Hallo ihr Lieben!
Ich habe schon einige Tage still mitgelesen, heute aber beschlossen mir meinen Schmerz auch mal von der Seele zu schreiben.
Ich bin letzten Mittwoch von meinem Freund verlassen worden.
Ich bin 24, er ist 26.
An dem Tag hatten wir unseren ersten Jahrestag, nachdem wir drei Montate getrennt waren und dann wieder zusammen kamen.
Insgesamt sind wir etwas mehr als zweieinhalb Jahre zusammen. Irgendwie haben wir immer eine On-Off-Beziehung geführt.
Immer wieder hat er Schluss gemacht, das erste Mal nach einem halben Jahr Beziehung. Mal waren es zwei Wochen, mal drei oder vier.
Das längste Mal war es vor einem Jahr und drei Montaten. In dieser Zeit hatte er kurzzeitig eine andere Freundin.
Ich hatte auch schon mit der ganzen Sache abgeschlossen. Irgendwann hat er sich bei mir gemeldet, er wäre mit seinen Gedanken dauernd bei mir, er hätte bemerkt, was er an mir hätte, dass ich ihm fehle und dass ihm seine neue Freundin nicht das geben könne, was brauchte.
Er verließ seine damalige Freundin noch am selben Tag und bereits einen Tag später lies ich ihn wieder in mein Leben. (ich weiß, das hätte ich so schnell nicht tun dürfen)
Zwei Monate später haben wir die leere Wohnung im Haus meiner Eltern renoviert, sind dort eingezogen und alles lief toll.
Wir hatten immer sehr viele Probleme gehabt, hauptsächlich wegen seiner dominanten, eifersüchtigen Art. Anfangs wollte er nicht mehr, dass ich mit meinen männlichen Freunden Kontakt hatte. Meine Freundinnen waren ihm auch irgendwann nicht mehr gut genug. Ich sollte nicht mehr weggehen. Usw.
Alles war eben immer gut, wenn es so lief, wie er es gerne hatte. Passte ihm etwas mal nicht, hatten wir Stress. Generell war ich an allem Schuld. Ich war eine schlechte Freundin.
Deshalb machte er auch immer wieder Schluss. Ich muss gestehen, ich bin ihm Anfangs auch immer hinterher gerannt, hab gebettelt...wollte ihn nicht verlieren. Wollte kämpfen.
Er hat mir mit den ganzen Trennungen, also diesem Hin und Her wahnsinnig weh getan. Aber ich bin sehr altmodisch. Ich habe den Gedanken, an den Einen, die eine große Liebe (lacht bitte nicht )
Und er war es für mich immer gewesen (und IST es in meinen Augen auch leider heute irgendwie noch. So traurig es ist, nachdem was er mir halt immer wieder angetan hat. Aber das war mir immer egal. Ich wollte ihn trotzdem)
Immer dann, wenn ich es fast aufgegeben hatte, und den Gedanken an die Trennung langsam akzeptierte, bekam ich eine SMS von ihm.
Mal fragte er wo ich sei, was ich machte, ob ich schon wen kennen gelernt hatte. Sagte mir, dass er an mich denkt, mich nicht vergessen kann, oder will...
Immer wieder hab ich viel zu schnell zugelassen, dass er damit wieder in mein Leben kommt.
Aber dann gab es immer diese Bedingungen: Ich sollte mich ändern, denn es war ja meine Schuld, dass die Beziehung kaputt ging, ich sei keine gute Freundin. Ich habs immer mitgemacht, ich wollte ihn ja wieder haben.
Wisst ihr, ich weiß bis heute nicht einmal, was ich viel anders hätte machen sollen, klar ist niemand perfekt, aber in meinen Augen hab ich immer alles für ihn getan. Ihm Aufmerksamkeiten gemacht, ihn versucht zu unterstützen (auch Arbeitstechnisch. Er hat keine Ausbildung, viele wechselnde Jobs gehabt), habe ihm herum gefahren (Er hat keinen Führerschein) usw...
Jedenfalls...als er nach der Trennung vor 15 Monaten wieder Kontakt zu mir aufnahm, war es das erste Mal, dass er sich die Schuld an allem gab. Er wäre kein guter Freund gewesen, er hätte es nur nicht einsehen wollen, die Schuld auf mich zu schieben wäre viel einfacher gewesen. Er will alles wieder gut machen, er will mich von nun an glücklich machen usw.
