Immernoch Kopfkino nach Affäre

Hallo, ich hatte vor einiger Zeit schon einmal geschrieben, dass mein Mann eine Affäre hatte. Mein Mann hat sich für mich entschieden und den Kontakt zu ihr abgebrochen. Wir wollen beide in die gleiche Richtung gehen. Seit dem endgültigen kontaktabbruch sind jetzt 6 Wochen vergangen. Ihm geht es mittlerweile ganz gut damit. Natürlich denkt er noch ab und an an sie, kommt aber gut zurecht. Allerdings hat er schreckliche Schuldgefühle, mal mehr mal weniger, die in oft sehr runterziehen. Nun zu meinem problem: er gibt sich wirklich viel mühe, zeigt mir täglich mit Worten und Gesten wie sehr er mich liebt. Trotzdem habe ich immer wieder Kopfkino und bekomme dadurch Zweifel. Es macht mich Total fertig, wenn ich darüber nachdenken, was zwischen ihnen war und auch wenn ich an die ganze Lügerei denke. Nicht nur er hat hat mich belogen sondern ja auch sie, da ich sie ja schon lange kenne und sie mich genauso verarscht hat wie er. Mich würde mal interessieren wie ihr damit klargekommen seid und ab wann auch das kopfkino besser wurde. Wie habt ihr es geschafft wieder entspannter miteinander umzugehen? Ich weiss, dass er alles zutiefst bereut und mittlerweile auch gar nicht mehr nachvollziehen kann, wie er sich überhaupt darauf einlassen konnte. Er sagt jetzt auch, dass zwischen uns eigentlich immer alles perfekt war und er mit dieser Sch. alles kaputt gemacht hat. Ich würde mich über eure Erfahrungen sehr freuen. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass sie ihm immer mal wieder auflauert bei uns vorbeifährt usw. Das macht es natürlich nicht einfacher. Er geht allerdings auf nichts ein und ignoriert sie. Zwischen uns ist es wenn wir alleine sind noch etwas verkrampft und so richtig locker können wir nicht miteinander umgehen. Sind andere oder die Kinder dabei, geht es mittlerweile ganz gut. Eine Ehetherapie haben wir auch begonnen und seitdem können wir such wirklich gute Gespräche führen. Aber wie häufig sollte man über das Thema sprechen vor allem über sie? Ich habe immernoch einige Fragen, habe aber Angst dass das zu sehr unseren Alltag bestimmt. Wie war das bei euch?

Zitat von Alexamr:

Ich weiss, dass er alles zutiefst bereut und mittlerweile auch gar nicht mehr nachvollziehen kann, wie er sich überhaupt darauf einlassen konnte. Er sagt jetzt auch, dass zwischen uns eigentlich immer alles perfekt war und er mit dieser Sch. alles kaputt gemacht hat.

Hier würde ich mal ansetzen. Ich glaube damit du damit zurecht kommen kannst, ist Verständnis für das Gelaufene sehr wichtig für dich.
Das was er das sagt ist (Pardon): Blödsinn.
Es gibt immer Gründe für eine Affäre, immer!
Er ist offenbar nicht bereit sich tiefergehend mit seinen Beweggründen auseinanderzusetzen. Das solltest du mal in der Eheberatung ansprechen. Selbst wenn es nur eine wollte mal was neues im Bett ist - es ist einer von sehr vielen Gründen.
Auch was seine ehemalige Affäre angeht, möchte ich dir was sagen. Das was sie da treibt, also dieses Nachstellen, ist doch eigentlich top! Versuche es mal so zu sehen: sie zeigt ihm damit immer wieder den Grund auf, warum es einfach falsch war, was die beiden getrieben haben. So erinnert sie ihn immer wieder daran, dass sie eine Frau ist, die er nicht wirklich will.

Zunächst mal finde ich es gut das sich dein Mann klar positioniert hat.
Bist du sicher das er den Kontakt abgebrochen hat ?

Ein Kopfkino wirst Du nie los, wenn es erst mal dazu gekommen ist. Du kannst nur lernen, damit besser umzugehen und es verdrängen.

Ich bin mir sicher, dass er keinen Kontakt mehr hat. Er schickt mir täglich einen standortverlauf sobald er das Haus verlässt und ich habe jederzeit Einblick in sein Handy. Ausserdem würde ich sageb merke ich es an seinem Verhalten mir gegenüber.
Als Grund für die Affäre sieht er die Abenteuerlust. Sie hat ihn nach allen Regeln der Kunst verführt und er war zu schwach Nein zu sagen. Es war wie eine Dro. für ihn. Das kann er aber mittlerweile nicht mehr verstehen.

Zitat von Alexamr:

Hallo, ich hatte vor einiger Zeit schon einmal geschrieben, dass mein Mann eine Affäre hatte. Mein Mann hat sich für mich entschieden und den Kontakt zu ihr abgebrochen. Wir wollen beide in die gleiche Richtung gehen.

Ohne nun in anderen Threads stöbern zu wollen:

Warum ist die Affäre zu Ende?
Ist er aufgeflogen oder hat er diese dir reumütig gebeichtet?

@Alexamr wie lange ging das ?

