichte herauskommt das die Person traumatisiert ist.

Dass die Person Muster aus der Kindheit bedient, durch das Trauma.

Warum fühlen sich einige genötigt, hier nochmals draufzuschlagen?

Ich hoffe nicht, dass jemand irgendwann Erste Hilfe macht und dort eine offene klaffende Wunde zu versorgen vorfinde, und erst mal ordentlich den Finger in die Wunde schiebt, um zu sehen, ob die Wunde auch ordentlich groß genug ist.

Mit Traumatisierten zu schreiben, sich austauschen, kann anstrengend sein. Das wissen wir aus toxischen Beziehungen, wo man immer und immer wieder wiederholt. Auch kann es sein, dass diese Person sich zurückzieht, angreift oder einem zu Munde redet.

Alles Mögliche, alles nicht einfach, wenn man ungeduldig ist.

Die Person selbst entscheidet die Geschwindigkeit, wie und was und wie oft sie das macht. Und auch wenn es von außen seltsam anmutet, ja dann ist es eben so.

Man kann auch mal Dinge überlesen, weil die Person es selbst schon schwer genug hat.

Der Hinweis, dass eine Person eine Therapie machen soll, ist zwar nett gemeint, aber auch diese Geschwindigkeit bestimmt die Betroffene selbst. Dass ich hier wieder unbewusst das Thema Angst eine Rolle spielt.

Ironie und Sarkasmus helfen einem traumatisierten Menschen nicht weiter, weil es ein Täterverhalten ist!

30.07.2024 16:18 • x 3 #1301


M
Zitat von LebedeinLeben:
. Für ein Gespräch hätte ich Zeit, aber ich muss meine inneren Kinder mit einbeziehen um mir selbst gerecht zu werden.

Das hast Du sehr schön geschrieben. Wie gut es doch Deine inneren Kinder haben, dass sie zu Wort kommen dürfen und gehört werden!

30.07.2024 16:24 • x 1 #1302


L
@Multiversum Lieben Dank für deinen guten Zuspruch! Ich bin ganz positiv überrascht.
Die Idee ihm Trinken und Essen anzubieten hatte ich auch.

Es war in real live folgendermaßen: ich war mit Fahrrad und Anhänger in einer anderen Stadt unterwegs, habe mit Heckenschere in der prallen Sonne den Vorgarten des geerbten kleinen Reihenhäuschens bearbeitet und wusste erst nicht so ganz, wann er bei mir ankommt.

Dann wieder zurückgeradelt, wegen Hustenanfällen musste ich ihm per WA schreiben, dass es später wird als zunächst geplant.

Auf den letzten Metern kam mir ein völlig depri und traurig aussehender Mann entgegen, Kopf gebeugt, sehr langsame, gebremste Bewegungen. Ich hätte ihn fast nicht erkannt. Er meinte dann, er würde noch mal schnell etwas einkaufen gehen, zum Bäcker eine Runde.

Ich flitzte nachhause, unter die Dusche, umziehen, föhnen, hatte ihm den Haustürschlüssel draußen hingelegt.
Er kam sogar von selber in die Wohnung, da war ich gerade fertig.

Unser Umgang war sehr vorsichtig, Wir teilten uns etwas vom Bäcker, witzelten etwas, kamen ins Gespräch, die Stimmung lockerte sich auf und die Gesprächsthemen waren eher oberflächlich. Das alte Auto, das er sich ausgeliehen hatte, das Wetter, Sommer, schwimmen gehen und ulkige Leute beobachten, ein Thema von ihm handelte von Pfützen...wie tief die Pfützen sind...er fragte mich, wie meine Erfahrungen da so sind, solche Themen. (Das Thema Pfützentiefe hatte ich in der Ausführlichkeit nicht erwartet, er wollte sich damit über eine Frau aus dem Schwimmbad lustig machen, aber es brachte etwas Leichtigkeit mit rein )

Irgendwann kam ich auf das Thema mit dem Abend zu sprechen, wie er denn nach seiner Flucht nachhause gekommen sei. Er saß stundenlang nachts am Bahnhof und führ am Morgen mit einem Ersatzbus zu seiner Mutter. Odyssee, aber hat geklappt. Fett schwimmt immer oben, egal was kommt, das war die Botschaft.

Dann das Thema Tanzen, er habe komplett gerade keine Lust dazu. Er sei die ganze Zeit in einer Art Dämmerzustand. Aber einer älteren Frau mit Gelenkschmerzen würde er noch mal was zeigen. Die würden sich zum Tanzen noch mal verabreden.

Bei mir kam Eifersucht dazu. Er erzählte, wie vielen Leuten er in den letzten Tagen kräftezehrend bei ihren Problemchen geholfen hätte. Und bei mir weicht er dem Helfen und Danken immer nur aus...der Depp.

Dann sprachen wir kurz über den Konflikt, und ich erzählte nach mejner Einleitung, wie schwer es mir fallen würde darüber zu reden sehr ruhig und leise, dass ich Angst bekommen hätte, als er mich ignoriert hat, welche Worstcase Szenarien durch meinen Kopf gingen, dass ich mir gewünscht hätte dass er mich sieht und mit mir redet.