Jedenfalls lief dann ab letztem April alles richtig gut. Wie man sich eine harmonische Beziehung eben vorstellt.
Dann begann ich im August eine Ausbildung (Bürokauffrau) die ihm nicht passte. Hauptsächlich weil ICH mich dafür entschiede habe denke ich. Ihm zufolge sollte ich noch ein Jahr warten und was Bessers suchen oder eine Ausbildung annehmen die ihm besser in dem Kram passte. - In meiner jetzigen Ausbildung wären zu viele Männer. Wie ich schon erwähnte, solang es war wie er es sich vorstellte war alles gut.
Jetzt war das nicht der Fall, er hat mir die Hölle heiß gemacht. An meinem zweiten Ausbildungstag hat er mir eine SMS geschickt und wollte Schluss machen, weil ich ihn so verletzt hätte mit dieser ganzen Sache. (habe ich vielleicht, vielleicht war ich wirklich egoistisch und habe ihn übergangen )
naja...wir haben an dem Tag geredet und er hatte sich beruhigt.
Von da an lief es auch wieder besser. Ausbildung hatte er irgendwann akzeptiert, zwischendurch ging es immer wieder hoch und runter, aber aber im Großen und Ganzen war alles okay bei uns.
Irgendwann merkte ich, dass er nicht mehr Ich liebe dich sagte.
Nach Diskussionen darüber meinte er, er könne es nicht mehr, die Gefühle seien weniger geworden. Er mag mich nur noch. Bääm, Schlag in mein Gesicht.
Ich hab es hingenommen, klar hat es mich verletzt, aber ich habe immer gedacht, es wird schon wieder. Es wird wieder besser. Das hab ich mir immer wie ein Mantra gesagt.
Weihnachten war dann wieder schön uns harmonisch, aber seit Anfang des Jahres ging es immer weiter Berg ab. Von ihm kam immer weniger Zuneigung, immer weniger Zärtlichkeiten.
Immer wenn ich ihn darauf ansprach, weil es mich verletzte und ich mich danach sehnte mal wieder in den Arm genommen zu werden oder mal wieder einen Kuss zu bekommen, lag es daran, dass er sich nicht gut fühlt. Er hätte keine gute Phase, wäre erschöpft von der Arbeit (Halbtagsjob), oder meine Eltern und die Wohnung nervten ihn; er würde sich hier nicht wohlfühlen.
Ich wurde natürlich immer unzufriedener, mir fehlte einfach die Wärme und die Nähe zu meinem Partner. In den letzten Wochen meinte er nur noch, ich würde immer nur ein Gesicht ziehen. (Damit hat er Recht, aber es tat mir doch jeden Tag so weh. Ich liebte ihn doch so und traute mich nicht einmal mehr ihn zu umarmen oder ihm etwas liebes zu sagen!) solle das nun mal akzeptieren. Wenn ich das täte und im seine Ruhe damit ließe, würde es auch wieder anders werden. Heute denke ich, ich hätte vielleicht weiter versuchen sollen meine Enttäuschung zu verbergen. Klar, dass es ihn bestimmt auch verletzt und sehr genervt, wenn er meinen Blick gesehen hat, als er bei uns zu Hause mit seiner Tochter gekuschelt und sie geküsst hat und ich nebendran saß (sie ist 6 Jahre und er hat sie jedes WE) ...aber dabei wollte ich doch nur das haben, was sie auch bekam. Wenigstens ein bisschen.
Letzte Woche war es dann so weit. Wir waren letzte Woche wieder ein Jahr zusammen.
Zwei Wochen vorher begann er bei seinem Freund zu übernachten.
Er hätte einen Rappel, bräuchte Abstand, weil er von mir und allem genervt war. (weil es halt auch Problemchen mit meinen Eltern in der Wohnung obendrüber gab, er war genervt von ihnen wegen allem Möglichen) Er wollte den Abstand, damit es ihn alles mit uns nicht mehr ank*****, damit er wieder nach Hause kommen und sich freuen könne. Letzte Woche habe ich die Küche renoviert. Ich dachte, er freut sich,ich könnte machen, dass er sich hier wieder mehr wohlfühlt.
Anfang der Woche meinte er dann auch, er würde sich schonwieder aufs Nachhausekommen freuen. Wir wollten am Mi zu Ik*a fahren, da freute er sich auch angeblich darauf. Wir hätten an dem Tag mal wieder uns waren seine Worte.
