Hallo erstmal und vielen Dank für die Aufnahme.
Da ich mich in einer endlosen Gedankenspirale befinde, habe ich mich entschlossen, in diesem Forum Hilfe und Unterstützung zu suchen bzw. mir einmal alles von der Seele zu schreiben.
Alles fing im April 2017 an, als ich mit nunmehr 49 Jahren eine neue Arbeitsstelle angetreten habe. Meine Kollegin, nunmehr 56 Jahre, war mir auf Anhieb sympathisch, jedoch war ich nicht schockverliebt. Meine Verliebtheit stellte sich erst nach ein paar Wochen ein. Sie lächelte mich stets an, machte mir Komplimente und suchte auch Körperkontakt. Ich fühlte mich natürlich geschmeichelt und fing an Interesse für sie zu entwickeln. Hinsichtlich des Körperkontaktes fragte ich einen Ex-Kollegen von ihr, ob sie dies bei ihm auch so gehandhabt hätte - dies verneinte er. Bei einem Grillabend im Kollegenkreis suchte sie auch in der Form Körperkontakt, dass sie sich stets beim Aufstehen auf meiner Schulter abstützte. Eines Tages haben wir unsere Handy-Nr ausgetauscht. Sie suchte dann auch am selben Abend per Handy mit mir Kontakt. Nachdem wir uns mehrmals geschrieben haben und wir auch ab und zu unsere Mittagspause gemeinsam in einem Cafe verbracht haben, stellte ich ihr die Frage, ob wir uns nicht einmal während ihres Urlaubes auf einen Kaffee treffen sollten. Dies lehnte sie mit der Begründung ab, sie vermute, dass ich mehr für sie empfinde, als sie für mich und sie wolle keine falschen Signale aussenden. Ich zog mich daraufhin von ihr zurück, pflegte aber weiterhin einen höflichen und kollegialen Umgang mit ihr. Ich war natürlich verletzt, weil ich ihre Signale eigentlich als unmissverständlich gedeutet habe. Bei dem darauffolgendem Betriebsausflug suchte sie wieder meine Nähe. Es regnete und sie ging mit einer Kollegin unter einem Schirm. Plötzlich jedoch harkte sie sich bei mir unterm Schirm ein, was mich überrascht hat, aber auch gleichzeitig gefreut. Sie hatte mich durch diese Aktion wieder am Haken und hat Hoffnungen bei mir geweckt. Am Ende des Tages nahm sie mich dann auch wieder fest in den Arm. Bei der Weihnachtsfeier das gleiche Spiel: sie saß neben mir und stützte sich beim Aufstehen oftmals auf meinem Knie ab. Es kam, wie es kommen musste, ich verliebte mich wieder in sie. Da ich jedoch durch ihre Abfuhr sehr verunsichert war und bin, habe ich um keine zweite Verabredung gebeten. Zudem hatte ich zwischenzeitlich erfahren, dass sie sich 2017 mit einem anderen Mann getroffen hat (ihr gutes Recht), dieser sie aber Ende 2017 ohne Angabe von Gründen verlassen hat. In den darauffolgenden Wochen und Monaten pflegten wir in meinen Augen mehr als nur ein kollegiales Verhältnis. Wir haben viel gelacht und uns geneckt, uns unregelmäßig per WhatsApp kontaktiert und pflegten somit also einen sehr angenehmen Umgang. Sie erzählte mir auch oft von den Problemen mit ihrem Sohn und hat mich durch ihre Erzählungen an ihrem Leben teilhaben lassen. Meine Gefühle für sie entbranden im Laufe des Jahres wieder, jedoch war ich darauf bedacht, körperliche Distanz zu wahren. Ich habe mich jedoch in schwachen Momenten dazu verleiten lassen, ihr ab und zu um die Hüfte zu fassen und sie ließ mich immer gewähren. Keine Schockstarre oder Abwehrreaktion ihrerseits. An ihrem Geburtstag jedoch gab ich ihr nur die Hand. Sie kam