Stattdessen hatte er wohl einen Flashback und dachte, sein toter Vater wäre anwesend und er würde gleich geschlagen werden. Deshalb die Überzeugung, er müsse sofort raus aus der Wohnung.

Genau so etwas hatte ich mir schon gedacht. Er hat mich verwechselt und ist ein einen Flash gerutscht. Ich würde ihn nie schlagen, habe ich noch nie! bei niemandem! gemacht. Ich wollte auf mein Problem aufmerksam machen, aber meine verärgerte und lautere Stimme hat ihn überfordert. Auf mich wirkte es eher so, dass er mir komplett aus dem Weg gehen wollte und mich mit seinem Weggehen bestrafen wollte.

Also es gab einen Austausch über den Konflikt, wir sprachen nicht an, was das für ein Treffen gewesen sein sollte, ein letztes Treffen, nur der Hosenaustausch?

30.07.2024 18:59 • #1303


Scheol
Zitat von LebedeinLeben:
...ist ein einen Flash gerutscht. Ich würde ihn nie schlagen, habe ich noch nie! bei niemandem! gemacht. Ich wollte auf mein Problem aufmerksam machen, aber meine verärgerte und lautere Stimme hat ihn überfordert. Auf mich wirkte es eher so, dass er mir komplett aus dem Weg gehen wollte und mich mit seinem Weggehen bestrafen wollte.

Sein Verhalten hat nichts mit dir zu tun , das Verhalten gehört zum ehemaligen Täter.

Ich denke auch das das flüchten, der run Modus ist und nichts mit bestrafen zu tun hat.

Ich würde die Hose per Post senden und die Sache abhaken und in den null Kontakt gehen.

30.07.2024 19:14 • x 1 #1304


L
Der Abschied war emotional sehr wackelig. Als Psychologin würde ich sagen, da flackerten psychisch sehr junge Anteile, die sehr traurig sind, nicht sprechen können, aber endlich mal gesehen werden wollen in ihm hoch.

Wir atmeten noch mal durch, es war klar, es gibt keinen Grund mehr den Abschied rauszuzögern, und er machte aber im Vorgarten noch Faxen über meine Heckenschere und andere Dinge, die lagen noch im Fahrradanhänger. Er wollte nicht so richtig zügig davongehen, ihm fielen noch kleine Aufhänger ein, um noch mal weiter zu sprechen und zurück zu kommen. Er fragte mich, wo denn die Tangohose aufgetaucht sei. Ich fand noch die Gelegenheit zu sagen, dass ich vor Schock nicht mehr in dem großen Bett schlafen kann, er verstand erst nicht, ich zeigte mehrfach auf mein Herz.

Dann fiel ihm ein, dass er sein Handy bei mir vergessen hatte, er wirkte etwas kopflos. Ich bot ihm ironisch an, um noch mal wieder kommen zu können, einfach jedesmal etwas Wichtiges zu vergessen.

E wollte jedenfalls einen freundlichen, kumpelhaften Abschied hinkriegen. Ich war etwas erstaunt, dass er das wollte und froh, es immerhin zu bemerken.

Also kumpelhaft rumgeflachst und die Wahrheit so gut es ging verlogen.

Mehrfach sind wir uns körperlich plötzlich näher gewesen als eigentlich passend. Es war so wie zwischen Geschwistern. Es ging darum auszutesten, wie stressig bzw. gefährlich die Nähe sein würde.
Er wollte mir ja unbedingt ein Musikvideo auf seinem Handy zeigen, da schauten wir beide wie gebannt drauf. Und wir mussten ja auch unbedingt einen Aufkleber auf der Gitarre des Sängers entziffern und krochen förmlich auf den Bildschirm des Handys.

Auch das gleichzeitige Beugen über den Fahrradanhänger war so eine Situation. So nach dem Motto, kein Problem, wir sind stark! Wir bleiben cool in der neuen Rolle der Kumpel. Kumpelig wie auf einem Dorf.

Aber das muss man ihm lassen. Er macht mal Sprüche, aber er ist nicht übergriffig gewesen. So gut wie nie.

Und ich bin gar nicht wirklich traurig. Es ist stimmig, so wie es ist.

Er meinte noch, er meldet sich und bis nachher! Aber es ist nur ein Spruch, das weiß ich.

Unterschwellig geht es auch darum abzuchecken, ob der andere ausreichend leidet und genügend Federn gelassen gat, ob man nicht der Einzige ist, der mit den Schmerzen über die Trennung einen Preis zu zahlen hat.

Passt, er leidet, sieht man

Und wer kein Interesse hat, meldet sich nicht.

Und jetzt kommt der Teil, wo die Psychologin die Flügel ausbreitet und den Wind und die Thermik schlau nutzen muss, um es lange und noch länger auszuhalten, dass der Zug abgefahren und der Kontaktwunsch keine Grundlage mehr haben.

Multiversum hat es so schön beschrieben. Es ist keine Beziehung.

Dafür habe ich ja jetzt wieder Kontakt zu meinen jüngeren inneren Kindern und Jugendlichen, die sich solche Sorgen gemacht haben und ganz hilflos rumagiert haben. Und die kann mir niemand wegnehmen.

30.07.2024 19:35 • #1305


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