Immer noch so voller Schmerzen

27.02.2022 16:30 • x 1 #1

Hallo zusammen, ich habe jetzt einige Zeit versucht mit meiner Trennung alleine klar zu kommen. Es gelingt mir aber nicht wirklich. Meine Frau hat sich Mitte November von mir getrennt. Es kam für mich aus heiterem Himmel und völlig überraschend. Wir sind inzwischen geschieden und ich bin allein in eine neue Wohnung gezogen. Sie hat unser gemeinsames Haus behalten und auch unsere drei Kinder leben bei ihr. Ich war bestimmt nicht der beste Mann der Welt und habe mich zu wenig um sie gekümmert. Ich lebte kurze Zeit bei meinem Bruder, bis ich in die neue Wohnung konnte. Da war es zwar auch schlimm für mich aber er hat mich sehr unterstützt. Ich leide immer noch sehr unter der Trennung, meine inzwischen Ex-Frau fehlt mir sehr. Ich sehe auch keine Möglichkeit, dass wir wieder zusammen kommen, das hat sie ausgeschlossen. Ich glaube inzwischen auch nicht, dass es wieder gut werden könnte. Der Schmerz ist nur so überwältigend, dass es mir schwer fällt meinen Alltag zu bewältigen. Ich hoffe jemand kennt das und hat einen Rat für mich.

27.02.2022 16:53 • x 2 #2

Zitat von Chris789:
Meine Frau hat sich Mitte November von mir getrennt. Es kam für mich aus heiterem Himmel und völlig überraschend. Wir sind inzwischen geschieden

Hallo @Chris789, sicher wirst du hier gute Ratschläge bekommen, doch zuvor eine Frage:
Wie lange seid ihr getrennt? So schnell wie oben (November 2021) wird man hierzulande nicht geschieden.

Danke!

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Immer noch so voller Schmerzen

27.02.2022 16:56 • #3

Hey Chris,

kein Rat, aber eine Umarmung.
Wie lange wart ihr denn zusammen?

Verständnisfrage: Die Trennung war dann im November 20, oder? Sonst könntet ihr ja gar nicht so schnell geschieden sein?

Bei mir zumindest hat es auch ewig gedauert, bis ich mich halbwegs erholt hatte... Dabei hätte ich mich immer so eingeschätzt, dass ich mit leichtem Herzen weiterziehe.

Ich hab mir professionelle Hilfe gesucht. Die Gespräche haben mir sehr gut getan, wieder zu mir zurückzufinden und mich überhaupt erst mal zu organisieren.

Liebe Grüße von der Drachin

27.02.2022 17:02 • #4

Zitat von Chris789:
Der Schmerz ist nur so überwältigend, dass es mir schwer fällt meinen Alltag zu bewältigen. Ich hoffe jemand kennt das und hat einen Rat für mich.

Ja, wir kennen das hier alle in unterschiedlichen Stadien.
Es tut mir leid, daß es Dir so schlecht geht- fühl Dich hier im Forum aufgefangen .

Was hat Deine Frau denn damals als Trennungsgrund gesagt? Du schreibst, Du hättest Dich wohl zu wenig um sie gekümmert. War das auch ihr Beweggrund oder mutmaßt Du das?
Wie lange wart Ihr denn verheiratet und wie alt sind die Kinder?
Habt Ihr eine Regelung bzgl.der Kinder getroffen?

27.02.2022 17:35 • x 3 #5

Zitat von Chris789:
Der Schmerz ist nur so überwältigend, dass es mir schwer fällt meinen Alltag zu bewältigen. Ich hoffe jemand kennt das und hat einen Rat für mich.

Moin Chris. Willkommen, trotz des bescheidenen Anlasses.

Tipps und Tricks um den Alltag gewuppt zu bekommen?
Kontrolle ist das Zauberwort. Sprich, versuch nicht zu stalken.
Mir hat es damals sehr geholfen mir eine feste Trauerzeit einzurichten. Abends 30-60 Minuten. So konnte ich tagsüber, wenn mich das Ganze überrollte, mir sagen Jetzt nicht, später ist dafür Zeit. Kontrolle.

Ich mach immer mal Werbung für einen alten Thread hier, weil der für mich das mit Abstand beste Sammelsurium an Tipps, Tricks und eben auch nicht schaffen in der Geschichte des Forums ist. Wenn Du viel lesen magst? Lang. Sehr lang. Aber eben auch sehr gut. So gut, dass kaum ein Psychologe oder Therapeut da noch was zufügen könnte.
Da.
wuerde-er-es-sagen-wenn-er-mich-vermisst-zurueck-will-t49709.html#p1545388

Als Sofortmaßnahmen am Unfallort mag ich Dir zwei Youtube-Videos empfehlen.
Einmal Paul McKenna - Ich heile Dein gebrochenes Herz. Lief in meinen dunkelsten Zeiten in Dauerschleife.
Und generell Vera Birkenbihl - speziell 60 Sekunden Lächeln.
Findest Du beide mit der Suchmaschine Deiner Wahl.

