Bin immer noch nicht so weit, den Kontakt abzuschließen. Habe heute sogar angerufen bei ihm. Ich war noch so erfüllt von einer besonderen Tanzveranstaltung gestern Abend. Ich kann einfach nicht bestimmen, ob er Nähe zu mir will oder nicht. Ihn interessierte gar nicht, was gestern los war. Und eigentlich weiß ich auch, dass er immer bestimmt, was im Kontakt relevant ist und was nicht.
Bei mir hat es Scham ausgelöst, sein mangelndes Interesse und die Ablehnung zu spüren, und ich vermute, genau das brauche ich. Deutlich abgelehnt zu werden.
Wann kapiere ich das endlich. Und er hörte zwar zu, aber wollte dann seine Ruhe haben. Ist ja auch ok. Er meint meistens, man könne ja später noch mal telefonieren, meldet sich dann aber nicht mehr.
Ich stelle für mich fest, dass ich aus diesem toxischen Ding noch gar nicht raus bin, was ich als inneres Muster in Reaktion auf meinen Vater entwickelt habe.
Am Mittwoch war endlich der Bescheid zu der Ordnungswidrigkeit da, als er mit meinem Auto geblitzt wurde. Ich schickte ihm ein Foto des Bescheids, und er reagierte gar nicht so, wie ich es gedacht hätte. Weil die Frist zum Bezahlen schon nah war und ich zu einer Fortbildung aufbrechen musste rief ich ihn abends an, ob er das Geld überweist. Das hat er rundheraus abgelehnt, er meinte, er würde gar nicht zahlen. Das entspricht nicht meinem Rechtsverständnis. Ich fand seine Haltung frech.
Ich schrieb ihm dann, dass ich erwarte, dass er mir das Geld zu einem späteren Zeitpunkt zahlt, ansonsten würde ich der Stadt seine Identität und Adresse in D nennen, unter der er gemeldet ist. Das wäre auch ein Weg. Er hätte ja für Dro. auch Geld gehabt, warum.also nicht auch für die Ordnungswidrigkeit.
Er schrieb dann, ich würde das Geld auf jeden Fall bekommen und er würde zur Zeit keine Dro. nehmen.
Ich stelle einfach mal für mich fest, dass ich immer noch lieber diesem seltsamen Menschen hinterher laufe, als einfach mein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen.
Ich muss sofort lernen, loszulassen, es tut mir doch nicht mal im Detail gut und es gibt auch keine positive Perspektive. Es gibt keine realistische, schmerzfreie Option auf eine Beziehung.
Ich habe es doch bei anderen Typen auch geschafft
Es liegt wirklich an mir, mir diesen Schmerz weiter zu ersparen.
Noch ist es so, dass alle lieblosen, unverschämten Verhaltensweisen bei mir nicht die Reaktion auslösen, sich abzuwenden. Echt krass. Das ist immer noch eine Traumareaktion.
Ein wichtiger Ansatz in der Traumatherapie ist ja, dass es trotz massiver schlechter Erfahrungen einen inneren Bereich gibt, der noch heile ist. Und dass man sich auf die Suche machen kann, diesen inneren gesunden Bereich zu finden, zu fühlen, und imaginierend diese innere Sicherheit zu fokussieren.
Und wenn dieser sichere Raum fühlbar und vorstellbar ist gelingt es, aus der selbstverletzenden Problemarik auszusteigen. Man kann z.b. aufhören, sich an unpassende, verletzende Menschen zu wenden.
Ich versuche mal, es wenigstens ansatzweise zu schaffen, einen inneren heilen Raum zu spüren.
08.06.2024 16:18 •
x 2 #1087