@Gretchen ja, ich bin wahrscheinlich nicht fertig mit dem, was da war, und nicht fertig mit dem, was nicht war. Aber ich glaube ich bin bereit mich jetzt mal aus meiner Traumatrance abzuwenden und mich Neuem, Schönem, Leichtem zu öffnen.
Aus der Hölle (des Traumaleidens) wieder hoch, ans Licht. Ist echt ungewohnt.
Ich wollte wohl nicht gehen, ohne Bescheid zu geben, dass ich gehe.
Vllt hätte es gereicht, es dem Wind zu erzählen.
Ich wollte auch zeigen, dass ich nicht in der Rolle verbleibe, die er mir zugeschoben hat.
Aber wann ist man mit der Realität fertig?
Vllt meine kreative Art, mit dem Schmerzlichsten umzugehen. Meine beiden Eltern haben sich in ihre psychischen Erkrankungen verabschiedet, ohne dass ich etwas tun konnte, da war ich noch Kind. Man kann aber nicht einfach hinterher schauen und Tschüss sagen. Und im Schweigen, in der Negation, im Nicht-Gesehen- und Gefühltwerden kann man sich nur sehr schwer entwickeln. Diese Hilflosigkeitsgefühle sind mir also bekannt.
Es war unerträglich, meine geschlagene, gequälte, sehr dünne Mutter, der ich jahrelang beistand und gegen jeden Wahnsinn versucht habe zu helfen, aber letztlich loslassen musste. Die mich schon mitgerissen hatte, eingewoben in ihre Gewaltbeziehung. Es gibt kein Richtig im Falschen.
Es gibt das Verbrennen im Schmerz, das komplette Unterliegen und Verlieren, der kompletten menschlichen, insbesondere weiblichen Würde, jeglichen seelischen Halts, das Verlieren von Allem. Leider kriegen die Kinder insbesondere die Töchter, dieses Trauma der Mütter in Form großer Angst mit auf ihren Weg. Sie gehen durch eine ähnliche Hölle, obwohl sie gar nichts gemacht haben. Sie befinden sich an einem ähnlichen Rand.
In alten z.t. indigenen Kulturen gibt es ja die ganzen Geschichten voller Magie und Mystik, voll von genau diesen qualvollen Verlusten, sozial zu sterben und aus der eigenen Asche, den verbrannten Knochen und dem Dreck ein neues Wesen zu erschaffen, mit gefletschten Zähnen, das die Urkraft des Weiblichen neu formiert, sich in Sicherheit bringt und weiterlebt, obwohl jeder denkt, die Frau ist erledigt, ausgelöscht.
In dem Buch Wolfsfrau ist das so gut beschrieben.
16.06.2024 12:48 •
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