Seit mehr als drei Monaten bin ich nun (halbwegs) stiller Begleiter, schau immer mal wieder hier rein. Heute wird es Zeit für mich, etwas zu schreiben.
3 Monate ist es nun her. Die letzten 3 Monate sind wohl die prägendsten Monate meiner charakterlichen Entwicklung, die ich in meinen jungen Jahren bisher erleben durfte.
Flaschenhals der Entwicklung nennt man das, wie ich erfahren habe...
Manchmal denke ich, vielleicht war es der Ar. den ich gebraucht habe um der Beste zu werden, der ich für mich und mein Umfeld sein kann!
Es sind diese Sonntage, die mich direkt mit dem ersten bewussten Atemzug auf den Boden meiner Tatsachen zurückbringen. Es sind nicht alle - nur die, an denen man seinen Hangover eigentlich gerne mit Ihr verbringen möchte.
Unglaublich - wie intensiv das Leben nach der Trennung weitergeht - wie bewusst man alles wahrnimmt, bewertet, kritisiert (vorallem sich selbst).
Das ist nicht immer negativ, nur anstrengend.
Es fühlt sich gut an, in vielen Momenten wieder einfach zu leben, Spaß zu haben ohne daran zu denken.
Ich weiss nicht ob es so leichter für mich ist, aber seit 3 Monaten ist es, als hätte Sie sich nicht nur getrennt - Sie ist gestorben.
Das tut sehr weh, wenn man bis zu diesem Tag drei Jahre lang ein Bett geteilt hat und auf einmal nichts mehr von dieser Person übrig ist.
Je mehr Zeit vergeht, desto mehr kreisen diese Gefühle nicht mehr um Sie - Es wird ein generelles Ding.
Manchmal schwierig einzuschätzen, wieviel man davon zulassen sollte... Ab wann ist Selbstkritik kontraproduktiv? Ab wann sollte ich aufhören darüber nachzudenken ob ich nun wirklich wieder ich bin? Vielleicht ergibt sich das.
Geht euch das auch so?
Ziele setzen - es hilft, wirklich. Erst kleine, dann größer werdende Ziele. Meine waren teilweise sportlicher Natur - stärkt das Selbstbewusstsein und hat somit (auch akut- wegen der Glückshormone) einen therapeutischen Effekt.
Beruflich passte es - je mehr ich meine Bestimmung finden wollte - nicht mehr. Der nächste Schritt war längst überfällig. Ich habe in der Beziehung meine Ziele aus den Augen verloren - ich hatte keine! Jetzt habe ich die Zusage für den nächsten Schritt.
Gefühle zulassen? Es gibt Momente in denen ich mich ausgeliefert fühle - nicht nur meinen eigenen Emotionen, sondern den Gefühlen aller Menschen (die mir wichtig sind). Manchmal ist es auch einfach die Musik. Es ist etwas schönes, tiefe Emotionen empfinden zu dürfen. Manchmal fühlt es sich nur an, als fehle mir die Notaus-Funktion. Es ist, als könnte ich emotional nicht aussteigen.
Soziale Kontakte - Das hat mir sehr gefehlt- meine Freunde. Ich weiß nicht wie ich das zulassen konnte, hatte ich am Ende der Beziehung nurnoch wenig mit ihnen zu tun. Schwer-aber umso schöner wieder aufgenommen zu werden - erschreckend wie sich alles an mir vorbei-entwickelt hat.
Es geht vorwärts, es braucht Zeit sich wieder selbst zu genügen.
Und diese Sonntage, sind manchmal das Grab einer prägenden Zeit an dem ich noch trauere.
24.02.2013 10:56 •
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