Dort war noch alles ok, zu Hause dann, fand er die Küche lediglich ok und ging gleich darauf ins Wohnzimmer und zockte. Ich machte die Küche noch ganz alleine fertig. Weil er plötzlich so komisch wurde machte ich mir wieder Gedanken und konfrontierte ihn mit der Frage ob er vor hat die Beziehung zu beenden. Er hat sich aufgeregt und mich angefahren, was der Sch*** soll, ich wisse, dass er sich nicht wohl fühlt momentan und ich solle ihn damit in Ruhe lassen. Ich hab geweint, für mich, er sollte es nicht merken.
Abends dann wollte er einen Film gucken, ging aber nach der Hälfte ins Bett. Ich spürte, dass etwas irgendwie komisch war und wollte mit ihm reden. Er wollte aber nur seine Ruhe haben und schlafen. Er müsse morgen arbeiten. Ich hab wieder angefangen zu weinen und ihn gebeten doch mit mir zu reden, aber er wollte nicht. Er ist zum schlafen auf die Couch gegangen. Dann hab ich nur gemeint, dass ich das nicht mehr kann, dass ich seine Kälte und Abweisung mir gegenüber nicht mehr ertrage. Irgendwann bin ich eingeschlafen.
Am nä. Morgen ging er aus dem Haus, sag aber noch dass ich wach bin und hatte mich gefragt wo seine Schuhe seien. Dann ist er wortlos zur Tür raus. Ich rief ihm auf dem Handy an um zu fragen, wieso er mit nun nichtmal mehr Tschüss sagen konnte. Dann hat er es am Telefon beendet. Mit der Begründung, dass ich sagte, ich könne es ja so nicht mehr. Er würde sich aber nicht ändern und er hätte keinerlei Gefühle mehr für mich. Er hatte immer gehofft, dass da noch etwas kommt, aber es wäre ausgeschlossen.
Mittags hat er ein paar Sachen geholt. Wir haben noch ein paar SMS geschrieben (am Fr Abend bin ich schwach geworden, obwohl ich mich nicht mehr melden wollte) er meinte nur, er würde nichts vermissen, er fühlte sich nun wohl, er könnte nun glücklich werden. Er wollte alle Zeit mit mir vergessen, denn da wäre ja kaum etwas Gutes gewesen.
Heute schrieb er mir bzgl. seines Auszuges, was er wann wie holen wolle. Er schrieb dazu, wie toll er es findet, dass ich das akzeptiere, dass er hofft, dass ich bald jemanden finde, der besser zu mir passt und machte dauernd Smileys in den SMS dazu. Ich antwortete nur das Nötigste bzgl Umzug, dann bat ich ihn mir sonst nicht zu schreiben, ich wolle keinen Kontakt zu ihm.
Meine Kollegin hat ihn heute gesehen (er arbeitet in einer Firma in einem unserer Bürogebäude die wir verwalten. Ich hab ihn dort reingebracht. Ich bin im Gebäude nebenan.) Er hätte einen sehr gut gelaunten und gelösten Eindruck gemacht.
Heute fühle ich mich extrem schlecht. Gestern ging es gerade so, denn ich muss sagen, leider bin ich das alles ja schon gewöhnt mittlerweile. Aber heute, zu hören, dass er scheinbar glücklich ist, hat so weh getan. Gleich, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme und mich alles wieder daran erinnert wie wir es uns vor einem dreiviertel Jahr schön gemacht haben...der Gedanke daran, dass mich zu Hause alles an ihn erinnert, zerreist mich. Ich hab schonwieder Tränen in den Augen.
Meine Mutter sagt, er käme ja doch wieder. Wie jedes Mal bisher.
Irgendwie glaube ich aber, dass das diesmal nicht mehr passiert. Und davor habe ich wahnsinnige Angst.
Andererseits glaube ich, dass ich wenn er wieder kommen sollte, stark genug wäre nein zu sagen. Denn wie würde es weitergehen? Es würde immer wieder so kommen, er würde es immer wieder kurzfristig beenden.
So unvernünftig und unverständlich es klingt, ich empfinde solch eine Liebe für diesen Menschen, obwohl er mich so sehr verletzt...ich hoffe, das geht bald vorbei.
Momentan bin ich einfach nur verzweifelt...
Es tut mir leid, dass ich hier einen Roman geschrieben habe...aber es tat gerade so gut alles in Worte zu fassen....
Liebe Grüße
lostchildofmine
16.04.2012 17:34 •
x 1 #1