Zitat von Alexamr:

Er schickt mir täglich einen standortverlauf sobald er das Haus verlässt und ich habe jederzeit Einblick in sein Handy.

Wow... Wie lange wollt ihr (gerade Standortverlauf) das machen? Das ist Kontrolle und ich frage mich immer wieder, wie man über Kontrolle Vertrauen gewinnen/aufbauen will. Vertrauen hat etwas mit Glauben an den anderen zu tun, nicht mit Prüfung von Fakten.

Zitat von Alexamr:

Als Grund für die Affäre sieht er die Abenteuerlust. Sie hat ihn nach allen Regeln der Kunst verführt und er war zu schwach Nein zu sagen. Es war wie eine Dro. für ihn. Das kann er aber mittlerweile nicht mehr verstehen.

Wieder Blödsinn. Das ist absolute Verantwortungsabschiebung. A la: ich konnte gar nicht anders, mein Trieb und meine Abhängigkeit... Das nenne ich: non-reflexion.

Er hat es mir gebeichtet und es aber zunächst weiterlaufen lassen weiterhin hinter meinem Rücken bis zur nächsten Beichte. Daraufhin habe ich ihn von die Tür gesetzt. Da hat er es wohl kapiert, hat gesagt, er will mich nicht verlieren und um mich kämpfen. Er ist dann auch zum Therapeuten, der ihn dabei unterstützt hat, den Kontakt endgültig abzubrechen.

Das ganze ging wie ich leider erst später erfahren habe 9 Monate. Ja das mit dem Standortverlauf will ich nicht ewig so weiterführen. Es gibt Tage da brauche ich das und dann wiederum schau ich nicht wirklich drauf. Einmal hat er es vergessen und da war es auch so ok.

Ich muss Tin recht geben, Standortverlauf senden, kontrollieren ist der falsche Weg und wird deinen Mann total einengen und dauerhaft nicht möglich sein.

Er hat auf Druck die Affäre beendet, so interpretiere ich das. Womöglich ist ihm der Schritt noch zu groß

Ich will ihn auch gar nicht in Schutz nehmen, das was da lief war unterste Schublade. Das alles auszuführen würde jetzt aber den Rahmen sprengen. Und ich muss sagen, wären da nicht die Kinder, das Haus und unsere lange gemeinsame Vergangenheit, wäre das ganze für mich schon längst beendet. Ich habe ihm noch eine Chance gegeben. Ob es funktioniert wird die Zeit zeigen.

Hallo Alexa!
Blende deinen Mann komplett aus und richte den Fokus ganz alleine auf dich und wäge ab.
Wie groß ist dein Schmerz und das berechtigte Misstrauen deinem Mann gegenüber. Bist du ein Mensch der vergeben kann,wenn die Zeit für dich gekommen ist?Oder bist du eine Frau die weiß,dass dieser Vertrauensbruch nie verheilen wird?Was er will ist egal, genauso wie du ihm egal warst als er neun Monate diese Affäre führte. Und er war zu schwach ihr zu wiederstehen..... Sorry,eine erbärmliche Ausrede und Schönfärberei von seiner Seite aus.
Es geht um dich und deine Gefühle. Achte einfach darauf,dass du nicht an der Affäre kaputt gehst. Ich wünsche dir alles Gute.️

Aus Erfahrung muss ich sagen, dass eine Affäre nicht zwingend einen Grund in der Paarbeziehung haben muss, manchmal liegt das Defizit auch bei einem selbst. In meinem Fall war es einfach die Aufmerksamkeit, den Egopush den man durch das Begehren des anderen erhält. Heißt nicht, dass mein Mann mir das nicht gegeben hatte, aber es war eben eine Art Selbstverständlichkeit geworden. So nach dem Motto ist es dem Esel zu wohl....

Was mich etwas stutzig macht, ist dieses er konnte lange den Kontakt nicht abbrechen?! Was bedeutet das? Emotionale oder S. Abhängigkeit?

Liebe Alexamr,

eigentlich ist eure Ehe-/Paartherapie dafür da, um diese Fragen, Gedanken, Bedenken und Ängste nach und nach aufzuarbeiten.

Aber weil du konkret nach Erfahrungswerten fragst: Bekannten von mir ist ziemlich das gleiche passiert: Er ist monatelang fremdgegangen, wie ferngesteuert. Hat es letztendlich sehr bereut. Beide wollten an der Ehe festhalten. Der Vertrauensbruch war sehr groß, sehr schmerzhaft (auch der fremdgehende Ehemann hat übrigens sehr gelitten in diesem Fall). Haben gemeinsam eine Paartherapie gemacht. Nach ca. zwei Jahren Therapie war die Ehe wieder im stabilen Fahrwasser. Es mussten aber während der Therapie gemeinsam viele Gefühle bearbeitet und durchschritten werden (Wut, Schmerz, Nachtragend sein, der Vertrauensverlust, Unbewusstes, blinde Flecken, Erwartungen, Verantwortung usw.)

Vielleicht kann ich dir damit einen kleinen Schritt weiterhelfen.
Für euch als Ehepaar von Herzen langfristig alles Gute, dass ihr gemeinsam diese Krise bewältigen könnt und zu neuer gemeinsamer Kraft und Stärke findet