dann kurze Zeit später in mein Büro mit der Bitte, ich sollte sie doch in den Arm nehmen. Dies habe ich auch getan und es gewagt, ihr einen richtigen Kuss auf die Wange zu geben. Sie ließ mich wieder gewähren. Oftmals habe ich mich aber auch im Laufe des Jahres distanzierter gegeben, weil ich mich nicht wieder verletzten lassen wollte. Dies wurde natürlich sofort von ihr bemerkt und sie suchte dann meine Nähe. Ihrerseits ging sie auch oftmals auf Distanz, was mich dann wieder animierte, ihre Nähe zu suchen. Ende diesen Jahres schwappten dann meine Gefühle über, da ich dieses Push and Pull für mich inzwischen als unerträglich empfinde. Erklärung: Bei der Betriebsversammlung und dem anschließendem Essen, setzte sie sich nicht neben mich. Ich war natürlich enttäuscht, aber ich habe ja keine Ansprüche bzw. Rechte. Wir verließen jedoch gemeinsam die Veranstaltung. Ich begleitete sie ein Stück des Weges zu Fuß nach Hause. Es fing an zu regnen, sie spannte ihren Schirm auf und ich suchte Zuflucht unter ihrem Schirm. Anstatt meine Hände in den Taschen zu behalten, legte ich meinen Arm um sie - sie ließ mich gewähren. An ihrer Wohnung angekommen, verabschiedeten wir uns mit einer kurzen Umarmung. Meine Hoffnung, sie würde mich auf einen Kaffee zu sich einladen, haben sich nicht erfüllt. In der darauffolgenden Woche ging es mit den Kollegen zum Punschen. Hier hat sich weiter nichts ereignet und sie hat nicht wirklich meine Nähe gesucht. Ich war natürlich enttäuscht und habe am darauffolgendem Arbeitstag ihre Gegenwart gemieden. Ich habe sie freundlich begrüßt, jedoch meine Interaktionen ihr gegenüber auf das Nötigste begrenzt. Ich kam mir vor wie ein trotziges Kind, was ich in dem Moment auch war. Auch dies hat sie natürlich bemerkt und mich gefragt, ob alles ok sei. Da sich eine Erkältung anbahnte, schob ich es auf meine körperliche Verfassung. Am Ende des Tages kam sie nochmals auf mich zu, tätschelte fortwährend meine Schulter und wünschte mir alles Gute für die Feiertage und verabschiedete sich bis zum nächsten Jahr von mir. Ich schaute sie nur verdutzt an und habe mich trocken von ihr verabschiedet. Tags darauf, kam von ihr dann eine WhatsApp mit der Frage, ob es mir besser ginge. Dies habe ich bejaht, jedoch in meiner Antwort die sonst üblichen Freundlichkeiten vermissen lassen. Ihre Gegenantwort fiel auch entsprechend spröde aus. Nachdem ich nach ein paar Tagen meine unfreundliche WhatsApp bereut hatte, schrieb ich sie an und wünschte ihr nochmals frohe Weihnachten und einen entspannten Kurzurlaub. Entgegen ihrer Art, antwortete sie mir erst Stunden später. Ihre Antwort fiel jedoch sehr verständnisvoll und freundlich aus. Nun sitze ich seit Tagen und grüble über mein Verhalten nach. Ich frage mich, ob diese Frau für mich überhaupt als Partnerin erreichbar ist oder ich nur als guter Kollege angesehen werde. Zudem überlege ich, ihr zu sagen, dass ich mehr als nur kollegiale / freundschaftliche Gefühle für sie empfinde, dies jedoch eine Einbahnstraße ist und daher zukünftig mehr Distanz wahren möchte. Ich hoffe, meine Schilderungen wirken nicht zu verworren. Ehrlich gesagt, bin ich derzeit auch sehr verwirrt und weiß trotz meines Lebensalters nicht mehr weiter.
24.12.2018 23:03 •
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