So oder so. Es ist chaotisch, schmerzhaft. Manchmal überwältigend und man glaubt man schafft es nicht. Es ist nicht linear. Es braucht verdammt viel Zeit. Kopf und Herz ticken anders als unser normales Leben.
Zeit. Lass sie Dir. Nimm sie Dir. Und auch wenn ich das früher für einen sehr naiven Spruch hielt: Es wird wieder gut!

Positiv denken bedeutet nicht alles wegzulächeln. Sondern sich im Dunkeln an den Sonnenaufgang zu erinnern. Du warst vor ihr glücklich. Wirst Du wieder.

27.02.2022 17:42 • x 1 #6

Das war meine erste echte Beziehung. Wir waren 27 Jahre zusammen, davon 8 Jahre verheiratet.

27.02.2022 17:47 • x 2 #7

Zitat von Chris789:
Das war meine erste echte Beziehung. Wir waren 27 Jahre zusammen, davon 8 Jahre verheiratet.

Dang. Das ist lang.

Bei mir waren es 22/11. 2 Kids.
Schlechte Nachricht: Das dauert.
Gute Nachricht: Das dauert. Aber es ist nicht endlos.
Um Dir ne Zahl an die Hand zu geben: bei mir waren es um die 1,5 Jahre bis ich mich an mein neues Leben gewöhnt hatte und anfangen konnte es zu genießen. Wobei es nach 1 Jahr spürbar bergauf ging. Lass Dich nicht verunsichern dass Du nix merkst von Deinen Fortschritten. Die sind anfangs unmerklich. Auch der Salto rückwärts ist normal. Doch jeder Tag bringt Dich weiter. Kleine Schritte. Unmerkliche Schritte. Auch wenn es anfangs eher ein kriechen ist.

27.02.2022 17:48 • #8

Das ist natürlich ne Hausnummer!

Kein Wunder, dass das Verarbeiten dauert... Gib dir die Zeit.

27.02.2022 18:40 • x 1 #9

Mich würde auch interessieren wie das funktionieren soll, dass ihr euch im November trennt und drei Monate später geschieden seid. Eine Annullierung kommt nach der Dauer auch nicht in Frage. War schwere Gewalt im Spiel? Ansonsten stimmt was an der Geschichte nicht

27.02.2022 18:55 • x 1 #10

Meine Frau hat einfach gesagt sie mag bzw. kann nicht mehr mit mir. Wir haben eine Regelung wegen der Kinder, ich kann sie alle 2 Wochen sehen. Das ist auch ein bisschen wenig. Ich habe auch das Gefühl, dass sie mich gar nicht öfter sehen wollen, was mich auch schmerzt.

27.02.2022 18:58 • #11

Das mit der Scheidung ist sehr schnell gegangen. Wir waren uns einig und die Scheidung war einvernehmlich. Ich habe allem zugestimmt wollte nicht auch noch streiten. Es war keine Gewalt im Spiel, ich habe meiner Frau nie etwas getan.

27.02.2022 19:25 • #12

Das ist jetzt alles sehr traurig und schlimm für Dich .
Wie kann das Forum Dir jetzt helfen?

27.02.2022 19:25 • x 6 #13

Zitat von Iunderstand:
Mich würde auch interessieren wie das funktionieren soll, dass ihr euch im November trennt und drei Monate später geschieden seid. Eine ...

In Österreich kann eine Scheidung,wenn sich die Parteien einig sind innerhalb von 6 Wochen erfolgen. Da gibt es kein Trennungsjahr. Außerdem gibt es das Schuldprinzip.

27.02.2022 20:20 • #14

Zitat von Chris789:
. Wir haben eine Regelung wegen der Kinder, ich kann sie alle 2 Wochen sehen. Das ist auch ein bisschen wenig.

Wenn du deine Kinder öfters sehen möchtest und die Kapazitäten hast (zb Wohnung ist groß genug/genügend Zeit), dann solltest du definitiv zum Anwalt gehen und über Möglichkeiten sprechen.

Alle zwei Wochen am Wochenende finde ich für Väter viel zu wenig (wenn das Verhältnis zu den Kindern gut ist).

Auch wenn dich deine Ex Frau nicht sehen will, muss sie ihren Stolz weglegen und zuerst an die Kinder denken. Und das Beste für sie ist wenn sie beide Elternteile gleichermaßen sehen können.

Hast du dich darüber schon informiert?

27.02.2022 20:40 • x 4 #15

Zitat von Chris789:
Das mit der Scheidung ist sehr schnell gegangen. Wir waren uns einig und die Scheidung war einvernehmlich. Ich habe allem zugestimmt wollte nicht auch noch streiten. Es war keine Gewalt im Spiel, ich habe meiner Frau nie etwas getan.

Also ist es tatsächlich erst ein viertel Jahr her?
Und dann wunderst du dich, dass du immer noch am Boden bist?

Insgesamt machts du einen sehr passiven Eindruck... Vielleicht wäre das ein Punkt, wo du ansetzen könntest?

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